Banater Deutsche Zeitung, Juni 1929 (Jahrgang 11, nr. 120-144)

1929-06-01 / nr. 120

! ! | + FREENET N | REREN u­­ nd ah una Staate gegenüber bei den Keterlichkeiten zu Karlze­burg restlos bekundeten. Wir gaben dem Kaiser alles, was des Kaisers ist. Was bekamen aber wir bisher? Vorläufig gar nichts, als Versprechungen. Wo bleib­ten aber die Taten? Dr. Hans Otto Roth wies jüngst darauf hin, daß der National-Zaranist Lupa3 im­­ Jahre 1925, als das Ba­kkalaureat3gesetz geschaffen­­ wurde, auf Grund eines besonderen Auftrages seiner Partei im Parlament eine Erklärung abgab, daß das Bakkalaureat3geset vor allem ein Unrecht für die Minderheiten darstelle. Nun, wo dieselbe Partei an3 - Ruder kam, bekräftigt sie dieses Unrecht und wir müs­­sen mit der größten Enttäuschung feststellen, noch . Ammer kein Vorwärt 3! 22 ee 8 . ' : Das Konkordat von der Kammer angenommen ‚Abgeordneter Dr. Kräuter lenkt die Aufmerksamkeit­­ des Aderbaum­inisters neuerlich auf die Frage der 7 = „Banater Pfarrsessonen ; EG dn] " Bukarest, 31. Mai. Wur.) =." Fü­ dr Mittwochsihüung der Kammer wurde das­­ im Senat angenommene Projekt über das Konkordat ‚verhandelt. Abgeordneter D­u­c­a erklärte im Namen ‘Der liberalen Partei, daß er Das wendig und ut Halte und e3 deshalb voziere. Abgeordneter Baron JZ­mez der katholischen Mitglieder osika erklärte im Na­­der magyarischen Partei, daß er das Konkordat ablehne. Abgeordneter Bat­ra­cu erklärte im Namen des orthodoren Klerus, daß er den Entwurf ablehne, * „Weil er Darin eine Schädigung der Staatskirse sehe, Abgordneter Professor Jorga bezeichnet Das Konkordet als notwendig und wahnt das Projekt an, „Abgeordneter Dr. Kräuter verla3 im Namen der Deutschen Partei dieselbe Erklärung, die Dr. Muth im Senat verlesen hatte und die Zustimmung zum Geseßentwurf enthielt. Er machte bei dieser Gelegenheit im Zusammen­­hange mit der Frage der Pfarrsession den an­­wesenden Aderbauminister darauf aufmerk­­sam, daß die von ihm angeordnete Untersu­­cung in dieser Angelegenheit beendet sei. Er ersuchte ven Minister, er möge sich die bezüg­­use­lichen Akten geben lassen, er werde ganz wun­­­derlicche Dinge daraus erfahren.­­ Nach der Rede de Kultusminister3 Vlas­­ würde die Abstimmung angeordnet und der Ent­­­wurf mit einer riesigen Mehrheit angenommen. Kontordat für not-. NE „wa­tern land Ministerrat SOM Üb "am 31. Mai, (Zur) unter e dem­ dem Borsite des Mi­nister­­­­präsidenten Mami ein Ministerrat satt. Fate Außenminister - M­­­inister Mirome Ben hielt ein Exposé über die Er­­­gebnisse Der Belgrader Konferenz der Kleinen Entente. ‚Er hob besonders Die Sympathie, mit der er in Ju­­­­­goslawien, sowohl von den Außenministern Der Ver­­­bündeten Staaten, wie auch von der jugoslawischen S­ee empfange­­­nem Herpon. Der Mini- Afidı Belgrad entfaltete Tätigkeit, ee „Sodann wurde die Frage der Zahntechniker be­­sprochen. Der Gesundheitsminister wurde aufgefor­­­dert, ein neues Exposé über die Frage zu halten. D­ der stellvertretende Verkehrsminister gab neue „Aufklärungen über das Gesetz der Reorganisierung der Staatsbahnen. Der Ministerrat beschloß, die Auf­­rechterhaltung der Freikarten für die Kriegsinhali­­‚den und für die Ritter des Mihai Vitenzul-Ordens, '­. „Aerbauminister Mihalache hielt ein Expose über­­ die Schaffung des Agrarkredites, eine i : 46 Samstag, 11. Juni 1929. i­ a = Bänäker. Deikfi­e Zeitung Die Einrichtung und das Waren­­lager des Bollswarenhauses um 858,000 Lei versteigert a8 Geld wird vorläufig beim Gericht deponiert MN Die Versteigerung des Warenvorrates Des Volks­warenhauses war für 10 Uhr vormittags an­­beraumt, aber lange vorher hatte sich eine große Ge­­sellschaft zusammengefunden und im niederen Ge­­schäftslokale mit den rühmend-leeren Stellagen Auf­­stellung genommen. Dann kamen die Amtspersonen, Gerichtserefutor Dr. Györbiro, der die Lizita­­tion im Sinne des bezirksgerichtlichen Beschlusses zu leiten hatte, Inspektor­ Baneu als Vertreter des Aufsichtsrates, Aerarfisfal behördlicher Dr. M­u­­raresch, der Anwalt der liquidierten Fima Advo­­kat Dr. Ligeti und der Vertreter der bonbesiten­ den Käufer Dr. Hugo Nagy. Hinter den Verkaufs­­pulten standen neugierig die Angestellten und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Herr Koch, der Lei­­ter des Volkswarenhauses postierte sich neben dem Lizitationsleiter. Gar so glatt sollte die Sache doch nicht gehen, denn im Namen der Bonheftier Pro­­testierte gegen die Verlizitierung Dr. Nagy und im Namen des Fiskus meldete das Prioritätsrecht Dr. Murarescu an. Dann gings, als alles protokollarisch festgelegt war, an.­­ — "Zu allererst gelangt die Geschäftseinrichtung zur Werk­zitierung. Austrusspreis 17.000 Lei, verfün­­­det Dr. Györbkro. EEE = Da ist aber die­ eiserne Kaffe auch Dabei! tönt3 von rücwärts. -- I 202 »= Auch die Kasse, meine Herren­, antwortet der Gerichtsvollzieher. _ Cit RP SEE IEEE - = Voll oder leer? trägt jemand und die gemüt­­liche Stimmung war damit geschaffen. Nun gings 103, Kaufmann Leopold Käniz3äa aus der Fabrik bietet 17.500 Lei, der Mitchef der In­­nerstädter Südfrüchtenexportfirma Fischer wund. Schulz, David Fi 498: 18.000 Lei, der Fabriker Kaufmann. Franz Szinberger 18.500 Lei. Rasch um die Sache in die Höhe und bleibt bei 45.000 Lei stehen. David Fischer geht mit den Angebotenen 45.000­­ Lei aus dem Kampfe als triumphierender Sieger hervor. Ms 5 -! Nun kommt? das Warenlager dran. Die essenten hatten e3 schon gestern genau besichtigt unter und geschäßt. E53 besteht aus Herren- und Damenstoffen, Flanellen, Waschzeugen, Baumwollwaren usw. Die Ware lag rechts und links vom Eingang schön ge­­schlichtet in je einer Siellage. Als Wert wurde der Betrag von 703.293 Lei 10 Bani von Dr. Györbire angegeben. Den Kampf eröffnete Szinberger, der 470.000 Lei anbot. Eine sehr energische Stimme aus Dem Hintergrundet „== Fünfmal hunderttausend Seil . Der Herr mit der energischen Stimme ist Len. Koch selbst. Als Koch zur Ziffer 800.000 Lei kommt, protestiert dagegen Dr. Nagy mit der Begründun daß er als mitinteressierte Mf nicht Das Rech hat, an der Lizitation teilzunehmen. Er entsteht dar« über eine heftige Debatte, der aber der Lizitat‘ 9n3­leiter ein Ende macht, indem er Kaufmann Franz Szinberger, der für das Warenlager 810.000 Lei­am bietet, als Ersteher verkündet. Auf der Gasse hatte sich inzwischen eine Menge Kundinnen angesammelt, denen Die Verkäufer verkündeten: ER — Bitte, meine Damen, morgen früh zu kom­­men! Ein ganz neues Warenlager kommt! Morgen ist das Geschäft wieder neu eingerichtet! : An die vielen Herren sich wendend, sagt Bert Koch: SEE ER vis _ Kil meine Herren; die Geschichte ist aus,­­ je L-52 Mehr sagte er nicht, aber man verstand es so Durch die Blume, daß man ungebetener Gast gewor­den ist. ... ve ANGA NAT ESS RSE . — Was geschieht mit dem eingeflossenen „Zemeswarer Volkswarenhaus, Koch.“ a ie ER ? . M­G x Ze a ' 21, die Interpellationen­ ­ Bukarest, 31. Mai. (gut. 3. In der Kammer richtete der Iuristische en­ mnete Leon eine Frage an den Innenminister im­­ Zusammenhange mit den­ von den national-zaranisti­­schen Jugendverbänden anläßlich der Wahlen von­­ Vlaska ausgeübtem Terror und wies darauf hin, ‚daß diese Organisationen ‚einer lupistischen Parteiführer verprügelt haben. “ Sozialdemokrat RaSnovan protestierte ge ‚get die Prügelstrafe, die wieder in der Armee einge­­ führt zu werden scheint. Er führte einige Fälle an, ‚in denen Soldaten verprügelt wurden und forderte ‚Maßnahmen gegen die betreffenden Offiziere. Abgeordneter Julie Radulescu richtete eine „Interpellation mit die Regierung Über die Art, in der ‚Die Staatsbahnen nach dem Kriege geleitet wurden. ‘Er wies besonders auf­­­­­ Wahle „große „unregelmäßig seien vorgekommen a ee R 85 kan­den im Setate an, Hate dv AR national-zaranistische Zustände bei der Baudirektion hin, = große Summen vergeudet wurden.­­Ueberhaupt herrschen bei dem­­ Linien, der jetz durchgeführt werden soll, wo Bau der fünf neuer zf, 55. Pomade lindert Bt gewe ee ge ee tg Beumann NA EE 2en ne er im SENDET SIRENE ER Arne NE Ladies De ——aa Umgestaltung der Regierung a­b 2002 Bufarest, 31. Mai. (Luz) ' „Lupta“ will wissen, daß die Regierung im September umgestaltet wird. Voicu-Nibescu, Saveanu, Sever Bocu, Par Halipag, Dr. Aurel Dobre3cu, Costache3cu, Raducanu und Sever D­a­n werden mag der Regierung auf­­treten. Raducan wird zum rumänischen Gesandten in Berlin ernannt werden. Costachescu wird Kam­­merpräsident an Stelle Cicio-Pop3, Mirko wird zum Verkehrsminister ernannt werden, Joanikescu wird das Gesundheits- und das Arbeitsministerium über­­nehmen, Gotarca wird zum Unterstaatssekretär im Ino­enministerium­ ernannt werden. kr EE­ N ws “ . Unter der Linde . Von Fanny Wibmer-Pedit nGewiß, auch Ihr Garten ist es, Sie haben mia ihn ein Heines hr Anteil daran!” Paradies gemacht, Sie Haben xedlich 780 « 25 ich liebs Bieten Garten xx Krehte Frau | Der Garten des Herrn Hofrats steht in Blüten; Schwellende Zweige fangen kosend zu den inje­nen Fenstern des Erdgeschosses der Villa herein. Zwischen Blutbuchen und schlanken Tännlingen aber duftet die junge starke Linde. Der alte­­ Herr ist in ihrem Schatten und erlabt sich an der stillen Pracht. Die späte Nachmittagssonne drückt den schweren Lin­­dengeruch so darnieder, daß Mensch und Erde im sü­­ßen Rausch befangen dahinträumen müssen. Der Bortier Lanzinger seht die lezten Blumen­­töpfe in ein flaumweiches Rondell aus. Die Eismän­­ner sind vorüber, die Nächte rau, ein großes Prangen will beginnen. Wie lieb und sanft diese derben, erdi­­gen Hände sich um die Wurzelknollen legen, sie könn­­ten den Blondkopf eines Kindes nicht väterlicher, nicht inniger umfassen. Das sieht der Herr Hofrat auf einmal mit seltsamer Ergriffenheit und er fühlt das Bedürfnis, mit seinem alten Portier und Gärtner einmal mehr zu sprechen, mehr als das Notwendige der vielen Jahre her, die dieser alltäglich Mann schon in seinen Diensten steht.­­ „Se, Lanzinger, lassen Sie schon einmal Feier­­abend sein, sezen Sie sich ein bißchen her zu mir!" „Gleich, Herr Hofrat, gleich!“ Und Lanzinger hält seine Hände unter das sprühende Wässerlein eines kleinen Zierbrunnens, wischt sich in willfähri­­ger Eile an seinem blühweißen Taschentuch troden. Der Herr Hofrat rückt ein wenig zur Seite. „So und nun sehen Sie sich Ihren Garten einmal recht mit Ruhe und Behagen von hier aus an.“ . Here „Mein Garten, das wird wohl nicht stimmen, Hofrat", meint Lanzinger bescheiden; | Re WERK der Garten da, ist ja eigentlich nes in mei­­­­nem Leben.“ „Wie die Linde duftet!“ Der Hofrat schaut mit trunkener Zufriedenheit ins goldene Ge­­zweig hinauf. Und Lanzinger folgt versonnen seinen Blicken, seine Herztüren tun sich leiss auf, Sehnsucht und Erinnerung hat dringlich d­ran gepocht. „Der Baum sieht nun im schönsten Manneralter, 2­30 Jahre ist er alt:.., wie wir damals, Herr Hof­­rat.” Die Männer sehen sich schweigend an, Schranken fallen ... 30 schöne lange Jahre! Zwei rüstige Män­­ner sind sie nun, feiner sieht älter aus als er ist und feiner will jünger scheinen. Sie sind beide stolz auf die Ruinen, die 60 wohlgezählte Jahre in ihre­­ Gu­r­­nen eingegraben haben, dem einen in emsiger Ger­ah­rsamkeit, dem andern in treuer, unermüdlicher Ar­­beit ver Hände. „Ja, Damals, Herr Hofrat, als ich als junger Portier in den Dienst Ihres seligen Va­­ters trat, hat er an Ihrem Hochzeitstag diese Linde hier eingepflanzt.“ ; ; RI­EN ! „Sie waren dam­als, wenn ich mich recht besinne, ja selbst erst 14 Tage verheiratet, Lanzinger?" „Ganz richtig, Herr Hofrat, so war es += und abends, wie das schöne Familienfest verrauscht war und Sie, Herr ‚Hofrat, mit der jungen anädigen Frau die Hochzeit 32 reise angetreten hatten, stand ich mit meiner lieber Gretl bei der Linde da­­ x, jung sind wir gewesen und ein bißl närrisch vor Glüd, die schöne Stelle, und­ so mitten unter Bäumer, was das für eine Wohltat war vom Lande Her . 5 und dennoch, damals kam meine Gretl zum erstenmal ganz bitterlich ins Weinen 75.“ „So so, also der erste Ehestreit?" ; te „Nein, nein, es war kein Ehestreit ::: aber ::; et­wa 7. . Unser erstes Eheleid ...". 8. „Na, Lanzinger, heraus mit der Sprache, wir­­ sind doch Männer unter uns und es ist ja schon so lange Her! 5: Be­ Rn wieder de eS ist Thon lange her, aber 8 kan mich so in den Sinn, e3 ist eigentlich gar nicht Großes Dabei: 7 3; wir 75­ meine Gretl hat mir, da bei a iO ge Linde 7x 5 kurz und gut, sie hätte gerne wes Ferm­er re Erman be en nn 9

Next