Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)
1847-06-03 / nr. 44
282 derlei Webtergriffe von der übergeordneten Behörde als solche befunden würden , die besonders bestraft zu m werden verdienen, so kann sie im ordentlichen Geiegeswege zur Erwirtung einer Strafe von 12-200 fl. besonders einschreiten.” — Der 3. $. heiße also:„Wenn der Grundherr, ohne den geieglichen Weg einzuschlagen, woillführlich den Unterthan von seiner Session austhun oder außer den in Art. 9 festgelesten Fällen den Verlauf der Nutung der Urbarialbestände 2c. hindern oder dem bereits allen in Art. 10. aufgestellten Bedingungen nachgekommenen Unterthan den Abzug erschweren sollte, so sol in allen diesen Fällen die aufzustellende Urbarialbehörde den Unterthanen im Genisse der Vergünstigungen des Gefäßes fügen und den Grundherrn ausßerdem mit 24, fl... strafen. ‚Der 6. $..des Operats würde als A. $. fo. lauten: „wenn der Grundherr seinem Unterthan die, in Art. 3 $..5 und.6 zugestandenen Beneficien, oder gegen $. 9, auf andermald dem dort bestimmten Wege, die Nugung der Mühle unwillführlich entzöge sn soll die Urbarialbehörde von Unterchan in seine vom Gefeg garantirte Gewülfe restituwiren, und der Grundherr, außerdem, daß derselbe zu Schaden- und Kostenerfa verhalten wird, noch mit 24 fl. gestraft werden ” — Hier. .hat nur der 10. 8. des 11. Art. seine Stelle: „wenn ein mit grundherrlicher Gewalt vom Grundherrn nicht betrauter Wirthschaftsbeamte, oder wie immer sonst genannter Bevollmächtigter sich Uebergriffe zu Schulden kommen ließe, und des Vortages zu entfliehen verdächtig, im Fall er befuglos wäre, Feine Bürgschaft, leisten sole, so soll er mit Vorwillen des Grundherrn vom, Szolgabiro, oder, Dulo an. Dre, und Stelle arretirt, und ind Somitatsgefängniß geschickt werden.’ — Der 7.8. ded Operatd. wäre hier, der :6.: „In allen diesen im Art, namhaft gemachten Fällen swägt alle, Prozeßforten der verlierende Theil.‘ Der 7. 8. endlich, wäre, wegen der mit den im Defeg namhaft gemachten: Heberschreitungen im Zusammenhang begangenen, aber nit im Urbarialmege, zu bestrafenden Berg geben soll, der Grundherr oder sein mit gründlicher Macht Bevollmächtigte. auch, in. Untersuchung gestellt werden. sünnen.“ Kronstadt,..t. Suni. , Die auch, sonst zwischen unsern Bergen, nicht. seltenen und, für. Fremde Äußerstemfindlichen Sprünge in der Temperatur, scheinen seit einiger Zeit viel häufiger und sogar, für uns Kronstädter in auffallendem Maße einzutreten. Beweis das von ist auch der beinahe epidemisch gewordene Schnups fen. Im Uebrigen geht die Witterung, für unsere Feldfrüchte ziemlich gut, nur werden gewiß, alle Wiesenbessiger etwas mehr Regen wünschen. Sonderbar sind auch die häufig eintretenden Hagelschläge, die doch der etwas vor geradern Jahreszeit anzugehören pflegen. Da ist im Allgemeinen über Hageifhharden, auch hier noch nichts zu sagen. Herrlich zeigen sich unsere Kirschengärten, wie früher in ihrer Blüthenpracht, so jett mit ihren, sich mehr und mehr färbenden zahllosen Stuckbüscheln. Auf unserm Marfte, sieht man fon rothe Kirchen. Ungarn: Krensker Somitat. (General: Kongregation vom 17. Mai.) Se. Hochgeb. der präsidirende Hr. Administrator eröffnete, die Sigung mit einer kurzen, aber warmen und vielsagenden Anrede, welche von den versammelten Ständen mit lebhaften „Zivil“ aufgenommen wurde. — H Hierauf erstattete der erste Hr Biegespan v. Zidaric Bericht, über den innern Zustand des Somitats, auch welchem die HH. Stände mit großer Befriedigung‘ und verdienter Anerkennung de Unermürdeten Amtseiferd der Herren Magistratualen entnahmen, daß bereits "",, des diesjährigen Steuerquantums en:gebracht sind und in allen Zweigen der inneren Administration Ordnung, Thätigkeit und Künstlichkeit walte. Nach diesem kamen andere Objecte von genereller Besdeutung an. die Reihe, und. von diesen zuerst die ab. Ernennung Sr. E. f. Hoheit €. H. Stephan zum F. Statthalter in Ungarn, wofür eine Danfadresse an Se. Majestät votirt wurde. Ferner wurde beschlossen, an die durchlauchigste Wittwe des verewigten Palatinus, wie auchuan Hoehersen Sohn E. H. Stephan ein Condolenzschreiben zu richten; auch ernannte der Herr Administrator eine glänzende Deputation, deren Rührung er sich selbst vorbehielt, um Se. f. f. Hoheit €. 9. Stephan‘ als neuernannten F. Statthalter 'von Ungarn zur geeigneten Zeit von Seite des Comitatd zu begrüssen. — Hierauf trat der als vaterländischer Schriftsteller rühmlich bekannte Oberstuhlrichter &. $.B—g mit dem hochwichtigen Borschlage auf: es solle dahin gewirft werden, ‚daß Die Ablegaten dieser Königreiche, die Sufteuition erhalten, am nächsten Landtage C oder vielleicht Landescongregation?, denn diese ist das ‚eigentliche Forum für diese Frage die Einführung unserer Rationalsprache in das Gebiet des öffentlichen Geschäfts-) Lebens innerhalb dieser Königreiche zu betreiben, , Dies fer, Borschlag, fand allgemeine Würdigung und wurde mit großem Beifall angenommen *). (Agr. 3.) *) Diese zeitgemäße Anregung einer der ersten Lebendfras gen unseres Vaterlandes und die warme Aufnahme des patriostischen Vorschlages von Seite der Kreuger Herrenstände sticht greil ab gegen die auffallende Zurückegung , welche die Nationalsprache neulich in der Beropither Cogregation erfahren, wo man das heimische Foliom, weil ed.noc nicht das diplomatische ist, aus dem Comitatssaale verbannte und sich Niemand unter den versammelten Ständen fand, der auf heimatlichem Boden die Rechte seiner Muttersprache, die lebendige, schöne, kräftige Sprache seiner Väter und Ahnen in Schub genommen hätte! — Bann würde, si wohl die magyarische Sprache zum Diplomatischen Organ in Ungarn emporgeschwungen haben, wenn man ihr, so wie in DBeropitice, biß zu ihrer Diplomat. Accreditirung das Debut versagt hätte? — Doch in Ungarn it Wiemand, felost in den flavischen Comitaten, auf den Gedanken verfallen, die noch undiplomatische magyarische Sprache, als sie das ‚morshe Joch des alten Schlendrians abzuschütteln begann, aus den Somitassälen zu weifen, — und würde manc$ versucht haben, so hätte wohl der beleidigte Genius der Landessprache unwärmere und nicht so flumme Freunde und Verfechter gefunden, als wie die unsere im Veronitier Comitatssaale. — Man hat den Nachbaren so manches abgelernt, — warum nicht auch das Hochherzige ? (Die Red. d. Agram. 3.) ·