Arader Zeitung, Juli-Dezember 1931 (Jahrgang 12, nr. 77-154)

1931-07-01 / nr. 77

Folge 77. D­ie ärmere Bevölkerung wöchentlich nur einmal am Sonntag, ganzjährig Lei 200. EEE ERTL > Wies Ee HOLL TFA REIABEHIKEI ER GAST; Fe MRR, AR­ME A Bezugspreise der Fate für jeden Sonntag, Mitt­woch und ei 400, für Amerika 4 Dollar, reitag ganzjähri „onstiges Hand Bei 70. .. Für Schriftleitung und Verwaltung Arad, Ede Fischplatz. DRE ve. LE RT ET TE TEE 3, 8. Fernsprecher. 6-39. | Zahlstelle: Temeschwar, Josefstadt, Herrengasse 1a. Arad, Mittwoch, den 1. Juli 1931. len zu können 11. Jahrtang. '--? — Einzelnummer Lei 4. = 1 Inseratenpreise: Der Quadratzentimeter kostet auf der Impe­ratenseite Lei 4 und auf der Textseite Lei 6. „Kleine Anzeigen“ das Wort Lei 3, fettgedruckte Wörter werden doppelt berechnet. Manoilescu will den Arbeitern mit­­ Geduld helfen. Bukarest. Der IE eek­te Abgeordnete Germ­an richtete an die Re­­gierung die Forderung, den Arbeitern durch Bietung von Arbeitsmöglichkeiten­u helfen, da die Lage hunderttausende A­rbeiter eine so schwere ist, daß viele buchstäblich hungern. Handelsminister Manoilescu antwor­­tete dem sozialdemokratischen Abgeord­­neten sofort und bestätigte, Lage der Arbeiter eine verzweifelte ist, daß die - Die Regierung sei sich dessen bewußt und sei auch bestrebt, Abhilfe zu treffen, wes möge man noch eine Zeit Geduld­en. Wenn man nur die Geduld nicht all­­zusehr auf die Probe stellt und den Teufel so lange auf die Wand malt, bis er da ist... . Rom­­nien für den Antrag Sovvers. Bukarest. Die Regierung befaßte­­ mit dem Antrag des amerikanischen Präsidenten Hoover auf Gewährung­­ eines L Zahlungsaufschubs an Deutsch­­­­land und ist damit vollständig einver­­­standen.­ Außenminister Ghica 4 base: Kg 56. . runa ao, Da­­­nbri gab den­­ oma sich den Plan Pan unabhängig von den gen Staaten, vollständig zu eigen mache. ; Gaportzentrale für Getreide, Bukarest. Hier hat sich dieser Tage eine Zentralexport­­-. Importgenossenschaft gebildet, die mit entsprechendem Kapital ausgerüstet ist. Die Gründung bezweckt die Errichtung von Vertretungen der Agrarausfuhr nach Frankreich, Deutsch­land, Italien, England und Belgrad, a­ber nlandfonsum soll von dem Zentralinstitut befriedigt werden. die Antwort Frankreichs an Hoover. Ein Gegenvorschlag. Paris. Die französische Regierung hat ihre Antwort auf den Vorschlag des alt­en Präsidenten Hoover auf diplomatischem Wege erteilt. Es us daß sie die edlen Motive des Vorschla­­ges anerkenne, weist aber auf die juri­­stische Seite desselben hin und legt ihre Antwort in folgenden zwei Punkten fest: 1. Der Young-Plan ist vom französi­­schen Parlament ratifiziert und kann nicht ohne weiteres beseitigt werden. 9. Frankreich wünscht mit allen Mit­­teln einen wirtschaftlichen Wiederauf­­bau Europas und der Welt zu erleich­­tern. Er wäre also damit einverstanden,­­ daß Deutschland während eines Da­res keine Zahlungen leiste, un­­ver­maß der unge­­­­schäßte Teil der Webzahlungen,­­an die Bank tionale Zahl­en überwiesen, aber nicht n Devisen umgewandelt wird. Die Bank kann diese Summe dazu be­­nützen, Deutschland und anderen mitteleuropäischen Mächten Kredite zu gewähren­. London. Der englische Schatzkanzler Snowvden spricht im Tode der höchsten Entrüstung gegen diejenigen Staaten, welche auf den Vorschlag Hoovers nicht in dem gleichen Geiste antworten soll­­ten, in dem er en worden ist. Für­ eine Konferenz über die Gestaltkung der deutschen Zahlungen­­ betont er == fei joht Leins Zeit Gegensaß zwischen Jorga und Irgetoianu­­ wegen Nichtbefriedigung der stellenhungrigen Günstlinge, Bufareft. Oppofitio- nelle Blätter wissen über einen schweren Ge­­gensatz zwischen Jorga und Argetoianu­ zu be­­richten. Argetoianu ist ungehalten über den Ministerpräsidenten, weil Argetoiar Dieser den Abgeordneten der Tzepesch-Liga, (die Argetoianu sehr nahe steht) in keinerlei­­ Parlamentskom­­missionen einteilen ließ. Einen weiteren Grund zum Groll lieferte Dom durch seine Weigerung, den Busenfreund Argetoianus, einen gewissen Pangal, zum Regierungskom­­veg er eint, daß Jorga denn doch nicht ein Spielball in Händen Argetoianus sei. Jorga hat schlauerweise nur die schmierige Arbeit der Wahlgaunereien von Argetoianu verüben lassen und sich den Anschein eines unpolitischen Pro­­fessors gegeben, um nachher als der un­­schuldige Josef den Tugendhaften spie­­ L==Y D­ie TT Einberufung der Nationalversam­mlung­ Bukarest. Die „Lupta“ bringt die Nachricht, daß die Regierung zwecs Abänderung einiger Punkte der Ver­­fassung das Parlament in eine National­­versammlung umwandeln will. Die Nachricht erregt großes Aufsehen und bezweifelt man allenthalben deren Stichhaltigkeit. Laut den Bestimmungen der Verfassung müssen nämlich beide Häuser des Parlaments mit Zwei­­­drittelmehrheit beschließen, welche we­ge der Verfassung abgeändert werden nicht der „Lupta“ mit dem größten Vor­­behalt aufzunehmen­ sollen. Dann müssen die gesetgebenden Körperschaften aufgelöst und im Wege von Wahlen die Nationalversammlung einberufen werden. Angesichts dessen, daß die Regierung unter den heutigen Verhältnissen kaum zur Auflassung des erst fezt gewählten Parlamentes und so zu neuen Wahlen hin und hiezu die Sanktion der vine gewinnen würde, ist die Nach­­ bteilungnahme der De hen Partei zur Thronrede. doch im Laufe der Debatte über die Thronrede ergriff namens der Deutschen Partei Dr.­ ­ Hans Otto Roth das Wort. Er erklärt, daß die Regie­­rung im allgemeinen auf die Unterstüzung der Deutschen Partei rechnen könne, er lenke aber­­ die Aufmerkssmkeit der Regierung auf die Wün­­sche der deutschen Minderheit hinsicht­lich der Verwaltungs­autonomie, der Schulfragen, der Frage der Staatssub­­ventionen, des Problems des Sprach­­gebrauchs, sowie der Gutmachung der Klagen bei der Agrarreform.­­ ein freudiges Zeichen hält Dr. Roth die Errichtung eines Minderhei­­ten­-Staatssekretariats, von dem er hof­­fe, daß es sich nicht bloß um eine über­­gangamweite Einrichtung handle, welche vom ersten Wind eines politischen Wech­­sels wieder weggefegt wird. 4 1": 3" ? d 3 Die Borlpreumgen waren — Eu. Das abgeänderte Bakkalaureats-Gesetz minderheitenfeindlich. nisch und eine in ihrer Muttersprache u. zwar sowohl bei der ee als auch bei der mündlichen Prüfung.Um die Komplizierung zu erhöhen, erhebt sich erst recht noch die Frage, nach welcher der beiden Antworten die Schüler in ihren Leistungen beurteilt werden sollen? Eine herausfordernde Ungerech­­tigkeit des abgeänderten Gesetzes ist weiters, waß die Mi­­derheiten­­professoren, die in den Prüfungs­­­­kommissionen teilnehmen, bei der Klassi­sierung der Maturanten: sein Stimmrecht haben. Neberschmetternd wirkt es dann, das der so ausgesprochene minderheitenfeind­­liche Gesetzentwurf mit 141 Stimmen gegen 4 Stimmen angenommen wurde. Bukarest. Ueberraschenderweise wrde der Gesetzentwurf auf Abänderung des Bakkalaureategeseze­s im Parlament nicht in der ursprünglichen, minder­­heitenfreundlichen Fassung, sondern nur mit minderheitenfeindlichen Ren­­­derungen angenommen. Die Absicht des Regierungssenks wurfe, von Schülern der Minderheiten­­schulen die MI­DEE zu bieten, das Bakkalaureat (die Reifeprüfung) auch in der Muttersprache ablegen zu können, wurde vereitelt und beschlossen, daß sie nicht in ihrer Muttersprache allein, son­­dern gleichzeitig" im allen Gegenständen auch in romänischer Sprache «g­eprüft werden sollen, u. daß sie weiter? in ro­­mänischer Sprache allein in allen vater­­ländischen Fächern, al­s romanische Sprache und Literatur, Geschichte, Gen­­araphie und Bürgerlehre geprüft wer­­den. "Somit sind die Erleichterungen, die den Minderheitä­schülern d­urch diesen Entwurf in seiner ursprünglichen Fas­­sung zugestanden wurden, wieder fallen gelassen. Die Minderheitsschüler werden­­ nun aus denselben Gegenständen 2 Prit­­430765 [wm haben, eins In Rom din in MAN ee 2 und 1 Sie Nachfolge Manius. Antarett Infolge des Nachtritt Dr. Alta Manius hielt Die Parlaments­­fraktion der Nationalzaranisten eine Sikima, in welcher zum Präsidenten der Kammerfrak­ion Mihalache, zum Prä­­sidenten der Fraktion im Senat aber Mironesen gewählt wurden. Zum Se­­kretär wurde Jones Lupesen ernannt. N Gommernenheiten­­ in großer Auswahl im Modewarenhaus LOUVRE Timișoara-Tosesstadt gegenüber der röm. -kath. Kirche. ­s gibt seine Minderheiten nur Minderheitensplitter — sagt Oktavian Goga. Bukarest. Der gew. Innenminister in der Avere3öcu-Regierung, Goga, griff die Regierung wegen ihrer Oktavian­­ rer ag or me ef an. In Rumänien­­ gibt es laut Ansicht Go­­gas keine Minderheiten, sondern nur Minderhei­­ tenfplitter. Goga irrt, menn er die Minderheiten­­ nur als Splitter betrachtet, er und is Bene er werden avon über daß die Minder­­zeugen, N heiten Balken sind, genug, zu helfen, wenn man ihnen ihre Rechte gewährt. ; j um das Staatsgebäude stehen Bl + Pr Der König bedauert den Rücktritt Manius, Bukarest. Der König hat über den Rücktritt Manius sein Bedauern aus­­gedrüct und der Hofffnung Ausdruck ge­­­­geben, daß der Entschluß Manius kein endgültiger sei, da das Land auf das Verständnis und die Erfahrungen Ma­­nius angewiesen ist. „Abreverul“ bringt in diesem Zusammenhan­­ge einen längeren Aufsaß, in welchem das Blatt feststellt, daß der Entschluß Manius kein Manöver ist. Die nationalzaranistische Partei hat nach den Wahlen von 1928 angenommen, daß fortab immer reine Wahlen stattfinden werden. Die letten Wahlen haben aber ge­­zeigt, daß der Terror diesmal größer war, wie bei jeder bisher durch die Liberalen gemachten Wahl. Dies, sowie auch das wankende Vertrau­en Manius' in die verfassungsmäßigen Garan­­tien haben ihn zu dem Entschlusse gebracht, sich vom politischen Leben zurückzuziehen und die Ereignisse mit schmerzerfülltem Herzen zu verfolgen. : 2 als Bauer nachhause. VAIDA Klausenburg. Dr. Julius Maniu ist, nachdem er die Präsidentschaft seiner Par­­tei niedergelegt, nach Klausenburg zurückgekehrt. Am Bahnhofe wurde er von seinen Getreuen, mit Vaiva-Voevod an der Spitze, empfangen. Vor der Einfahrt des Auges wollten die Journalisten Näheres über den Ent­­schluß Manius erfahren. Vaida be­schränkte sich aber darauf, sich bloß über seine Absichten zu äußern, indem er erklärte: „I< gehe ins Dorf hinaus, lege meine Stadt­kleider ab, ziehe Bauernkleider an und bleibe ein Baues", d­a

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