Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Mai (Jahrgang 47, nr. 14116-14135)

1920-05-28 / nr. 14133

and Verwaltung: “ mermannfindt, Heltauerg. 28 Sefipartofiatonto Nr. 1808 Bernsprecher: Gäriftleitung Rx. 11 Berwaltung Ar. 21 Bezugspreis Be Bermannstadt: eeine Bufleitung und Haus E­weee.e.e Einzelne Nummer: 1K50h, auswärts 2K größeren Fe­rg entsprechender Seicheiit täglich) mit Ausnahmes der Sonne und Feiertage, j Siebenbürgisch-Deutsches Hermannstadt, Freitag 28. Mai 1920 Begugsteftelungen und Anzeigen übernimmt an der der Hauptfree Heltauergasse Nr. 28 eb zu leiß und De Dan des Fir und ta N­ brubidha ı. Bulomwina bei Friedrich S. Bendeck, Bukarest, Str. Gen. Berthelot­t © Anzeigenpreis: f­­­a: Auslandes Der Raum einer einspalt . Bei 41. Jahrgang Brogrammrede des Abgeordneten­­kandidaten Hermann Blatter gehalten in der Leibtirher Wählerversammlung am 24.­Mai, Geehrte Wählerverssammlung! Liebe V­ollsgenossen! bin wir der Zalleie De Ba ih als Benbilet Pe füchsiichen Weinderheitswahlkreises zu Shnen spredge, eines Maultreises, in dem die jäh­stigen Stimmen nicht wiei mehr als ein Drittel der gesamten Wählerzahl betragen. Und doc­h­ es mir eine Ehre mmd eine Syrembe, dem Rufe ihres Kreigausk­usses folgend, in ihrer Wähu­ng das Wort zu ergreifen und mein politisches Programm darzulegen. Die Ereignisse, die in der legten Zeit unser Bolt vor so gänzlich neune Tatsachen gestellt haben, und die Ber­hältnisse, im denen wir beute noch Reden, weilen uns jäc­­­lice Bollsgenossen ja alle darauf bin, noch enger als bis« Ber aujanımenzt ‚noch näher die gegenseitige Berührung zu Indien, und an­zuspredgen von Herz zu Setzen, von Mari­a Hann. Denn wenn wir uns auch aus diesen sin­mvollen Zeiten als Schönstes Ent tas V­erwußtsein gerettet haben, daß aber Volk einig geblieben ist, daß wir geschlossen in ber­t siehen und geeint der Bukunft entgegemgeden wollen, so haben doch eben biese Zeiten ed und zum Bewickt­­kein gebracht, daß Führung und Boll, Gebt und Land in viel­­einere Fühlung wit einander treten w­üssen, als es Bisher der Fall ge­wesen ist. Gerade die Wahlbewegung, die fest im d im Gange ist, beweist es ang, ta «8 bente und in der Zulunft an Versuchen nit fehlen wird, die unsere Einheit sprengen wollen, die in die @eichsoffenheit a ei ge­ck vom zw trennen. bestr­eicht nur von Un tritt Diese Gefahr an uns Deran. Göhne en ur, Beogramms um jägitiiege Stimmen zu werben, um den s von unserer völkischen Organisation frei g­ten Kambi­­daten zu Tyall zu bringen. Dab ein solches Borg gerade im diesem Kreise mit aller Gentidn verur­­teilt wird, seeint wir anserhalb jedes Zweifel zum stehen, Damit ist aber Die Sache nicht abgetan. Wir wässen uns fragen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, Da die Berireter eine Programms, das nicht dasjenige unseres Bolles ist, in jüngigen Wählerkreisen Boden fassen konnten. Und da will ich es offen am­sprechen, daß wir selbst nicht ohne Verantwortung dafür sind, wir alle, die wir dem politischen Leben und der politischen Arbeit näher stehen, aus und der großen Masse der Wählerschaft hat nicht der rege Verkehr, nicht der innige Orkanne ang der Gebanten und der Herzen bestanden, in Beiten, wie die anftigen es sind, ein Gebot der Notwendigkeit is. Ich von Verantwortung und nit von Schuld. Dean PR war eine Dabei, Lassen Sie mich es Ihnen sagen, daß alle diejenigen, die in politisch verartworlicher Stellung fanden, in diesen Seiten oft auf den Knien in den Sielen gelegen sind, um dem een g­erecht zu werden, die der politiige Alltag, die ihr es ihnen auferlegte. Das änidert aber an der Tatsache nichts. Die bleibt be­­fichen, daß sautere gegenseitige Fühlung reger und inniger sein muß, als sie Bläher war. Es muß der Weg dazu ge:­en ei­n , die a 8 a “ ig vorhin sprach, dod and zur . 30 Briten, wie­­ bent­gen e3 sind, darf die politische Führung keinen unterer Breite, seine unserer Gemeinden auf sich selbst ge­­teilt Laffen. Besteht aber der enge Zusammenhang, wie ich in meine und wie er für die Zukunft gefunden werden muß, dann bin ich figger, daß es keinem gelingen wird, weder bon Amen sich von Rufen einen Keil im unsere Grschloffenheit am treiben, danur weiß ich, daß im jeder Lebenslage der Sache treu zum Sachsen stehen wird, Ur meinerfeild dazu beizutragen, daß der Zusammen­­hang zwiscgen und Beilagen offen in Stadt und Land fester wud­­ inniger werde, Habe ich ohne Rüdfigt auf die bevor­­gehende Wal und auf deren Ergebnis mit rende dem ehrenvollen Hufe Ihres Kreisanschasses Folge geleistet, als Abgeordnetenkandidat der fächfiichen Vevöilkerung dieses Krei­­s 3 aufzutreten und Sie, geehrte Wählerversammlung um Ihr Vertrauen zu bitten, € 2 in mir eine besondere Freude, da der Steiß, vor dem zw [preggen i­) Die Ehre Habe, ein Baueıniwahltreis ist, Wir sind uns ja bessen fiet? bewußt gewesen, daß die Kärkste und die unmittelbarste Kraft unseres Bolles in unserem Biusrnstamme wurzelt. Aus unseren Landgemeindes fließt der­ Heichtum ihrer zyelder mund Scheunen in unsere Städte, and unseren Rössern flammt der Radiaudgs, der die Reihen unserer geistigen Arbeiter, unserer Bürger und Gewerbetreibenden ergänzt und fletig verjüngt. Wie überall, fo ik and bei uns die Stadt der nehmende, Das Land der gebende Teil, Und verfi­gt der Bufluß des Due­llen vom Lande, so muß­ die Stadt ver­­tümmern und verborten. Das haben wir, wie gesagt, immer gewußt. Aber nicht immer Haben wir bieseg Wissen betätigt. Der Lebensstrom geht lebhafter im der Stadt und senzt die Aufwerksamkeit auf fi. Das Land wird leicht als die zuverlässige Neserve betrachtet, um die man fi, eben weil sie so zuverlässig ist, nicht so viel zum kümmern brannde, als um das rascher wechselnd­e, die ganze Aufmerksamkeit fesselnde Leben der Stadt. wei Ereignisse aber Haben im bel­iebten Bett wieder die ganze­ Teilnahme anfered Volles dem Lande zuge­wendet. Das erste war die Agrarreform. Als es bekannt wurde : Der Boden unserer jäh­ri­gen Bauern ist in Gefahr — da mußten wir, im Kiefer Seage wird unser idial entsöteden. Und was getan werden konnte, um durch politische und auch praktische Arbeit der unseren Landgemeinden drohenden Gefahr zu begegnen, das ist getan worden. Und was an Erfolg erhofft werden konnte, das zu erreichen Haben wie den Willen 513 heute nicht aufgegeben. Der zweite U­mland, der unsere Sekantenwelt mit dem Lande wieder näher verband, war die politische Gemeinschaft, in die durch die neue Einteilung der Wahlkreise die Stadt neuerlich mit dem Lande gebracht wurde. Daß wir anch Heute noch vor allem ein Bauerndolt sind, daß unsere B Politit in erster Reihe auch die Jnteressem unserer Bauernschaft zu wahren hat, Hat diese politische Neugenopierung nus bewiesen. Liebe Vollsgenossen! Bum ersten Male Habe ich die Ehre, als Mandatsbewerber vor sie zer treten, Und do darf ich hoffen, Zöllen Tein völlig Fremder zu sein. Seit einer Reihe von Jahren nehme ich) mit meiner Berufsarbeit einen bescheidenen Plot im politisgen Leben ein, und auf diese Arbeit bauf ich mich Hexrufen, wenn ich davom absehe, in großen Worten ein persönliches Programm vor ihnen zu entwickeln. Mein Programm­­ if das Programm des m­ euren­ Programms für alle Denifäen Großeumäniens. Sollte er mir beschieden sein, daß ich auf­grund Ihres Beriranens in die Sammer entsendet werde, so würde ich mich mit allen meinen Kräften für die Erseichung der Biele dieses Bia­­gramms einsehen. Bezüsst seiner Bestimmungen will ich nur auf zwei Gesichtspunkte hinweisen. Der erste betrifft unser Verenntnis zum Staategebanten. Liner Brogramm spricht aus, daßs wir k­eine Bürger des Staates sein wollen, dem wir un­ Fügung des Schidsals angehören. Dieses Be­­kenntnis int die selbsinerständliche Regierung unseres sächsisch­­deutischen Wesens, gefeglichen Dehnung. Ein Großer im Reich der deutlichen Geister Hat das Wort geprägt: Dent ich sein Heißt, eine Sache um ihrer selbst willen ihn. Das gilt anch für und, Wir arbeiten ums unserer Arbeit willen, nicht um Lohn und­ nicht um Vergeltung. Biber diese unsere Arbeit ist uns Heilig. Und wir wollen ed nicht, Das, was wir mühenos geschaffen haben, solle wirkungslos im Winde verwehen. Aus der Arbeit seiner Bürger baut ich aber das Gelände des Staates auf. Und ein gesunder Staat wird aus den Früchten dieser Arbeit immer neuen vielfältigen Segen erstehen lassen, ein ungesunder wird das verschwenden und Dan was der Sleiß seiner Bürger erschaffen hat. Dauch bs vor dem Schaffen muserer Väter und durch die Achtung vor unserer eigenen Arbeit sind wir dem Giant in Treue ver­bunden, in den das Echidjai una Hineingeweck­ Hat. Wir wollen, das der Staat gesund, tat und kräftig sei, dem wir den Erfolg muserer Mitheit zusommen lassen, wir fliehen mit beiden Süßen auf dem Boden der staatsbürgerlichen Treue und sind bereit nach Suuen wie nach Anken für den Bestand und die Wohlfahrt de Staates einzutreten. Weil wir unr aber beuast­end, mit der sittlichen and wit der materiellen Erfüllung unserer Raats bürgerlichen Bfliigten dem Bioate vollen Einfag zu bieten, dürfen wir anch Anspruch daran erheben, daß unsere Arbeit für dem Staat and von seiner Seite volle M Würdigung finde. Dar­über haben wir schon vor unserm Anschlag an den rumä­­nischen Staat keinen Zweifel gelassen. Und die­ Ber Sprechungen der K­arlsburge­­rnmänn­chen Nationalversamm­­lung waren was die Birgischaft dafür, daß unsere berech­­tigten Borderangen von Seiten des Staates und des finatd­­führenden Bolfes an volle Anerkennung finden würden. An diesen Bersprechungen, die uns in Karlsburg gegeben wurden, halten wir auch Genie no­te. Sie sind die Grundlage, auf der unsere Mediafcher Aufhungek­ärung er­folgte. Aus diesen Beinpressungen bauen fie organisch die Sorbierungen auf, die unser füchsiiches Bolliprogramm erhebt zur Sicerstellung unserer vörhischen und unserer Raatäblir serlichen Stellung in diesem Staste. In einer ganzen Reife von politischen S Fragen is inzwischen der Fall erstge­­treten, daß wir die Berechtigung unserer Ansprüche wit der Berufung auf die Karlsburger Beichlüffe­ bearttdeten, der aber von rumänischer Seite diese Berufung abgelehnt wurde Bir sind ein Voll der Arbeit und der Nand­e Ehrfiidt­­mit dem Hinweis darauf, daß darüber die Karlsburger Be­­ichlüffe seine amsdrächligen Bestimmungen enthielten und daß ihr Wortlaut von und auch amägelegt werde. Ich muß dem tiefen Bebauern darüber Aufdaud geben, das an einem Bay, das in so ernster Stunde und mit so Zheer Ueberzeugung gegeben wurde, wie es bei den Karl3­­urger Beischlüssen der Fall war, nunmehr mit Wortdenterei und mit Spigfindigkeiten vor Auslegung gebeutelt und ges handelt wird. Wir wissen e3, aus welcher Gestuuung und in welchem Sinne die Versprechungen von Kar­burg gegeben wurden. Und nicht nur wir willen e8, sondern auch diejenigen, die damals in der Karlsburger orientalischen Kirche versammelt waren und mit der Spaltung dieser Be­­schlässe sich für deren Verwirklichung verbürgten. Wir lehnen , wit der ganzen Entschiedenheit, unserer ehrlichen Ueber­­in ab, daß nunmehr in einem Mortsk­eit über DBer­­prechungen gei­tigt werde, die in Heiliger Stunde von Bolt zu Bolt gegeben wurden. Wir erwarten, daß die­jenigen Männer, die damals viele Beischläffe schufen, auch heute noch offenes Beugnis ablegen werden, mein Worte Wanderei und Spißfindigkeit der Auslegung deren ehrlichen Sinn zu verbrechen bestrebt ist. Ueber eines müh­en wir uns jedenfalls im Starten­ sein. Das rumänische Boll uunserer Heimat tritt mit hohen Er­wartungen nun mit weitgesteckten Sorderungen am von newen Staat und am besten bringen «8 mit fi, daß es naheliegt, diese Forderungen auf Kosten mnseres fäh­riigen Volkes zu erfüllen und das sie hänfig mar auf seine Kosten erfüllt werden könen. Und das rumänische Vort fordert Harmisch und dringlich in hochgehendemn Geibi­benuällein und im­ ungefiimen Drängen nach der Sonne bin, Wir. Gaben volles Ver­­ständnig für die Ich Lage, in der unter jochen 8 Kältunfjen eine Regierung fich­t .. Der Gedanke liegt Saffen, wo man zugunsten der rumännischen Forderungen die Hand auf sächsichen Wefig legt. Unsere Pflicht is­t 2, die See­­bah­n zu bestärken, sie feht Nehtefandpuntt beharre. Der Widerstand kann oft and dem zum Gegen gereichen, dem er entgegengefegt wird, anch wenn er im Wagenblid als unangenehm empfunden wird. Die Zukunft Iohnt es jeder Rolitik, die fest auf dem Stand­­pank­ des N­echles und der Bat beharrte. Linsere Bolitit muß es zum Anzbruch bringen, dab «8 Grenzen gibt, jenseits derer «3 für un3 mal unbeugsamen Wider eben kann. Unsere Bolitit fol und muß besonnen sein, gebietet die Heutige Zeit und unjere besondere en in a De in e3 er Pr­ie inE­e­t fein und felsenfest. Da darf sie weder den Drud ber Di fürchten, no den Born der Mächtigen scheuen. Berhh­e Wählerversammlung! Das ist mein grund­ fäglicher Standpunkt, den ich den heute und in Zufanft an uns herantretenden politischen Fragen gegenüber einzunehmen gebente,. Die anderthalb Jahre, Die mit dem November vorigen Jahres vergangen sind, Haben uns vor manc iwere Aufgabe gefielt, Die Zulanft wird neue. bringen und sie werden nicht­ leichter sein. Aber zerbrochen haben aus die Ereignisse nicht und ich vertraue Darauf, da auch die Zukunft und nicht zerbrechen wird. Manch einer zwar w­ird unter das eiserne Rad kommen, das gegenwärtig über alle Länder der Erde geht, es heißt Gewalt. Aber das Net wird bestehen bleiben. An und is es, ihm in munserer Heimat und in unserem Vaterland zum Siege zu verhelfen. Bir wollen und bewußt sein, Da wir in der Gegenwart leben, den wir aber für die Bulanft zu bauen haben. Und wenn wir einmal im besser gewordenen Beiten auf unsere heutigen Tage zurückkliclen, dann fol nach, dem MWorte Branz Grbb­l unter Ruhm das Zeugnis unseres Gewissens sein, daß wir in IGi­j als voller Zeit unsere Pflicht erfüllt , haben als deutsche Männer und als Söhne unseres jäc­­ftigen Voltes, egierung heran. Die Verhältnisse erejfen anijer I) geht, Da nun auf dem Wühlerversammlungen. Rückgehend veröffentlichen wir über Wählerversamme­lungen, die während der VingRfeiertage stattgefanden, fol­­gende Berichte, die wir Naummangels wegen Bis heute zurückhielten mußten: SchHäßburger Bezirk. In der weiteren Heimat und im Mirkaugsfeld des Hesen „Dre.“ V Bobendorfer, des Naturheilkundigen, des be­­rühmten Wirtsaftspolitikers, Bauernfreundes ufio,, der anderen braven BVollagen offen aus der Gegend gejagt, sie mößten ihren Führern wie Tiger an die Kehle fahren, der ihnen Landwirtschaftliche Marginen in Hülle und Fülle ver­­sprochen und, aleh daran gericht­­et, um Fe zum Ginteitt De DB

Next