Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. November (Jahrgang 8, nr. 2394-2419)

1881-11-08 / nr. 2400

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Während die Mitglieder der ungarischen Delegation in pa­­­triotischem, aber wohlverhaftenem rimme den Verführungen der centra­­­listischen Haupt- umd Residenzstadt Wien trugen, sich in den verschiedenen Subcomitee 3 von den gemeinsamen Ministern oder deren Vertretern unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit Aufklärungen über den jüngstver­­­gangenen, gegenwärtigen und dem mäch­tigen Stand der internationalen Hohen Politik, über die dringendsten Mehrbedürfnisse der Land- und Seemacht und über die zufriedene Stimmung der Bosniaken ertheilen Laien. Dabei aber sorgfältig darauf achten, daß den Rechten des ungarischen Reichstages nicht etwa ein Zeitpferchen vergeben werde, Hat fi in den unserer W­o­­­narchie nächstverbü­ndeten Landen ein Ereigniß vollzogen, welches troß seiner formell internen Natur auch auf die äußere Bolit!e ver­­dächtigften euro­­­päischen Macht nicht ohne Rückwirkung bleiben kan. Denn wer wollte läugnen, daßs die Gemüthsverfassung des deutschen Neid­k­anzlers seinen Einfluß auf die internationalen Beziehungen ausübt. Und die Stimmung derselden kann seine rofige sein, nachdem die Pythia der V­olfsmeinung Deutschlands aus der Wahlurne gesprochen. Der Ausfall der deutschen­­­ Reichstagswahlen hat aber auch in den politischen Kreisen Ungarns bedeu­­­tenden Eind zu gemacht. Hier klagt man allgemein, daß jede Regierung si die Majorität bei den Wahlen per fas oder nefas zu sichern verstehe, und so sehr auch politische Agitation im magyarischen Blute Liegt, so Hat man sie­ — allerdings mit Ausnahme der äußerten Linken — in fata­­­lstischer Ergebung vor den majoritäterzeugenden Künsten Koloman Tipa’s gebeugt. Und da sieht man pröglich, Daß Die wegen ihres so überaus „continentalen" Parlamentarismus gern über die Achsel angesehenen Deutschen sich selbst von der gigantischen Gestalt Bismarc’S nicht impo­­­tiven lassen. Schon nach der ersten Runde von den Berliner Wahlsiegen hatte der „Peter Lloyd“ den 27. Oktober als Ehrentag des deutschen Bür­­­gerthums gepriesen. Jeßt, wo die Resultate schon übersichtlich vorliegen, tritt auch die magyarische Journalistin aus ihrer dem Deutschthume stets feindlichen N­eserve hinaus ıind anerkennt Die Bedeutung der moralischen Niederlage, die der eiserne Kanzler erlitten. „Beiti Naple" gesteht, daß fichy­ „das schwedenblütige" Deutschland denn Doch viel waderer gehalten habe, al das mit seinem tausendjährigen Verfassungsleben so gern prün­­­fende Ungarn, und bezeichnet das Resultat als ein schönes Zeugniß für die Kraft und Unabhängigkeit des deutschen Bürgerstandes. In dieser Art­­­erkennung liegt aber auch ein gut Stüd Schadenfreude. Denn mit sicht­­­barem Wohlgefallen erörtert das Blatt die, seiner Ansicht nach, besonders durch die süddeutschen Wahlen constatirte Rückstauung des deutschen Ein­­­heitsgedankens, und vergleicht die Einheit des deutschen Reiches dem Zafle, dessen einzelne Dauben nur durch einen eisernen Ring zeitweilig zusam­­­mengehalten werden. Speziell für Ungarn findet „Naplo” das Resultat auch noch aus dem Grunde erfreulich, weil wım dargethan sei, daß Bie­­­mare sein wirthschaftliches System nicht durchzuführen im Stande sei und daher bald eine Aenderung der in den legten Jahren inaugurirten Zoll­­­und Handelspolitik, eine Erleichterung der Ausfuhr der ungarischen Landes­­­produste, die Anbahnung eines­ vertragsmäßigen V­erhältnisses zum deutschen Reiche zu hoffen sei. Diese optimistischen Erwartungen dürften sich nun allerdings selbst dann nicht so bald erfüllen, wenn Graf Andrassy in der That wieder zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten berufen werden solfte, wa in competenten politis­chen reisen noch immer als du­rchaus ausgeschlossen betrachtet wird. In Ungarn hat si, wie das oppositionelle Magyarorkag ganz richtig bemerkt, kein einziges Blatt für die Reactivirung des Landsmannsministers ausgesprochen. Selbst die Regierungsfrelle vor­­­Hermannstadt, 7. November. Der gemeinsame Kriegsminister kann mit dem Gange der Verhandlungen in den Ausschüssen der ungarischen Delegation recht zufrieden sein. Daß in dem Heeresausschusse auf die vorjährige Resolution der ungarischen Delegation betreffs der Errichtung einer höhern Militärbild­­ngsanstalt in Ungarn, seine Antiwort, daß das gemeinsame Kriegsministerium, wie dieses die Errigtung einer Militär-Unterrealschule in Karchau beweise, den ARejo­­­rationen zu entsprechen bemüht sei, und daß schon Längst die Gepflogenheit bestehe, Offiziere der Fön. ungar­­­andwehr in die Kriegsschule, das Militär- Neu­lehrers­nstitut und den Intendanzenrs, beziehungsweise Aerzte in den militärsärztlichen Curs aufzunehmen, — seitens des Ausschusses als NRad­­­antwort diesen Beschluß Hervorrief, diesbezü­glich sei der Delegation Die Fallung einer neuen Rem­­ution zu empfehlen, it wohl nicht viel mehr al ein Geplänkel um der „Ehre der Fahne willen." Wie courant war man dafür in andern Punkten. Der Kriegsminister erhält das „Mehr­­­erforderniß" zur „Berittenmachung" von 545 Unterabtheilungs-Comman­­­d » »» ».Lautender Fusztrupnem wie nicht minder ihm alle andern Mehrerfordernisse halten sich­ der Andrassy’sche­n Candedaturs11achricht»gegenüber sehr kühl. Nun­ die österreichische Verfassungspartei schmeichelt sich mit der Hoffnung,­ der von ihr so hartnädig bekämpfte Nachfolger Beusts wirde ebenso wie seinerzeit zum Sturze Hohenwarts, so jei zu jenem Taaffe's das Seinige beitragen. Das Organ der gemäßigten Opposition meint spöttisch, das Ende vom Liebe werde sein, daß Graf Andrasfy um seinen Preis habe Minister des Aeußeren werden wollen, obwohl er es hätte werden können, wenn er gewollt hätte. Andere Blätter halten wieder das Zurückreifen auf den Rater der Occupation Bosniend nur dann für wahrscheinlich, wenn wieder expansive Belleitäten nach der Balkanhalbinsel Oberwasser bekommen hätten, wogegen in Ungarn natürlich heftig Front gemacht werden wird. Im Gegensat zur Andrasiy wird Baron Haymerle von der gesammten Sournalistit unablässig gefeiert. Das Nothbuch nennt man einen Lorber­­­franz auf seinem Grabe und sieht darin ein Ab seiner weisen Mäßigung, seinter Friedengliebe, feiner conservativen Auffassung der Fragen der äußern Belitit und Schließlich seiner constitutionellen Denkungsweise. Der Sinn für feß bere­­it wenigstens äußerlich und platonisch durch die Herausgabe der Reden Franz Deals aus seiner vormärzlichen öffentlichen Wirksamkeit ne geweckt worden, wobei aber selbstverständlich die Bewahrung und Er­­­weiterung der politischen Rechte und Freiheiten ausschließlich dem Magyaren­­­tum vorbehalten bleibt, und die übrigen Nationalitäten des Landes den rücsichtslosesten Angriffen auf ihre Eigenart ausgejeßt bleiben. Der moderne Deafismus vergißt, daß die Errungenschaften seines Meisters auf Die Achtung des Nechtes bafirt waren, die nicht eine einseitige sein kann. Mit Necht sagt Piel­t Naple: Franz Denk ist begraben und nur die Erinnerung spiegelt die Größe seines Geistes zurück. Die Pietät baut ihm ein Ması­­­ieleum aus Stein und errichtet ihm ein Denkmal aus Erz, aber in den falten Herzen und frostigen Gemüthern sind die Ideen Franz Deals ver­­­wischt, seine Prinzipien, seine edlen Gefühle finden seine Nachfolge. Der Liberalismus, den Deak im­ reinsten Sinne zum Prinzip erhob und be­­­folgte, ist zum leeren Worte geworden und dient zum Schilde falsc­her Handlungen. Der Patriotisming, welchen der Altar und der Glaube seines Herzens war, für der es seinen Preis und kein Maß gab, ist zum Studium der Opportunität, die Bolitit zum Mecklergewerbe im Interesse einzelner Staatsmänner und nicht mehr des Vaterlandes geworden. Das ungarische Staatsrecht, ald Wissenschaft und Brieg das Palladium unseres Volkes,­­­t nicht Gegenstand des Studiums und der Diskussion bei jener Gattung von Staatsmännern und Gesetgebern, die nicht im Recht, sondern in der Herrschaft die Grundlage des Staates suchen. So wie Andrasfy ımd Bismard, die ihre Schlappen erlitten haben, und sie gut zu machen traten dürften, sollen auch die Heutigen Leiter des ungarischen Staates mehr an die staatserhaltende Macht des Rechtes denken! Pränumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltanergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Fr. Wilhelm Frank, Heinrich Zeidner ,odiaseh J. Hedrich’s Erben, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch Regen Adolf Dengyel Mühlbask Josef Wagner, Kaufmann, Brobs Paul Batzoni, Lehrer, Wlan Otto Mans (Haasen­­­stein - Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Botter & © H.Swhilak, Pest A. V. Goldberger, Frerkfurt 8.40 L Danube 20 Guilitionspreis! Der Haum einer einspaftigen Burmundgetie foh­­t beim einmaligen Einrüden 7 fr, das zweitemal 1­­­6 fr, das drittem­al je 5 fr. 8. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 tr, ISSL | politische Bechersicht, vom Heeresausschuss erotirt werden.Die Delegationsverhandlungen bieten ein Bild,wie ein»S­iilleben«aus der niederländischen Malerschule.Er­­­regter und bewegter wird es dafür,wenns—nicht etwa in der Dele­­­gation­—sondern in der ungarischen Presse,die Sicherheitszustände in Ungarnzanhema gewoomnen werden.So schreibt,daß Einem ordent­­lich gruselt,hierüber also»Pesti Naplo«: . »er müssen um einen königlichen Commissär für ganz ungarn bitten, damit dieser der Räuber und Mörder habhaft werde,denn der Minister des Innern ist nicht im Stande,mit der Staatspolizei,der Gensdarmerie, den Comithis-Issanduren und Sicherh­eits-Commissären das Leben und Vers­­­mögen der friedlichen Staatsbürger zu schützen.An einem und demselben Tage werden vier Morde und Raubanfälle aus Szegedim aus Szent-Endre im Reiter Comitat, aus Abaj und aus Devecer im Veßprimer Komitat gemeldet. Kürzlich­ wurden im Torontaler Comitat ein Krämer, in Var- PBalota eine ganze Fam­ilie ermordet, in Csabrendet ein Stuhlrichter er­­­troffen. In der That reizende Zustände! Das Standrecht ist im Somogyer, im Balaer, Vießprimer und Marmaroser Comitat versindigt, und wir hoffen, daß es nächstens auch in Pest proclamirt wird. Denm wenn auch Pest nicht im Balongerwald liegt, so Hält er doch den Vergleich mit welchen Rauberneste immer aus, und von andern Städten, in welchen Raubanfälle, Einbrüche und Diebstähle vorkommen, unterscheidet es ich dadurch, daß im jenen, die nicht in Asien gelegen sind, die Polizei die Mittelhäter und die geraubten Wert­stücke zu Stande bringt, während dies in Belt nicht zu geschehen pflegt, wo die Polizei von den Räubern genas­­­führt wird. Die ganze Romantik von Schillers Räubern ist in Ungarn wieder zu neuem Leben erwacht und kommt in nationaler Ausgabe in dem luftigen Leben der Belgaren zum Ausdruck, die weithin das Lied ertönen lassen dürfen: „Ein freies Leben führen wir­, denn fir wahr, nicht8 be=­­chränft sie in ihrer Freiheit, weder das Gejeg oc) die Behörde.“ « »,,Pesti Vaplo«hat übrigens sehr unklug geschrieben Wem werden bei­­ma Schilderungen nun die ungarischen Verhältnisse „Lieb und theuer* werden Seht, nachdem die Wiener Zusammenk­unft vorüber ist, haben die Diplomaten der beiden Mächte zur Feder an um an Be­­treter im Auslande Zirkularnoten zu richten. Der italienische Minister des Auswärtigen, Mancini, hat an die Vertreter Italiens im Auslande ein Rundschreiben erlassen, das in dem Safe gipfelt, das die Politik Italiens nach wie vor seine feindselige Pointe gegen eine dritte Macht, d. i. Frank­­­reich, haben werde. Im Uebrigen theilt Diancini mit, daß es sich bei der Wiener Zusammenkunft durchaus nicht um ein Bü­ndnis, sondern nur um die Klarstellung der Gemeinsamkeit der beiderseitigen Bestrebungen handelte. Vertragsmäßige Abmachungen seien weder auf Grund eines bestimmten Programmes, no in Betreff einzelner Punkte getroffen worden. Geeinigt habe man sich lediglich darüber, daß die Unt­refsen Italiens mit denen Oesterreich-Ungarn­ und Deutschlanda konform seien und daß Italien sich deren Politit daher im Großen und Ganzen anschließen kürne und werde. Diese Politit aber sei eine Politit des Friedens. , Ein Rundscheiben bezüglich der Monarchenbegegnung hat auf das Wiener auswärtige Amt abgefertigt, welches, wie offiziell gemeldet wird, den Zweck hat, die diplomatischen Vertreter Oesterreich-Ungarns im Aus­­lande über die Bedeutung der Entrevue zu informiren und sie in den Stand zu legen, vorkommendenfalls in geeigneter Weise die maßgebenden Momente zu berücsichtigen.­­­ Daß bei der Zusammenkunft in Wien auch die Stellung des P­apstes zur Sprache gekommen sei, wird neuestens vom „Neuen Wiener Tagblatt”, da De Ihon Meldungen im Um­laufe waren, betätigt. Nach­ diesem Blatte habe der päpstliche Nuntius in Wien, Msgr. Banitelli, jede feindselige Demonstration der seritalen Kreise während der An­wesenheit des Königs Humbert in der österreichischen Kaiserstadt verhindert, indem er geltend machte, daß über Die Entreune eine beruhigende Kundgebung umseres Monarchen an den Heil. Vater ertroffen sei und die Entreune darnach nicht im Sinne einer Benachtheiligung des P­apstes oder einer Einschränkung seiner Ak­ionsfreiheit zu nehmen sei. Der Erzbischof von Wien sei ferner nach dem citivten Blatte auf seiner Romfahrt wirklich Träger einer Mission unseres Monarchen gewesen, was bereits durch seine Ber Benilleton. = Bus Hustermal. Roman aus dem Englischen. Deutlich. von Xaver Riedl. (39. Fortsehung ) Die Täuschung war so stark, daß ich, mich erschrodden umsehend, den Erschatten einer menschlichen Gestalt zwischen mir und dem Lichte zu sehen glaubte, die aber im nächsten Diement versch­wand. Nur die Hagerofen und der Yasmin bewegten sich wie im Hause des Windes. Ich setze mein P­ianospiel fort, als die Thür geöffnet wurde, Schritte das Zimmer freusten und an meiner Seite anhielten. Ich blichte empor und sah Mr. George rent. „Nein, stehen Sie nicht auf,” sagte es hastig: „Welches Glück, Sie hier allein zu finden! — Sie haben fi­­­ie legten Lage absichtlich von wir fern gehalten." „Deffen bin ich mir nicht bewußt," antwortete ich, so sorglos, wie ich konnte. „Haben Sie Judy den Mörter Crisp’s suchen helfen ?” „Sa, aber vergebens. Er ist nicht zu finden, und die Hübsche Hose ist in Unruhe, Zalleyrand hörte niemals von einem Unglück, ehe zu fragen, ob nicht eine Frau die Ursache, davon sei — ein sehr artiger Mann das! Bitte, lassen Sie sich nicht stören.” „Ich habe jeßt genug gespielt,“ antwortete ich, mich erhebend ; denn es lag ein Anspruch in Mer. Trent’s Gesicht, der mir nicht gefiel. „Laffen Sie ung neben und Hilda Burr suchen.“ „Laffen Sie und das nicht thun, entschieden nicht !“ antwortete er und versuchte, mich zu einem Sig zur ziehen. „Was kümmern wir ung um Hilda Bar? Mißgem­en Sie mir das -tete-a-tête einer Minute, Boulette? — Die Dame, welche eine so große Leidenschaft einzuflößen vermag, sollte so auch wohl die Gnade haben, mich anzuhören.” Im nächsten Augenblick ergriff er meine Hände und bebedte sie mit Küffen. Seine fürderlichen tigerartigen Augen fohlinuterten in einem über­­­natü­rlichen Glanze: »Ich liebe Sia Paulette Priefee leidenschaftlich;»ich habe Sie geliebt von dem Moment, als ich Sie zuerst sah. Ziehen Sie sich nicht zurüc, wid­erstehen Sie mir nicht länger! Mißtrauen Sie mir nicht, Ge­­­liebte, quälen Sie mich nicht so unerträglich! Warum weile ich noch länger in Haze-Hal Tag für Tag? Des Generals Geschäft mit mir ist vorüber — ich hätte schon gehen sollen; aber ic Faun nicht — ich Fannı nicht, bis Sie mir ein Wort der Hoffnung geben, Paulette !" völlig betäubt, war mein erster Impuls, zu fliehen; aber ich hielt inne und antwortete mit erfünfteltem Lachen : „Sie überraschen mich! Ich war immer vor Meinung, daß Sie Mit Burr’s Liebhaber seien. Das ist gewiß nur ein schlechter Spaß.” „Sie haben nichts derart angenommen­­­“ rief er heftig. „Sie müssen errathen — Sie müssen im ersten Augenbild meine Leidenschaft für Sie bemerkt Haben, Paulette. — Spaß! Das wissen Sie besser. Sehe ich aus, wie ein Mann der spaßt ?" Ich versuchte es nun, mich stolz aufzurichten. „Dann Der, Trent, kann ich Sie nicht länger anhören. Grlauben Sie, daß ich mich zurückziehe." « Biss Er stellte sich hastig vor mich him Sein Gesicht zeigte eine häßliche­­­ äe. »Sie s­timmen also den Plänen des Generals bei?«sagte er.»Sie wollen,seinen Wünschen gemäß,seinem kostbaren Erben Arthur Gail­e die Hand reichen?« »Ich versweigere es,länger mit Ihnen zu sprechen,«antwortete ich, »lassen Sie mich gehen.« Er stand aber wie ein Felsen. „Ich warne Sie, Paulette,“ Tante er mit drohenden Tone. „Machen Sie mich nicht zu ihrem Feinde! Ich habe diese Guiste's in meiner Hand. Ich bin von Natur rachsüchtig, wie ein Modawl, Warum weifer Sie meine Berehrung zurück — warum betrachten Sie mi so tat? Hat dieser braune Füngling an der Wand Sie bereits so verzaubert 2“ Ich fühlte, daß mir die Adern schwollen vor Zorn. „Ich weile Ihre Verehrung zurück," antwortete ich, „weil sie mir verhaßt ist, Keine andere Person hat Theil an dieser Empfindung !" „Mein Kind, merken Sie darauf: Die bestangelegten Pläne geben Dies hier ist ein Haus, das im sich selber zerfallen ist. — Wie gern wäre ich Ihr Alltirter gewesen! Sie Meine Thörin! Warum gilt Ihr bezauberndes Lächeln nicht mir? Muß ich Sie wirklich diesen Guilte’s überlassen? — Meiner Treu, ich fann nicht — ich will nicht !" Er umfaßte mich in einer stürmischen Umarmung. Ich rif mich 108 und trie auf auf, Da hörte ich Schritte auf der Veranda, und im nächsten Momente sprang durch das mit ofen umgebene Fenster ein Mann in das Zimmer. Werde ich jemals aufhören, diese Gestalt im Geiste vor mir zu sehen, wie sie dastand und mich und Trent mit festen Eiden betrachtete ? “8 war ein schlanker, großer, schöner Mann. Sein Antlig war ge­­­bräunt, von munthigem und doch m­elancholischem Anspruch. „„Hörte ich nicht, meinen Namen Gier nennen ?" sagte der Fremde, während seine dunklen Augen unter den schwarzen zusammengezogenen Brauen flammten. „Bedauere zu stören, aber Sie wissen, wenn man den Engeln sprich, so kommen sie. Dein teurer Trent, was ist das für ein Scherz ." Der abgewiesene Verehrer stand wie eine Bildsäule da­­s so und schweigend. Der Neuangekom­mene trat etwas näher. „Was !” rief er leichthin: „Kennen Sie mich nit? Nun, mein Ge­­dächtniß haben Zeit und Gelegenheit mehr begünstigt, bei den Antiporen wieder erlaunt ein Kennzeichen aufgeprägt.“ . Ich hätte Sie an , denn ich habe Ihnen ja fon vor Fahren Ich hatte schon früher bei remonocaten eine häßliche Schramme bemerkt. Bei diesen Worten wurden die äußern u­mrisse derselben brennend roth. Sonst blieb sein Gesicht bleich. »Zum­ Teufel!«bracherlos,»woher komm­en Sie?Man hat Sie vor vierzehn Tagen noch nicht erwartet.« »Ich komme direct von Haare,«antwortete der Andere kalt,»und ein unerwartetes Vergnügen ist ja immer das größte.“ „ewig — ich bin entzüdt, Sie zu sehen!” antwortete Trent mit einem gespenstlschen Lächeln, „und Ihr verehrten Onkel wer General — welche Ueberraschung für ihn!“ « oft fehl. - stare

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