F. Heyer von Rosenfeld: Der Adel des Königreichs Dalmatien

Vorbericht

Vorbericht. Schon seit Beginn der neuen Ausgabe des grossen Siebmacher'sehen Wappenbuches stand ich dem Herausgeber, dera nun verstorbenen Herrn Otto Titan von Hefner in München mit meiner heraldischen Sammlung unausgesetzt helfend zur Seite, wegshalb mich der damalige Ver­leger, später bei Gelegenheit einer Urlaubsreise, welche mich durch Nürnberg führte, anging das inzwischen durch Zwistigkeiten mit dem Herausgeber in's Stocken gerathene Unternehmen fort­zusetzen. Durch meine dienstlichen Verhältnisse beim kk. Ingenieur-Corps in Italien jedoch zu sehr in Anspruch genommen musste ich den damaligen Antrag des Verlegers ausschlagen, empfahl demselben aber den mir als fleissigen und tüchtigen Heraldiker persönlich bekannten Herrn Alfred Grenser in Leipzig, welcher auch die Herausgabe übernahm und dann die Lieferungen N2. 67 und N8. 68 wirklich bearbeitet hat. Nach dem Kriege des Jahres 1806 aus Italien nach Wien versetzt, betheiligte ich mich endlich selbst direct an der Fortsetzung des Werkes, von welcher Herr Grenser in Folge an­derweit übernommener Verpflichtungen wieder' zurückgetreten war. Da ich jedoch kein ausgearbeitetes Manuscript bei dem Verleger vorfand, so war ich ge­nöthiget, die Fortsetzung der Wappen des deutschen Adels im Allgemeinen einstweilen liegen zu lassen, und mich zunächst der Herausgabe der dalmatinischen und überhaupt aller mit denselben in irgend einer Verbindung gestandener Adels-Geschlechter zuzuwenden, für welche ich schon vorher nacli Kräften das Material gesammelt hatte, und zu dem ich noch während des Druckes, durch die reichhaltigen Archive in Wien unterstützt, viele Nachträge geben konnte. Für die fernere Bearbeitung der Wappen des deutschen Adels empfahl ich dann den Herrn Maximilan Gritzner, königlich preussischen Lieutenant in Berlin welcher nebst noch andern mittlerweile vom Verleger gewonnenen Herren das Wappenbuch bis jetzt glücklich ge­fördert haben. — Die Eintheilung meiner Arbeit über den dalmatinischen Adel hängt theils mit der Com­bination meiner Quellen, theils mit dem Umstände zusammen, dass dieser Adel ein Gemisch der verschiedensten Nationalitäten ist und sich, je nach dem Wechsel der Herrschaft, gleichsam schich­tenartig neben und übereinander gelagert hat. Der Adel Dalmatiens besteht nämlich zunächst aus dem Uradel des Landes, welcher meistens slavisch én Stammes ist, dann aber auch aus eingewanderten altrömischen, by­zantinischen, griechischen, albanesischen, ungarischen, illyrischen, vene­zianischen und sonstigen italienischen, endlich aus deutschen, insbesondere öster­reichischen und einigen französischen Familien. — Nur der Adel R a g u s a a war stets selbstständig und durchgehends slavischen Ursprunges („siehe bei Ragusa das Nähere)." — Ueber den Ursprung einer Familie kann übrigens leicht der Umstand irre leiten, dass manche der slavischen Familien ihre Namen in's Italienische oder Lateinischo übersetzt haben­ao nannten sich z.B. die Damianich später „Damiani" und die slavische G o s p o dne ti eh . auf lateinisch de Dominis u. s. w. Schliesslich erlaube ich mir noch diejenigen geehrten Herren, welche mich bei meiner Arbeit erfolgreich unterstützt haben, meinen verbindlichsten Dank auszudrücken und zwar den

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