Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)

1850-04-20 / nr. 63

..-..-...—».­ » 290 gelöst, da von nun an besorgt werden. Dirkamtelt Her Helen Gerichtebeharden sollten die Gonferengen über die Neu­­eng­­aliziens in administrativer und subilieler Hinfit beginnen. — Zufolge Anordnung des Armee- Oberkommando’s in Ungarn wurde das bis jet unter Babarczy’s Direktion bestandene, mit Leitung der Landes­­lieferungsgeschäfte beschäftigt, ge­wesene Armer-Commissariat mit unmittelbar —Bon­ Selteber Statibalieieten ist een Concepit praktilante able Aufs lorderung zugegangen,sichruiin Eintettt in politische Aemter zuminel dem —In unserer Feuer-wertalanlt stehen-wenn wie une nichttäuschen, wichtige Reformen bevor. Es hat nämlich ein Hr. Rapier in Swansen ein neues Pulver erfunden, welches, wie die dam­it vorgenommenen Proben be­­wiesen, eine zehnmal flarierte Wirkung hervorbringt, als gewöhnliches Ge­­flngpulver. Das missenschaftliche Inpitut zu Schwansen beschäftigt sich mit Prüfung dieser neuen explosiven Substanz. — Den ft. 8. Pondirektionen is in Folge Ministerialerlaffes der Auftrag zugenommen, ein Verzeichniß der in Deutscland und im fibrigen Auslande erscheinenden, in ihrem Direktionsbezirke pränumerirten Zeitungen, mit aller Verläßlichkeit anzufertigen, dem Ministerium einzusenden, und mit Vorlage deö Helden von Semester zu Semester fortzufahren. — Die an der preußischen Grenze aufgestellten russischen Truppen sind so k­ommen zuverlässigen Nachrichten zu­folge 160,000 Mann statt, und werden durch fortwährende­ Zuzüge vermehrt. Bei 50,000 Deann von den« selben sind afatische Völker, Baskieren, Ziperfeffen u. dgl., durchgehend­ be» zitten. Die Offiziere sind der Meinung, daß es jedenfalls zu einem Kriege kommen werde, weil die Vorbereitungen, welche vom Seite der Regierung in Bezug auf Verpflegung u. dgl. getroffen werden, sonst nur so außerordent­­losh wären. Wohin der Sturm losbrechen werde, das­­s in der ganzen Armee und zwar vom kommandirenden Generalen bis zum Gemeinen ein tiefes Geheimniß. Wien, 13. April, Se. Majetät der Kaiser haben dem Chef des Generalquartiermeisterstabes TZM. Sreiheren v. Heß die Befugniß ertheilt, die Beförderung der Offiziere des Generalquartiermeisterfabes und S Pionierkorps Bis einschließig zum Hauptmann selbst­ändig vorzunehmen, zu Beförderungen der Stabsoffiziere aber Sr. Majestät die Vorschläge zu überreichen. — Das Ministerium hat die Einführung eines ordentlichen Botendienstes zur Versendung Amtlicher Akten in Gemeinden in jenen Gegenden, wo keine Haftverbindung besteht, angeordnet. Die Kosten solcher Botengänge wurden von sämmtlichen Gemeinden des Bezirkes auferlegt. — Bon Seite des F­inanzministeriums sind Erläuterungen Über die Ein­­kommensteuervorschriften erschienen, welche folgende Gegenstände behandeln : zeitliche Steuerfreiheit bei neuen Bauten, Steuernachsicht bei Elementarbeschädi­­gungen, Besteuerung des Einkommens bei Pachtungen, Berzstrohens- und Raturalbezeüigen, dann über die Begünstigung der Entrichtung der Steuer in Renten für die bis zur Bemessung verfallene Zeit. — Die Wirksamkeit der sämmtlichen Oberlandesgerichte wird, wie wir verläßlich vernehmen, mit 1. Mai d. J. beginnen, und die Amtsthätigkeit der Appelationsgerichte mit regtem d, DM, enden. Der Zeitpunkt, an welchem die neuen Gerichte ihre Amtst­ätigkeit beginnen werden, ist für den 1. Sunt nun definitiv festgefegt. Prag, 6. April. Nach langer Pause endlich wieder eine Sipung des Stadtverordnetensolegiums. Gegenstände der Beratfung waren diesmal aus­­sclleßlich solcher Natur, welche vor das Borum der Gemeinderepräsentany ger bören, practisch und gemeinnügig. Det, 11. April. Es if Historisch Thyatsache, daß Parteien, deren Prinzipien durch die Überflutenden Wogen der Zeit vom Schauplage der Acti­­vität­­ weggescmwendt werden, sich gewöhnlich jenen Prinzipien anzuflößen pflegen, die denjenigen, welche ihre Stelle eingenommen, entgegenflohen. So sahen wir Stanfreichs Legitimisten 3.8. sich mit der Revolution­­i­ren um die sogenannte Barrikaden-Dypnastie Louis Philipps zu Rürzen u. so sehen wir heute die Altkonservativen mit der Kosfuthpartei liebäugeln. Nachdem ihre Manvellores, die dahin zielten den Sieg des Konstitutiona­ Hem über die Schwindelei zum Bellen einiger Wenigen auszubeuten, erfolglos angewendet worden waren, wachten ihre absolutistischen Meinen ohne die min­­deste Wirkung hervorgebracht zu haben, vertraut sind, wie ein waschulniges Feuerwerk, nag dem ihre Inspirationen an der Energie unseres feiner Sendung and Aufgabe sid Har bewußten Ministeriums spurlos vorbeigangen, haben sie si der Kossuthpartei mit einnehmender Freundlichkeit genähert. Dieser Partei aber, die bei jener brinten Masse des Volkes, melde von Yolitit u. Staatswesen so viel verfischt wie nach einer magyarischen Bezeich­­nung der Hajeuse vom Ölocengiefen — allerdings wo mit Mühe ihr Häg­­h­es Dasein fristet, dieser Partei if befannil­ Alles willfonmen, was ja opponirt. ... . Sie verehren die­ tobten, hirnlosen Beburten der „Sütflanifchen”, weil sie von denfelden Hoffen, daß sie dem Staate Verlegenheiten fÄnffen wer­­den; sie gesteßen, daß die Revolution tobt if, aber sie haben ihren Leichnam, wie es bei den Zwürfen Sitte ist, mit dem Gesichte gegen Ofen hin ge­­wendet, woher sie das Heil der Welt, den großen Tag der Auferstehung hoffen, der Moslim ist ihnen der Retter der Zivilisation und der Qumanität, — der fagnirende Despotiem der Messias ver Freiheit geworden!,... Sie gleichen jenem Bramm­en, der sich hinfegte­n, in sc­hwärmerische Bewunderung für den Gtauben seiner Väter so versank, daß er nicht merkte, wie­­ die ausgelaffenen Bögel auf feinem Naden und Kopfe ihre Nester bauten und die Sichel der Zeit den sehtönen Tempel zertrümmerte... Und in dieser bewußtlosen Schwär­­merei sind ihnen auch die Arm der refutirenden Altkonservativen willkommen!... + Diese aber die, weil sie nicht Theil haben an den Bergehen der jüngsten Ver­­gangenheit und ihnen deshalb die Regierung zugänglicher gewesen wäre, aller­­dings manches Ersprießliche hätten leisten können, diese Altkonservativen wollen es nicht einsehen, daß sie durch ihr sihroffes, tast- und vernunftloses Benehmen, eben dem fihaden, was sie retten zu mwolen vorgeben... Sie ziehen sich jegt wieder zurück, wie sie es nach dem Ausbruche der Revolution­­ gethan, und so wie sie damals durch tiese Krebsen- Taktik der Dynastie und ihren Interessen seinen Dienst er­wiesen haben, weil hierdurch der Revolution gar sein Damm, gar sein konservirendes Element entgegenstand — und das erste ungar. Mini­­sterium hatte Feine Louis Blanc’schen Bulletins verfaßt, die da sagten: Die neuen Prinzipien brauchen neue Keute! — so werden sie auch durch ihr jepie­ged sogenanntes Märtyrertrtum mweber tem Baterlante no der magy. Nationa­­lität einen Dienst erweisen.... Im Gegentheil!! Sie geben dur ihr Be­­tragen den minder freundlichen Elementen einen größern Spielraum, sie unterschreiben die Prinzipien der Revolution, sie rechtfertigen die Schwindelei und verhindern die Bewegung des Urtheils der Mafen ! Sie spielen ein gefährliches Spiel! ! Und was werden sie gewinnen? Nichts! Was die Legitimisten in Franf«­rei­ gewonnen, sie haben Elemente zur Geltung gebratt, die ihnen am m wenigsten freundlich sind, die mit ihnen nicht einmal die Grundfarbe gemein haben. Es ist schon an die Süd­ilinischen Bücher erinnert worden und es wird nur der Leidenschaftlosigkeit und Gerechtigkeitsliebe unserer Regierungsfolgen zu danken sein wenn nicht auch das 2. Drittheil des Dargebotenen den vernichten­­den Stammen übergeben wird. Sie haben es verschmäht im Jahre 184%, die Garner’s Ungarns zu sein, und dem blinden Eifer gegenüber für das Recht in die Scranfen zu treten; sie könnten ich vielleicht zur Hinweisung auf das Schicsal des Lei­­des oder des Theramenes entschuldigen; womit aber wollen sie ihr jegiges Betragen rechtfertigen . . . . . Unseres Willens höcftenso mit dem Worte Zalleyrano’s: L’ oppim­atrei6 est TV energie de la sou­ise! und darauf würden wir Amen sagen ! Bon der Adrian. Seit einigen Tagen befinden ih die Ver­trauensmänner des Lombardis - venetianischen Königreiches in Wien, um das Ministerium bei den Arbeiten für die Organisation ihres­­ Vaterlandes zu nie­terfragen, die Bed­ürfnisse der Ver­ohner der Italienischen Provinzen zur Kenntniß der Regierung zu bringen, und die zu treffenden Maßregeln­ zu berathen. In ganz Italien sieht man dem Resultate Dieser Verhandlungen mit der größten Spannung entgegen. Die nach Wien berufenen Männer befähigt ihre genaue Kenntniß der Zustände der von ihnen vertretenen Länder, und ihre Vaterlands­­liebe zur kräftigen und gedeihlichen Mitwirkung. von der Dravemündung, 5. April. Das Handels­ministerium ist gewirkt, in Agram eine Acerbauschule zu errichten und that die Anfrage, welche Geldkräfte diesfalls disponibel wären. Daß es in Agram in diesem Punkte nicht am besten aussieht, versteht sich von selbst. Wer es beobachtet hat, wie wenig in den vormärzlichen Zügen unter den Sotymphalidenfittigen der­ ungarischen Konstitution an so etwas gedacht worden, wird die Sache ganz begreiflich finden. Wie wir zuverlässig erfahren, werden erst Beiträge zur Gründung eines fundus instructus und zwar auch in der Grenze gesammelt, die an dem Unterrichte mittelst Stipendien Antheil nehmen sol. Man kann dem Unternehmen nur den besten Erfolg wünsten, . Ausland, Berlin, 9. April. Die Erfurter Geschichte mahnt in ihrem gegenwärtigen Verlaufe lebhaft an die frühere Erfu­ter Shar. Ber­­anntlich dari­t von Erfurt aus unterm 9. Oktober 1806 jenes‘ preus­sische Manifest gegen Napoleon, welches nach wenig Tagen so fehle­­gende Widerlegung fand, die früheren Nodomontaden und die jenige Situation, für die das Wort Niederlage noch zu gut­ it, sind vice versa ein Seitenstück dazu. Es ist unbegreiflich, daß Preußen noch immer nicht den Muth verloren hat, von seinem ungeheuren Morde 1. April auf­­diese Lieferungen von den Militärbehörden - '

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