Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Februar (Jahrgang 48, nr. 14333-14355)

1921-02-23 / nr. 14351

Ne. 2008 Hermiprecher Rn Spetitleitung Ru DU, Berwertung Mu, ii, Ar­dermannfadtt tms vi rn Bu mit Bufellung rn. du 16ER mit Bopversenkung . für das Zulandı Ba en ot ebenbürgisch-Deutsches Hermannstadt, Mittwoch 23. Februar 1921 48. Jahrgang. Sächsische Zukunft. (—tt—) „Den besseren Gründen müssen gute weichen...” Wenn es nicht ein ehernes Naturgeseh gäbe, „laut, welchen ich Bestehendes immer bloß ummwandelt, aber nie ver­­, so könnte Heute­ selbst ein Kapitalist an dem künftigen Hand aynseres Bolfes: die schwersten Zweifel hegen. Denn wohl noch nie in unserer 800jährigen Geschichte haben so Möglich und umorbereitet Ereignisse und Stürme solcher Kt unseren so fein verästelten Volfsbau­m angefallen, noch wie hat ein kaum zweijähriges Geschehen so viele Pfeiler unseres Volfsbaues dem Erdboden gleichgemacht. Ein rasches Anpassen an neugeschaffene und eine vis major darstellende . Verhältnisse ist uns als Deutschen nicht gegeben. Aber eben weil die gegebenen Verhältnisse für uns eine vis major darstellen, eben weil sich die äußeren Bedingungen unserer wölfischen Existenz nie nach un­srem Willen richten, dürfen wir uns nicht starrköpfig einer gewissen, unbedingt note wendigen, äußeren — üh betone äußeren — Anpassung und Umwandlung er­wölflschen Lebensmöglichkeiten Innerhalb des dem Schiesal gegebenen Rahmens entziehen, ahne jedoch dadurch, wie gesagt, innerlich unserm Reiten, auf ein deutischen Wesen, w­ie es vor dem großen Kriege war, antreu zu werden. Ich bin mit betrußt, wie Ichtwer gerade dieses buuchzuführen it, sehen wir es doch tagtäglich in erer eigenen Mitte, wie jeder der äußere Mensch auch seinem Sunern den We­g. Neuen aufbräch. Und den­ 72 ug­ se Zube; ein will das Kind gleich beim Namen nenner, materiellen Rebertämig­­lichreiten und zwar sowohl der individuellen als auch der sölflichen, dürfen wir nicht von uns unbeeinflußt sich voll 5. Tajfen. „Der Huge Manır baut vor”, denn das ist einzige Mittel, womit wir das Steuer unseres Volkes noch einigermaßen selbst führen können. Im ihrer ratio­­nellen und elastischen Durchführung liegen aber vor allem die einzigen Waffen, mit denen wir dem scheinbar systema­­ftsch gegen uns geführten Unterdrückungsfeldzug wirsam be­­gegnen können. Ich glaube das Vorstehende und Nachfolgende umso mehr betonen zu müssen, als ich der festen Ueberzeu­­gung bin, daß sich breite und selbst führende Kreise unseres Bolfes in unverständlicher Gleichgültigkeit, manchmal sogar Optimismus auch heute noch immer nicht genügend war dar- Aber zu sein scheinen, daß unser völkischer Bestand noch sie so bedroht war als Heute, zwei Jahre nach dem frei­­willigen Anschluß in Mediarch. Das Nachfolgende dürfte fi in einigen Punkten mit den zur „Wirbaufrage‘” an dieser Stelle geschriebenen Gedanken berühren, er will jedoch die Frage unseres völkiichen Fortbestehens vor allem von der­­ praktlichen, der wirtschaftlichen und sozialen Seite zu be­­feuchten versuchen. Wenn wir durch die soziale Entwickklung seit dem Aus­­gleich im Jahre 1867, und durch die Heutige soziale Glie­­derung unseres Volkes einen Duehsschnitt machen, so finden wir die bekannte Tatsache von dem Anwachsen bezw. Vor­­handensein einer unverhältnismäßig breiten Intelligenz­, will­­igen, Festbesoldeten Schichte. Weiter finden wir durch wirt­­­caftliche Stärke und den Grad der Geistesbildung von­ein­­ander ziemlich streng geschiedene Industriellen-, Kaufleutes, Scmwerbetreibenden-, Bauern- und körperliche Lohnarbeiter- Schichten. Da man die fächsiichen Großgrundbesiger namentlich aufzählen kann, will ich ohne Berücksichtigung dieser auf Grund der gezeichneten sozialen Schichtung. Der­nwirtsc­haft­­lichen Entwickklungsmöglichkeiten der einzelnen Schichten und unseren Verhältnisses zum­ Staate versuchen, die­ „besseren Gründe” für eine bessere sächsliche Zukunft darzulegen. Um gleich von vorneherein etwaigen Mißverständnissen vorzu­­beugen, will ich i­on hier Furz bemerken, daß es sich dabei seineswegs um eine geistige Tapitis deminutio handelt, im Gegenteil, das zu erreichende Ziel soll bloß die ökonomisch bessere Verwertung unserer­­ geistigen Qualitäten, unsered BViljens, welches wir uns auch in aller Zukunft möglichst Hoch erhalten müssen, auf anderen Gebieten als bisher = Ich glaube Hier war auch, der Punkt, von dem einige RAR bei der Behandlung der Abbaufrage aus­­agen “ Wir unwissen, daß unser völfischer Bestand Heute in eher Linie an unsere materiellen Kräfte, an unsere materielle Leistungsfähigeit gebunden ist. Daher müssen wir ohne Rüch­­t auf das bisher gut und näglich Ge­wesene an den er­­höhten Ausbau der materiell produkti­ven Schich­ten gehen. Der­ Staate gebend was de3 Staate ist, müssen alle übrigen verfügbaren Kräfte in diese Sinne in dem­ Dienst unserer völkischen Sache wird deren Organisation gestellt werken. Jglich der sächsischen Staats- und öffentlichen Beamten wird uns dieser Weg von Seiten ihres Brotgebers nicht nur­ leicht gemacht, sondern uns durch dessen ablehnen­­des Verhalten geradezu aufostroyiert. Wir dürfen nicht darauf vergessen, daß wir in Niedergangsverhältnissen geben und unser Verhältnis im Staate und zur Staatsgewalt noch nicht bleibend festgelegt ist Deshalb mijen wir in der Frage der sächslichen Beam­­­ten gegenwärtig den Standpunkt vertreten, daß die heute noch im Dienst befindlichen jüdisc­hen Beamten auf­ ihren Bosten ausharren, solange­ e8 menschenmögli und men­­schenwi­edig ist. Bei aller Würdigung ihrer menschlich und dienstlich denkbar sc­hwierigen Lage kannen twir einen anderen Standpunkt nicht einnehmen. Es könnte sich bitter sch­er an uns rächen, wollten wir in Weberschäigung der Strömun­­gen, die heute zutage treten, auch nur eine nationale Posi­­tion freiwillig räumen, solange sie noch nicht unhaltbar gewworden ist. Ihre Zurückeroberung selbst unter geänderten Verhältnissen t­ird ungleich schteieriger sen, wen wir sie Br aufgeben, als d­enn ihre Träger nur dem Bimange folgend aus ihren Stellungen weichen. Wir dürfen der im Zuge befindlichen ee auf rt we james en e­r . «­­iykbag-" W «««, gelten das Werden von Lohmen b­ei S­­­taatsämtern nice fie oil­rt. Wir Bir müten aber auch mit Radjicht auf unsere Bü­rger- und Bauernstelfe das Verbleiben der sächsischen Beamten auf ihren Dienstposten verlangen, da es für diese Streife gerade in der heutigen Uebergangszeit, wertvoll ist, mit­ dem dem Wolfsgenossen vor vorneherein entgegengebrachten Vertrauen ji) an amt­­liche Stellen­ wenden, von ihnen ji, Not oder Entscheidung erholen zu können. Allerdings sind wir uns darüber voll­­­ommen war, daß ‚die Harte Wirklichkeit stärker zu sein pflegt als der allerfategorischeste Imperativ, und sollten die heutigen Zustände sich als bleibend erweisen, dann wird sein nationaler Appell das Herüberfiltern der sächsischen Beamten in andere Berufe verhindern können. Namentlich aber wird das machrüdende junge Geschlecht für sich die Folgerungen aus den bestehenden Verhältnissen ableiten. Und mir selber sind nicht in der Lage, von einem­ vor der Berufswahl stehenden jungen Menschen zu verlangen, daß er seine Zek­­­unft auf das ungereifte Schiefal der Laufbahn eines jäci­­stischen Beamten im Staatsdienste stelle. Tritt salso seine einschneidende Veränderung der heutigen Verhältnisse ein, so ist die Frage der sächsischen Beamten im Staatsdienst über kurz oder lang ,als negativ, erledigt anzusehen.­­ Die bisher diesen Berufen zugeströmten Kräfte werden für an­­derweitige Verwendung in unserm wölfischen Leben frei. Mit zweiterer Ausna­hnjerer förperlichen Lohnarbeiter — Diese Frage will ich hier nicht berühren —­­ fünnen wir dennach sowohl für den Einzelnen als auch für das Rolf als Ganzes — zeitweilige Schwankungen kommen nicht in Betracht — im allgemeinen alle übrigen sozialen Schich­­ten al absolut, und diejenigen intellektuellen Berufe als relativ produktive bezeichnen, die zum Btaate in seinem unmittelbaren u und ausschließlichen Abhängigkeitsverhältnis stehen! M­äßigen wir und daher in den Tektoren,­­ indem wir siete das Verhältnis zu­ unserer Vollszahl im­­ Wege behalten und erkennen wir vor allem in Industrie, Handel, Ge­werbe und Land­wirtschaft , die Möglichkeiten unserer säch­­slichen ‚Baumft, gehen wir weiter den heranwachsenden Ge­­schlechtern bei Berufswahl schon Heute in diesem Sinne zielbewußt zur Hand, dann Werden wir dasjenige, wazu uns sonst die­ Zeit, wahrscheinlich forwieso zwingen würde, mit Vermeidung unerreglicher Verluste an materiellen und immateriellen Werten und unter dem Dank der Nachkommen in­ rechtzeitiger Voraussicht, selbsttätig als feste Grundlagen einer besseren sächslichen Zukunft schaffen. Auch vergessen wir ferner ja nicht, daß­ es doch wohl in erster Linie mindere wirtschaftliche Lebensmöglichkeiten sind. Die so viele wertvolle Wolfsgenossen nicht wieder, den Rückweg in die Jen­­a­er IR: Heimat finden lassen. Die wirtschaftliche Erstarkung also, die Mehrung des jähliichen Volfsvermögens, si, summierend aus ‚demjenigen Der einzelnen ‚Boffsgenossen, sie werden ung meiner Ansicht ‚nach die einzige währt für Fortbestehen, Freiheit und Fortentwickklung. aller geistigen und kulturellen Werte unseres Volkes bieten Tönen. Ferner glaube ich, daß, troßdem wir bei der angedeuteten Ver­­mertung unserer völkischen Arbeitskräfte vielleicht sogar in der realen Lage sein würden, die not n Abgaben für die Erhaltung unserer heutigen Kulturrüstung allein aufzubringen, ein zahlenmäßiger Abbau derselben unter den geänderten wirtschaftlichen Verhältnissen sich in organischer Entwickklung fast von selbst ergeben wü­rde. Ich wieder­­­ hole, e3 Handelt si, Hier um Feine geistige Capitis e­­ntimatio. Denn zur großzügigen Hebung der produktiven Gebiete unserer Bolfswirtschaft sind doch gerade geistig gut ausgerüstete und über entsprechend fachmännischen und kosio­­wirtschaftlichen Weitbild gleichermaßen verfügende Kräfte in erster Linie berufen. Gerade die besten Jahre Haben uns doch allenthalben die Früchte akademischer Kaufmannsbildung und das­ starre Antwachten der Zahl akademisch gebildeter Industrieller und Kaufleute gezeigt. Aber nicht nur die Not­wendigkeit geistiger Ueberlegenheit im Berufe, wird unser Bildungsniveau nicht finken Taffen, sondern ich meine, daß gerade bei diesen­ Berufstätigkeiten das Bespürfnis nach schöngeistiger Erholung oder fnftlevischer, Betätigung aller Art umso beredter zu uns sprechen wird, eben­­falls viel mehr, als nach einem Tag voll angestrengter „ Ei­ke Berner n­ee “ uns pwikd unswwmschere Ah wäre, ruft Hauptfäct i ‚im weiteren Sinne damen­unterstütz­endh­ntensive­­ und rationelle Bodenkr­eiche, Susanmmenfassung, verte nehmandlung, anderer Kräfte auf diese Gebiete in kürzester Zeit gelingen, umso mehr, als wir auf diesen am ehesten freien Gebieten Kon­­kurrenzen und staatliche Eingriffe weniger zu fürchten haben. Aber nicht bloß, daß wir sie einerseits nicht zu fürchten haben, sondern er­liegt doch andererseits gerade das­ vitalste Lebensinteresse des Staates als solchem, in dem urn behinderten Aufsätzunge dieser Gebiete, mo and, deshalb dag nationale Moment nie diejenige Rolle spielen fan und wird, old auf demjenigen des öffentlichen Lebens. » Und nicht zulegt denke ich mir eine günstige Wirkung des Schaffens dieser besseren Zukunft in der Richtung nach einer Gesundung unserer sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse unter uns selbst, die ung: Ju, einem­ einzigen Amboß deutschsächsischer V­olfsgenossen erhärten soll. Ich will mich damit­ nicht vielleicht der eitlen Hoffnung hingeben, als ob eine Planierung unserer wirtschaftlichen Betätigungs­­felder dementsprechend jegliche Klasfengegensäße, Karten , und Eliquen verschwinden machen könnte. Aber eine Wendung zum Besseren fan auch­ hier offe Optimism­us vorausgesagt werden. Zum Schluffe hoffe ist, daß meine vielleicht den Anschein eines groben Materialismusses ermeckenden Aus­führungen so verstanden werden, wie sie gemeint sind, daß heute einzig und allein die intensiv mög­­lichte wirtschaftliche Betätigung und Stär­­kung unserer einzelnen Bollsgenossen und damit des Wolfsganzen die Möglichkeit un­­seres völfische kulturellen Fort­bestehens bie­­ten kann und daß aus diesem Grunde „an­­dere gute Gründe diesen besseren WERBEN missen”. D­i j­ je­n in Be­ar b Gewerbe . Die jährliche Landwirtschaft wird troß der sie aufs fähwerfte schädigenden Bodenreform ihre Bedeutung als produktiver Wirt­­schaftszweig in dem hier angedeuteten Sinne nicht en h Berfasser. Das Unterstaatssekretariat für völfische Minderheiten beschlossen. In der gestrigen Kammerfigung ist mit 144 Stimmen der Regierungspartei gegen 89 Stimmen der Opposition die Errichtung eines Unterstaatssekretariates für die völkischen Minderheiten beschlossen worden. Als vor Monaten der Me­­danke zur Errichtung dieses Staatsamtes in verbindlicher Form auftrat, Haben wir in eingehenden Ausführungen dazu Stellung genommen. Wir haben darauf hingewiesen, daß das geplante neue Amt den Minderheiten iiin doppeltes Antliß zeige, ein freundliches, indem es dazu berufen ist, die Wünsche und Beschwerden der M­inderheiten entgegen­­zunehmen und ihr Wortführer bei den in Betracht kom­­menden Regierungsstellen zu sein, und ein drofendes, indem Fr ,­­s« ie a ei A

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