ACTA ANTIQUA TOMUS 18 (A MTA KLASSZIKA-FILOLÓGIAI KÖZLEMÉNYEI, 1970)

1970 / 1-2. sz. - ZS. RITOÓK: Die Homeriden

1 ZS. RITOÓK DIE HUMERI DEN «. .. Gelehrt« berühmten Namens (hatten) in wenigen Zeilen, ja in aphoristischen Thesen grundlegende Ent­deckungen niedergelegt, die der Vergessenheit anheim­fielen oder zugunsten von Phantomen beiseite geschoben wurden. Den Weg, den jene Pfadfinder bahnten, gilt es zu verfolgen ...» E. Norden, Aus altrömischen Priesterbüchern Seit der Arbeit von S. F. Dresig die heute wohl nur noch wissenschafts­historisches Interesse beanspruchen darf haben sich viele Gelehrte mit der Frage der Homeriden beschäftigt. Die vorliegende Arbeit erzielt keine völlig neuen Ergebnisse; sie will eher nur alle antiken Stellen, in denen die Homeriden genannt werden, überprüfen — was merkwürdigerweise bisher noch nie getan wurde — und die Lehren daraus zusammenfassen. Es wird sich am Ende herausstellen, daß die Wahrheit von den Großen unserer Wissen­schaft im vorigen Jahrhundert in vielen Fällen klar gesehen wurde. Es ist für den Verfasser auch kaum etwas übrig geblieben, als die Gedanken dieser Großen die vergessen und oft von ihnen unabhängig durch andere wieder­entdeckt wurden möglichst auf Grund des vollständigen Materials zu recht­fertigen . Die frühesten Quellen über die Homeriden sind die Worte von zwei Verfassern, die im großen und ganzen Zeitgenossen waren: diejenigen von Pindaros und Akusilaos. Der Text von Pindaros heißt: "OOev леп xal О/гг] -niôai óanxtov ènécov та лб.ЯД' âoiôol äoyovxai Aïoç ex лооогиюю xal oô' âvijg хте.1 Aus diesen Worten erfährt man, daß die Homeriden Aöden (âoiôoi) waren, aber nicht jeder Aöde auch Homeride war, nur die Qanxüv ènécav àoiôoi; das scheint also ihr besonderes Merkmal zu sein.2 Unter далха елеа wird man kaum etwas anderes als die epischen Gesänge verstehen wollen; es ist wohl nicht zu bestreiten, daß dieser Ausdruck «zusammengenähte Verse» bedeutet.3 (Auf die Frage, wie das Wort «Homeride» zu verstehen sei, kommen wir am Ende dieser Arbeit noch zurück.) Ein ungefährer Zeitgenosse von Pindar war Akusilaos, der die Homeriden ebenfalls erwähnt hatte. Außerdem weiß man im 5. Jh. noch von Hellanikos, daß er dieselben genannt hatte. Der Wortlaut dieser beiden letzteren Verfasser 1 Find. N. 2, 1 — 3, wahrscheinlich aus d. J. 486. 2 ED. MEYER: Die Rhapsoden und die homerischen Epen. Hermes 53 (1918) 331. K. MARÓT: Die Anfänge der griechischen Literatur, Budapest, 1900, 62 hält die Ableitung aus $алтш für fraglich. Doch wird das Wort (xmrâç besonders im frühen Sprachgebrauch nie in einem anderen Sinne benutzt. .-leia Antiqua Arademiae Scientiarum Hungaricae IS, 1970

Next