Banater Deutsche Zeitung, März 1927 (Jahrgang 9, nr. 47-57)

1927-03-01 / nr. 47

IE 2 DE 4. - ke “* %. 77 Pan ~ie Bezu­gspreis : Inland | ORTE 598 Lei, vierteljährig 269 Lei und Ausiend _ 3 n.Temesvar Rei monatlich. — Bezugspreis für das Ausiend ganzjährig 7 Dolish. — "Stunzelpreis: Achtseilig 4 Rei, zwölfseitig 5 Lei. 9. Jahrgang Timisvara-Temesvar, Diensiag Y den 1. März 1927 SEGER TEE EEE >» erw’ Sriftleilung und VBerwelb­ung: Temesvar, Stadil. Haag. Fernsprecher; Schriftleitung Ar 14-4 ue­­dene m­eint täglich 4 Uhr nachmittags außer. Sonn- und gg 8, Berwal vt Ne urde j EEE | Englandfeindliche Kundgebungen in russischen Städten Die Rote Armee ist kampfbereit . Die Antwort der Sowjets Die Haltung der Türkei im englisch-russischen Konflikt London, 27. Feber. „iluited Prep“ meidet aus Mosseu, daß in allen größeren russischen Städten in den letzten Tagen große englandfeind­­­liche Kundgebungen stattgefunden habebeit. Vielfach wurden Entschließungen angenommen, in­­ denen die Arbeiter der ganzen Welt aufgefordert werden, gegen den britischen Im­perialismus gemein­­sam Front zu machen.­­ Einem Mossaner Telegranıat des „Evening Standard” zufolge haben die Garnisonen von MoZS­ fau, Charfow und anderen Städten Resolutionen an­­genommen, in denen erklärt wird, daß die rote Armee bereit sei, einen Angriff abzu­­schlagen. 454 Die Regierung wird aufgefordert, der Anmaßung Englands entgegenzutreten. Die „Prawda“ sortiert in ihrem heutigen Leitartikel den­ Abbruch der Dipie- MON und wirtschaftlichen Beziehungen mit Engl­and. 4 . KAE Mostan, 27. Fever. Wie die Telegraphenagen­tur der Sowjetunion erfährt, hat die Regierung die Prü­­­fung des Wortlautes der Antwortnote an England gg Ausbrurf, paß die Spannung und gibt vor Meinung Twürfei, wenn es zu einem Konflikt zwischen Großbri­­tannien und Sowjettrusland kommen sollte, nicht neutral bleiben wird. Die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Rußland­ und Jugoslawien Belgrad, 27. Feber. „Pravda“ meldet, daß eine Anbahnung von Beziehungen zwischen den jugo­slawischen und den sowjetrussi­­schen wirtschaftlichen Korporationen unmittelbar bevorstehe. Die jugoslawischen wirt­­schaftlichen Organisationen haben sich bereits für den baldigen Abschluß eines Handelsvertrages mit Rußland ausgesprochen Diesem Schritte würden dann Verhandlungen zur Anbahnung politischer Beziehungen zwischen den bei­­den Staaten folgen.­­ Dies wird aber schwierig sein, weil die Opposition gegen politische Beziehungen mit Sowjetrußland ziemlich groß ist. Interessant ist, daß die russischen Verbände des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes sowie des ukrai­­nischen Roten Kreuzes an die südslawische Gesell­­schaft des Roten Kreuzes ein Beileidstele­­gramm wegen der Erdbebenkatastrophe in der Herzegowina und eine Spende von 8500­ Rubel ge­­sandt haben. Die Lösung des Saarproblems Lon­don, 27. Feber. Der diplomatische Korrespon­­dent des „Daily Telegraph“ sc­hreibt, es stehe nun­­mehr fest, daß Chamberlain, Briand und „Stresemann zu der Sitzung des Völ­­l­ie Bu­reak Edit­cts bei den Verhandlungen über das Saarproblem seinerlei Schwierigkeiten ergeben werden. Man nehme an, daß weder die französische, noch die deutsche Regierung Einspruch gegen die neuerliche Ernennung eines britischen Vorsizenden der Saarregierung erhe­­vern werde. England habe sich zu diesem Zwo mit Ottawa in Verbindung gesetzt, um hiefür die Dienste eines hervorragenden Kanadiers zu sichern. ] „träger * >. reicht. FH urde.­­ ee 163 er en on He­it FE VEREIN! u a Dad funaste d­en Ro Dre = en: TE an, Dd “S4 NK anat Pt BT Deutschland im Zeichen der inneren Festigung was Die Regierungsbildung des Deutschen Reiches, zustandegekommene bürgerliche Kabinett beginnt seinen Einfluß deutlich spürbar zu machen. Es war von Anfang an sicher, daß bei der gegenwärtigen Zusammensetzung der Regierung die Außenpolitik des Deutschen­ Reiches in ihren Grundzügen, dieselbe bleiben würde. Die Person des Reichsaußenministers Dr. Stresemann ist so weit­ auch für das­ Ausland mit einem festen Pro­­gramm verknüpft und genießt ein derartiges An­­sehen, daß es feststand, daß er nur unter der Bedin­­gung die Geschäfte des Reichsaußenministers weiter führen werde, falls ihm die Richtlinien seiner Politik vom Gesamtkabinett garantiert wurden. Die Stellung Dr. Stresemanns in seinem eige­­nen Lande ist nicht immer scharfe. Angriffe von seiten der leicht gewesen. Er hat äußersten Rechten und von Seiten der Linken aushalten müssen. Es ist nicht leicht für einen Minister, eine Politik zu führen, in der man notgedrungen die Wege einschla­­gen muuß, die man selbst lieber nicht­ beschreiten würde... Aber Dr. Stresemann hat sich durchg­e­­se­tt. Das beweist vor allem die Tatsache, daß auch deutschnationale Glieder im neuen Kabinett sitzen, das beweist ferner die Haltung der Presse und die öffentliche Meinung des Reiches.­­ Die Außenpolitik des Deutschen Reiches­ wird "mithin einen Un Run bB Feb dee Der vix „du­ß­ den >onfigmpoyler Locarn Ereignisse u­n­charakterisiert werden können. Auch die in der legten Woche lassen darauf schlie­­ßen, daß die auswärtige Politik Deutschlands stärker eine Orientierung nach dem Westen sagt und daß Rußland gegenüber eine gewisse Zurückhaltung beobach­­tet werden kann. Wenn man heute innerhalb des Deutschen Reiches Moskau ein gewisses Mitge­­fühl schenkt, so erklärt sich das nicht zulegt Durch den gemeinsamen Antagonismus gegen Polen. Die Westmächte sollten als Zuschauer bei einem polnisch-deutschen Konflikt was nicht außer acht lassen, daß­ eine neue Brüskierung Deutsch­­lands als namenlose Kränkung aufgefaßt werden würde und daß dann sicher auch in ganz bürgerlich eingestellten Kreisen des Reiches der Wunsch laut würde einer näheren Anlehnung an Mo­­­sk­au, um auf die Weise den polnischen Bestrebungen besser entgegenarbeiten zu können. Polen führt einen Kleinkrieg gegen da­s Deutsche Reich, der in einer Kette von U­n­­geseßlichkeiten, Uebertretungen ein­­zelner Abkommen und besteht. Deutschland und Polen Abmachungen sind zwei Staa­­ten, die so manche Angelegenheit noch gemeinsam zu lösen haben. Wenn aber Polen immer weiter fort,­fährt den Siegerstaat zu spielen und ohne Selbstbewußtsein andauernd in die Welt hinausruft, daß es durch Deutsch­­land schwer bedroht werde, so wird dieses friedliche Zusammenarbeiten nie zustande kommen, sehr zum Nachteil, beider Länder in wirtschaftlicher Hinsicht. Die polnische Frage wird dann ein kranker Punkt bleiben, der die völlige Genesung Europas, selbst wenn ein­ Ausgleich am Rhein gefunden wurde, un­­möglich macht. Ei­ner ersten außenpolitischen Hand­­­­lungen des neuen Kabinetts war das energische Auf­­treten ai­ der­legten Auftpeisungssuche der Melt­­bahnbeamten aus Oberschretien, der Nbvr.­1ch der Handelsvertrag 3 Perhhandlungen. Diese ruhige, reihsthemaupte Volitif hat überall wort, t wo das Vorgehen Polens auf Missbilligung gesto­­ßen ist, Deutschland zahlreiche Sympathie" eingebracht. Ein zweiter, nicht zu unterschärender Schritt der deutschen Regierung ist die Rede des Reichsfinanz­­ministers Dr. Köhler über den deutschen Haus­­haltplan. Diese Rede ist von erheblicher finanz­poli­­tischer Tragweite und ragt weit über die üblichen Erklärungen einzelner Fackminister hinaus. Dr. Köhler beweist an Hand trogener Zahlen, daß die volle Durchführung des Dawesplanes eine Unmöglichkeit sei. Die Wirtschaftsklage des Deutschen Reiches, führt der Minister aus, sei nicht ohne Sorge. Das Jahr 1927 werde ein ha­r­­ter sein. Die Rede des Ministers, insbesondere seine Ausführungen über den Dawesplan, haben im Hussarde das allergrößte Aufsehen her­­vorgerufen, besonders in Amerika interessiert man sich lebhaft für diese Ausführungen. Es ist klar, daß sie bei den Gläubigerstaaten Deutschlands nicht ge­rade Freude verursacht haben, aber andererseits zeigt die Rede,­daß die Männer des neuen Kabinetts gewillt sind, den Sachen real in die Augen zu schauen und nicht durch irgendwelche Schön­­­färberei die tatsächliche Lage des Reiches zu ver­­schleiern. Es gehört schon eine Portion Mut und Zielsicherheit dazu, eine solche Rede zu halten und der Welt die Dinge mitzuteilen, die sie nicht gern hört. Der neuen Regierung stehen noch schwierige Tage bevor, und nicht nur in wirtschaft­­­­licher Beziehung wird das Jahr 1927 ein hartes wer­­den. Aber bei allen Dingen kommt es stets darauf an, wie eine neue Einrichtung sich einführt. Das starke Interesse, das die amerikanischen Seeabrüstungsvorschläge in Deutschland verursacht haben, die Einstellung zu dieser Frage in­ der deut­­schen Tagespresse haben in Amerika Aufsehen erregt und man beginnt einzusehen, daß, obgleich Deutsch­­land nur eine 4-flüssige Kriegsmarine besitzt, es doch auch in dieser Frage mitsprechen muß. Dazu hat es die Macht im Völkerbundrat. Noch bedeutender ist sicher die oben angeführte Möglichkeit eines Aus­­­gleiches zwischen Ost und West. DF. BERASHESSHESL FR SIELCHOITEBISCE SIEILIHFDESPPSCILEEITEEHSISTIHHSIICSCIHEICHHHTE HUB." umänische Opanke WY wir 822.408 ud >*r.­­ L ae Be Lz I> Zis 7 ERS 4 ri < „= ER FIN: : 2.58­1,0254 NEITZYN PR ar. 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