Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. szeptember (90. évfolyam, 197-221. szám)

1943-09-01 / 197. szám

2 streitkräfien es im übrigen noch gelang, bei Taganrog zwei sowjetische Kanonen­boote zu versenken und zwei Flugzeuge zum Absturz zu bringen. Während es am Donez nirgends zu we­sentlichen Kampfhandlungen kam, und auch im Raum von Charkow die Kämpfe nachließen, hielt im Abschnitt von Ssewsk das erbitterte Ringen in unverminderter Härte an. Trotz des erneuten Aufgebots mehrerer rasch aufgefüllter Divisionen konnten die Sowjets die deutschen Linien nirgends durchbrechen. Auch längs der von J ein ja nach Spass-Demensk führenden Bahnlinie sind schwere Kämpfe im Cange, die zurzeit noch andauern. An den übrigen Frontabschnitten blieb es, von örtlichen Unternehmungen abge­sehen, im allgemeinen ruhig. Starke Ver­bände der deutschen Luftwaffe griffen an allen Brennpunkten der Ostfront erfolg­reich in die Abwehrschacht ein, wobei sie außer mehreren Geschützstellungen und Munitionsdepots über 100 Kraftfahrzeuge vernichteten. Durch Luftangriffe wurden ferner 6 Panzer außer Gefecht gesetzt, so daß die Sowjets einschließlich der durch das Heer vernichteten Kampfwagen 97 Panzer ein­büßten, Amerikanische Verlustziffern in der Wirklichkeit Berlin, 30. August (Interlnf) Der Luftsachverständige des Internationalen Informationsbüro be­richtet: Die britische Luftwaffe und die für 'die Briten fliegenden Amerikaner haben ihre Terrorangriffe gegen die deutschen Kultur­stätten und die Zivilbevölkerung mit stän­dig steigenden Verlusten an Maschinen und fliegendem Personal bezahlen müssen. Die Ausfälle sind inzwischen so empfindlich ge­worden, daß das britische Luftfahrtmini­sterium wieder dazu übergegangen ist, die Höhe dieser Verluste über dem besetzten und deutschen Gebiet, die ja unschwer nachgeprüft werden kann, auf ein für die britische Öffentlichkeit erträgliches Maß herabzudrüoken. So wurden bei dem Ter­­rorangritff auf Nürnberg in absichtlich dehnbarere Begriffsbestimmung 33 Bom­ber als „vermißt“ bezeichnet, während die Briten in Wirklichkeit 62 durchweg viermotorige Bomber und über 500 Mann an fliegendem Parsonai, also einen erheb­lichen Prozentsatz eingebüßt haben. Ge­radezu grotesk aber sind die Abscbußzif­­fern, die von der 8. Luftflotte der U$A in England 14 Tage nach dem Terrorangriff auf eine söddeut&he Stadt mitgeteilt und auch von Reuter übernommen wurden. Bei diesem Tagesangriff verloren die US-Ame­rikaner 109 Bomber und Jäger, also mehr als ein Drittel aller eingesetzten Großbom­ber. Bisher hat die US-amerikanische Be­fehlsstelle in England den Verlust von 89 Maschinen zugestanden, den sie nun damit wettzumachen bemüht ist, daß sie den Ab­schuß von — sage und schreibe — 301 deutschen Jägern behauptet, ln Wirklich­keit waren die Verluste auf deutscher Seite außergewöhnlich gering. Sie betrugen 3 Tote. Außerdem wurden sechs Mann ver­wundet, 'die sich durch Fallschirmabsprung retten konnten. Es mag zu dieser Art der anglo-ameriks irischen Berichterstattung ge­nügen, auf die Feststellung der englischen Zeitschrift Tribune zu verweisen, die diese Verbreitung handgreiflicher Unwahrheiten als eine wilde übertreibungssucht bezeich­net, die in ihrer Absurdität den Nerven­krieg in das eigene Land trage. PESTER IlOYD MORGENBLATT mmmm « MITTWOCH, 1. SEPTEMBER 194,1 é——a—m ■—m Die Jlbgabe von USU-Handelsschiffen an England - ein Beweis für die schweren Yeriusle an britischer Tonnage Berlin, 31. August (Interlnf) Zu der am 3. August dieses Jahres bekanntgegebenen vorübergehenden Abgabe von USA-Handelsschiffen an Eng­land, die sich im Laufe der nächsten zehn Monate auf. 150 bis 200 Schiffe belaufen soll, erfährt das Internationale Informa­tionsbüro von gutunterrichteter und sach­verständiger -Seite weitere Einzelheiten: Die Unterstellung von USA-Handels­­schiffsraum unter englische Flagge hat in dieser Form bisher noch nicht stattgefunden. Abgesehen davon, daß dem US-amerikani­schen Entschluß, Schiffe ’ leihweise abzu­treten, in erster Linie die Absicht zugrunde lag, die unbefriedigend ausgefallenen Ver­suchsbauten der „Liberty“-Typs auf diese Weise loszuwerden, spielte bei dieser scheinbar großzügigen US-amerikanischen Geste die Frage der Hanndelsschiffs­­besatzungen eine entscheidende Rolle. Die allerorts in den USA unter Aufwand großer Mittel eingerichteten Seefahrtschulen haben die in sie gesetzten Erwartungen nicht er­füllen können, so daß die Vereinigten Staaten gezwungen sind, aus Mangel an ge­schulten Besatzungen Schiffe an England abzutreten. Damit ist der groteske Fall ein­getreten, daß die grüßte seefahrende Nation der Welt, England, heute wohl ausgebildele Handelsschiffsbesatzungen, aber ke'ne Schiffe für sie besitzt. Eindeutiger kann durch nichts der außergewöhnlich schwere Verlust an englischer Frachtraumtonnage im Verlaufe der ersten vier Jahre dieses Krieges demonstriert werden. Das Vorhandensein •> ausreichender Schiffsbesatzungen wird im Zusammen­hang mit den schweren Schiffsverlusten nur dadurch verständlich, weil im Durchschnitt hei jedem Schiffsuntergang etwa 60 bis 70 Prozent der Besatzungen gerettet werden, können. Die leihweise Abgabe von USA­­Tonnage kann daher nicht über die sehr ernste britische Schiffsraumlage hinweg­täuschen, von der auch in Zukunft gemäß dem alliierten Abkommen von Ottawa der größte Beitrag im Kampf auf den Meeren gefordert werden wird, da bekanntlich die gefährdetste Route des Atlantik zwischen England und den USA nur durch die eng­lische Handelsflotte befahren wird. Wenn augenblicklich auch die Versenkungen auf diesen Seewegen zurückgegangen sind, so unterliegt es keinem Zweifel, daß das deut­sche U-Boot auch dort wieder auftaucht und, getreu seinem alten Leitsatz, angrei­fen und versenken wird. Zu Beginn des fünften Kriegsjahres, das beide Teile in vollem Einsatz alter ihrer Kampf- und Machtmittel sieht, stellt als unabänderliche Tatsache der alliierte Handelsschiffsraum­­verlust von fast 33.5 Millionen BRT, dessen Fehlen sich bei den Alliierten immer und überall auswirken wird. Deutsche Beobachtungen über Schiffskonzentrationen der Alliierten Bizerta, Oran und Südostengland im Mittelpunkt der Vorbereitungen Telephonische Meldung: unseres berliner Mitarbeiters Berlin, 31. August i Die in den letzten Tagen merklich gestei­gerte Tätigkeit der deutschen Luftwaffe im Mittelmeer ist auf stärkere Ansammlungen gegnerischen Schiffsraumes zurückzufüh­ren, die von deutschen Aufklärern bekannt­geworden ist. An drei Stellen sind solche angelsächsische Schiffskonzentrationen fesl­­gestellt worden, nämlich im osttunesischen Baum, vor allem im Hafen von Bizerta, so­wie in den sizilianischen Gewässern, beson­ders im Hafen von Augusta und im Raum von Oran. Die Ansammlung von Schiffs­raum und Landungsbooten in tunesischen und sizilianischen Häfen läßt auf bevor­stehende Operationen der angelsächsischen Streitktäfte schließen. Es darf angenommen werden, daß natürlich alle Eventualitäten des Gegners vom deutschen Oberkommando in diesem Zusammenhang sorgfältig in Rechnung gesetzt werden. Die Vermutung liegt nahe, daß das britisch-amerikanische Oberkommando in erster Linie Süditalien als Invasionsraum in Aussicht genommen hat. In einem 'Berliner Kommentar wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Halb­inseln Calabrien und Apulien ihrer Natur nach für militärische Operationen größeren Ausmaßes kaum in Betracht kommen könn­ten, da die Küsten weitgehendst verkarstet seien. In Calabrien bestehe kaum die Mög­lichkeit zur Anlage von Flugplätzen und in Apulien könnten nur wenig Flugplätze in der südlichen Halbinsel angelegt werden. Da beide Halbinseln außerdem mit ver­hältnismäßig geringen Kräften abgeriegelt werden könnten, scheint man in deutschen militärischen Kreisen kaum damit zu rech­nen, daß diese beiden Halbinseln von der angelsächsischen Kriegsführung als Brük­­kenkopf zur Invasion auf dem Kontinent angegriffen werden. Bei den erkannten Schiffskonzentrationen im Hafen von Oran handelt es sich um die Versammlung einer französischen Armee, die auf etwa 300.000 Mann geschätzt wird. Für sie käme wohl in erster Linie ein In­vasionsversuch gegen Korsika in Frage. Über die Aussichten eines solchen Unter­nehmens enthält man sich freilich auf deut­scher Seite jeder Kombination. Es ist schließlich noch zu verzeichnen, daß zur­zeit von der deutschen Aufklärung auch die Konzentration größerer Truppemnengen und die Zusammenziehung von Landungsschif­ fen in den südöstlichen Küstengebieten der englischen Insel festgestellt werden. In einem Berliner Kommentar wird dazu be­merkt, daß man natürlich abwarten müsse, wie weit es sich bei all diesen Maßnahmen der Engländer und Amerikaner um ernst­hafte Vorbereitungen für neue Landungs­operationen handle oder wie weit sie nur als Täuschungsmanöver zu werten seien. Ernst Lcmmer Der italienische Heeresbericht Neuerlicher deutscher Fliegerangriff auf den Hafen von Augusta Der Feind verlor über Latium und der Campania 40 Flugzeuge Born, 31. August (Stefani) Der 1193. Bericht des italieni­schen Hauptquartiers: Deutsche Fliegerverbände richteten einen neuerlichen Angriff auf die im Hafen von Augusta vor Anker liegenden Schiffe. Ein Handelsschiff von mittlerer Tonnage und einige Sturmboote wurden getroffen. Die feindlichen Luftstreitkräfte richteten Montag einen Angriff gegen Civitavecchia, Decimo, Cagliari und die Umgebung von Neapel. Deutsche und italienische Jäger nahmen überall heftig den Kampf mit den Bonibern und den begleitenden zwei­motorigen Flugzeugen auf. Der Feind ver­lor über Latium und Campania insgesamt Í0 Flugzeuge; davon wurden 10 von italie­nischen Jägern, 27 von deutschen Jägern, 3 von Flakbatterien ahgeschossen. Gez.: General Ambrosia zwei große Transportschiffe versenkt, zwei weitere durch mehrere Treffer be­schädigt werden. Andere Kampfflugzeuge belegten bei dem gleichen Angriff die ge­samten Hafenanlagen mit zahlreichen Spreng- und Brandbomben, die schwere Zerstörungen hervorriefen. Im Hafen­becken hatte die Explosion eines Muni­tionsleichters, der unter heftigen Detona­tionen in die Luft flog, einen Großbrand unter den an Bord befindlichen Landungs­fahrzeugen zur Folge, der noch aus einer Entfernung von über hundert Kilometern zu beobachten war. (MTI) GroObrand im Hafen von Augusta Berlin, 30. August Das Internationale Informationsbüro meldet: Hafen und Reede von Augusta, die als Hauptabsprungsbasis für die weiteren I.andungsversuche der Anglo-Amerikaner im Mittelmeerraum gelten können, wurden erneut bei Tag und Nacht von starken Verbänden deutscher Kampfflugzeuge mit beobachteter starker Wirkung angegriffen. Im Laufe des Sonntags konnten schnelle deutsche Kampfflugzeuge einen Tanker von etwa 8000 BRT zur Explosion brin­gen, der unter gewaltiger Qualmentwick­lung und heftigen Detonationen aus­einanderbrach. Ein weiterer Tanker glei­cher Größe wurde in Brand gesteckt. Der Ausfall der beiden vollbeladenen Tanker von zusammen 10.000 BRT entspricht einem Verlust von mindestens 24.000 Ton­nen Betriebsstoff. Bei dem gleichen An­griff wurde ein Frachter von 4000 BRT und ein weiterer von 2000 BRT so schwer beschädigt, daß auch mit ihrem Verlust gerechnet werden kann. In der Nacht zum Montag wurden die Angriffe fortgesetzt. Nach den bisher ein­gelaufenen Meldungen konnten abermals Kleines britisches Landungs­unternehmen in Süditalien völlig gescheitert Berlin, 31. August (INR) Wie Dienstag mittag von militäri­scher Seite brkanntgegeben wird, hat eine kleine englische Kräftegruppe im Laufe des Sonntags eine Landung in Süditalien unter­nommen, doch wurde das Landungsmanö­ver durch sofort einsetzende Gegenmaß­nahme völlig zum Scheitern gebracht. Es handelt sich allerdings nur uni eine Gruppe von etwa 400 Mann, die an der Spitze des italienischen Stiefels südwestlich Reggio an Land ging. Sie wurde zu Schiff an die ita­lienische Küste gebracht. Die Landung wurde sofort entdeckt. Entsprechende Ge­genmaßnahmen wurden von deutsch-italie­nischer Seite eingeleitet, die dann auch zur umgehenden Vernichtung der britischen Landungsgruppe führten. Nur etwa 30 Mann konnten sich noch in das Innere des Landes zurückziehen. Sie dürfen sich, wie man militärischerseits betont, noch in den Bergen herumtreiben, ohne irgendwie eine Gefahr zu bedeuten. Die Erfassung der letzten gelandeten Engländer ist, nach deutscher Meinung, nur eine Frage von allerkürzester Zeit. Militärische Sachver­ständige meinen, daß das kleine Landungs­manöver wahrscheinlich der Vorbereitung eines größeren Landekopfes dienen sollte, da die Engländer umfangreiches Meldegerät mit sich -führten und es sogleich zu instal­lieren versuchten. FINNLAND Die Besprechungen des Gewerkschafts­führers Vuori mit dem englischen Gewerkschaftsführer Deakin Helsinki, 30. August (MTI) Der finnische Gewerkschaftsführer Vuori berichtete in einer Arbeiterkonferenz vom Sonntag über die Einzelheiten seines in Stockholm mit dem englischen Gewerk­schaftlicher Deakin geführten Besprechun­gen. Er betonte in erster Reihe, daß über die Lage und das Leben der finnischen Arbeiterschaft unzutreffende Nachrichten verbreitet wurden, deshalb habe er es für notwendig erachtet, auch in Stockholm die Gelegenheit zur Widerlegung dieser Gerüchte zu ergreifen. — Ich gestehe offen, erklärte Vuori, 'daß ich in Deakin ebenso wenig einen, Feind erblickt habe, wie auch er mich nicht als Feind ansah, vielmehr als einen Vertreter der Arbeiterbewegung, bzw. einen Mann, mit dem nach dem Krieg die Beziehungen wieder aufgenommen werden können und sollen. — Als wir uns zum Gespräch hinsetzten, lag vor keinem vor uns ein Revolver. Wir waren davon überzeugt, daß jeder Teil seinerseits ehrlicher Weise und treu der Sache seines Vaterlandes zu dienen bestrebt ist. — Vuori betonte übrigens, daß es sich bei den Besprechungen ausschließlich um die politische Lage Finnlands und die An­sichten der finnischen Arbeiterschaft ge­handelt habe. Viipuri feierte seine Rückeroberung Helsinki, 31. August (INB) In Viipuri fand am Montag die Feier des Tages der Rückeroberung der Stadt aus der Hand der Bolschewisten vor zwei Jahren statt. Die karelische Haupt­stadt war festlich geschmückt. Die Feier begann mit einem Festgottesdienst, an den sich eine feierliche Kranzniederlegung an den Gräbern der Gefallenen schloß, bei der ein Kranz des Kommandeurs der ka­relischen Truppen niedergelegt wurde. Ein Oberstleutnant richtete eine Ansprache an die Truppen. Den Abschluß der Feierlich­keiten bildete ein Vorbeimarsch und eine Fest Vorstellung im Theater. k FRANKUEICn Sabotageakte ln Obersavoyen Zürich, 30. August (MTI) Laut einer Meldung des Journal de Génévé wurden am Sonntag, am dritten Jahrestag der Gründung der französischen Legion Obersavoyen, mehrere Züge zum Entgleisen gebracht. Jene Legionäre, die an diesem Tag nach Annecy reisen woll­ten, konnten die Eisenbahnlinie nicht be­nützen. Neue politische Anschläge Zürich, 30. August (MTJ) Wie die Neue Zürcher Zeitung aus Grenoble meldet, schossen zwei Rad­fahrer mit Revolver auf den 23jährigen Dienstführer der Miliz Pierre Leyssieux, der Freitag abend sich auf dem Heimweg zu seiner in der Nähe von Grenoble gelege­nen Wohnung befand. Leyssieux erlitt schwere Verletzungen. Sonntag schossen zwei unbekannte Täter mit Revolver auf zwei Mitglieder der Miliz, auf Henry Sencou und Marcel Lacroix. Lacroix starb an Ort und Stelle, während Sencou schwer verwundet wurde. CHILE Vor der Bildung eines Koalitions­kabinetts Madrid, 30. August (DNB) Nach einer Meldung aus San­tiago de Chile beabsichtigt Präsident Rios, sein neues Kabinett aus fünf Radikalen, zwei Liberalen, einem Demokraten und vier Sachverständigen zu bilden. Wie der Generalsekretär der Regierung erklärt, hat die radikale Partei, der bisher als einziger das Projekt unterbreitet wurde, zugestimmt, (MTI)

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