Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1944. július (91. évfolyam, 146-171. szám)

1944-07-01 / 146. szám

2 Der OKW-Bericht ven Donnerstag Schwere Verluste der Invasionstruppen bei Caen Die Besatzung der Kanal-Inseln wehrte Angriffe feindlicher Kriegsschiffseinheiten ab >1 Berlin, 29. Juni Aus dem Führerhauptquartier wird dem D.VB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt: In der Normandie dehnte der Feind seine starken Angriffe auf fast 25 Kilometer Breite aus. Besonders erbittert waren die Kämpfe im Raum südwestlich Caen, wo der Gegner in dem buschigen unübersichtlichen Gelände einen schmalen Einbruch erzielen konte. Der in den Abendstunden einsetzende Gegenangriff deut­scher gepanzerter Kampfgruppen drängte die feindlichen Angriffsspitzen auf engstem Baum zusammen. Der Gegner erlitt schwerste Ver­luste an Menschen und Material, allein eine Panzerabteilung vernichtete dabei 53 feind­liche Panzer. t ^n diesem Abschnitt haben sich bei den Kämpfen der letzten Tage die 12. SS-Panzer­­division „Hitlerjugend“ unter Führung von Standartenführer und Oberst der Walten SS Meyer, insbesondere die Kampfgruppen des SS-Sturmbannführers Olboetter, ausgezeichnet. östlich der Orne brachen wiederholte von starker Artillerie unterstützte Vorstöße des Gegners blutig zusammen. Im Raum von Cherbourg halten sich meh­rere unserer Stützpunkte auch weiterhin gegen die feindliche Übermacht. Der Hafen ist zer­stört, die Einfahrt immer noch gesperrt. Ein Vorstoß feindlicher Zerstörer gegen die Kanal-Inseln wurde durch deutsche Siche­rungsstreitkräfte abgewehrt. Eines unserer Vorpostenboote kämpfte dabei die Geschütz- Bedienung eines Zerstörers nieder und brachte ihm aus nächster Nähe zahlreiche Artillerie­­volltreffer bei. Der feindliche Zerstörer geriet in Brand und wurde nach schwerer Detona­tion sinkend zurückgelassen. Zwei eigene Fahrzeuge gingen im Verlauf des harten See­gefechts verloren. über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 41 feindliche Flugzeuge abgeschossen. London liegt nunmehr seit zwei Wochen unter dem andauernden Feuer der V. 1. In Italien kam es gestern zu besonders er­­bitterte’n Kämpfen im Raum südlich und süd­westlich Siena, wo der Gegner geringe Fort­schritte erzielen konnte. Hart westlich des Trasimenischen Sees errangen unsere Divisio­nen erneut einen vollen Abwehrerfolg. Wieder­holte, mit zusammengefaßten Infanterie- und Panzerkräften geführte Durchbruchsangriffe wurden hier im Nahkampf unter Abschuß einer Anzahl feindlicher Panzer zerschlagen, ein örtlicher Einbruch abgeriegelt. Bei den.schweren Abwehrkämpfen in diesem Abschnitt haben sich die 1. Fallschirmjäger- Division unter Generalleutnant Heidrich und die 334. Infanteriedivision unter Generalmajor Boehlke durch besondere Tapferkeit und Standhaftigkeit ausgezeichnet. Im Mittelabschnitt der Ostfront gewannen die Sowjets im Verlaufe der erbitterten Ab­wehrschlacht an einigen Stellen weiter Raum. Die Besatzungen von Bobruisk und Mogilew setzten dem mit überlegenen Kräften anstür­menden Feind harten Widerstand entgegen, östlich der mittleren und oberen Beresina, so­wie südlich Polozk dauern die schweren Kämpfe mit den vordringenden Sowjets an. Nordöstlich Polozk'scheiterten erneute feind­liche Angriffe verlustreich für die Bolsche­wisten. t Bei den Kämpfen südöstlich Pleskau hat sich die ostpreußische 121. Infanteriedivision unter Führung von Oberst Loehr hervorragend ge­schlagen. Schlachtfliegerverbände griffen wirksam in die Erdkämpfe ein, und fügten dem Feind schwere Menschen- und Materialverluste zu. Ein Verband leichter deutscher und finni­scher Seestreilkräfte beschoß im Finnischen Meerbusen sowjetische Batteriestellungen an der Insel Narvi und versenkte einen fe'nd liehen Bewacher. Ein amerikanischer Bomberverband griff gestern das Stadtgebiet von Bukarest an. Deutsche und rumänische Jäger brachten 12 feindliche Flugzeuge darunter 10 viermoto­rige Bomber zum Absturz. Amerikanische Bomberverbände führten gestern vormittag einen Terrorangriff gegen die Stadt Saarbrücken. In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben im rheinisch-westfälis-hin Gebiet, und im Raum von Saarbrücken. {MTI) des amerikanischen Vormarsches auf der Halbinsel eingezeichnet, während daneben die Termine eingetragen sind. Daraus ergibt sich, daß der Oberbefehlshaber der ameri­kanischen Armee die Frontlinie, die die Amerikaner im Süden der Cotentin-Halb­insel bis zum 28. Juni erreicht haben, nach dem alliierten Invasionsplan schon am 6. Tage nach der Landung, also am 12. Juni einnehmen sollten. Cherbourg sollle am 17. Juni längst im Besitz der Amerikaner sein und im Hafen zu diesem Zeitpunkt schon die normale Ausladung der amerika­nischen Truppen vor sich gehen. Bis zum 26. Juni sollte, nach der erbeuteten ameri­kanischen Generalstabskarte, von der Armee Bradley die Linie Atranches (in der Bucht von St. Michel) bis Domfront eingenom­men sein. Man weist im deutschen Hauptquartier darauf hin, daß der amerikanische Termin zur Eroberung der Cotentin-Halbinsel nicht nur um 16 Tage überschritten wurde, son­dern daß die Generalstabskarte auch die alliierte Zielsetzung der schnellen Eroberung von Cherbourg beweist. Durch die Verzö­gerung des Termins sind naturgemäß auch die amerikanischen Menschen- und Mäte­­rialverluste in der Potenz gestiegen. Die amerikanischen Termine zur Eroberung der Cotentin-Halbinsel Hauptquartier Rundstedt, 30. Juni (1NB) Kriegsberichter des Europapress, Günther Weber, schreibt: Im Hauptquartier Ruttdstedts wurde mir heute eine Generalstabskarte einen ame­rikanischen Armee gezeigt, die von deut­schen Truppen auf der Cotentin-Hqlbinsel erbeutet wurde. Mit dicken roten Linien sind auf dieser Karte die einzelnen Phasen Der Hafenkommandant von Cherbourg verteidigt sich weiterhin Berlin, 30. Juni (INB) Fregattenkapitän Witt, der Hafén­­kommandanf von Cherbourg, hat, wie es in einer Meldung von unterrichteter deut­scher Seite heißt, seinen Gefechtsstand er­neut verlegt und verteidigt sich auch am Donnerstag weiterhin gegen allen konzen­trierten Angriffen der Amerikaner. Die Marine-Küstenbatterien, vor allem die Bat­terie „York‘‘, verwehren den Amerikanern nach wie vor ein Einlaufeu in den Häfen von Cherbourg. Cherbourg — ein zweiter Alkazar von Toledo % Madrid, 28. Juni (DNB) Cherbourg ist ein zweiter Alkazar von Toledo, schreibt Informaciones. Das Blatt hebt dann hervor, daß es nur durch ein übermenschliches Heldentum möglich gewesen sei, das Feuer in einigen Befesli­­gungswerken aufrechteuerhalten ( und die alliierten Kriegsschiffe auch am 23. Tage der Invasion noch vom Hafen von Cher­bourg fernzuhalten. (MTI) Deutsche Fernkamplbatterien in Aktion London, 30. Jurti (INB) Die deutschen Fernkampfbatterien an der Kanalküste gaben am Donnerstag nachmittag erneut eine Reihe von Salven ab, meidet die offiziöse britische Nachrich­tenagentur am späten Donnerstagabend. Etwa 40 Einschläge von Geschossen der deutschen Batterien wurden in der Gegend von Dover beobachtet. Die Agentur fügt hinzu, daß die deutschen Batterien inner­halb von 6 Tagen nun schon zum fünfte li­mai in Aktion getreten seien. Englisches Geleit bei Dover beschossen Berlin, 30. Juni (INB) Schwere deutsche Fernkampf­batterien am Pas de Calais nahmen am Donnerstag nachmittag ein südlich Dover westwärts laufendes feindliches Geleit unter Feuer, Das hinter einer dichten Wand künstlichen Nebels fahrende Geleit wurde über eine Stunde läng von den Batterien bekämpft. Bereits nach dem zweiten Feuer­schlag wurde über der Nebelwand starke Rauchentwicklung sichtbar. Nach Beendi­gung des Beschusses wurden erneut hohe schwarze Rauchwolken beobachtet, 'die über dem Nebel standen und von Treffern zeug­ten, die auf den Schiffen des Geleits erzielt worden waren. * Zum Fall der Sfadt Cherbourg Trotz einer örtlich stärksten feindlichen Überlegenheit besonders in schwerer Ar­tillerie, Schiffsartillerie und Luftwaffen­verbände hat die Truppe sich heldenhaft geschlagen. Montgomery, der nach aufgefundenen Geheitnpapieren den Auftrag hafte, die ge­samte Halbinsel Cotentin und die Festung Cherbourg mit Teilkräften seiner Heeres­gruppe zu erobern, wurde er durch die zähe und geschickt kämpfende deutsche PESTER LLOYD Bas MORGENBLATT «a SAMSTAG, 1. JULI 1044 Abwehr gezwungen, statt der ursprünglich angesetzten 10 Divisionen praktisch seine gesamte Heeresgruppe in die Kämpfe um den Landekopf zu werfen. Damit wurde der weitere Auftrag, sich mit der Gesamt­heit seiner Heeresgruppe auf der Halbinsel Cotentin zu großangelegten Operationen nach Osten und Südosten bereitzustellen, un­möglich gemacht. Die Eliteverbände der Heeresgruppe Montgomery haben sich in den Kämpfen um eine schmale Landekopf- Zone so verbraucht, daß sie zum größten Teil bereits aus der Front zurückgezogen werden mußten und erst nach Auffrischung wieder eingesetzt werden konnten. Durch den erfolgreichen und geschickten Widerstand der deutschen Abwehrkräfte wurde auch die zweite Invasionsphase län­ger aufgeschoben, als in den ursprünglichen Plänen vorgesehen war. Das alliierte Ober­kommando war nicht in der Lage, die Stalin versprochenen Termine für den Angriff der zweiten Invasionsarmee, mit dem allerdings auch weiter zu rechnen ist, einzuhalten. Dadurch ist auch die bolschewistische Sommeroffen­sive länger hinausgeschoben worden, als ursprünglich beabsichtigt war. Der zähe und geschickte Widerstand der deutschen Verteidigungskräfte gab der deutschen Führung die Möglichkeit, den Aufmarsch der eigenen Verbände in voller Ruhe zu organisieren urtd durchzuführen. Der Luftangriff gegen Gross-Budapest am Freitag vormittag Der grösste Teil der Bőmben fiel auf unbewohntes Gebiet Magyar Távirati Iroda meldet: Am 30. Juni, in den frühen Vormittags­stunden, flog ein aus mehreren hundert feindlichen Flugzeugen bestehender Ver­band über unsere Südgrenze in den Luft­raum des Landes ein. Zwei Wellen der angreifenden Maschinen versammelten sich über dem Balaton und führten einen Angriff gegen Groß-Budapest durch. Eine dritte Welle der feindlichen flugzStge wurde von eigenen und verbün­deten Jägern noch im Luftraum von Trans­danubien zerstreut und zur Rückkehr ge­zwungen. Der Feind warf seine Bomben infolge der Wirkung des Flakfeuers auf verschiedene Gebiete von Groß-Budapest ab und dér größte Teil davon fiel auf unbewohntes Ge­biet. Aus der Provinz wurde von Kaposvár eine Bombardierung gemeldet. Während der Zeit des Rückfluges der angreifenden Flugzeuge, flogen von Süden her feindliche Aufnahmc-Jägerverbände in Piichtung auf unsere nördlichen Grenzen ein, von wo sie aber ohne Ergebnis zurück­kehrten, weil die aufzunehmenden feind­lichen Verbände erst später über unsere Nordgrenze einflogen und auf diese Weise, gestört von unserer Flak-Artillerie und Jägern, ohne Jagdgeieit unseren Luftraum überflogen. Bisher wurde der Abschuß von mehre­ren feindlichen Maschinen gemeldet. Die Feststellung der Schäden ist im Gange. Amtliche Meldung; über den nächtliehen Einflug vom 29. Juni Wie Magyar Távirati Iroda meldet, überflogen in den Nachtstunden des 29. Juni einzelne feindliche I'lugzeuge auf ver­schiedenen Flugstrecken in großer Aus­breitung im westlichen Teil Transdanu­biens in der Richtung : ,yon Süden^ nach Norden den Luftraum des Leindes und bogen danach nach Westen ab. Über Bom­benabwürfe oder Schäden liegen keine,Mel­dungen vor. (MTI) Cjcdicgane jjj j DRUCKEREI 1^ / DES PESTER LLOYD Erneuter Lullangriff auf die Buflenbezirke von Wien Heilige Luftkämpfe im Donauraum Hervorragender Einsatz ungarischer Jagdflieger Berlin, 30. Juni (INB) USA-Bomberverbände mit Jagd­schutzbegleitung griffen in den frühen Vor­mittagsstunden des Freitags erneut die Außenbezirke von Wien an. Wie man von Luftwaffenseite erfährt, entwickelten sich bereits auf dem Anflug heftige Luftkämpfe zwischen den deutschen Luftvettcidigungs­­krüftcn und den Feindbombern. Im Donau­­raum und über dem ungarischen Balaton- See lagen die Schwerpunkte der laufend geführten Abwehr, an der auch ungarische Jagdflugzeuge sich hervorragend beteiligten. suchen, weil es weit entfernt von jedem mi­litärischen Ziel liegt. (MTI) Berlin, 28. Juni Der Balkankörrespondent des Intetinf meldet, daß in den Vormittagsstunden de9 28 über Rumänien heftige Luftkämpfe aus­­gclfagen wurden. Deutsche und bulgarische .icgdkräfte griffen einen gegen Bukarest fliegenden amerikanischen Bomberverband und dessen starken Jagdschutz an. Nach bisher vorliegenden unvollständigen Mel­dungen wurden zehn viermotorige VSA­­Bombet vom Muster Liberator iind zwei USA-Jäger vom Typ Mustang in heftigen Luftkämpfen abgeschossen, t Terrorangriff auf Bukarest „ Bukarest, 28. Jun (DNB) Anglo-amerikanische Terrorböni­­ber griffen Mittwoch X'örmittag erneut die rumänische Hauptstadt in mehreren Wellen an ur.d warfen Spreng- und Brandbomben auf Wohngebiete dér St„dt, sowie auf einige Dörfer. Die anglo-nmierikanischen Terror­flieger belegten außerdem ein vor Bukarest gelegenes Waldstück mit Bomben und ver­ursachten hier zahlreiche Opfer unter Frauen und Kinder. Die Zivilbevölkerung pflegte in diesem Waldstück Schutz zu Amsterdam, 29. Juni ■ * (DNB) Wie der britische Nachrichten­dienst aus Washington meldet, erklärte Kriegsminister Stimson heute: „Hie Deutschen in Cherbourg haben er­­bitiért gekämpft, woraus zu schließen ist* daß die bevorstehenden Kämpfe ernst sein werden und daß eine übermäßige Zuver­sicht nicht cm Platze ist.“ (MTI) ' Alliierter Landungsversuch zwischen Orne und Dives abgeschlagen Berlin, 30. Juni (INB) Kurz nach Mitternacht, in der Nacht zum Donnerstag, machten etwa 16 alliierte Landungsboote den Versuch, ost­wärts der Orne-Mündung an Land zu kom­men. Wie von unterrichteter deutscher Seile verlautet, wiesen die deutschen Küslen­­batterien diesen Landungsversuch mit eini­gen Salven zurück. Eine stark? alliierte Landungsflotte, be­stehend aus mehr als 90 Einheiten, liegt immer noch in der Seine-Bucht im See­gebiet vor der Orne-Mündnng. Auf diesem aus Kriegsschiffen, Frachtern und Lan­dungsfahrzeugen bestehenden Verbände lag fast ununterbrochen Störungsfeuer der deutschen Küstenbatterien. In der Nacht zum Donnerstag wurde ein Frachter in sin­kendem Zustand beobachtet. I ITALIEN Keine Bestätigung einer Deutscblandrcise Mussolinis Venedig, 30. Juni (TP) Die von ausländischen Sendern ver­breitete Nachricht, daß Benito. Mussolini sich nach Deutschland begehen hätte, ist bisher von amtlicher italienischer Stelle nicht bestä­tigt worden.

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