Siebenbürger Wochenblatt, 1848 (Jahrgang 12, nr. 1-52)

1848-06-01 / nr. 44

Siebenbürger Wochenblatt. yait allergnädigster Bewilligung. u Kroustodt, 4. Iumi Ungarns Ministerpräsident um die freien Szefler: Stühle und Szefler: Grenzregi­­­menter, Edle Seffernation, meine geehrten Mitbürger! Eine Zeit von mehr als einem Jahrtausend hat Ci Sproffen von einem Stamme, die Szefler und die un­garische Nation mit­einander verbunden; unsere Interes­­sen, unser Glück und Mißgefehr waren von jeher die­­selben. Manche­malfige politische Ansichten, vielleicht al unser eigener Fridium, haben uns zwar auf eine Zeit von­einander getrennt, aber das Band der Bruders­liebe, der Freundschaft und, der Sympathie vermochte troßdem den Sturm, sein Entgegenwirken bieher zu erschüttern. — Ungarn bedroht ein sich über die unga­­rische Nation aufschürme ‚mit Heängfig uider gloce hat ertönt. Einige fremde Nationalitäten beweis detem Arpad’s Nation an den Ufern der Donau und der Theiß um die friedliche Ruhe, welche sie seit Jahrhun­­derten genosfen. oder Sturm bei ..­­Gefahr jedes kiindellsk Istlegu nahe. Die Sturm­­.«.»·" « Meine geehrten­s Mitbürger gab auch die thatsäch­­liche Vereinigung der beiden Schmweizerländer, die mir als glühendste Sehnsucht von unseren Ahnen ererbt, noch nicht zu Stande gekommen ist, so ist dieselbe doch in Princip angenommen, der das unabänderliche Wort unseren gnädigen Herrn und Königs bereits sanstionirt. — Deßhalb beeile ic, mich, als Ungarns erster unab­­hängiger Ministerpräsident und zeitweiliger Kriegsmini­­ster, der trauend auf die von der Welt anerkannte uns erschütterliche Tapferkeit und die unmandelbare Liebe der heldenmüthigen Szeflernarion gegen ihre ungarischen Brüder, Euch, Fraft meines Amtes und unter meiner eigenen Verantwortlichkeit aufzufordern, wovon ich den Kommandirenden am heutigen Tage bereits verständiget, bis ich die Genehmigung dieser meiner Verordnung von unserm erhabenen König und Heren Nachträglich erfans­te, nach Empfang dieses Schreibens sofort nach Ungarn zu dem bei Szegedin aufzustellen beschlossenen stehenden Kriegsheer von 12000 bewaffneten, Mann zu eilen, es gelöst, sowie auf der ganzen Route für den gehörigen Proviant als die Aufnahme schon entsprechendermaßen gesorgt worden ist. Unsere Sache ist eine gemeinschaftliche, Der Würfel fällt für beide Schwesternationen auf gleiche Weise, Las­­fet meine patriotischen warmen Worte nicht Falt und theilnahmslos verhallen. — Defth, 10. Mai 1848. Gr. Ludwig Batthyany. An den Herren Baron Puchner, Kompien­ direnden von Siebenbürgen. "Das aus Ursache der in Wien an­gebrochenen Un­­rı­hen erfolgte Zurücziehen des allerhöchsten Hofes von Wien nach Innsbruck hat eine rasche Verständigung auf eine Zeit verhindert. Ungarn ,aber und dadurch die Gesamm­tmonarchie bedrohen von allen Seiten sich aufs bhär­tende Ungewitter mit der größten Gefahr. Nach­­dem demnach unter diesen Umständen die Sache keinen Waffhus erleidet, erachtete ich, als Ungarns Minister­­präsident umb zeitweiliger Kriegsminister als meine Pflicht, bis ich dieserhalb die allerhöchste Genehmigung erlange, zur Rettung des Vaterlandes und hierdurch der Gesammtmonarchie an die Steflernation und das Mu­t: für die hier in Abschrift beigeschlosfene Aufforderung zu erlasfen, Sie, Herr Sommandırender, bittend, ja gefällig u fein, dieser meiner Aufforderung wegen der Union die Siebenbürgen, die, wenn auch noch nicht thatsächlic vollzogen, doch im Princip angenommen, und von Sr. Majestät sanctionirt ist, mit Ihrem bekannten patriotisc­hen Eifer einen je größern Erfolg zu erzielen; dage­­gen bin ich genöthigt zu erklären, daß falls mein Wort bei Ihnen, Herr GCommanddirender,, theilnahmslos 'ver­­hallte, und durch Versäumniß dieser hochwichtigen Angel­­egenheit das Vaterland, die Gesammtmon­archie u und die Dynastie irgend eine Gefahr treffe, das Gemicht der Verantwortung nicht auf mir, sondern auf ihnen, Herr Gommandirender, lasten wird.­­ Gr. Ludwig Batthyany. Oesterreichische Monarchie. Siebenbürgen. Ueber die Udvarhelyer Mariak­ongregationen und die Begebenheiten des 1. und 2. Mai, deren Beichrei­ » a.

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