Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)

1847-08-02 / nr. 61

Siebenbürger Wochenblatt. Mit allergnädigster Bewilligung. — — Kronstadt, 2. August Oesterreichische Monarchie. Siebenbürgen. Kronstadt, 10. Juli. » (Schluß des Berichtes über die legten Kreisversammlungen.) Mit dem Testan­­egebenen Beschlüsse in der Deffentlichkeitssadhe und der eheabligen Annahme des städtischen Kommunitätsbeschluss fe betreff der Veröffentlichung der dazu geeigneten Ge­­genstände wurde diese Distriktsversammlung geschlossen. *) *) Wie löblich und schön auch dieser Abflug ist, so drängt fi Doc unmwillführlich die Frage auf, ob und wann derselbe realisirt werden wird? Wenn werden auch diejenigen, welche weder Wolfsbeamte noch Vertreter sind, aber doc fo recht ei­­gentlich, und­ in Wahrheit zum­­ W­olfe gehören, die gute Bür­­ger dieser Stadt und als solche wohl berechtigt sind, zu willen, was in der Communität zu ihrem Wohle und im Namen des Ganzen geschieht, wann werden diese, frage ich, dieses erfahren und genau erfahren? Hat denn nicht einer­ von diesen laut ge­­nug und öffentlich in Nero. 122 und 23 des­ heurigen Satelliten darüber gefragt,­ daß er von den Communitätsmitgliedern ‚troß des abgeschafften Verschwiegenheitseides dennoch über die Ge­­meindeangelegenheiten Nichts erfahren künne? Es scheint bei­­nahe, als ob auch jener Beschluß "die" ein den Hungrigen dur den Mund gezogener Honigfaden sei; denn seit jenem Beschluffe vom­ 20. Febr.­­di8 heute sind in­ unsrer Communität so man­che wichtige und der Mittheilung würdige Gegenstände verhan­­delt worden, aber noch ist, zum Beweise der Wahrheit jenes Beischluffes Fein Bericht in der angegebenen Weise durch das Wochenblatt gegeben worden. — Und es ist doch dieses ein Be­­ichluß,, der weder den allgemeinen Landesgewesen, tod den Ne­­gulativpunkten noch sonst irgend einer Norm zuwiderlaufend, ist, sondern gerade ganz im Einklange mit unsrer Municipalverfas­­sung, der gemäß solches geschehen muß, wenn wir vom Geist unsrer Verfafsung durchdrungen sind, wenn uns etwas auch an der allgemeinen Meinung gelegen is, wenn wir auch unsre Mits­bürger mit unseren Berfaffungsrechten bekannter machen und sie zur Achtung derselben aneifern wollen, wenn wir überhaupt davon überzeugt sind, daß Recht und Gefes, mehr geachtet, Volk und Nation mehr gelieht, das Vertrauen zu den­­ Vertre­­tern mehr gehoben und in Zeiten der Moth Opfer leichter ge­­bracht werden! Da, wo die Bürgerschaft erfährt, was in ihrem Namen geschieht und wo nicht Geheimnißfrämerei den Schein der Zweideutigkeit erregt und dem­ Hebelwollen den freien Spiel­­raum gewährt! Auch über die richtige Veröffentlichung der da­­zu geeigneten Streisverhandlungen besteht seit längerer Zeit s­chon ein vom löbl. Magistrat gebilligter Beschluß der Distritte­­versammlung, welchem auch einige male Genüge geleistet war: Zum Schiffe sei­es mir gestattet, auch über die am 10. April abgehaltene Distriktsversammlung einige Mitz theilung zu geben.­­ Das Beriefen des Protofolds von der vorigen Sit­­zung unterblieb, weil dasselbe nicht vorfindig war und dieses Geschäft wurde auf die nachte Situng verschoben, bis wohin das Protokoll hoffentlich­ zum Vorscheine kom­­men werde. — Der Magistrat theilte mit, daß der bisherige Landtagsdeputirte, der gewählte Stadt­ und Distriktsoberrichter Hr. Joh. v. Albrichsfeld, um Ablö­­sung von seinem Posten gebeten, was auch bewilligt worden sei, indem die Gesundheitszustände des Herrn Deputirten ed als nothwendig erheirschten, und ordnete die Vornahme einer neuen Wahl an. Die Distriktever­­sammlung hatte gegen die haltbaren Gründe des Bitt- Heller nichts einzuwenden, ersuchte aber den Magistrat in Zukunft der gleichen Ablösungsgesuche der hiesigen Deputirten nicht von sich gleich zu bewilligen, sondern die Kreisversammlung, welche die Deputirten absendet, darüber anzuhören. — Die Stadtco­mmunität theilt ein Necursgesuch an allerhöchst­­e­ Majestät wegen ‚Aufs rechthaltung des fächsischen Statutargeleges mit, daß die Prozeßfchriften welche vor fächsisichen Gerichtsstellen flies­sen in­ deutscher Sprache abgefaßt sein­ sollen;. das es­coursgesuch wurde sachgelesen,­­gutgeheißen und auch von den Distriftsabgeordneten unterschrieben. — Die, Dis­ktri­tsversammlung erkennt, auch ihrerseits die Wichtigk­­eit und Dringlicheit an, daß im Namen dieses Publik­­ums eine­ Deputation in Angelegenheit der­ Eisenbahn nach­ Preßburg abgesendet werden möge, deren Aufgabe es ei, dahin zu wirken, daß Siebenbürgen durch eine Eisenbahn an die ungarische Gentralbahn angeknüpft und­ die Fortführung der Bahn durch Siebenbürgen bis an die­ walachhsche Grenze erzielet werde und beschließt, den. Warum ist aber über die Kreisversammlung von 10. April kein solcher Bericht in den Zeitungen erschienen()?. Etwa darum, weil derselbe nicht wieder eigends vom Präsidium ver­­langt worden? Der Einfender. 9) Am 30. Juli, Und­ warum haben wir auch über die Sekte Di­risisversammlung am 10. Zul noch immer seinen Bericht erhalten? Der Einfender.

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