Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-12-31 / nr. 104

Kronstadt, den 20. Jänner sss OJBLIEIEHI des L­ebenbürger Sodenblattes. Meittheilungen aus Klausenburg. Am 9. Januar 1840. Werthaerhähter Herr Redacteur! Da ich einerseit d3 nicht unwissen kann, ob Ihnen Herr B..... ff über das am 6. Jänner abgehaltene­ erste bied­­jährige Conzert des bierartigen Conservatoriums, einen Ber­icht erstattet hat oder nicht, anbererfeitd aber mein Vers­­prechen halten will, so sei­ed mir gestattet über das obges­pannte Concert in Kürze zu referiren. Das Concert wurde mit der Ouvertüre anch Donizet­­ti’8 Anna Bolena eröffnet, welches großartige Tonflüd, von dem Orchester mit Kraft und Ruddrud erecutirt, den er­­wünschten Effect hervortrau­e. Hierauf folgte ein Potpourri für consertante Flöte mit Orchesterbegleitung von Eindpaints­ner, vorgetragen von dem für die Tonkunst hochbegeisterten Hrn. Grafen Emerich Vas, Die Bertigkeit und Präcision, “womit der Herr Graf die in den Variationen und dem Bos lero diesen Potpourrid angehäuften Schwierigkeiten übers­tand, sowie der anmuthige Vortrag im Andante sicherten ihm die vollste Anerkennung seiner gelungenen Leistung, und der Saal wiederhallte vom stürmischen Beifallsjubel, der bei einem andern später darauf folgenden Stüce, Phantas­sie und Variationen für Slolte und Fortepieno von Kern Georg Rushista componirt, von ihm selbst und dem ge­­­nannten Zerrn Grafen auf das Epachette vorgetragen, sich in noch höherm Grade erneuerte. Den Kunstgenuß dieses Abendes steigerte die Wieder­holung der im vorigen Concerto mit so großem Beifalle aufgenommenen Sopranarie an Belisario, und ein gros­ses Duett für Sopran und Tenor von Mercadante, mit gleicher Sicherheit in Ausführung der schrieligsten Wendun­­gen, und mit gleich gefühlvollem Ausdruck gesungen von Bräutern Julie Schmidt und Sr. Senator Franz Gyers gyai, vollends zum Entzüden, — Dr. Ladißlaud Gyers gyai (ein Bruder des Senators und erster B Violinspieler des Conservatoriums) spielte. Variationen über ein ungaris­ches Schema von Taborsky, wodurch er reıngminentes Spiel auch diesmal geltend zu machen wußte. Ein Potpourri für 8 Blechinstrumente, dessen Eresutts rung 4 Individuen auch dem Musikcorpd bed Lobt. £. E. i­­nien Infanteriereg. Baron Warlet unterlüsten, so wie auch das von dem gejammten Orchester mit, Gewandtheit ausgeführte Scherzjo anch 2. v. Beethoven? 7er Symphonie wurden mit Beifall aufgenommen. Und so ward und­ denn dur, bie Hhätige, Mitwirkung, Kunstgebildeter­ Dilettanten abermals ein musikalischer Hochgenuß bereitet, dessen Erinn nerung und noch lange mit Luft und Brende erfüllen wird. — Der Reinertrag des am 22. December v. 3. statt­­gehab­­ten Concerted betrug.105 fl. Am legten Tage des vertroffenen Jahres fand die öffentl­iche Prüfung der seit einigen­­ Jahren mit dem­­ Conservato­­rium­ vereinigten­ Gesangschule statt. Die Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen lieferte sowohl in­ der theoreti­­schen als auch­, in der practischen Elementarmufii schöne Beweise ihre Sleißed, und berechtigte und zu angenehmen Hoffnungen. Herzlicher Dank und volle Anerkennung gebührt dafür dem , Director des Konservatoriums Hr. Rufhisfa, unter dessen unmittelbarer Leitung die durch den fachkundigen Ges­­anglehrer Dr. Großpeter thätig angewendete Lehrmetho­­de ihrem. schönen. Zwede. würdig. entsprach.. Den Schluß der Prüfung machte ein Chorgesang mit Begleitung de Pianoforte, von den geprüften Geenstählern, und Schüler: innen ver nett vorgetragen € 3 wäre zu wünschen ge­wesen, daß außer den Eltern und Anverwandten der­ geprüften Gesangschüler und Schür­lerinnen auch noch andere Zuhörer dieser Prüfung beigemapnt hätten, damit die T­­eilnahme für ein so nügliches Kunstine ftitut einen allgemeinen Eingang fände. Der am 28. December v.a. hier abgehaltene Jahrmarkt war so­ wenig besucht, daß er nit einmal einem mittelmä­­ßigen Wochenmarkte hätte an die Seite gestellt­ werden kün­­nen. Auf dem ganzen Marktplage waren 10 —­ 12. Büden sichtbar, und ich glaube nicht, daß außer seinigen fremden Lederern jemand Geschäfte gemacht hätte, da nicht einmal die, hiesigen Handwerker, ihre fertigen Arbeiten feilboten. Das anhaltende Regenwetter, sowie auch der Umstand, bat dieser Jahrmarkt, der übrigens nur­ seit­ wenigen Jahren in Aufnahme­ gekommen ist, „den­ Christfeiertagen, so ‚nahe liegt, waren Ursage daß er so fill und spurlos Derleben ge­­gangen. — + Durch den an dem Kantigin Tage. (9. Sinner): erfolgten Zod des Anton Gyulai:v..N. Värad ist bei der Landesbuch­haltung eine Raitofisialstelle in Erledigung genom­men. D - 2 S40. D>

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