Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-05-23 / nr. 60

236 SW) Das bei der Erecution anwesend gewesene­ Gerichtsmitglied erstattet dem Gericht, welches fortwährend beisammen bleibt, über den Vollzug des Urtheild Bericht; bdieser mündliche Bericht wird auch in das Protokoll­ eingetragen, und das­ somit beendete Protokoll wird von sämmtlichen Mitgliedern des Gerichts re und dem‘ Iufige ministerium­ überschickt. 4 ». Y)»Das Verfahren des Standgerichtes Hüß für jeden einzelnen Fall — von Beginn der Verhandlung bis zum Vollzug des Urtheils gerechnet — binnen dreimal 24 Stunden gänzlich vollbracht sein, von dieser Norm werden jene Fälle ausgenommen, in welchen das Ver­­fahren im Sinne der unter, m­. angemerkten Norm auf Bitte des Angeklagten oder laut Punkt p) in Folge richterlichen Spruchhes_ einst:­weilen aufgehoben wird. Im Falle des auf die Bitte des Angeklagten gefliehenen Aufschubes wird die Frist der dreimal 24 Stunden vom abermaligen Beginn des gerichtlichen Verfahrens gerechnet. z) Die Mitglieder des Standgerichtes sind strengstens verant­­wortlich für die genaue Befolgung der in diesem Standrecht festge­­legten Normen; im Uebertretungsfalle werden dieselben von Seite des Justiz­ Ministeriums zur Verantwortung gezogen. $­ 9. In den oben hergezählten Straffällen kann nur im Sinne dieser gegenwärtigen Normen ein­ richterliches Urtheil gefällt werden, es hören demnach für­ dieselben alle sonstigen aufgestellten außerordentlichen Gerichte und erlassenen Verordnungen auf. .... 10, Da bürgerliche Personen wegen anderen, in­­ diesen Normen uit­­ berührten, Verbrechen im Sinne der gemeinen Gefege zu bestrafen kommen, werden dieselben von den durch das Kriegsminister­­ium unterm 28. Männer d. Sr 121 und 126, in Betreff des Kriegs: Suandarrigiet ‚erlasfenen Verordnungen hiemit ausgenommen. Zu, Debrezin zaus . der. .Sigung: des Repräsentantenhauses am. 13. Februar 4849.. Pas Almafi m, p. Vice-Präfes, Gefertige duch Daniel’ Iranpyi, Notär Nichtamtlicher Theil. Herman Radt, 21.Mai 1849, Ich theile es hier als einen schlagenden B­eiweis sowohl von der rasch fortsspreitenden Annäherung zwischen der hiesigen Be-­völferung und den hier mweilenden ungarischen Truppen als auch des zunehmenden Vertrauens, auf die bestehenden Verhältnisse mit, daß, nach so langem Ausbleib den Gott, Hymens aus unserer Mitte, in kurzer Zeit plöglich auffallend viele Braut- Paare­­ verkündet, worden sind; unter ihnen mehrer ungarische Herren Offiziere, welche sächsische Mädchen heirathen. Glüh auf! zu dem neuen Gewinn, daß Safe und Sahfin auch in dieser Hinsicht aus der alten Abgeschlossenheit und Scheu vor allem Fremden hervortreten. Wer das Gewicht der Familienbande für den Sachen kennt, kann er messen, was es für­ ihn zu bedeuten habe, dur­ch Kinder an das Geschied einer Sache gebunden zu sein. — Wir leben hier Ana mit unserer Garnison im schönsten Einvernehmen. Die Herren Of­­fiziere beschämen die Herftodten fähhriigen Ansichten von ven Absichten und Mar nieret der­ Ungarn durch ihre Bildung, ihrer Freundlichkeit und ein gemisses ungezwungenes Benehmen wie unter Gleichen, welches sie besonders vortheilhaft vor der bisher gewohnten abstoßenden Manier des österreichischen Militärs auszeichnet. War doch das Österreichische Militär ein gar so von eigener Ehre und Knechesstolz über den Bürger gestelltes Wesen, daß wenn selbst der Schul­­kamerad, oder: Bruder bei ihnen Offizier, war, er zum noli me tangere für seine Familie und seine alten Freunte ward, Unausstehlicher, herzloser Kaffen­get! Er if eine Eigenschaft des Österreichiscen, nicht des ungarischen KHees red. Natürlich, sie und das ganze "Institut" gingen erst kürzlich) aus dem bür­­gerlichen­ Leben hervor. Auch fehlt­ ihnen, Gott sei Dank, der Begriff, daß sie des „Raisers“ seien. — Es is ein versühnender und­ erhebender Gedanke, daß wir nicht mehr mit einem Militär zu thun haben, welches dem „Raiser“ ge­­hört und darum stolz auf den Bürger und Bauer herabschaute. Es Iebt si leichter mit einem M­ittär, welches dem Staat, nämlich uns: selbst, gehört und seine andern, als­ unsere, gemeinsamen Sinteressen seine verschiedenen sind, aus dem Interessen wertheitigt, im Leben Bürger­­ so, und in daher, weil der Gesellschaft seine in der Ehre und im Ansehn von Militärs: den Sachen, nad nä-' berer­ Bekanntschaft, nicht so abfließend finden, wie sie sie ihn vorgestellt haben. Dancer Ungarlänter hat si­ches Volk und besonders den Hermannstädter in­ter Kammeradelig mit den blutigen Walachen, in der Wohldienerei gegen den Adioth­emus, in dem Mißverständniß ver Freiheit gar so tief verfunden gedacht; und mun stellt sich in, gelobt sei Gott, bo allmälig Heraus,s d die­s nicht so arg if, und bas für dem einen Theil, wie für den andern, ich g "5 gut wird zusammen Yeben lasfen. — Lasfen Sie michh hier die Bemerkung aussprechen , daß wenn erst der Auf­­nahenszustand aufhört, die Ausnahmsgerichte, der Kriegszustand eingestellt sind, so wird gar nichts mehr dem Erkennen Deffen im Wege flehn, daß die gemein­­ame, gleiche, brüderliche Freiheit die Stämme und Klaren ausführen mühe, und biese Rueropung wird allgemein und erfolgreich ins Leben treten. —| Zeitungsschau. Der Auflage „die siebenbürgisch-ungarische Armee im Banat* in­ee­­städter Zeitung hat auch darum ein besonderes Interesse für den Left, 2 weil er mit dem Gewicht, welches in dem Umstand liegt, daß der Berfaffer in der nächsten Umgebung des FML. Bem lebt, die herrschende Ansicht bestätigt, wor­­nach Bem, der menschenfreundlichste Heerführer, den es geben kann, mit einigen Vorgängen in Siebenbürgen nicht übereinstimme. In diesem Auftag wird richtig bemerkt, daß nach der Wiedereroberung Siebenbürgens vor Kriegsmann die Aufgabe gehabt, das Land zu sichern, der Staatsmann aber durch­ den Geist der Ber­ührung die fi­berfleischenden Völker zu beruhigen. ‚. Bem: hat die, erste Aufgabe gelöst, die ‚Grenzpäse sind von Burgo-Pfund angefangen im­ ganzen Halbkreis bis zum Eisenthorpaß befegt. Auch der andere Theil der Sicherung Siebenbürgens wäre so gut gelungen, nach der richtigen Ansicht des­­ Verfassers, wenn wieder Bem und sein Geist hätte dabei sein­ können. „Aber die Verseg­­nung — sagt Herr A. K. — keurde oft und wird leider­ noch durch brutale Ultras vereitelt. Er zweifelt, „ob ‚der durch die Milde Bems­ angebahnte Meg­au üiberal befolgt werde, obwohl er der sicherste wäre." — Wir erlau­­ben uns hier auf die gewiß richtige Bemerkung Hinzumeisen, daß wenn es un­­sere Aufgabe sein sol, die Bersöhnung und Brüderlichkeit" namentlich mit dem im Serthum begriffenen Sadhfen herzustellen, sein Gemüth, fein­ Charakter, wohl mehr der Aufklärung und die Beweise des­ bessern Gegentheils zu senfen seien, als durch Schrecen und rachevolle Züchtigungen, die ihr feinen, verurtheilen, nur noch mehr bestärfen und die Absicht des DVaterian umbes vereiteln, — · Wir sehn mit Wohlgefallen auf die Berordnung,welche deeheinige gut TheildBmit theilt,und m­üssen auch auf den gleichzeitigen stiifidded«sonds ded«aufmerksamen­achen,welcher über die sittliche haltung unserer­ ritteran­delt.Eo bekum­mernden,,—Gonvöd»nicht die Truppen« welche den« Fett­ U, mitmachen, aber er frägt: was machen die fleinern und größern Korps, ‚welche in den verschiedenen Gegenden des Landes als "Ortsbejagungen von den Mi des Krieges audraften oder als m—n in die ersten eg ihres eingeweiht werden ? ’ a 0 „Wenn solche Korps — führt der Kennen ‚fort .— Bestimmung überschreiten, welche seine andere ist, als Drohnung und­ Sicherheit, empor zu halten , wenn ihre Kommandanten, in die bürgerliche Gerichtsbarkeit eingreifend,richterliche und vollziehende Gewalt übentrollten,wenn er ers­worfene geden sollte,trelche,statt Leben und Sicherheit zu schildern­ sie snngreis se­ sen;oder Solche,welche die Gerechtigkeit darin suchen-für den Mord an G­e­­wandten durch die aufstän­digen Horden,ansceert jeder eroberten­ Völker die gleiche Zahl von Opfern fallen zu m­achem welche für niedergebrannte Städte und Dörfer wieder Städte und Dörfer niederbrennen, für unf&ulvige Weiber und Kinder wieder unschuldige Weiber und Ki "hinmordens oder welche­ das irregeführte unwissende Bolt zu Kapazitiren (en­de wir für die Wolföfreiheit, indem wir das Bolt zu Grunde ten und es dadurch zwingen, Räuber zu­ werden­ oder Tihranıtas Fager der Aufständigen in Gebirgen zu fehlagen; — wenn, fager Wir, der unsere Belagangetruppen Dergleichen geschehn solte, so müßten wir um der Zukunft unseres Vaterlan­­des willen in­ Trauer verfinfen. Wir könnten­­ den­ Soldaten oder Offizieren, der solcher Schuld fähig wäre, nicht weniger für einen Feind unser heiligen Sache halten, als melden Lölpling der Österreichischen Dynastie immer.” Der Honvep­­ schlägt vor, auf­ die Bejagungen in seinen Orten­­ ein wachsam­es Auge zu haben , sie öfter zu wechseln, und wo sie nicht streng mothwendig sind‘, sie­ lieber in größern Städten zusammen zu ziehn, wo die Aufsicht erleichtert is­­t, Bir haben wieder einmal einige Blätter des Espatriatul erhalten, in dem Septhin auch einige Auflüge, wie Dokumente aus der vorjährigen konstitu­­tionellen Zeit der Walachei, in­ ungarischer Sprache mitgetheilt wurden, ver­­mut­lich damit die Absichten der liberalen Walachei dem ungarischen Publitums bekannter werden. — Der Redakteur Cäsar Boll­af­ ist ein flüchtiger Liberaler aus der Walachei. Aus einer Anzeige entnehmen wir, daß er das Blatt aus reinem Patriotismus herausgibt und vielleicht auch irgendwoher unterfragt wird; denn das­ Blatt’ wird denjenigen Abonnenten, welche nicht zu’ zahlen im’Stande sind, unentgeltlich szugefhhct. — Die selbst­ändigen Aufläge des­­ Espatriatus sind, mit­ viel, patriotischer und freisinniger Empflarung geschriebenz. aber, sie Der Verfasser hat unsere Ber­ält­­nisse noch nicht durchdrungen, Inland. — Im Kronstädter Distrift sind nach der Zählung des Dr. . Burg im = — Aber auch das ist wahr, daß die Herren viel verschiedene Stellung einnimmt,‘ * ‘ | greifen wenig in unsere Verhältnisse ein, Sahr 1848 1554 Menschen an der Cholera gestorben, — In Klausenburg befehl + eine Gewehrfabrik nur Hoarherit ihre unter Leitung bes­ a­ t Z­en

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