Banater Deutsche Zeitung, November 1929 (Jahrgang 11, nr. 249-273)

1929-11-01 / nr. 249

N. WERE NE: =А ME + 15% ee. EIE BEEIN ne) WEDEN NCE A EF NEGRA Le u wre “ ME ; Moth Breis 4 Lei Tazapı | Taxzaplätit in Dir. Gen. rn M­. 43504,— 1927, - . - - Bezugspreis monatlich 90 Lei, — Zustellung in Temeswar 10­8 Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis be EEE VEIT TEN ERVETE HT BE TIBEETLESTRESSEEEN 456.35 | Sc ( 5 & v I a din 1 ) t | in vizoars inAvrdsal m Br a dv 73 I 1 Jviatiune ; REN bei Vorauszahlung: ganzjährig 980, GardiaReig 500, vierteljährig 260, ei monatlich. — Ausland monatlich 150 Lei. rechnet. Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Lei, Deutsches Haus Schriftleitung Nr. 14­­ 18. Bewerten En­er Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, Stad Erscheint er ich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen, 11. Jahrgang Timișoara-Temeswar, Freitag, 1. November 1929 Nr. 249 ee a] Der Parteigeist den höheren Interessen der Gerechtigkeit geopfert Überwindung der Krise der Unentschlossenheit Zu dem Beschlusse des Ministerrates bezüglich der Vorfälle in Lupeny schreibt die „Lupta“ in Ausdrüc­­ken der Anerkennung, daß zum erstenmale eine Regierung Die Schuld eines hohen politischen Beam­ten zugegeben und den Beamten bestraft habe. Das Blatt führt ver­­schiedene Fälle aus der Vergangenheit an, in denen schuldtragende dos Beamte ohne Bestrafung davon­­gekommen seien. Die Liberalen seien keineswegs be­­rechtigt, das Vorgehen der­­ Regierung in der Frage von Lupeny herab­wü­rdigend zu beurteilen. Die Er­­eignisse in Lupeny dürfen nicht politisch ausgebeutet werden. Zu der gleichen Frage äußert sich neuerlich auch der „Adenveruf“, der die verhängten Strafen nur als den Beginn einer Gem­at­tung betrachten will. Die Oeffentlichkeit habe den Eindruck gewonnen, daß die Regierung, deren Tätigkeit eine neue Aera be­­deuten soll, . .­­ „„ eine zögernde dA Fe MERE 1 Sn Haltung einnehme, sobald es sich Zorteigeist den höheren In­­| m 1 ty 18487 „x Be) € kan tr: : | Die national=ara: » Regierung, :de3 Vertrauen3 der Oeffentlichkeit zur OE­PEE ar­man ,­enter AR die auf runde acht gelangte, glaubt,zum Unterschied von den aderescanischen und liberalen Regierungen die öffentliche Meinung nicht außer Acht lassen zu können. Die Beschlüsse, die im legten Ministerrat gefaßt wurden, seien ein Beweis dafür, daß­­ die Krise der Unentschlossenheit überwunden wurde. Es sei zwar bedauerlich, daß diese Beschlüsse erst rehr gefaßt wurden, die Oeffentlichkeit begrüße sie jedoch auch heute mit Genugtuung, da sie einen glück­­einen Präzedenzfall geschaffen hatten. Die Bedeutung Deutschlands für unseren landwirtschaftlichen­­ Export Von Franz Blassovics Die wichtigste und brennendste Frage Rumä­­niens — wie auch seiner agrarischen Nachbarlän­­der­ — ist eine rentable Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte.­­ Denn es ist klar, daß bei den heutigen Getreide­­­­preisen unsere Landwirtschaft nicht bestehen, noch weniger eine Mehrproduktion anstreben kann. Und doch wäre auch letztere möglich und notwendig, denn ein Landesdurchschnitt von 8,6 Matr. Weizen und 10 Matr. Mais pro Hektar ist bei unseren Bodenver­­hältnissen beschämend. Zur Förderung der Mehrpro­­duktion aber sind nicht nur zahlreiche inländische Maßnahmen notwendig, sondern vor allem ein ge­­sicherter Ausland3­markt zur rentablen Ver­­wertung unserer Ueberschüsse. Solche Auslandsmärkte können wir natürlich nur in Industriestaaten suchen, welche auf landwirt­­­schaftlichen Import angewiesen sind. Zunächst liegen uns Oesterreich und die Tschechoslowakei. Zu diesen drängt sich natürlich auch der jugoslawische und un­­garisch Sport, welche letzterer am nächsten liegt. T. reicht aber die Aufnahmsfähigkeit dieser In­­ 22 ET - Deutschland. Dessen Aufnahmsfähigkeit übersteigt reichlich unsere Ueberschüsse. Nur Deutschland kann uns auch für eine gesteigerte Produktion rentablen Absatz sichern,­­ wenn es will. Diese Bereitwillig­­keit anzustreben, muß deshalb eine Hauptaufgabe der rumänischen Handelspolitik sein. Im Vergleiche zu dieser Existenzfrage sind alle politischen Mo­­mente, wie Sympathien oder Antipathien, ne­­bensächlich.­­ In der kolossalen Aufnahmsfähigkeit lands für unsere Hauptprodukte liegt dessen Deutsch­­außer­­ordentliche Bedeutung für unsere Exportpolitik. Um dies jedem ziffermäßig vor Augen zu führen, will ich aus dem Auslandshandel Deutsc­h­­lands die wichtigsten statistischen Daten vom Jahre 1927 über jene Einfuhrwaren erwähnen, deren Ex­­portmöglichkeit für Rumänien am wichtigsten ist. Die Gesamteinfuhr Deutschland 38 betrug im 14.143.000.000 Reichsmark­­ d. Milliarden 729 Millionen Lei. Davon waren: In dieser Zusammenstellung Haben wir­ Süd­­früchte, Kaffee, Tabak, Baumwolle usw. natürlich nicht aufgenommen, auch Roggen, Hafer usw. nicht, weil sie für unseren Export keine oder nur eine ge­­ringe Bedeutung haben. Auch so ergeben sich über 220 Milliarden Lei jährlich; lauter solche Produkte, welche für den rumänischen Export größte Bedeutung hätten, weil wir in all’ diesen Artikeln bedeutende ausführbare Weberschüsse haben oder haben könnten. Diesen 220 Milliarden gegenüber beträgt der ganze landwirtschaftliche Export Rumäniens in ver­­schiedene Länder jährlich kaum 25 Milliarden Lei. Davon gingen im Jahre 1927 nach Deutschland Wa­­ren im Werte von kaum 9 Milliarden. Die Kosten waren: Gerste um 3,7 Milliarden Lei, Haupt- Mais um 1920 Millionen, Eier und Federvieh um 532 Mil­­lionen, Bau- und Nutzholz um 800 Millionen. An Mineralölen hatte Deutschland im Jahre 1927 einen Import von 9840 Millionen Lei, wovon aber auf Rumänien auch nur 880 Millionen entfielen. Aus diesen Zahlen geht hervor, was für un­­s<äbbare wirtschaftliche Bedeutung für Rumänien ein Wirtschaftsbündnis­ mit Deutsc­h­­land hätte. Selbst wenn wir unsere landwirtschaft­­liche Produktion und unsere Oelindustrie verzehn­­fachen könnten, — was natürlich nicht­ möglich ist — könnten wir dort noch immer reichlichen Absatz finden. ] In diesem: „Mitteleuropäischen , Wirtschafts­­bündnisse“ hingegen würde nicht nur die Landwirt­­schaft­ Rumäniens und Jugoslawiens reichlichen Ab­­satz finden, sondern es könnte getrost auch Ungarn einbezogen werden, teils weil es infolge seiner Lage schwer zu umgehen ist, teils weil sowohl Oesterreich, wie­ Deutschland auf dessen Einbeziehung wahr­­scheinlich bestehen würden. Unsererseits brauchen­ wir auch gegen Polen keine Einwendungen zu­­ erheben. Ein ausschließliches Wirtschaftsbündnis zwi­­schen Rumänien und Deutschland wäre aus verschie­­denen Ursachen nicht zu erreichen. Hingegen liegt ganz im Geiste des auch vom Völkerbunde propagierten wirtschaftlichen Zusam­­menschlusses der europäischen Staaten ein Mittel­­europäisches Wirtschaftsö8bündniss, etwa der Kleinen Entente mit Oesterreich und Deutschland. Also­ eine Weiterung der seit zwei Jahren oft besprochenen „Wirtschaftlichen Kleinen Entente“, welche trotz aller politischen Vorbereitungen nicht verwirklicht werden kann, da die Tschechoslowakei die landwirtschaftlichen Ueberschüsse Rumäniens und Jugoslawiens bei weitem nicht aufzunehmen im­­stande­­ ist; selbst auch mit Aufopferung ihrer eigenen ZETER nicht, woran sie natürlich gar nicht denkt. Be da es in diesem Rahmen für seine landwirtschaftli­­chen Produkte auch noch Platz findet, andererseits für unsere Wein- und Obstverwertung nicht ohne Bedeu­­tung ist und wir mit diesem Lande eben einen Han­­delsvertrag abgeschlossen haben. Dieser Staatenkomplex ist zwar an Fläcenin­­halt noch immer nur ein Sechstel der Vereinigten Staaten, überwiegt sie aber einigermaßen an der Einwohnerzahl und hat zur Rationalisierung der Produktion und­ Verwertung den großen Vorteil, daß sich Landwirtschaft und Industrie ziemlich aus­­gleichen. Die beteiligten Industriestaaten würden in diesem Wirtschaftsbündnisse ihre eigene wirtschaft nicht gefährden, weil dieses Gebiet Land­­keine Ueberproduktion aufweist und gegen die Ueber­­schwemmungsgefahr seitend der überseeischen Ueber­­produktion durch entsprechende Schutzzölle gesichert würde. Sie brauchten also keine Opfer zu bringen, sondern nur ihre Leben­smittel anstatt aus Amerika, Australien usw. aus dem Bündnisgebiete zu bezie­­hen,­­ wobei ihnen noch immer reichlich waren wie Baumwolle, Südfrüchte, Kaffee, Import- Tabak usw. als Tauschobjekte auch für überseeische Han­­delsverbindungen bleiben. Hingegen erlangen sie für ihre industriellen Erzeugnisse ein sehr bedeutendes Absatzgebiet, welches wertvoller ist, als die überseei­­schen Länder. In den beteiligten Agrarstaaten würden natürlich begründete Industrien auch weiter bestehen können und nur künstliche Gebilde bedroht werden; hingegen würden ihnen die außerordentlichen Ent­­wicklungsmöglichkeiten der Landwirtschaft nicht nur reichlichen Ersatz bieten, sondern auch die Lage des eigenen Gewerbe- und Handels wesentlich bessern. Denn in einem Agrarlande gilt es: „Hat der Bauer Geld, so hat's die ganze­ Welt.“ Und hat er keins, so geht­ es eben auch Dim Gewerbe und Handel sehr schlecht, wie wir es nun zt fer empfinden. “ Es sind dies für unsere ganze wirtschaftliche Zu­­kunft die entscheidensten Fragen, mit welchen sich un­­sere Staatsmänner dringendst und eingehend befas­­sen müßten.­­ "00­­ i. Jahre 1927: 564 Pferde 22 Mill, RM. = 880 Mill,gLei Rindvieh . 13.7, 011 NSE EIDER Schweine 12 „ „ 480 “ ” Weizen 1, Kane 2660 „u Gerste DIA EN 15,680: 42786 2 Mais 305 - :,,, +; 12200 - „ r Mehl 21 mM 340 „ „ Bohnen, Erbsen, Linien 23 „ „ N RER Gemüse "1744084 257 H 4.080 „ Pr Obst 475). 154 % ee­n Fleisch, Spek TEE E80. 5­0 Butter ER 14640. 55, „, Käse TR MG 36 Fp Eier und Federvich ZUGE Be SENNE Schmalz ar 57 Si k5 ur EEE Wein Mae RE Kalbfelle“ u. Rindshäute 30 „ „ EZ 000.27 107 Feder und­ Borsten 530-7238 „ ER Delfanten re 4554 5400 EIN 155 Kleie. und Futtermittel­­ 108 „­­, AB. 2. Bau: und Nutzholz Le TB ou Regierungsjubiläum am 10. November Bukarest, 31. Oktober (Lux) Am 10. November, dem Tage der Betrauung der Nato­nal-Zaranisten mit der Regierungs­bildung, fin­­det in Bukarest ein Kongreß der national-zaranistischen Parteiorganisationen der Bezirke Jifov und Vlanca unter dem Borsite des Unterstaatssekretärs Joanitescu statt. Die Regierung beabsichtigt, diesem Kongreß eine besondere Bedeutung zuzuwen­­­­den und ihr zu einer Kundgebung als Antwort auf die averescanische Veranstaltung vom Sonntag aus­­nach­­mek Kundgebung veranstalten. Kongreßmitglieder soll ungefähr dauern. ng Der Senat ist gestern in das Gebäude des ehema­­ligen Volkstheaters verlegt worden. ; u

Next