Banater Deutsche Zeitung, September 1928 (Jahrgang 10, nr. 196-220)

1928-09-01 / nr. 196

M9%067 Breis 4 Lei Sibi" Taxa plätit im mimerar apfobare Dir. Gen. P. T. T. No. 43504,--1927. Bezugspreis bei Berangzahlung: ganzjährig 980, halbjährig 500, vierteljährig 260, Renatlic 90 Lei. -- Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlig, — Ausland monatlich 150 Lei. — Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. -- Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Lei Timișoara-Temeswar, Samstag Schriftleitung und Verwaltung: 10. Jahrgang - Temes­war, Stadt » Fernsprecher: Schriftleitung Nr. 14-18. Verwaltung Be. 4-66 Erscheint tä­gli 4 Uhr nachmittags. den 1. September 1928 Deutsches Haus. Nr 196 EEE EEE Rumänien hat seine Delegierten für­­ den Optantenprozeß benannt Mitteilung an den Bölkerbund Genf, 31. August. Rumänien verständigte den Bölkerbund von der Nominierung seiner Delegierten, die im Optantenprozeß mit Ungarn Verhandlungen werden zu pflegen haben, unmittelbare Auf Grund dieser Mitteilung wird der Völker­­bund bezüglich des ungarischen Vorschlages, die Optantenangelegenheit wieder auf die Tagesord­­nung zu bringen, einstweilen seine Entscheidung treffen. Tagung des Völkerbundrates Das Verhandlungsprogramm Genf, 31. August. Im Glassaale des Völker­­bundsekretariats versammelte sich gestern vormittag unter dem Vorsit­zes finnländischen Außenministers Procope der Völkerbundrat zu seiner 51. Tagung. Die Tagesordnung ist in einer der Eröffnungsfigung vorangehenden Besprechung festgestellt worden. In den Kreisen des Völkerbundsekretariats wird be­­treffs der Frage, ob der jüngste­ Schritt der ungari­­schen Regierung in Genf zu einer unmittelbare Aufrollunga des zungarcherumätischen 4­46 a­­ustegung DVD u garn in in 2 Sich an MOE­TER Vor der­­ Völ­­erb vd fi­­­er wird, 2. Ude haltung beobachtet. Den verschiedenen finanziellen und verwaltungstechnischen Fragen, mit denen sich der Rat befassen wird, kommt eine besondere Bedeu­­tung nicht zu. Unter anderm muß auch die Ernen­­nung des Präsidenten der Investigationskommission für Ungarn erfolgen, für welchen Posten der englische General Kirwan angeliehen wurde. Einen brei­­ten Raum wird in den Verhandlungen des Völker­­bundrates voraussichtlich der Bericht des Wirtschafts­­komitees und der Konferenz für die Aufhebung der Ein- und Ausfuhrbeschränkungen einnehmen. Die Petitionen der Minderheiten in Polnisch- Oberschlesien fehlen nicht im Programm der Session. Der Völkerbundrat wird das Abkommen zwischen Danzig und Polen zur Kenntnis nehmen und die beiden Parteien zu dieser Verständigung beglück­­wünschen. Zu diesem feierlichen Akt wird der Präsi­­dent des Danziger Senats Sahm in Begleitung dreier Senatoren erscheinen. Eine offizielle Begeg­­nung Sahms­ mit dem gleichfalls in Genf eintreffen­­den po­lnischen Außenminister­ Zalecki wird für wahrscheinlich gehalten. An der Eröffnung des Bölterbundes nahmen teil: Staatssekretär v. Schubert für Deutschland, Ba I zum erster­ischen Regierung Wang-Kin-Ki Tung. Die Ernennung des ehemaligen amerikanischen Staatssekretärs Hughes zum Richter beim Interna­­tionalen Gerichtshof im Haag wird gleichfalls vom Rat vorgenommen werden. Im Rahmen der Völ­­kerbundversammlung wird sich­ die Auseinander­­setung zwischen dem­ litauischen Ministerpräsidenten Woldemaras und dem Vertreter Polens vollziehen.­­ Ki an Stelle des langjährigen Vertreter Chinas, Dr. Tscheng-Lo. Briand trifft am des­ Botschafters 3. September ein; am 2. September kommt Dr. Seipel hier an. Die Völkerbundversammlung wird sich u. a. mit den Erlabwahlen für die aus dem Völkerbundrat scheidenden drei Staaten Holland, Kolum­­bien und China befassen. Die Beteiligung Sp­a­­niens mit einem Ratssit steht fest. An Stelle Ko­­lumbiens kandidieren Venezuela und Para­­guay für den Sit in der Belferb und versammt­ EEG I­ nal als Re Dehfeniamt Der ien q 4 STCOGIGCDIEASAIDGEAGGGESEAGEIESEDGSELDSGSGSEBSOGES Amundsens Flugzeug als Wrad aufgefunden O 8 lo, 31. August. Nach einer ist das Wrad des auf dem Amundsen seine hier eingegan­­genen Meldung, die jedenfalls noch vor Bestätigung bedarf, Flugzeuges Rettungsexpedition Lofoti-Inseln gefunden worden. Eine zweite, ebenfalls noc nicht bestätigte Nach­­richt, verlegt den Ort der Auffindung des vermißten Flugzeuges auf die Wasseraal-Inselgruppe. ?­erg zur Bergung Nobiles „Latham“, unternahm, auf einer der Unterfertigung des Kelloggpaktes durch Rumänien im Laufe der nächsten Woche? Einladung durch Amerika Bukarest, 31. August. Petterson, der Ge­schäftsträger der Vereinigten Staaten, überreichte gestern die Note seiner Regierung, in welcher Rumä­­nien zum Anschluß an den Kriegsächtungspakt auf­­gefordert wird.­­ Da die im Pakt zum Ausdruf gelangen­­den Prinzipien­­ mit der Friedenspolitik Ru­­mäniens im Einklang stehen und weil die Ne­­gierung aule ihre Solidarität mit den Mäch­­ten zum Ausdru bringen will, die demselben bereits beigetreten sind, wurden alle Vorberei­­tungen zur Durchführung der mit der Unter­­fertigung verbundenen Formalitäten getrof­­fen. Die Unterzeichnung selbst dürfte im Laufe der nächsten Woche erfolgen. Rumänien tritt dem Krieg3ächtungspakt unter­­ denselben Vorbehalten wie seine Verbündeten bei. F5 6% BScCulLit UG LAxu pyzgimsa über din leres de la 19 Martie 1904, 7 'in wigoare inärdeal : T,Museum3­ Asoviatione Minderheitenschicksal in Italien Die Leidensgenossen der Südtiroler Minderheiten Europas hat jung der kannte Vizepräsident des Kongresses und Iettlädische Klagerede, sich nicht gebessert, trogdem Maße Gegenstand Jungsmöglichkeit Mönchen befegt, ohne sogar Niederbrennung und dem Staate sogar einen Minister, gestellt hat. Es Die Klöster Die Faschisten Faschisten, Mißhandlung slowenischer Ta­­be­­Nationalitäten­­Abgeordnete Chefredak­­teur Dr. Schiemann das Wort ergriffen. Seine Ausführungen bekundeten Beifall wirksame und grundsäßlich bedeutsame An­­in Europa hat zunehmenden der öffentlichen Aufmerksamkeit geworden ist. Der Rückgang der Klagen beim Völ­­kerbunde ist, wie der Redner unter besonders lebhaf­­ter Zustimmung von allen Seiten feststellen konnte, nicht auf den Mangel an Klagegründen, sondern auf einen tiefgehenden Mangel an Vertrauen der Minderheiten zum Völkerbund zurückzuführen. Diese Feststellungen sind umso wirksamer als sie aus dem Munde eines Mannes stammen, der einer im besten Einvernehmen mit seinem Staats­volk­­ leben­­den Minderheit angehört dessen Volksgruppe ist nun unmöglich, über die Not der Minder­­heiten im allgemeinen ui­echen, ohne einen Na- - öffentli­cheitenunterdrückung in­­­men zu nennen. Der­­ der Heute wohl krassesten­ Form kennzeichnet: Ita­­lien! Män­cherheiten ist in­ Italien wird in der Wels­chkeit im allgemeinen mit der Bedrückung des deutschen Stammes der Südtiroler gleichgestellt. Ne­­ben den Deutschen in Südtirol leiden aber etwa eine halbe Million Südslawen, hauptsächlich Slowenen, und etwa 100.000 Inselgriechen unter dem Faschistenbeil. Seit dem 6. Jahrhundert bewohnen die Slawen des Küstenlandes ihren Siedlungsbo­­den. Früher erstreckte sich das slawisch bewohnte Ge­­biet fast bis an den Tagliamento. Von dem 1918 den Oesterreichern abgenommenem Küstenlande ist nur das­­Falcone nebst Dreier -Cormona--Cervignano--Mon­­in Istrien sowie einigen­ Städten und Küstengebieten die Mehrheit der Bewohner von Triest italienisch. Auch­­ dieses Land stand beim Uebergang in italienischen Besitz ebenso wie Südtirol auf einer höheren Kultur- und Bildungsstufe als Italien. Auch hier versprach der Befehlshaber der einrücken­­den Italiener mit feierlichen­ Kundgebungen die Ach­­tung der Volksart und die Schaffung neuer Schulen über die etwa 550 muttersprachigen slowenischen Schulen hinaus. Minister und Abgeordnete verhie­­ßen wie in Südtirol die Achtung der Volksrechte. Heute sind alle slowenischen Schulen bis auf zwei aufgehoben. Auch alle Privatschulen und Kindergär­­ten wurden aufgelöst. 600 slowenische Lehrer sind ihres Amtes enthoben und ihre Fachverbände verbo­­ten, das Vermögen beschlagnahmt worden. Die slo­­wenische Sprache verbannt worden, ist aus allen öffentlichen Aemtern Alle slowenischen Vereine sind unterdrückt, alle Veranstaltungen untersagt. Auch die geistliche Betreuung der Slowenen in ihrer Mutter­­sprache ist unmöglich gemacht. Predigt­ und Beichte­ in slowenischer Sprache sind so weit unterdrückt, daß­ ein Viertel der Bevölkerung mangels jede­­ geistliche Versorgung ist. Die Priester hat man in zahlreichen Fällen aus­­gewiesen, wurden mit italienischen scheuten sich nicht, Gottesdienste zu sprengen und Prediger zu mißhan­­deln. Auch die Zwang­sitalienisierung der Familien­­namen ist„eingeleitet worden. Gleich nach Beginn der Annexion wurde Diktaturregiment eingeführt: Strafexpeditionen das der von Dörfern, die ja sich unter Mitwirkung der regulären Militärmacht­ vollzog, als sich die gepeinigte Bevölkerung gegen die Schwedens­­herrschaft auflehnte. Systematisch wurde­­ auch die politische Machtposition der Slawen beseitigt.­­Die Lande­s- und Gemeindeautonomie wurde abgeschafft. "Do Als Sprecher und im Auftrage auf interparlamentarischen Die Lage der Minderheiten waren sie ber a: im der deutschen Verständi­­der Berliner Genfer eine nach Union dem der Führer,­­ X we 3 Ber .

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