Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-01-16 / nr. 9

- 4 ° ‘ setzen­ und meine Bemerkungen an die Reihenfolge der Tabellen selbst anknüpfen. . « «« « Tabellel.Die,,Trauungen«betreffen­d,ist unstreitig von allen die schwierigste,weil darin,was genau anzusehen und zu merken ist, das Lebensalter bei der Brautleute in jeder Ehe insbesondere und zwar nach den Motmten ihrer Verehelichung zu berücksichtigen­ komm­tz so daß zB.hier in Birthälm mit Bräuten unter 20 Jahren zweirIL Brau­­­tigame,von diesen aber nur 7 unter 24 und 5 unter 30 Jahren sich in verschiedenen Monaten verehelicht haben­.Eine g­eringere Sch­­ierig­­keit bietet die letzte Rubrik,,Aufgelöste Ehen«dar,indem dort«a1193ege«­­ben werden soll,wie lange Zeit die durch den Tod oder dorch die Schei­­dung innerhalb des Jahres ausgelöste Ehe des einen oder des andern Theiles gedauert habe?Da wird«eLFn«un«ecnegr­o’ßeErleichte»J­ungsein, weint die Herren Pfarrer sich künst in mehren Todten-Und«««8-rauuigen- matrikeln diese seit in der letzten Rubrik,,Aumer«kungen««unVoraus genau bemerken,um,wenn sie»­ieder«zur Ausfüllung dieser Tabelle aufgefordert werden. Die verlangte Zeitangabe sogleich bei der Hand zu haben. ne­­u Zur Tabelle II. „Geborne“ finde ich zu bemerken, daß auf beiden Seiten die „Erstgebornen“ ob todt oder lebend geboren, gleichviel, nach der Mutter (vergl. Luc 2, 23) zu rechnen sind, so daß es sich leicht treffen kann, daß Ein Bater, freilich aus verschiedenen Ehen, mehr als Ein Erftgebornes hat. Dann­ ist auf der Kehrseite Die Rubrifenüber­­schrift „Lebendgeborene“ ein offenbarer und­ sinnentstellender Druckfehler, indem dafür Todtgeborene stehen sol. Diese Berbefierung ist nicht bloß Vermuthung, sondern findet si, wie von einem" aufmerksamen und"vers­ehrten Freunde versichert worden, in den romaniisch gedruckten Tabellen irblich so. Bi Shoe II. „Kindersterblichkeit“ ist hoffentlich. ‚für sich, selbst klar. Zu Tabelle IV. „Sterblicheit nach Dem Alter“ erlaube ich mir ‚Die Vermuthung, daß die Rubrit „Summe“ nach der Rubrif „von 31. bis inc. 32 3.“ wie au) nach der Rubrif „von 72 bis incl. 73 .J.“ viel­­leicht ein Druckfehler sei, und daß dieselbe erst am Schluffe der ganzen Sterblichkeitstabelle an ihrem oder an dem rechten Orte stehe.. Zu Dies­­er Bermuthung glaube ich mich berechtigt Dadurch, Daß irgend, wie bei den bis zum 5. Jahre gestorbenen Kindern, von einer Medertragung dieser Einzelsuimmen die Rede ist, und daß auf diese Art in dieser Tas­belle Feine Hauptsumme gezogen wird. Die Sache, wird sich übrigens Bis fünfziges Jade fehen aufklären, jedenfalls werde ich auch diesmal beide nicht an dem rechten Orte stehenden Einzelsunmen in die legte, als in die Hauptsumme, einbezogen haben. — rn­d « Zur Tabelle VJvirchlust etken schwersem znnschen«ecnesn »Mord«,als dem absichtlich herbeigeführten,undeinem,,Todtschle«1g,« als de 111u11 absichtlich z.B.in einer Schlägekekek folgten Tode eines Gestorbenen,zu tnterscheiden,indem diese Unterscheidun­g sehr oft lang­­wierige und genaue,richterliche Eh­­ebun­gen vo«kaussetzt.Solange diese Erhebungen nicht erfolgt und die Absichtlichkeit des Zodes, nicht über allen Zweifel gewiß ist, wird­ der unbefangene Seelsorger den fraglichen Fall noch immer nur in die Rubrik „Zodtschlag“ zu fegen sich erlauben. Aus dem Vorangeschichten wollen die Herren Pfarrer sich überzeu­­gen, daß es zur künftigen Ausfüllung und Ausstellung dieser neuen Tas­bellen seiner einzigen, neuen Rubrik mehr in unsern dermaligen Kirchen­­matrikeln bedarf; nur Dürfen sie freilich Die Aufmerksamkeit und Mühe nicht scheuen, jedesmal bei den Geburten die Erstgeburt, Die Ehelichkeit oder Unehelichkeit" Der neugebornen Kinder, bei den Sterbefällen und den Trauungen verwittweter oder geschiedener Ehegatten Die Dauer ihrer früheren Ehe u. dgl. mehr anzumerken, um Die Data für­­ Diese neuen statistischen Kragen jederzeit in Bereitigaft zu haben. « » V.Lauth.Oberconsistor.Er saß vom 23.Nov.1801 Opferconsistor. Z.262X 851 wird durch die Einführung der für ein Grundsteuer-Pro­­­visoriu­m bestimmten Lagerbücher Gelegenheit geboten,die entweder zu­r Dotirung der Kirchenke­ssen oder der Pfarrer,Prediger,Schullehrer und Organisten in den Gemeinden befindlichen Kirchengrunddstü­cke 111»dc«es«e Lagerbücher zum bleibenden Denkmal des Eigemhuxnes und zur«kun«sti­­gen Rechtsverwahrung eintragen zu lassen.Um diese Gelegenheit«111cit ungenützt zu versäumen­,bin ich vorsorglich aufgefordert worden,sammt­­liche Pfarrer ernstlich anzuhalten und zu verpflichten,den zur PetIassung dieser Lagerbücher aufgestellten­ Lokalausschüssen oder Kommissarkensman­­liche,ihre 11 Kirche 11,Pfarreie11,Diakonatens­chulen u.s.w.zuständ­ 1­­gen Grundstücke möglichst und gewissenheit anzugeben un­d auch dafür zu sorgen, dem daß dieselben auch eben so genau wohl bei den meisten ev.-fächs. Kirchen in Das Lagerbuch unter eingetragen werden. Da die unter Kaiser Joseph aufge­­nommenen V­ermessungen und Vermessungsbogen noch vorfindig sein dürf­­ten, so wird es um so leichter werden, Dieser Verpflichtung auf das Ger nauerte nachzukommen. « » » Vl.Lauth.Oberkonsist.­Erlaß 21.Dezember 1801«,Ober«konsist.3. 276x851,hatd«16h.k.k.Landesgovernement den zur Beklentzung der aus dem Kronstädter Bergschlosse befindlichen Glockentan­z»lo­ckenbruch- Cheile festgesetzten Termin(s.u­mlaufschr.v.20.Sept.18:­1,­807, Abs.6)bis auf den letzte Dezember zu verlängern geruht VI. Der Vorstand der evang. Kirche A. B. in Bukarest hat mich angegangen, auf die erledigte zweite Dasige Predigerstelle einen geeige­neten akademischen Kandidaten in V­orschlag zu bringen und einzuladen, welcher neben einer tüchtigen protestantischen Gesinnung und Duldsams Zeit im Predigt- und Schulfache nicht unerfahren sei, weil derselbe, als zweiter Prediger, durchsehnit sich 30 Mal im Jahre zu predigen, den Altardienst, die Specialleichen, die Krankenkommunionen u. dgl. zu ver­sehen und täglich, außer am Sonnabend und Sonntag, in der dasigen Bürgerschule drei Stunden Unterricht zu einheilen habe. So lange Herr Pfarrer Neumeister dort bleibt, steht der zweite Prediger natürlich unter ihm, hat als solcher jährlich 50 Dufaten ihren Gehalt. Stolarz gebühren ungefähr 30 Dufaten, außerordentliche Einnahmen gegen 10 Dufaten;7 für die Schule Firum 36 Dufaten, an Schulgeld 12, zusam­­men ganz bestimmt zwischen 130­­ bis 140 Dufaten nebst freier Wohnung zu erwarten, wobei es nur bei ihm steht, in freien Stunden auch noch Privatunterricht zu geben. Die Kirchenvorsteher haben das Recht, die Kandidaten vorzuschlagen, aus welchen dann die Gemeinde wählt und den Gewählten von den h. Schupfonsulaten, nämlich der f. E. Agentie und dem f. preußischen Konsulate bestätigen läßt. Sollte sich ein oder gar bis drei Kandidaten zu dieser, für einen rührigen jungen Mann sehr einladenden Stelle melden, so mögen sie sich entschließen, zu einer Brobpredigt nach Bufarest hinüberzureien ; die Gemeinde daselbst sichert den zwei Nichtgewählten einen Neu­efosten-Erlag von je 30 fl. EM. zu. Ich meinerfeitd erwarte bis um die Mitte Februar d.J. von den Her­­ren Dechanten Bericht über den Erfolg oder Nichterfolg dieser Einla­­dung, um auch meinerseitd dem Vertrauen des Bukarester Kirchenvor­­standes entsprechen zu können. — Birthälm, am 3. Jänner 1852. ; Georg Binder, “ —. Superintendent. Hermannstadt,*­ 8. Jänner. Heute find es 100 Jahre, daß­­die hiesige Schuhmacherzunft ihre Privilegien von der Kaiserin Maria Theresia erhalten hat. Dieser denkwürdige Tag wurde von der Schupz­macherzunft festlich begangen. Um 9 Uhr war ein Hochamt in der katholischen Stadtpfarrkirche, dem die Zunft anwohnte, um Gott zu dans­­en, und zu bitten, Daß er auch für Die Zukunft unser Recht befehtigen möchte. Nach dem Hochamte hielt Se. Hohwürden, der Herr Stadt­­pfarrer Schlauff eine passende Rede, in welcher er sagte, daß die Zünfte eine gute Einrichtung sind zur Aufrechthaltung der Ordnung und Zucht für Meister, Gesellen, Lehrlinge und Dienstboten. Nach dem Hochamte ging der ganze Zug wieder in das Zunfthaus zurück, und der hier vers­anstalteten Feierlichkeit wohnten auch die beiden Herren Schneider-Zunft­­meister bei. Als Alles versammelt war, hielt der Zunftmeister eine Rede, zog den Vorhang über einem festlich geschmücten Bilde, welches ein hochgestellter Herr für diese Gelegenheit der Zunft gewogenst über­­lassen hatte, weg, und sprach: „Sehen Sie, meine Herren! die glorreiche Mutter Maria Sherefta, die Stifterin unserer Privilegien!“ — Alles staunte über dem Anblick, und über den guten Gedanken, den der Zunfts­meister gehabt hatte. Die Herzen waren schon doch Die Nede Des Herrn Stadtpfarrerd gerührt; jegt wurde die Stimmung noch feier­licher. Dieser Tag bleibt unvergeglich für Kinder und Kindesfinder. — Eolipes geschah unter der Leitung der zwei Zunftmeister Simon Hader und J­oseph Bernhard. Hermannstadt.Se.kk.apostolische Majestät geruhten mit allerhöchster Entschließung vontkö­ Jan­ferd.J.de­n Oberlieutenant Ludw­ig v.Hepperger,des Erzherzog Ferdinand Martinil­nnsten Uhla­­nen-Regiments,für sein ausgezeichnet tapferes Benehmen im Treffen bei Galfalva in Siebenbürgen allerhöchst ihren Orden, der eisernen Krone dritter Klasse tatfrei allergnädigst zu verleihen. K­ronstadt, 1. Ian. Mit großer Solennität wurden gestern Vormittag auf dem N Rathhause die beiden hiesigen Bürger, Herr Apothes­­er Beter Schnell und Herr Kaufmann Karl Fabricius, mit den ihnen von allerhöchst Sr. Majestät dem Kaiser verliehenen Zivil­­verdienstfreugen befürm­t.­­ Diesem feierlichen Akte wohnte das Löbliche Offigierforus der hiesigen Garnison, so wie der innere und Äußere Rath dieser Stadt bei. Bei dieser Gelegenheit stattete der Here Drator Lucas Gräf auf dem in der Versammlung anwesenden Herrn P­olizeidirektor St­e­phan v. Elosius für sein hochherziges "Geschen" von 4000 fl. EM. an das allgemeine bürgerliche Krankenhaus und für die Schulen der Evangelischen A. €. im Namen der Bürgerschaft den tiefgefühltesten Danf ab. Die Ko­mmunität beschloß in ihrer nach der Festlichkeit sattgefundenen Sigung dem Herrn Polizeidirektor eine as dars (Kr. Itg.) Lörzburg. Endlich einmal hat auch in Siebenbürgen und zwar im Kronstädter Bezirke die neu in’s Leben getretene Straßenbau-Orga­­nisation ihre wohlthätigen Erstlinge uns auf eine wirklich glänzende Höne Weise an den Tag gelegt und zugleich den triftigsten Beweis ges­­iefert, daß es auch hier nicht an Männern fehlt, die mit rastloser uns Titel: „evang.slächlisches Kirchengut“­­­­ zubringen. « *) Eingesendet, in E De

Next