Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)

1845-06-03 / nr. 43

48485. TRANSSILVANIA. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Sechster Hermannstadt am 3. Juni. Jahrgang. Motto. zen Nr. 43. Sein Ruhm vermehrte unsern Ruhm Und mehrt? des Vaterlandes Ehre, Huldigungsgedicht von Joh. Mich, Keßler aus Hermannstadt und Sam. Pauer aus Preßburg v. I. 17483. dessen, daß wurde, denn Martin Schmeitzel Professor der Philosophie und Geschichte an der Halle'schen Uni­­ versität, kön. preuß. Hofrath se. nach seinem Leben und Wirken dargestellt von Y S­­­. Martin Schmeißel, dessen Name in der gelehrten Welt, (wor er "auch­ bekannter ist, als unter seinen eige­­nen, "Landsleuten­, einen gar guten Klang hatte, wurde im Jahr­ 4679 den 28. Mai in Kronstadt geboren und sah sich, frühe seiner Eltern beraubt, frühe verwaist. Doch das war vielleicht gerade eine Hauptbedingung er „seines Vaterlandes Stolz und Zierde“ „wie die Bäume, welche auf dem Felsen­­boden, wo sie stehen, kaum einen Platz für zeln, finden, sich, das Haupt von Sturm und Wind ge­­speits<t, dennoch zu gewaltiger Höhe hinaufschwingen und­ mit den umflammerten Steinen wie zusammen ge­­wachsen fester da stehen, als ihre bequemen Kollegen im „Boden des flachen Landes, “­ so rang auch er sich im Kampfe mit den widrigsten Verhältnissen, mit Noth und Mangel aus der Dunkelheit­ und Unbedeutendheit ‚em­­por, stand, bald ein stolzer, gewaltiger Baum da, durch Kampf erst recht erstarkt­­ und gefestigt. Daß aber Schmeigel mit Mangel und bald auch mit Neid und Mißgunst zu kämpfen hatte, beweisen die vielen Anspie­­lungen darauf in den ihm später bei jeder Gelegenheit zuströmenden Gedichten. Er war die Zierde des Kron­­städter Gymnasiums, die Freude seiner Lehrer,­­­ welche ihm­ sein­ hartes­ Loos soviel­ möglich“­ erleichterten, dem Beschäftigung „mit dem Wissenschaften, die Quelle hoher Lust war und des reinsten Vergnügens. "So entschied er sich, bei der Wahl eines Berufes für das Leben denn auch natürlich für­ jenen beglückenden, erhabenen Beruf eines Volkslehrers, — beglückend, denn unsere Lieblingsbeschäftigung ist da zugleich unsere Pflicht schön und­ erhaben, denn seine Bestimmung ist es ja, den nach dem Bilde Gottes geschaffenen Menschen, diesem seinem Urbilde immer näher zu bringen, den Himmel in seine Brust zu pflanzen in Glaube, Liebe und Hoff­­nung, ihn immer vollkommener, ihn gottesähnlich zu machen. So zog den­ Schmeigel nach beendigten Gymnasi­­u­m, dem er sich sich das zur Deckung auch nur der nothwendigsten Ausgaben nöthige Geld zu erschwingen, so daß natürlich eine Stelle hatten unter Leitung, di­ese­ seine Zöglinge ihre­ Schulbildung in­ Halle und Jena vollen­­detz­ sei erhielt­ er nochmals den ehrenvollen Auftrag, ihre Vur­­alstudien ganzen denn im Jahre 1700 nach Jena, Jenberg und dann nach Greifswald. Jahren und nachdem Schmeigel “selbst Mittellosen allerdings seine eignen Kenntnisse als Erzieher wünschte, lehren und empfohlen aber durch lernen auch eine zwei Söhne versitätsstudien“ holte er dieselben reiste. Nach, vier. doctorirt. hatte, die "Arme " zurück, wo er könne. Im geachtetesten in Halle und Jahre 4706 sollte Stelle von den Schmeigel’s verständiger zn“ 1709 Sommer hindurch, führte „er 1702 Schwer werden, selbst noch und eines­ schwedischen Freiherrn“ fort leiten und zu überwachen, aus Schweden” sie im den­­ danfenden nach Wit: mochte es studiren. Demnach Eltern in erhielt Sitten­­er in einem vornehmen Hause, die umliegenden Länder, die­­Professoren, am in Jahre meisten Raum ihren die Uni­­41712 ab, wobei er den Jena wohlangewandten 2) H. Heine. **) Mit rührender Pietät gedenkt er später in seinem Entwurf der vornehmsten Begebenheiten Siebenbürgens v. 3. 1700 —1707 besonders seines blinden Lehrers Daniel Rhein:. ' |

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