Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1851 (Jahrgang 61, nr. 1-103)

1851-05-26 / nr. 84

‚­­ mnsssstx Hef«etatröchentt.4ml, MM,MiMoch,Feeis ‚tag. Samstag. Kostet für sr das halbe Jahr Afl., das « Das ein­mlige Einküjen pyekeliahegfl·,venMo­. » —­­+ einer einspaltigen Petitzeite mtoke.MitPo«stv­rsen­­dung salbjährig 5 fl. vier­­teljährig 2 Al. 40 Er. toftet 3 fl., für eine zweite und dritte Wiederholung: A Hermannstadt am 26. Mai. 1851. Inserate d­er Art werten in der r. Hofmeister’snen Buchhanpt, angenommen. .­­­ ­ Amtlicher Theil. Sandmachung. Seine Majestät der Kaiser hat allergnädigst mich zum Nachfolger meines verehrten Waffenbruders des Feldmarschall- Lieutenants Frei­­­heren von Wohlgemuth ernannt, dessen ebles Wirken durch sein zu frü­­hes Hinscheiden unterbrochen wurde. Ich habe nunmehr Die Leitung der Geschäfte als Militär­ und Zivil-Gouverneur des Großfürstenthums Siebenbürgen, so wie das Commando des 12. Ar­mee-Korps über­­nommen. . Siebenbürger!! Ich verfemne nicht die Schwierigkeit meiner Aufgabe; indessen wird guter Wille und ein forsehender Blit mich bald mit­ den wahren Bedürfnissen Dieses Sronlandes bekannt machen, um nach den Institutionen der Gesammt-Monarchie eine ertw­ünschte Lösung herbei zu führen, Euer Vertrauen, Euer bereitwilliges Entgegenkommen werden das Werk wesentlich fördern und der freundliche Empfang seit meinem Ein­­tritte in Euere Marken, bestärkt mich in meinen Erwartungen. Mit wahrem Bedauern habe ich jedoch bei Durchreifung eines Theiled­riefes sonst so gesegneten Landes bemerken müssen, wie die hie und da noch mangelnde Achtung des Eigenthums, fortdauerndes Miß­­trauen und geoeiniges Anfeinden der verschiedenen Nationalitäten die Folgen der Revolution und des Bruderkrieges noch verschlimmern und die Heilung der Wunden verzögern. Meine een Am­igape wird es daher sein, Dem gegebenen allgemei­­nen Gefeße die unverbrüchlichste Achtung, dem Lande die ersehnte Ruhe und u und jedem Einzelnen die Ge­währleistung der rechtlichen Ansprüche wieder zu verschaffen. Aufrichtig strebt Die Regierung danach, mit gewissenhafter Achtung jeder Nationalität, das Mahl dieses Kronlandes im Interesse des eins­heitlichen Kaiserstaates zu fördern. Unbeugsame Strenge müßte ich bas­her gegen jene anwenden, die es wagen würden, Mißtrauen gegen die Anordnungen der Negierung zu verbreiten, oder unter welch immer für einem Borwande Unzufriedenheit und Unordnung zu erregen. Siebenbürger! Bertemiens voll trete ich in Eure Mitte, kommt mir mit gleicher Aufrichtigkeit und gutem Willen entgegen. Mit Freude und mit der Zuversicht des Belingend beginne ich meine Wirksamkeit. Hermalinstadt,den 25.Mai 1851· Der k.«k.Militär-und Civil-Gouverneur von Siebenbürgen Feldmarschall-Lieutenant und Armee-Gepe­­.Comm­andant: Karl Fürst zu Schwarzenberg. . Nichtamtlicher Theil Telegraphische Depeschen. Frankfurt, 17. Mai. Herr von Rochow reitet morgen Abends über Berlin nach Warschau, wird aber zu Ende d. M. wieder hieher­­­ommen. Die Bundeszentralkommission besteht noch fort, ihre Auflösung ist noch ungewiß. Der englische Gesandte Lord Bow­ley und der russische Fürst Gortschakoff sind nach Baden-Baden abgereist, London, 17. Mai. Im Laufe der Gemeinen ward mit 116 gegen 35 Stimmen. Das Generalcomite, "Betreffs der Titelbill Fonstitutrt. Brüsfel, 17. Mai: Das Ministerium Hat aus Anlaß der legten Kammerdebatte seine Demission a. S. Florenz, 47. Mai. Der Gaffationshof hat mehrere Bittgesuche zu Gunsten Gueragz?­s und seiner Mitangeklagten abschlägig beschieden. Zurin, 47. Mai. Die Abgeordnetenkammer hat den von der Regierung moodisieirten‘ Gefegvorschlag‘ Über die Besteuerung der Beft­­gungen, moralischer Körperschaften und zur todten­­ Hand mit 96 gegen 27 Stimm­en angenommen. · « «Rom,9.Mai.Dem allgemeinen Vernehmen nach hat der Kriegsm­­inister Orsini seine Entlassung eingereicht.« Modena,14.Mai.Ein­ herzogliches Dekret regelt die Auffuhrs­zölle für karrarischen Marmor. « Mostar, 5. Mai. (Im der Herzegowina.) Mehrere Funktionäre, u. a. Mehemed Pascha sind als des Briefwechsels mit den Insurgenten Hören arretirt worden. Der Ef. östert, Briefonsul ist hier und in Brno festlich empfangen worden. ‚ Ahen, 13. Mai. Der Dampfer Vulkan ist mit König Otto von Griechenland am Bord, heute um vier Uhr Nachmittags im Pyräus eingelaufen. . Hermannstadt, 25. Mai. Die Reise unseres Hochverehrten Herrn Em­il- und Milittär-Gous­verneurs, Fürsten Karl Schwarzenberg, von Karlsburg nach Hermanns­­tadt glich einem wahren Festzuge. Se. Durchlaucht verließen Karls­burg am 24. d. M. um 9 Uhr früh, und wurden an der Grenze des Hermannstädter-Distrikts und des Sachsenlandes bei Mühlbach von dem nrn Militär-Distrifts-GCommandanten Generalen von Chavanne sowie vom Heren Grafen der sächsischen Nation, feierlichst begrüßt. Ir Mühlbach, Beugmarkt, Großaut, sowie in allen andern Orten an der Straße, war die Geistlichkeit, die Schuljugend mit den Lehrern an der Soige und eine zahlreiche Bevölkerung versammelt, um Sr. Durchlaucht die gebührende Ehrfurcht zu bezeigen, während die Bürger dieser Orte in ihrer mahlerischen Rationaltracht zu Pferde dem Reisewagen das Ehrens geleite gaben, und von Ortsschaft zu Ortschaft sich ablösten. Auf der Höhe von Eippau war ein prächtiger Trü­mmerbogen im antaifisen­ Mgunn­e errichtet. DieserBunft, wo man Das Weichbild von Hermannstadt bes­tellt, war ganz vorzüglich gut gewählt, weil sich hier den Ankommens den die Stadt mit der herrlichen Karpathenkette im Hintergrunde am besten darstellt. Die Ankunft Sr. Durchlaucht bei diesem Triumpfbor­gen wurde durch­­ Pöhlers­üße und Signale von den Thürmen, der Bes­tölkerung Hermannstadts früher angezeigt, als man es erwartet Hatte. Wir versuchen es nun, ein sch­waches Bild von dem festlichen Einzuge des Hohen Neffenden in Hermannstadt zu entwerfen. Am Ende­ der­­ Heltauer-Straffe erhob sich ein prächtig mit Blu­­men und sinnreichen Emblemen gezierter Triumphbogen. Von da bis zum großen Ringe hatte man aus jungen Tannen und Birken eine Allee gebildet, die Fenster waren mit Blumen und Teppichen geschmückt, und dicht von einer zahlreichen gewählten Gesellschaft belegt. In der Heltauerstrasse selbst waren die sämmtlichen Zünfte mit ihren Bahnen dann die Schuljugend der Volfsschulen und des Gymnasiums aufge­stellt. So. Durchlaucht Famen um 3 Uhr Nachmittags in der Stadt an, umgeben von den Hermannstädter Bürgern, sowie von den Bür­­gern der benachbarten Orte, welche zu Pferde im altsächsischen Kostüme das Ehrengeleite gaben. Erhebend und großartig war der Eindruck, als der Festzug unter dem lebhaftesten Bivatrufen der zahllosen W­olfs­­menge, unter dem Geläute aller Glocken und unter den ergreifenden Tönen der von der Militärmusikbande gespielten Wolfshymne beim Gouvernements-Gebäude anlangte. Hier hatte sich die hohe Generali­tät mit dem Offizierskorps, ferner die Chefs aller Disasterien mit ihr­­em­ Amtspersonale in Uniform versammelt. Zugleich war eine Ehrens Palt aufgestellt, welche von Sr. Durchlaucht sogleich gemustert wurde. Recht­sinnig und treffend war der Empfang im Gouvernements- Gebäude selbst arrangirt. Die Stiege und Wände waren mit Rosen- Guirlanden bekleidet, und ein Kranz schöner Jungfrauen empfing in dem großen Saale nach alter deutscher Sitte den ankommenden Heren und Gebieter des Hauses. Fräulein: Ida D. trug mit inniger und herzlicher Ansprache folgendes Gedicht vor: Auf Destreichs Felsenburg, auf feinen Siegesfahnen, Da glänzt ein edler Name, von erlauchten Ahnen­­ i­ ihres Ruhmes, Diadem geschmüht. Vom hohen Dom der Freiheit, den Franz Joseph gründet, Strahlt er ein heller Morgenstern herab, und zündet Den Tag, der seiner Völker Schaar entzüdt, -

Next