Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. September (Jahrgang 47, nr. 14211-14236)
1920-09-21 / nr. 14228
sschriftleiung in Bemaltnm Wustadt,H-ltauerg.20 Warum-exists une er: tung. Mr. 11 Bermaltung Ir. A für Hermannstadt: ohne Buftellung ins Haus monatlich .. . . Lei 13:50 biertelfährlich .. „ LO mit Buftellung monatli .. . . Lei 15'650 biertelfährlich". . „ Is— mit Bosiversendunn fir es ens monatlich .... Lei 15 ° dierte Hährli.. „ I— Einzelne Nummer: Leu 1’— Ss Rt. . Siebenbü enbüraiich -Deutsches Hermannstadt, Dienstag 1. September 1920 s . «· A ..· « s Die Verwaltungsreform der Regierung. Übeverns meldet: Wie wir erfahren, bildet die wesentlie Grundlage des Verwaltungsreformentwurfes der Regierung der Gründtag einer weiten Drenttalisation, vervollständigt durch die Einführung der Gemeindeautonnmie. Gleichzeitig mit der Renregelung der Verwaltung des Landes auf der Grundlage dieser beiden Prinzipien wird auch eine ganze Reihe von Reformen zur Vereinfachung der Verwaltungsmethoden und der Berbindung zwischen den einzelnen Verwaltungssehbrben eingeführt werden. In eifer Reihe wird eine Neuneinteilung der Komitate und der Verwaltungsbezisfe vorgenommen werden. Verschiedene Komitate, die heute zu groß sind oder eine so zahlreiche Bevölkerung haben, werden in zwei oder gar drei kleinere Komitate geteilt werden, so die Komitate Brahove, Braile, Mehedingt, Temed-Torontal nsw. Bei dir gr Me verfacht werden, die Komitate im möglich gleicher Wiese, somopf was den Sekiettumfang, als auch was die Bewässerungszahl betrifft, zu behaffen. Eine große Anzahl von Gemeinden, welche heute, obwohl weit zesfirennt, zu einmub derselben Gmeindeverwaltung gehören, werden je vag den Drtlichen Erfordernissen in mehrere Gemeinden mit eigener Verwaltung aufgelöst werden, Sie durc sol der Mitstand von heais beteiligt werden, da Bewohner eines Dorfes in Beweinbenngelegenheiten 10 bis 20 Kilometer gu wana babım, die sie zu ihrem zuständigen Gemeindeamt elangen. ’ Die Heutige Ausdehnung des Landes bringt «8 mit sich, Daß die Zentralorgane in Bularck mit Dem am der Beripherie gelegenen Verwaltungsbehörden nicht mit der erforderlichen Schnelligkeit und verläßlichen Genauigkeit in . . . « Bezugsbestellungen und Anzeigen übernimmt außer der Hauptstefe Heltauergasse Nr. 28 ge Bettungsverschleiß und nzeigenvermittlungsstellen n- r...d Wuslandes de3 & für Altrumänien,Bessarabien Dobrudschau.Bukowina bei Friedrich S. Bendeck, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 Anzeigenpreis: Der Raum einer einspaltigen Petitzeile kostet beim jedensmaligen Einrücken Lott größeren Aufträgen Bei einbeckenbdt Nachlaß. Er scheint täglich mit Ausnahme über Sonn- und Feiertage, 47. Jahrgang Nürktritt Deschanels. (Dr. M. Eh) Der Bräsident der französischen Pre« publit If gurichgetreten, da sich sein gesundheitlicher Buftand entgegen den Erwartungen seines Werzte verschlechtert hat. Diese kurze telegraphische Nachricht, seit a. Beitrwartet und vorendgesehen, traf geflern nun bachüberraschend ein. Vor wenigen Tagen erst war eine halbamtliche Mitteilung erschienen, welche besagte, daß eine bedeutende Wendung zum Guten im ferner Krankheit eingetreten sei, und daß der Präsident bemmächst dem deutschen Botschafter Dr. Mayer empfangen werde Und und meldet die Lyones Telegraphenagentur, daß Innerministerteeg schon am 16. d. M. eigens zu dem Buwed nach Wila Bainz gefahren sei, um dem Ministerpräsidenten Millerand Mitteilung vom Mädtritt Des Präsidenten je machen. Am 17. db. M. hat in dieser Angelegenheit ein Ministerrat Rattgefunden, und für Dietdtag den 21. d. M. in die Einberufung des Parlaments ‚geplant, welchem das Nachtrittsgefuch Deschameld vorgelesen werden soll. Nocht einmal ein Jahr lang hat Paul Deshhanel den französischen Bräst denien fupt innegehabt. Die Begleitumstände jeiser Wahl sind noch allgemein in Erinnerung. Die weisten Chancen battie Elemencenw, der greise Ziger und Besieger Dentilande. Und nur im lechten Augenblick wendete sig die Stimmung gegen ihn. Mber zieht aus dem Grunde, weil er mit seinen 75 Jahren vielfeigt zu alt gewesen wäre, um den ersten Borlen der fran„zöstischen Republik entsprechend am beileiten. Ueder melde MRüftigkeit des Körpers und des Geistes der Wreis noch verfügte, hatte er während des verflossenen Weltkrieges und in den Sigungen der riebendronierenz zur Genüge bewiesen. Im Gegenteil, er erfien den Berireiiaber, zur Vorwahl zusammengetretenen beiden Häuser zw Leidenschaftlich, zw.mnesbittlich und rüdiictälos in der Matnüßung des Bieged vend Des Brieges MAD un Diesen zum siegreichen Ende zu führen, war seine Berson, die vom leidenschastlichsten Haffe gegen Deutiland geleitet war, gerade die geeignete Rau aber konnte man nicht weiter gehen in diesem Hafle.. Barlibher, daß der Sieg über Deutschland bie aufs Anferste ausgenügt werden müsse, aren und sind sich auch heute noch alle Fratzosen einig. Bäi den höchten Boflen, den sie zu vergeben Laden, wollten sie aber doch eine wit gar so markante Persönliceit haben. Eiwad weniger Härte und Schroffheit und ein’ gut Stüd Zuverkommenheit und Liebenswürdigkeit in den Umgangsformen erschien ihnen in diesem Augenbild als bas wichtigie Erfordernis des wenn wählenden Präsidenten. So fiel die Wahl auf Paul Deschanel, der als langjähriger Präsident der Kammer sein Amt in nuntadeliger und anparteiiscger Weise aus vollen Befriebenheit alen Parteien erfüllt hatte. Daß er der Sprösling einer alten, bürgerlichen Familie war,„ welche nach der zweiten NHepublik ausgewiesen, lange Zeit in V Brüffel lebte und erst durch einen “Gnadenat Rapsoeons NL nach Frankreich zurückehren durfte, war die beste Empfehlung zu seiner Ermählung. Aber schom kurze Zeit, nachdem er seinen feierlichen Einzug irallysee gehalten, hatte er auf einer amtlichen Reise einen schweren Unfall: Auf eine ziemlich merkwürdige Bar fiel er zum Renfler des fahrenden Buges Binans, gläubigerweise auf scheinbar sehe weiches Gelände, da er mit einigen miwefennlien Beziehungen bavonlam, ein Weichenfieller Tasif auf mach tina ihm, ohne ihn zu ertennen, in sein Helm. Am nächsten Tage las die Hannende Belt von dem Mnglüd, bat man so erklärte, daß der Präsident wegen eines Heimen Unwohlseins das Benfles geöffnet Habe, um frische Luft zu faappen, und dabei hinaufgefallen sei. Die böse Machrese bemäctigte Ah aber dieses Weichehnifses, much bald Hieh 19, laß der Präsident epileptisch je. WUndere, wieder wollten wissen, laß er, auf dentisch gesagt, berausch gewesen. Erst diesem Tage hat er banersd das Krankenzimmer gehütet, und da es, wie es beißt, mit feiner Besundheit nit deffex werden wir, mußte er seinen Abschied nehmen. @3 scheint also auf dem ersten Blid, als 05 dem Ridteilt Deschanels, da ex ans rein gesundheitlien Gründem erfolgt sei, nicht wesentliche Bedeutung bei Immessen ei. Der Wechsel des Staatsoberhauptes iR aber selbf in einem Barde, wie Frankreich oder England, wo die Machtbefugnis, des Staatsoberhanptes durch die Berlaffung auf Bas äukerfie beschränkt iR, immerhin ein Ereignis, helfen Auswirkungen für die ganze Balnuft des Gtantswesens von Bekimmtendem Einfluß sein kann. Man deute nur an Eduard VII und Boinenzel Wire omdgeprägte Berlöslileit ouf dem Bräsidentenfuhl, wang sie durch die Verfassung und zo» jeher behindert sein, kann auf die Leitung der Granids geicide des Landes doch jederzeit anschlaggebende Einwirkung nehmen. Desfald fan nicht ohne weiters behauptet werden, dab nach dem Rücksitt Deschanels in Frankei alles beim alten bleiben und ans Steatäschiff in derselben Rigtang weiterfahren wird. " Dies umso. weniger, als e# bee Anfdeln Hat, als ob anfexr feines Krankheit noch andere Beweggründe vorhanden waren, welche den Präsidenten zur Einreihung seines Rücktrittsgesuches beiuogen haben. Von allem Anfang am hatten mit der Segnerschaft Glemenceand zu reinem, der seinem Wesen entsprecgend, Siemit andh gar nicht hinter dem Berge Hielt. Nicht nur, das er, seinen Mamut offen kundgebend, gleich nach der Wahl Deshaneld nach Aegyptem ging, ala dieser den Gifenbafuunfall Hatte und von dem führenden Politikern des Reifens im feinem Stanienzimmer ausgesucht wurde, war allein Glemencceaneb, welcher sich offenlativ formhielt. Dante Wiätien meldeten Ion vor Wochen, da ih Deshhänel seit seinem Zufall, der seinen Ansehen, in dem Augen Branteeihs großen Schaden zugefügt hatte, auf dem Vräsibenfinhl nicht mehr zeit wohl fühle und mus auf bin güssligen Augenblid warte, ns zurädsmireten. Und man miss micht sehl geben, wenn man annimmt, bak and geheime Kräfte bicher am Werle waren and daß diese in der Nähe DiemEceans zu fuchen sind. Daza kommt no eimad: fon gemeldet, legt sig gegenwärtig in Frankreich ein fehren Widerspruch gegen die o vice Bolitit Frankreichs initteleuropa. Die hervorragendsten adlizisten und führenden Männer des parlamentarischen Brbens haben Einspruch erhoben gegen die Politit der Begünstigung Ungarns. Diese Bolitit ist befannt sich die Veranlassung gewesen zum Zusammenschluß der Zschechoslomalei, Zagoslawiers und Romaniend zur sogenannten Reinen Entente, die sich nicht nie gegen Ungarn, sondern naturgemäß auch gegen Die französischen Bläne in Mitteleuropa richtet, welche BER nie Grenzberichtigung zungunsten der Ungsen abzielen: „ Sollte diese offensichtlige Schlappe, weichte der französischen Bolitis tur bie an . —. ig niet wid i ik be: Rimae ab gendare do von vornherein als der Verfechter einer gemäßigteren Haltung gegenüber den Beflegien galt?.... . Sür ben 25, &. M. sol der Kongreß zur Wahl des neuen Präsidenten zusammentreten. Auf isen wird die Wahl fallen? iS jet werden nur Melehnangen gemeldet. Boinceare weigert si, das Amt od einmal zu übernehmen. Hah Elemencean Hat erklärt, daß er nicht nog einmal sein @lAd vermuchen wolle, and ist fon nach Indien abgereist. Die meiste Aussicht hat der gegenwärtige Ministerpräsident Millerand, der auch dieser so, wie „Be Matin“ meldet, sig geäußert haben, daß er nicht die Wesicht Habe, fimm das höchste Amt, das Frankreich nun vergeben hat, zu bewerben. Bariser Blätter melden jedoch, daß sowohl seine Ministerkollegen eld and der weitaus gıdfte Teil des Parlaments ihm sehr anliegen, seine Kandidatur aufzustellen. Im geheimen arbeitet Briamb, der bei der vorigen Wahl ein sehr ernster Bewerber war. Ueberraschungen sind auch dieimal nicht angeschlossen, verbindung fichen Innen, Das Eysem der gentralistischen Verwaltung, welches bisher in Altrumänien ,cie wohl am Bloge war, kaum den Brutforderungen nicht ehe entsprechen. Deshalb flieht der Verwaltungsreformentwurf die Errichtung eines neuen orgakten vor, das den Namen Regionalverwaltung tragen wird. Die Aufgabe dieser Regionalverwaltehe:den, denen mehrere Komitate unterstellt werden, wird die Verbindung zwisgen den Zentralorganen und den Komitatsverwaltungen sein. Ueber die Einteilung dieser Regionalverwaltungskreise ist man Ach vo nicht einig. Mach der einen Ausgauung sollen die Pene erragine Igexde geschaffen werden: Altland, Mantenten, Dobrudien, BRıldan, Bessarabien, Siebenbürgen, Barat, Warmaroih. Eine andere Auffassung aber will die alten Grenzen beteiligen, damit auch auf diese Art die seelische Bereinigung der einzelnen Bandesteile gefördert werde. Shui IRam die Schaffung eines Verhaltungsbeamtenstatuts vorgesehen, welches die Art ihrer Ausbildung, ng und Bevölkerung in eine Höhere Gehaltäftofie regeln sollen. .. Titulescus Sendung. Dem „Whevernn” wird aus Paris berichtet: Der Führer der rumäniscn Vertretung bei der Friendkonferenz, Finanzwinifer Titurescu, in dieser Tage von London nach Paris zurücgekehrt. Ex Hatte in London in Begleitung bed Generalzolldircors-Gheorgin med jenes Kabinettchef? Hakopiciani, 20 Tage verbracht und, wie er selbst englischen Berichte flattern gegenüber sich geäußert hat, dort über die befistabilche Frage und über nuäniens finanzielle Angelegenheiten verhandelt. YRit der bessarabischen Frage verhält es sich, folgendermaßen : «.,«M47,»1920 abgegeben. Rußland erhielt jedoch das Recht, hiegegen beim Wöilerbunde Einspruch zu erhiben. Außerdems wurde der Donenarm Kilia der Donaukommiliton zugesprochen. Gegen diese Entscheidungen legte Timlesen Berwahrung ein, und er bewirkte, daß Außlands Einsprugrecht auf Detailfragen, deren Regelung der Triedensvertrag nicht vorsteht, entzogen wurde. Die Bahnfolge sol von der Donaukommission gesiegelt werden. Der Unterfertigung dieses Vertrages stelle Trankreig nochmals ein Hindernis in den Weg, indem er für seine andere britischen Interessen Gorghaften forderte. Daraufhin erhob Tiblescen neue Vorstellungen in London, und es gelang ihm fälschlich, von Lord Bnrzon die schriftlige Zusiederung zu erhalten, der der Vertrag über Bessarabien unmittelbar nach der Ratifizierung des Friedens mit Dentiächerreich und Ungarn unterschrieben werden wrde. Dies widmum tatsächlich binnen Earzem der Fall jeim. Die finanziellen Angelegenheiten Rumäniens wurden von Titulesen in folgender Weise geregelt: Hunähk gelang es ihm, dem englischen Schagminiser Chamber» Iaim zu übergengen, daß es sowohl in Englands als au ia Rumäniens Interesse gelegen sei, die im Auslande ges machte rumäniige Kriegsschuld zu funden, da der Staatshanstalt Rumäniens so Bedeutende Beträge in Bimb GSierlieg, Dollar und Iranien nicht verträgt. Man einigte AG dahin, das Rumänien ein Auftäub bis zum 15. Juni 1991 gewägt wird, der im Bebnifsfalle mod verlängert werden kann. Zugleich wird ausgesprochen, daß die als Dehang der rumänischen Schulden dienenden Schagideine für ungiftig erklärt werden sollen, sobald man in der Säulchenfrage zu einen günsigeren zwischenfantlichen Absommen gelangen würde, d. h. falls die Vereinigten Staaten den Engländern und FSeangojen die Binsen von diesem Sould für drei Jahre nachlassen. In diesem Falle würden diese beiden Staaten dem ensopäiscen Blänbigerm dieselbe Erleichterung gewähren. Bon Bekennung in der weiteren, daß Timlesen die Britische Regierung zu veranlassen vermocht hat, für dem durch Urzünden nach Behförung der Betroleumawellen gelegentlich des deutschen Bormazids verursachten Schaden anfe sutommer. Da ferner im englischen Parlamente einige Anfragen über den rumänischen Binfendienst geeilt wurden, entschloß AG Titulesen, die in London befindlichen Gurda den Rumäniend in Anspruch zu nehmen, um damit die Binfen fr jene 50 Millionen der rumänischen Staatsanleihe vom Jahre 1918, die in England muntergebracht worden waren, zu bezahlen. Diese Entscliehung des rumänischen Finanzministers hat in Lonbug dem besten Eindruck Hervorgerufen. " Nach seines stücki ehknach Basishulie tittlesch eine Unterndung jtiides ftysköäschens iuaastisiser Mat- Nathkop beidies useeheIICUIIIIltiiequim pen apae .. Memairien. Sinnen auf... « s---. ..