Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Februar (Jahrgang 9, nr. 2471-2493)

1882-02-14 / nr. 2481

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(Fortlegung und Schluß des Briefes Kossuth’s an Cavour.) „General Vetter, welchen ich mit der Ausarbeitung der für den heimischen Oberkommandanten bestimmten taktischen Pläne und Instruktionen betraut hatte, war bei den mit dem Abgesandten aus der Heimat gepflo­­­genen Berathungen zugegen; er ist daher in der Lage, Ew. Excellenz jede erwünschte Aufklärung geben zu künsen. Deßhalb habe ich es auch für gut befunden, mit der Leberreichung dieses Schreibens ihn zu betrauen. „zeßt also bin ich in der Lage, nunmehr nicht in meinem eigenen oder im Namen der Direktion oder der Emigration, sondern geradezu im Namen und im Rat ausgesprochenen Auftrage meiner Nation die feier­­­liche Versicherung geben zu künnen, daß König Viktor Emanuel aus Ungarn rechnen man. Wenn Se. Majestät auf der im September vereinbarten Basis den Aufruf zu den Waffen erläßt, wird er sich zeigen, wessen die magyarische Nation fähig ist. « »Ich habe dem Gesagten noch hinzuzufügen,daß meine Nation durch das Centralkomité alles das hat billigen lassen,was ich im Vereine mit meinen Direktionsgenossen Ew.Excellenz vorzuschlagen so frei war;die Nation spricht Ihnen,Herr Graf,und durch Sie dem König ihren Dank aus,daß diese Vorschläge angenommen wurden;sie rechnet mit unbegrentem Vertrauen auf die versprochene Unterstützung,welche sie in Uebereintim­­­mung mit mexinen Ansichten als«unerläßlich für den Beginn der Erhebung betrachtet;die Nation hat es«un1r endlich zur Pflicht gemacht,Sie,Herr Graf,und durch Sie den König der treuen Ergebenheit und ewigen Danks­­bc­rkeit Ungarns zu versichern. “ * „Hiemit, Herr Graf, Habe ich meinen Bericht über den Stand der Dinge in Ungarn erstattet. Siegt aber Habe ich noch eine ernste Pflicht gegen mein Vaterland zu erfüllen. · »Der Abgesandte der ungarischen Patrioten,nachdem er über seine Sendung Berichte erstattet und meine Instruktionen empfangen hatte, richtete an mich die folgenden Worte: « »Ich bin beauftragt,ihnen im Namen des Centralkomite’s zu er­­­klären,die Nation rechne darauf,daß die unter ihrem Vorsitz thätige magyarische Nationaldirektion nach der Rückkehr in’s Vaterland die provisorische Regierung des Landes übernehmen werde,und daß bis dahin ihre Verfügungen getreulich werden vollstreckt werden.Im Vertrauen au ihre Umsicht haben wir und··mit uns die Blüthe der Nation nicht gezögert,unser Leben,unser Vermögem das Glück unserer Familien und was mehr gilt als Alles dies,die Zukunft unseres Vaterlandes auf’s Spiel zu setzen.Wir gaben uns in eine Situation begeben, die unmöglich lange andauern kann. Eine so ausgedehnte revolutionäre Organisation kann unter seinen­ Umständen längere Zeit hindurch aufrecht­­erhalten werden, ohne das man ihr auf die Spur käme, und die geringste Entdeckung würde dem Henker eine reiche Ernte bieten. In der einen oder anderen Weise muß diesem Zustand bei Beginn des nächsten Frühjahres ein Ende gemacht werden. Sie können den Grafen Cavour versichern, daß Ungarn Affes erfüllen wird, was Sie im Namen der Nation versprochen haben. Von der anderen Seite aber wollen auch wir dessen versichert sein, daß im Frühjahr der Krieg wirklich ausbricht und dab wir mit voller Zuversigt auf die versprochene Hülfe rechnen können. Sind Sie in der Lage, und in dieser Beziehung eine bestimmte D Versicherung geben zu können 2“ in die Heimath berichtet, was zwischen und und der Negierung des Königs im September vereinbart worden tt. &3 ist Ihnen Allen befaunt, daß Graf Cavour, ung schriftlich versigert hat, der Miniterrath habe jenes Uebereinkommen acceptirt, und daß der K­önig Diese Versicherung des Grafen Cavour mit den Worten bekräftigt hat: „ic billige und acceptive Alles, was Sie mit dem Grafen Cavour vereinbart haben. Sie können si auf mein Wort verlassen. Sagen Sie Ihrer Nation, daß ich­ sie niemals be­­­trügen werde." Wenn seither die Lage sich verändert haben sollte, wirde mich Graf Cavour sicherlich verständigt haben. Weder er noch der König können mit unserem unglückichen Vaterland ein Spiel treiben wollen. Fr Wunsch ist gerechtfertigt; ich werde denselben dem Grafen vor­­­legen. Er wird­ die kathegorische Antwort nicht verweigern; falls er es doch thäte, wird auch dies eine Antwort sein. Wir werden sie verstehen und demnach Handeln. Binnen vierzehn Tagen werden Sie in der Heimath ver­­­ständigt werden." „Ich bitte daher um Ihre Entscheidung, Excellenz, ich bitte Sie, um all’ des Unglücks willen, welches über meinem Vaterlande drohend hängt. Was soll ich meinen Landsleuten antworten ? „Anzeichen tauchen auf, die mich mit Besorgniß erfüllen. Die Botschaft, welche unser Turiner Vertreter als Antwort a m eine Mittheilung vom 22. Oktober von dem Sekretär Ew. Excellenz erhalten hat, die Schwierig­­­keiten, die uns in Angelegenheit der Legion und der Kosten des Papier­­­geldes­ bereitet wurden, sind beunruhigende Erscheinungen, deren Gewicht in hohem Grade dadurch vermehrt wird, daß die Idee des Anfanfes Benetiens (durch Italien) nicht nur hier in London, im Auswärtigen a Er sogar in ZQur vier offizielfen Blättern auf der Tages­­­ordnung it. „Ich glaube, daß diese Idee in Italien nicht populär ist; ich bin­ der Meinung, daß die zwischen Italien und Oesterreich abschwebenden Interessen­­­gegenjäge durch­ einen Kauf nicht ausgeglichen werden können; ich bin der Ueberzeugung, daß der Werth von Verträgen zwischen Staaten nach dem Grade der Kraft und des Interessen sich bemißt. Der Ankauf Venetiens, weit entfernt, Italiens Ruhe und Sicherheit zu verbürgen, wirde Oester­­­reich nur Gelegenheit bieten, seine Finanzen­ einigermaßen in Ordnung zu bringen und Kräfte zu sammeln, um an Italien Rache zu nehmen, wozu einen Vorwand zu finden nicht schwer sein wird. Ich würde daher sagen, daß es nur einen Weg giebt, ji vor der feindlichen Gesin­­­nung des Hauses Oesterreich zu sichern, nämlich, es un IHAdlich zu machen, indem man seine Macht mit Ungaring Hilfe bricht. „Wenn indessen der Kauf doch zu Stande küme, würden wir Ma­­­gyaren zwar den Schiffbruch unserer­ Hoffnungen schmerzlich beklagen, aber zu einer Beschwerde hätten wir sein Necht, vorausgejeht, daß Eine Excellenz die Güte haben, uns von dem M Wechsel der Situation zu verständigen, damit mein Vaterland nicht in trügerische Hoffnungen gewiegt, die Beute unberechenbaren Unglids werde. »··, , »BeiAllem,was einem Patrioten heilig ist,·bitte·IchEw.·Excell·enz, Ich bitte Sie mit aufgehobenen Händen tragen Sie mir,was ich meiner Nation antworten soll? »Der­ Abgesandte der ungarischen Patrioten hat mich auch davon ver­­­ständigt,daß sie gegen Ende des Jahres noch etwa 150.000 Francs be­­­dürfen,um die militärische Organisation aufrechtzuerhalten;ferner wenn der Krieg zu Stande komme,solle ich ihnen einen Monat vor dem Aus­­­bruch jene Summe einhändigen,welche auf Grund der einzusendenden Ordre de bataille erforderlich sein wird,um während der ersten fünfzehn Tage des Aufstandes das reguläre Heer verpflegen und besolden zu können, da es sonst unmöglich wäre,die Ordnung und die Disziplin aufrechtzu­­erhalten und man befürchten müßte, daß hie und da die Bewegung, san­­ieg war auch eine der Erwägungen, welche uns vor Augen schwebten, als wir zur Dedung der ersten Kosten der Kampagne die Kontrahirung eines An­­­sehens von 10 Millionen Franc in unseren Voranschlag aufnahmen. „Ich habe die Ehre 2c.“ Rosjuth. a 9, jo do in Erprefiung | nicht in Plünderung,, jo do in Erpressung ausarten werde. „Ich gab Ben­ die folgende Antwort: „„Ich habe getreulich Alles uanimm­­ en Pränumerationen und Inferate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Heinrich Zeidner, Mediasch J. Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Buc­«­­handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach, Josef Wagner, Kaufman­n, Broos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. M. G. L. Daube & C, « 6 fr., das drittemal je 5 fr. d. X exclusive der Stempelgebühr von je 30 fr. 1882. dieser politische Webersicht, Hermannstadt, 13. Februar. .Jenseits der Leitha, in West-Oesterreich, war ver 10. Februar für Viele ein bedeutungsvoller Tag. An diesem Tage ward auch im öster­­reichischen Herrenhause das Gefeg über die Errichtung einer tschechischen Universität in Prag, das heißt richtiger, die Zweitheilung der Universität in eine deutsche und in eine tschechische, angenommen. Die tschechischen Blätter feiern aus voller Brust den 10. Februar als einen Siegestag. Die „Bolitif” meint, die Abstimmung im Herrenhause sei eine Friedens- und f­reudens­­botschaft in Oesterreich, da wenigstens in einem Bunfte­­­re sprachliche Gleich­­­berechtigung in die Praxis übertragen würde. Die Aferalen­ verfassungs­­­treuen Blätter jammern über den Verfall des Parlamentarismus, da die glänzendsten Redner nicht im Stande gewesen wären, einen Einfluß auf die Abstimmung auszuüben; reden haffen und dann abstimmen, dieles sei nunmehr die Taktik der Majorität und in Oesterreich das Wesen des Par­­­­amentarismus. Eine deutsch -österreichische Partei, die bei Beust’s Führung seinerzeit so hervorragend thätig gewesen ist, darf sich nicht befragen, wenn sie von der Geschichte in die Ehe gestellt wird. Im Abgeordnetenhause des Reichsrathes begründete der Abg. Friedmann seinen interessanten Antrag wegen des Schußes der Staats­­­bürger gegen die Verunglimpfungen der Presse. Friedmann sagte unter Under, die große Mehrzahl der Oesterreicher hat nicht die Möglichkeit „der aalglatten, schlüpfrigen und kaum faßbaren Verunglimpfung mit einer­ blos _thate jächlichen Berichtigung wirksam zu begegnen. Kaum blieb ein ordentlicher Mensch mehr übrig, der nicht durch ein Journal beschimpft wurde, derart, daß sich Ledermann darüber freut, daß er nicht allein beschimpft wurde. Dadurch entstand in der Bevölkerung ein Gefühl der Mitgunst und Schaden­­­freude. Seitdem in Oesterreich das Berichterstatterwesen besteht, zogen sich die Boten von Vertheidigerstande zurück. Die gezahlte Summe, damit der Name des Vertheidigers in die Zeitung komme, die gezahlte Summe von unglücklichen Familien, die ihre Namen nicht in die Zeitung gebracht haben wollen, sind so bedenkliche Handelsobjecte, daß man sie unter dem Schuße dieses Preßgefeges nicht mehr follte vervielfältigen Laffen. Der Antrag­­en wurde mit großer Maojorität an den Strafgefeß-Ausschuß gewiesen. Die Nachrichten vom Insurrectionsschauplag Laffen schließen, daß unsere Truppen von Erfolg gekrönt, auf allen Seiten zur Offensive übergehen. Zugleich meldet die „Polit. Corr.”, daß der montenegrinische Grenzcordon eine correcte und wirksame Thätigkeit zu entfalten begonnen habe.­­­ Die Instruction der Cordonsposten verbietet den Einlaß von Blüchtigen nach Montenegro, den Grenzübertritt durch Montenegriner außer mit Paffirscheinen oder Päller, und jede wie immer geartete Unterfrügung der Insurrection bezüglich deren strafgerichtliche Verfolgung angedroht ist. Anderer Meinung ist man indeß in Rußland. Die Oesterreich-Ungarn feindliche Breffe, weile die Mehrzahl der Breffe im Zarenreiche bildet, predigt unentwegt Den u gegen unsere Monarchie. So schreibt neuestens Atjafow in „Ruß“: Die österreichischen Regimenter ziehen eines nach dem andern auf die Balkan-Halbinsel, mit der Absicht, den flavischen Geist, die flavische Eigenart zu unterbrüden. Der österreichisch ungarische Feldzug gegen die Herzegowiner, Bosniaken und Seldzua gegen und. Mittel, indirect gegen die Montenegriner ist eit jeder Tropfen Slavenblutes, der vergosfen wird, fällt auf unsere Seele zurück, befleht uns, ruft zur Rache auf!" An einer andern Stelle deutet Aljakow auf die kaum zu rühmende Kampfesluft der rufsisch­­n Jugend hin, deren „Wellen aus den Ufern zu treten drohen“, und fügt dazu: „Unserer Meinung nach hat die rufsische Regierung sein anderes natürlichen E Sympathie iprech D Wolfes mit den Kämpfern Bosniens und der Herzegowina entgegen­­­er umn­ichtigen Anspruchsform einer l­­­­­­r . Benilleton. Ein Kampf um’s Bed. Seit Ihering’s Aufsehen erregendem Buch, das unter diesem Titel vor einigen Jahren erschien, ist dieser „Kampf um’s Hecht" zu einem ge­­­flügelten Wort geworden. Und das darum, weil gerade gegenwärtig in der politischen wie in der socialen Welt überall ein solcher Kampf statt­­­findet. „Die ideale Auffafsung des Nechtes bildet nicht das Vorrecht höher angelegter Naturen, sondern der Nohheste ist ihr ebenso­ zugänglich wie der Gebildetste, der Reichste wie der Aermste, die wilden Naturvölker wie die ivilifirten Nationen, und gerade darin offenbart sich so wecht, wie sehr dieser Idealismus im innersten Wesen des echtes begründet ist — er ist nichts als die Gesundheit des Necpisgefühles. So erhebt dasjelde Recht, das scheinbar den Meenschen ausschließlich in die niedere Region des Egois­­­mus’und der Berechnung verweist, ihm andererseits wieder auf eine ideale Höhe, wo er seinen Maßstab des Nutens vergißt. Prosa in jener Region, wird das Recht in dieser, im Kampfe um's Recht, zur Boefie — versampf um’s Recht ist die Poesie des Characters.” Mit vielen trefflichen Worten Shering’s, die ver Berfaffer mit Recht gleichs­am als Grund» gedunfen des Romanes, als Motto diesen vorgefegt hat, ist die Dichtung auf ein Gebiet hingewiesen worden, das sich so vielfach bearbeiten läßt, als das Menschenleben mannigfaltig und interessant ist. Nicht die Höhen des Lebens allein, ja nicht vorzugs­weise diese werden den Kampf um’s Recht kampfen müssen. Jede wirkliche Persönlichkeit, jeder wirkliche Charakter sümpft ihn einmal im Leben. Der Kampf wird sich also dort zu einem tragischen gestalten, wo er einem Charakter aufgezwungen wird, ver­­eifern ist und der widrigem Schidsal­­lrog zu bieten wagt. Einen derartigen Stoff hat 8. €. Franzos gefunden und in dem zweibändigen Roman: „Ein Kampf um’s Recht" (Breslau und Leipzig, S. Schottländer 1882) zu einem lebensvollen Ganzen gestaltet. Der Roman spielt an den Abhängen der Karpathen, welche Galizien von Ungarn scheiden, unter den dort hausenden Huzulen. Der Help ist das uneheliche Kind einer Magd, die sich opfert, um ihr Kind in dem Gtauben an die Gerechtigkeit Gottes und der Welt zu erziehen. Sie und ihr Kind werden von den Dorfbewohnern mit Verachtung behandelt, sie aber Tehrt ihren Sohn, Zaras Barabola, daß diese Behandlung eine ge­­­rechte sei, da sie gesündigt habe, und auch er müsse unter der Schuld seiner Mutter leiden. Beson­ders ein alter Mann wirft seinen ganzen Haß auf den Knaben und da er ihn einmal allein auf der Weide bei den Gänsen, die jener hütete, traf, mißhandelte er den Knaben und als sich verfehlte endlich losriß, eilte ver Aite ihm nach, stolperte aber über eine der Gänse und fiel Hin.­ Am Rande des Angers angelangt sah sich der Knabe um und erblidte den Alten regungslos daliegen, während aus einer Wunde, die er sich an einem Steine geschlagen, das Blut ran. Boll Grauen, im Widerstreit der Gefühle, näherte sich der Knabe dem Alten, aber die tief in sein Herz gegrabenen Worte seiner Mutter, thue Gutes, dann wird die der gerechte Lohn dafür werben, Lehren ihn das Rechte zu thun. Er verbindet den Alten, ruft um Hilfe und als er dem herzukommenden Sohn des Alten die Sache erzählt, schlägt die Stimmung des ganzen Dorfes für ihn um. Bisher hatte er seiner Mutter nur geglaubt, daß Gutes mit Gutem, Böses mit Böen vergolten werde, sei wußte er es. Im Süuglingsalter­ verliert er seine Mutter, der er auch, als er um ihren Fehler wußte, seine Liebe bewahrt hatte, und nachdem er seinen Vater, der, als Trunkenbold zurückgekührt, ihn nicht einmal anerkennen wollte, bis an dessen Ende unterstüßt hatte, geht er aus dem Dorfe fort, wo er so viel Trauriges erlebt hatte. Er verdingt sich nun als Knecht im Gebirgsporte Bulamwee, und heirat­et die Erbtochter des Hofes, wird mithin ansäßig im Dorfe und sehlieglich sogar zum Richter gewählt. Zu derselben Zeit ist als Mandatar auf dem Schlosse des Grafen Boreli, dem die Bauern die Abgaben und Frohnden zu Leisten haben, ein Mann, der bei seiner Schlech­­­tigkeit so schlau ist, die ganze Eigenartigkeit des Charakters von Zaras Barabola zu erfassen.­ Er muß, um seinem Grafen das Geld, welches derselbe fordert, zu liefern, die Bauern unterprüfen und mehr nehmen, als ihm gebührt, und er thut es, um selbst Nuten davon zu ziehen. Auf den Gerechtigkeitssinn des Hichterd baut er seinen ganzen Plan. Er nimmt der Gemeinde einen Adel weg, der derselben gehört, und weiß ganz gut, daß Zaras Gewaltthätigkeiten verhungern wird, die sonst bei den Huzulen auf der Tagesordnung waren, und daß er das Recht der Gemeinde bei Gericht suchen wird. Das Gericht sendet auch richtig einen Untersuchungsrichter hinaus, der den Dorfbewohnern einen Eid in ihrer Sache abfordert, jedoch ein Theil der­ Dorfbewohner, von dem Mandatar bestochen, schwört falschen Eid und die Gemeinde verliert den Adel, ist tief verwundet. Das Rechtsgefühl des Zaras Er kann das Recht der Gemeinde nicht aufgeben schreitet zum Proceß­, doch auch diesen verliert er.In seiner Noth nennt ihm der Advocat voll Mitleid den Namen des Kaisers in dem Glauben,daß er auf den Gedanken gar nicht eingehen wird.Vollsubel fußt jedoch Taras diesen Ausweg auf; der Kaiser ist ja von Gott eingesetzt,das Recht zu schützen,er hilft ihm gewiß.Taras tritt die lange Reise nach Wien an und darf nach langem Harren seine Bittschrift überreichen;er wird endlich auch zur Audienz au­­­gelassen, aber mehr damit Kaiser Ferdinand seine Tracht ansehe als seiner Bittschrift wegen. Er fühlt das auch und ist nicht überrascht ab­­­er nach langer Zeit daheim, den abschlägigen Bescheid mit einem Verweise­­r wegen Belästigung des Kaisers erhält. Nun läßt er durch den Richter, da er selbst die Würde vor seiner Reise nach Wien niedergelegt hatte, die Dörfler­ zur Versammlung rufen, um seinen fest gefaßten Entschluß zu versündigen. E 8 ist eine der ergreifendsten Scenen, welche uns Franzos schildert, als Taras vor den Bolfsgenossen dem Kaiser und seinen Leuten, die dazu, da sind­­­ um Recht zu sprechen und es so schlecht­­hin, den Krieg erklärt. Aber zugleich will er auch allen Denen ein Rächer sein, die das Necht und die Gerechtigkeit verlegen. So zieht er Höher hinauf in die Karpathen, entrofft dort seine Vahne, die man kurzem schon eine Schaar wetterhafter Männer anlodt. Nun beginnt er seine Thätigkeit, von den unterbrüchten Bewohnern aller Orts­­chaften wird er zu Hülfe gerufen und nachdem er die Webterzeugung ger­­wonnen, daß sie im Rechte seien, hält er furchtbares Gericht mit den Man­­­dataren, denen er immer Zeugen gegenüberstellt und für sich selbst Zeugen aufrufen läßt. Nach solcher gerechten Abwägung strebt er mit: ver­ Bistole den schuldigen Theil nieder. Bei Todesstrafe ist jedoch, seiner Schaar ver­­­boten zu plündern. Die Gerichte suchten seiner habhaft zu werden,jedoch vergebens zeiti mal taucht er da auf,einmal Gott,man kannte seinen Aufenhhalteort gar nicht.Während ihm jeder Zug,den er unternahm,gelang und man allge­­­mein glaubte,daß er eine Schaar von mindestens 500 Männer befehligte war in seiner thatsächlich bedeutend kleineren Schaarunufriedenheit einge­­­rissen,den bessern Theil der Männer drückte das Gewissen wegen des Blut­ vergi­eßens,das mit diesem Gericht halten verbundentear,­die«ndere Theik »­­­­­­. .

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