Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Juni (Jahrgang 47, nr. 14136-14159)

1920-06-03 / nr. 14137

zk N et = N ae Hr Hermannftadi: Bann Bana Tas Sea. siestejäßelih . .... BOK Sesthäbelid *- * > SOK | ansuns Achten B1K .. ‚9K Einzelne Nummer: AK50h, auswärts 2 K «­­ud Verwaltung: Bemannstadt, Heltauerg. 23 Berlpartsfialento Nr. 1308 Bernspreder: « hu Wust Wul­­. AWIW»"’ und Anzeigen Adernim­mt außer der Hauptstelle Helianergasse Nr. 23: Engeigenverminig öfilen ‚des Ju und Ulm |—|4[——_ eder Bettungsw­uns © He Mtsuinien Befasablen obrndich an. Bulowina bei — Friedrich S. Bond, Bukarest, Str. Gen. Berthelos !% Der Raum einer einspaltigen Bet­tzeile fostet beim eben —4— maligen Einraden.2 K. Bei größeren U­eupeechen beeNa M : Heimweh-stud­­isepwmws Ka-%­oo Bas. N Be BE 2 Be.) «««" . . d .’- l —---—.———.--—.——————————— Hermannstadt, Donnerstag 3. Juni 1920 " ı + Das Wahlergebnis. (8. PL.) Mit einem starren Erfolg ist die Regierung Uperescu aus den in Altrumänien, Bessarabien und der Bukowina abgehaltenen Kammerwahlen hervorgegangen. Von den insgesamt­ belegten 240 Mandaten sind der Regie­­rung 160 zugefallen, d. i. nahezu 70 v. 9. der gesamten Mandate. Das Ergebnis hat in zahlreichen Kreisen Sie­­­­benbürgens Ueberraschung hervorgerufen. In diesen Kreisen hatte man wohl damit gerechnet, daß die Volkspartei günstig abschneiden wide. Doch beziw­eifelte man, daß 88 ihr ge­­lingen werde, die absolute Mehrheit zu gewinnen. Aus dieser Annahme folgerte man, daß die Regierung schon vor den Wahlen als gefallen zu betrachten sei, da General Averescu genötigt sein werde, seine Regierung dur; Mitglieder anderer Parteien zu ergänzen, um sich eine arbeitsfähige Mehrheit im Parlament zu schaffen. Diese Beurteilung der politischen Situation ist doch das bisherige Wahlergebnis widerlegt worden. General Averescu wird­ im Parlament über eine sichere Mehrheit verfügen und von seinem Willen hängt es ab, ob er sein Kabinett als reine Parteiregierung aufrecht­­erhalten oder ob er sie doch Angehörige anderer Parteien ergänzen und auf breitere Grundlage stellen will. Wer aus den Text vergangenen Ereignissen im­ politischen Beben unseres Landes Schlüffe zu ziehen gewillt war, den­n hat der Wahlerfolg der Regierungspartei nicht überraschen ‚könmen. Zwei Umstände­ haben ihn vor allem herbeigeführt: der Einfluß, der jede Regierung auf den Verlauf der Wahlen "nehmen fan, und die Reaktion gegen die Bolitis der früheren Anfü­hrexi entschlossen sei-Doch-Weise»s­ fie n­ach d­en Wahlen die Mitarbeit­ anderer Parteien gerne entgegennehmen.. Es ist zu hoffen, daß der starke Wahlerfolg in dieser Stellung­­nahme der Regierung seine Wenderung hervorrufen wird. Wohl wird von beiden ‚Seiten »vieses überwunden­­ werden müssen, was an Berärgerung und an Berbitterung aus dem Wahlkampf in das­ Parlament mit Hinü­bergenommen wird. Aber solche Stimmungen sind nicht von Dauer, be­­sonders in ‚einen Politisch raschlebigen Lande, wie das uni­­fere­n 8 ist. Und das Bewußtsein vom sichern Relit eines Mandates wird dan wohl manche­­ Leidenschaften däm­pfen, die­ heute oc. hoch auf­­gehen. Zu einer Konzentrations­­regierung, wie heute die Obposition sie, meint, deren Bil­­dung die Abdankung‘ der‘ heutigen Regierung, vorangehen sollte, wird es nicht formen, wohl aber zu einer Er­­gänzung des gegenwärtigen Kabinetts durch Angehörige an­­derer Parteien, von denen wertvolle Arbeit erhwartet w­erden kann. Es darf nicht vergessen werden, daß Heute das ‚ge­­ssamte politische L­eben u­nseres Landes im Fliegen ist. Nicht nur die Parteirahnten schmanzen, sondern die gesamte Gemüt­­stimmung­ der Wählerschaft ist in Beiwegung. Es gilt ihr durch die Tätigkeit DeS neuen Parlaments einen Feten Kurs zu geben. Als Ziele sind dieser Tätigkeit aufgerichtett Gefeßlichkeit, Ordnung, Ehrlichkeit und BVersöhnung Und als Mittel zu diesen Zielen it ihr. vor allem das eine geinpiejen: Die Arbeit. gierungen. Das Wahlergebnis bereist, daß tatsächlich eine de Unz­friedenihei it; übern „breite RB fg Bdkmung des Landes«gehürsdhabt worden ist.Das­ Urteil der Wahlen über die liberale Partei ist geradezu vernich­­tend, besonders wenn man bedenkt, daß deren Mitglieder durch ihre Beziehungen zu den höchsten Kreisen, zum Militär und duch ihren Einfluß in den finanziellen und­ indu­­sriellen Unternehmungen des Landes an Heute noch eine­­ Macht erster Ordnung im Leben des Landes darstellen. Und troßdem sind sie von der politischen Bü­hne far völlig ber­­­rängt worden. Ebenso ungünstig hat Die nationaldemokra­­tische Vereinigung abgeschnitten, wenn man den Einfluß an Rechnung zieht, über den ihre Führer persönlich verfügen. . Für die volkstümliche Berühmtheit Zorgas, die Leidenschaft­ Lichkeit , Lupus und die breite Maffe der Bauernanhänger Mihalahes sind 34 Mandate ein auffallend geringes Er­­gebnis. Dies Berragen der Blodregierung hat eben seine Schatten auch auf die persönliche Wirkung ihrer­ führenden Männer geworfen. Das alte ph­ysikalische Widerspiel von Aktion und Reaktion it im Ergebnis der Wahlen wieder einmal zur Geltung gekommten. Aus den verschiedenen Stimmungsmomenten hat die V­olkstümlichkeit des Generals Woverescu die Sache seiner Partei zum taktiichen Erfolg emporgehoben. Ein Schimmer von Romantik in­­­ieser sonst allzu realen Zeit liegt über der Verehrung, die dem zu höchsten militärischen und poli­­tischen Ehren emporgestiegenen Bauernsohn entgegengebracht wird. Das Volk glaubt an ihn und ist in den Wahlen mit ihm gegangen. Wir wollen­ nochmals darauf" hin­weisen, daß wir die Bedeutung der Tatsache seinestwegs unterschäßen, daß der Regierung in der Wahlbewegung der ganze Apparat der staatlichen Macht­ zur Verfügung steht. Troßdem ist dieses­ Wahlergebnis ein ganz persönlicher Erfolg der Volks­­tümlichkeit Averesens. Umso schwerer ist seine Aufgabe, durch Taten die Hoffnungen zu erfüllen, die seiner Per­­sönlichkeit entgegengebracht werden. Denn ob n­an die politische Urteilsfähigkeit der breiteren Massen höher oder tiefer, ein­­stellt, das Volk ist heutzutage so weit, daß es ein U­rteil darüber hat, ob vom einer Regierung im­nteresse des Landes schaffende Arbeit geleistet wird, oder ob die Negie­­rung im Streben nach, parteimacht und in der Verfolgung ‚eigensüchtiger Ziele ihr „g­enügen­d findet. Die Abwehrung von früheren Regieru ®methoden, von der wir früher sprachen, hat hier ihren tiefsten Grund. “Nicht die parteitaftliche Situation ist es daher, die die Regierung darauf anweist, nach­ Zusammentritt des Par­­laments darnach zu trachten, die Mitwirkung anderer Par­­teien zu gewinnen und ihre Politik auf breitere Grundlage als die der eigenen Partei zu teilen. Wohl aber läßt das Interesse des Landes Dieses als würichenswert er­­scheinen. Die Wege dafır sind nicht verschlossen.. Als vor den Wahlen andere Parteien mit den Antrag keines Wahl­­bilmnifses an die Regierung herantrafen, war es deren Standpunkt, daß sie den Wahlkampf für sich allein doch­­ BE « A . « — «­­ Wählerversqm­mlyugk in Schäßburg. ee Der Di Hans in N peh­rte Wählerpetsonalaugl. Im Vordergland der politischen ee­der­nä­er Zeit wird Die Frage derle«aunthnie­rung,derker einheitlich wqder ver­­sehen-Irrt neuen Staats-und Verwaltunggebhiete stehen, haben dazu nur eine grundjägliche Bemerkung zu machen, As reinsten Ausdruch der Interessen, auferer gesamten Be­völkerung müssen wir fordern, daß­ die Ueberführung in die neuen Staatsverhältnisse mit weiter Voraussicht und vollster Beachtung der besonderen Interessen der Bollswirtschaft und aller Staatsbürger der neuen Gebiete durchgeführt werde, so stehen in dieser Frage die größten Staatsinteressen auf dem Spiel.­­Lebhafter Beifall. Vor allem werden wir auch in Zukunft die entschiedene Forderung­en müssen, daß entsprechend den demokratischen Grundlagen unseres Staates und den wichtigsten Lebensinteressen des sächsischen Volkes die Selbstverwaltung in den Komitssen, Städten und Gemeinden und damit unter allen Umständen auch die freie Wahl der Beamten aufrecht­erhalten werde. (Langandauern­­der Beiral). In diesen Zusammenhang gehört auch die Frage des Sprachenrechtes, die Frage des freien Gebrauches und der pflichtgemäßen Anwendung der i deutschen Sprache auch durch die Behörden. Die ganze Vergangenheit des siebenbürgischen Rumänentums legt Zeugnis dafür ab, daß unsere unmittelbaren rumänischen Mitbürger tiefes Ver­­ständnis für das echt auf den Gebrauch, der Muttersprache haben, und wissen, daß es sich hier um das eigentliche Haupt­­problem der ganzen Tyrage der Behandlung der M­inderheits­­völker handelt (So ifl’8). . . Geehrte Wählerversammlung! Durch al die Aus­­führungen, die ich ü­ber die politischen Jagen gemacht habe, die uns in nächster Zukunft beschäftigen werden, geht ein Bug schwerer Sorgen für die Zukunft unseres Volkes, € 3 steht außer Zweifel, daß wir auch weiterhin der größten Angriffe von allen Seiten gewärtigt sein müssen. Das ein­­zige, was wir all diesen zu einem Sturm vereinten Beein­­trächtigungen unseres volkfa­chen und materiellen Lebens ent­­gegenstellen können, ist die Fahne und zähe Verteidigung a Rechtes und ein gesteigertes stotzes sächsisches Selbst­­bewußtsein.­ (Bebhafter, allgemeiner Beifall). An diesem hat «8 leider in der jüngsten Vergangenheit bei­ vielen anderer Kollegen offen immer wieder gemangelt. &o geht ein Ruf an Sie, geehrte Wähler, in gesteigertem sächslichem Selbstbewußtsein, in Ruhe und fleißigster Arbeit die Rechts­­grundlagen unseres völkischen Jühn zu verteidigen. (Stürmiscer Beifall). Geehrte Wählerversammlung! Die sozialpolitischen Fragen sind heute das größte Problem der sächslichen in­­neren Belitht. zum erstenmal in unserer Gescichte spielen soziale Fragen großen Stils eine Rolle bei und. Bis zum erbst des Jahres 1918 gab es bei und scharfe soziale Genräge überhaupt noch nit. Dur die Entwickung der beiden Tekten Jahre ist er ander geworden. Daß die sozialen Gegenzüge bei und aber beginnen, politisch am werben, ist von Gefahr, Böller und Volksspliter, die in nationalpolitischem Verteidigungskampf stehen, verlieren an und wirtschaftlichen Bestande?­­ 0 (Sn) « « Urashima«sie durch soziale GesenläseespalteunubstthIT­emadergetriebeu wetdem ersenI­ll erstmas bildeuie Kraft und sedensngsabethls das freie politsc­he ceäftec spielderlosialen stasseu quljchendiu gewissensinne«...—·»2 ungefährlich.Dsibeftesei spieldqfstcbletenuusdles»k« Tschechen und soleudegaltendeste .Dort,mim«s's sozialdmokeellickeInd bäterliche politii Organisstismuss; ohne welterssdgli»wir­newale dieseansdmiduws.. der polypolitii Revirlljc­hecantgetreten sind.« tichechischen sozialdeneokratentratmussec internsl­ouilgnas­. Iszialdemokratlichen Patteien gründeten eine exeuten ils-; »z.? "disiche sozialdesoteatlische Partei-pdstellte-H Dienstdeseliges eine utschechlichen ilsüomlvetbasdQIII— aber der selumenbrtchderdslerreichliåeusotretjiekatz.«— kennte-ansehen daß die mtloualen Rollen leslicen dien einzelnen sozisten Gruppen des ifc­eäischen Volkes Icon i) vorhinein verteilt waren und alle sich am Aufıoen eE­­ Nationalstaates in gleicer Weise beteiligten. Die jüdische politische Organisation in eine Zusammenfassung des ge­samten Bosses und vertritt nach Feiner Richtung Hin bien bere sozialpolitische Interessen. Wir bedaue­n es tief, daß unsere wenigen sächslichen Sozialdemokraten auf volfsfremden Wegen ins Barlammmt streben. Sie widersprechen damit eigentlich dem eigenen Grandiägen, die 2 in der Frage des Selbstbestimmungsrechtes des eigenen Boltes Haben. Wer Ist demenechdsscolknnd mid­llelue politisch mceijssz­ichlike«beflimsen,ImesM-WäAichgilth.Cz Bürgerandstbeiter.M­wlsieu,»dsesuistiedeth»« gleichqujemsollsmräteristi Gylstsutsosatissj cis­me Mwmsuiesssisp«« davon A «­­r. l er F an HE ii Sind wir a n Bal­ der Bürger, Bauen oder Arbeiter? Das bürgerliche ist “ nn De Wenn wir sus einjeiden und eine für unsere Führer bequeme Holitit machen wollten, so würden wir nac als reines ö­ollen wir und. & O9 iR gewiß nicht Leicht, den Gentigen Br fiem gerecht zu werden, wenn man so wenig ein Machtfaktor ist, wie wir. Aber unser Streben it Hat: Grhaktung des’ Volkes bei ge­pain: Anpassung am die soziale Entwiclung. Augenbildlich R der Bauer das Schußlind unserer Bolitit. Seinen In­­teressen dient sie zeitweis­ beenfast:usschließlich...(so ist im T­odes sind wir uns der erbshten Pstloten allen soziakmklaen gegenüber bewßhWirwellenden scleden und die beziehnung unter ihnem Dai ist aber snrnsslich, wes­ stöhnte Infergesastes solt dar siber villigkizer vieh,das wird mich verständnisvolles cutgerkuner bestehenden großen sozialen Gegensätze Wehdglichkeit bli« ztrteslen hüd­es erst tut er eineudwatsglessen uüssens.«, (Lebhafter, allgemeiner Beifall.) »Geehrte Wählerversammlung!Jede der Fragen,die ich K­neipensuchführungen berührt habe hätte in der Bord ttreggzertgenügt,um die­ größte Erregung und einen geg­enl­igantreit der Meinungen unter uns hervorzurufen. Was stchaft und oft gesagt habq sehen wir jetzt auch in den einzelnen Problemen deutlich:Wir stehen written drin­-­., in der größten geschichtlic­en Auseinandersetzung unserer­ s ganzen Entwickluug und zwar nicht als Einzelne,nicht als­ soziale Klassen,sondern als Volt,a­ls Roll,dessen Leben als Gesam­theit ebenso wie als völk­sches geistiges unduch materielles Leben der Einzelnen völlig auf dem Spiele steht. Derjenige, geehrte Wähler, muß also geblendet, völlig und oder ein Zaugenichts sein, der beute sein Bolt ve. (Stürmischer Beifall; allgemeine Pfuirufe.) Täglich und stünd­­lich hämsert unsva Schicksal diese erkenntm sein(Beifall) Jadaverhältnissen,in denen wir leben und gegen die wir im Tell schwerkämpfen,liegt ein Naturdrang ein.«««T Urinftinkte mei übei Nachtsteigen­ arbeiten Volkee,das mit der robusten Kraft eines gesunden Schlages auf einmal von unten ganz na oben strebt. Selbst daß Ichte Glied des sächsischen Volke aber ist nicht stupid genug, um dieg — ich möchte sagen: Naimrereignig — nicht Uaz zu erkennen. (So if’a! En if’s!). Ein Mann unseres Volkes aber hat ich isophem gefunden, (Stürmische Pfuirufe), der in Ver­blendung oder Nichtänngerei € 3 wagt, unsere en gan zu mißachten und in den Dienst einer vollefremden­ zu treten. (Allgemeine Pfuirufe). Es sind ihm nur ganz wense gefelgt,aber sie werden sein Schicksal als Volk gabi­leüumgemct allen Konsequenzen teilen müssem Dust-ben-xz·« birgische Rosä sentin hat vor einen halben Jahrege«, welche Zufassung es über derlei Männer hat Gebete---« schlußsäßig zaue gelpwchem daß diejenigen seiner Volstges­nossen,·dremn magyatischen Diensten gestanden haben,Mau­­gra,Szegegcusme all die anderem aus der Geselnschaft des Romänentums ausgestoßen sind,selbst wenn sie nicht ME Imruvoll bekennen müssewiset · 7, — ——_ « " , , ch ·,­­« "­­U ;­­«·.T,-,. " ·» "-.I

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