Banater Deutsche Zeitung, März 1929 (Jahrgang 11, nr. 49-74)

1929-03-01 / nr. 49

. W| %0 FO Preis 4 Bei 496841 Fn < H = => Taxa platit in numeral aprobare Dir. Gen. P. T. T. No. 43504,­­1927. Bezugspreis bei Vorauszahlung: ganzjährig 980, halbjährig 500, vierteljährig 260, monatlich 90 Lei. -- Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 150 Lei. Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Lei. | 2 ER in KT PD + de Legen taxa dela dels yizoarı 5201 am I PO . K Li Ma. 19 Nartie 1964: jnardsa, gu 1241028 VEDEREHSLSLELIHCHTSCHLPOHTERTETERCEPPHTLHHER ! "G<riftleitung und Arswaliung: Um ireenen Schriftleitung Kr Temeswar, Stadt, Er 5­ar 14—18. Verwaltung Nr. 1scheint täglich 4 Uhr nachmittags mit Außnahme von Gsonn- und Feiertagen. " 11. Jahrgang Zimtioarus T­emeswar, Freitag von 1. März 1829 Nr. 49 Magyarisches Bekenntnis über einen katholischen Jugendverein Von Peter Jung Förderung der Tugend und Sittlichkeit ist eine der Hauptbestrebungen der katholischen Jugendver­­eine. Darum beansprucht der katholische Priester das Recht der Führung in den katholischen Jugendver­­einen. Zur Förderung der Tugend und Sittlichkeit muß aber auch eine Sprache gebraucht werden. Leh­­rer und Schüler müssen sich einer Sprache als Aus­­druck- und Verständigungsmittel­ bedienen. Es wäre nun selbstverständlich, daß dieses Mittel in rein deutschen oder rein magyarischen Jugendvereinen nur die deutsche, beziehungs­weise nur die magyari­­sche, in gemischtsprachigen aber b­ei­d­e Sprachen zu sein hätten. Da aber ein Jugendverein seine Aufgabe nicht nur in der Kräftigung und Stärkung seiner Mitglie­­der in der Tugendhaftigkeit und Sittlichkeit erbeli>en kann, sondern auch die Erstrebung von Kulturzielen und die Verwirklichung von Kulturidealen auf seine Fahne schreiben wird, so ist es klar, daß es hiezu erst recht einer Sprache bedarf. In einsprachigen Jugend­­vereinen kann zwar diese Frage ohne weiteres gelöst werden, hingegen in gemischtsprachigen nur bei­ ehr­­licher Beobachtung der Grundsätze der Parität. Und nun kann mit Fug und Recht die Frage ge­­stellt werden: Welche Umstände sind es, welche die Leitung des Fabriker Katholischen Jugendvereines, in welchem sich die deutsche und die magyarische Ju­­gend das Gleichgewicht halten, dazu veranlaßten, innerhalb der kurzen Zeitspanne von 5 Jahren die deutsche Sprache zugunsten der magyarischen, wenn auch noch nicht vollkommen auszurotten, so doch bis zu neunzig Prozent zu unterdrücken ? Nun, die Frage, welche Umstände es sind, die die Bevorzugung der magyarischen zuungunsten der deutschen Sprache rechtfertigen sollen, wird uns ganz unverblümt von dem hiesigen magyarischen Blatt „Deli Hirlap“ gegeben. Dasselbe stellt in seiner Folge vom 27. Feber d. J. im Rahmen eines „Die magyarischen Dilettanten Temeswars in einem La­­ger“ überschriebenen Aufsatz fest, daß der Fabriker Katholische Jugendverein eigentlich nichts anderes denn eine magyarische Kulturorganisation darstelle. Darauf, daß dieser Verein zu einem Großteil aus Deutschen besteht, scheint das Blatt über­­haupt keine Rücsicht mehr nehmen zu müssen. Durch ein Machtwort der magyarischen Presse werden die katholischen Deutschen des Fabriker Jugendvereines einfach zu Vollblutmagyaren geaicht. Selbstredend ohne irgendwelche Einwendung der an der Spitze der Bereingleitung stehenden geistlichen Herren, deren Mitbrüder an anderen Orten darüber sich nicht zur Genüge entrüsten konnten, daß wir uns zur Auf­­stellung der Forderung erkühnten, bei der Gründung eines neuen Jugendvereines in einer fast rein deut­­schen Gemeinde auch unsere „deutsche“ Wesenheit in der Aufschrift des Vereines zum Ausdruck zu bringen. . Aber endlich und schließlich stellt ja die magyari­­sche Presse mit Fug und Recht fest, daß der Fabriker Katholische Jugendverein tatsächlich nichts anderes denn eine magyarische Kulturorganisation bilde. Man sehe sich bloß das Theaterprogramm des Vereines an, welches von seinen Mitgliedern, selbstredend mit Genehmigung seiner geistlichen Leitung, innerhalb 5 Jahren zur Abwicklung gelangte. Man wird da un­­ter 13 Schauspielen, deren „Katholizität“ zum Teil sehr anrüchig ist, nur 2 solche finden, die eine deutsche Aufschrift tragen. Und nur im Bewußtsein Dessen, daß der Fabriker Katholische Jugendverein eine ma­­gyarische, seinesfalls aber eine gemischtsprachige Kul­­turorganisation sei, mag die Vereinsleitung auch ihr Ia und Amen zu dem Entschluß gegeben haben, daß gelegentlich der 5jährigen Gründungsfeier des Ver­­eines auch das einzig klassisch-nationale Schauspiel der Magyaren, der Banu 3 Bank zur Aufführung gelange. Glaubt aber die magyarische Presse heute ein Anrecht darauf zu haben, diesen Verein trotz seines nicht abzuleugnenden gemischtsprachigen Charakters als einen magyarischen Kulturfaktor für das hiesige Magyarentum reklamieren, ja voll und ganz in An­­spruch nehmen zu können, so ist es ganz und gar nicht ausgeschlossen, daß sie nach weiteren 5 Jahren das­­selbe auch vom Dettaer „Katholischen“ Jugendverein gegenüber tun wird. Wir haben der Wirklichkeit in die Augen zu schauen und jene Aufgaben zu erfüllen, die sich als Schlußfolgerungen aus der vorhergegangenen Dar­­stellung für uns ergeben. Wir müssen bestrebt sein, eine strenge sprachliche Abgrenzung unserer Jugend in gemischtsprachigen katholischen Jugendvereinen in die Wege zu leiten und durchzuführen. Wir dürfen uns der Erkenntnis nicht verschließen, daß das Zu­­sammenwirken unserer mit der magyarischen Jugend in katholischen Jugendvereinen, die zur Förderung der Tugendhaftigkeit und Sittlichkeit und im Zeichen der nationalen Neutralität gegründet werden, in Wirklichkeit nur die Untergrabung der nationalen Eigenart unserer Jugend im Gefolge hat. Wir müs­­sen den Assimilierungsbestrebungen in gemischtspra­­chigen katholischen Jugendvereinen, die von den lei­­tenden Vereinsmitgliedern zugunsten des Ma­­gyarentums gefördert werden, mit allen­­ uns zu Gebote stehenden Mitteln ankämpfen. Wir­­ können und dürfen jenen Seelenschacher, der zugleich­­ das größte Verbrechen an unserer Jugend und unse­­­rer Zukunft ist und unter der Flagge der Kulturför­­derung von Tag zu Tag vor unseren eigenen Augen­­ begangen wird, nicht weiter dulden. Wir vert­muten darauf, daß in den katholischen gemischtsprachigen Jugendvereinen, die Deutschen zu ihren Rechten kommen. Wir seen dies von dem Gerechtigten­sgefühl der an der Spitze dieser Vereine stehenden Geistlichkeit voraus. Was war das Ergeb­­nis? Daß man die nationale Gesinnung unserer Ju­­gend planmäßig untergräbt, daß­­ man sie noch im­­mer dem Magyarentum als Kulturdünger zuführt. Nun aber wissen wir, daß wir eine Gesundung und eine Besserung der heutigen unhaltbaren Zustände nur Dadurch erreichen können, wenn wir die strengste nationale Abgrenzung konsequent durchführen. — : % = Finanzminister Popovici Die Auswirkungen der­ ­ Anleihe über die Wirtschaftsaussichten der Zukunft so 8 zu Der q tig­an: kammer 3 "­ "um l­i­berale Ne­b­ura der Regierung den Vorwurf, sie fest schon vor den parlamentarischen Ersatzwah­­len Terrorakte dulde.­­ Innenminister Dr. Vai­da wies diese Beschul­­digung energisch zurück und erklärte, die Regierung halte es für ihre Ehrenpflicht, den Wahlen einen freien und reinen Charakter zu geben und zu erhalten. Die Opposition scheine die Sünden der Vergangenheit in die Gegenwart verpflanzen zu wollen und möchte­­ der heutigen Regierung Daten als Schuld anrechnen, die sie selbst begangen habe. Dann erhob sich Finanzminister Popovici, um ein Exposee über die Anleiheverhandlungen und allgemeine Finanzlage zu halten. Er erklärte, die Anleihe sei gut gelungen und im Ausland vielfach überzeichnet worden. . In der Schweiz z. B. in vierfacher Höhe. Man könnte dies Ereignis als eine Weltvolksabstimmung über Rumänien bezeichnen, die für uns äußerst günstig ausgefallen sei. Ihr Erfolg habe zum erfreulichen Ergebnis der Auslandsanleihe geführt. Das Staatsbudget sei nur zur Deckung der lau­­fenden Bedürfnisse zusammengestellt worden, wäh­­rend aus den Anleihesummen auch solche Ziele ver­­wirklicht werden sollen, die sich bisher nur Idealisten stefften. Der Kredit Rumäniens sei, wie es die Zeich­­nungen für unsere Anleihe am besten beiweisen, im Ausland bedeutend gestiegen. Diese werde es auc er­­möglichen, daß Die Naionalbank ihrer ursprünglichen Aufgabe eines Emissionsinstitutes wieder voll und ganz gerecht werde. Die Devisenzentrale müsse gegen­ er­n­t. Dp2sH: we 40 Een BE neh 36 Au­E auf die Tätigkeit eines Ines­tsächlich für das Ausland besch Der Abschluß der Anleihe werde sich sonders auf wirtschaftlichem Gebiete hebend aber be­­auszu­­wirken haben und hier müsse es zu einer neuen Aero kommen: zur Aero der Produktion. Die Norm­alisierung des Wirtschaftssehens solle zunächst damit in die Wege geleitet werden, daß der Staat seine Schulden bezahle. Die zweite Aufgabe sei, die Eisenbahn ihrer Auf­­gabe entsprechend wiederherzustellen, damit über­dies Ping seine weiteren Klagen erhoben werden s­ollen. B 450 Hi % 6: Es sei zweifellos, daß mit der Normalisierung der Wirtschaft auch ein Sinken des Zinsfußes Hand in Hand gehen werde, was zur Verbilligung der Preise führen müsse und dadurch die Lebensmöglich­­keiten erleichtere. Schließlich werde jetzt die Möglichkeit gegeben, ein ausgeglichenes Budget zusammenzustellen. Die mit großem Beifall aufgenommene Rede schloß der Finanzminister mit einem Appell an das Land, sich in Geduld zu fassen und die Arbeit und Sparsamkeit auf das Zukunftsprogramm zu schrei­­ben, denn ‚auf diese Weise werde das Gleichgewicht in allen Hinsichten am ehesten erriöht werden können. Arbeitsminister R­a­d­u­c­am­u brachte darauf den Entwurf zum Genossenschaftsgeseß ein. Der National-Zaranist M­a­n­u fragte an, wie die Verteilung der Anleihe erfolgen werde und welche Sumane der Landwirtschaft zugewendet werden solle. Finanzminister Popo­vici erklärte, daß 25 Prozent der Anleihe für die Landwirtschaft bestimmt seien. Titulescu will den Völkerbund über die Lage der Minderheiten in Rumänien aufklären A­ußerungen ihrer Parlamentsvertreter werden geführt Bularest, 28. Feber (Lux) „LZusta” will wissen, daß bei der Aufrollung des Minderheitenproblems vor dem Völkerbund Titu­­lescu im Namen Rumäniens sich zu dieser Frage äußern werde, Titulescu habe die Absicht, den Wol­­ferbung über die wahre Lage der Minderheiten in Rumänien aufzuklären. Um seinen Zweck besser zu er­­reichen, wolle er besonders Aeußerungen der parla­­mentarischen Vertreter der rumänischen Minderhei­­ten zitieren. Rollen ins Treffen - Fate

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