Banater Deutsche Zeitung, Juni 1932 (Jahrgang 14, nr. 121-143)

1932-06-01 / nr. 121

2 8 x 2 Fi "7 Be Schriftleitung und Verwaltung: TemeSwar, Stadt, DENEN Dun: 2 Bezugspreis: anstagg 309 Lei, halbjährig 7“ Se Vierzehjährig. 200 Lei, monatlich 70 Lei == Live­ng in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich x nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — Anzeigen na< Tarif, rund und 14. Jahrgang 120 .Lei. — Erscheint täglich En a DEN Schriftleitung Nr. 14­­ 18. Verwaltung erlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, a­uf Cimiforia-Temesmar, Mittwoch, 1. Juni 1932 Nr. 121 - Uebergangsregierung bereitet Nationalsozia­­­l die Teilnahme an der Staatsführung vor - Militärischer Charakter der neuen R­eichsregierung ? Gegen die Volksstimmung weiter zu regieren war ohne schwere Gefahren unmöglich Graf Westarp der Nachfolger Brüning? — Angeblicher Einflug militärischer Kreise auf die Entwicklung der Krise Die Lausanner Konferenz muß ver­tont werden Hitler gestern nachmittag von Hindenburg empfangen ET Berlin, 31. Mai. (Dp.) ihr in der Reichshauptstadt glaubte man zuerst, es handle sich nur um eine for­­melle Demission und Hindenburg werde mit der Bil­­­­dung eines neuen Kabinetts abermals den Hisherigen Reichskanzler betrauen. Diese Annahme­­ erwies sich aber als unrichtig, denn Dr. Brüning ist akten Ern­­stes von seinem Posten geschieden und wird — wie man dachte — auch die Leitung des Außennministe­­riums in der neuen Regierung nicht übernehmen. Es war überhaupt seine Absicht, Berlin unverzüglich zu verlassen und sich zur Ruhe zu setzen, da er sich in ab­­sehbarer Zeit politisch nicht betätigen will. Erst auf das Ersuchen des Reichspräsidenten erklärte er sich bereit, die Regierungsgeschäfte bis zur Ernennung des neuen Kabinetts weiter zu führen. Hitler bei Hindenburg Reichspräsident Hindenburg begann schon im Laufe des Nachmittags Verhandlungen mit den poli­­tischen Parteiführern. Zuerst empfing er den Reichs­­tagspräsidenten Li­be, nach der zwei Führer der Sozialdemokraten und um 6 Uhr nachmittag erschien Adolf Hitler in der Wilh­elmstraße und lieb 45­­ Minuten bei Hindenburg. Der Empfang und die Verhandlungen mit den Parteiführern werden Heute fortgesetzt und die Betramung mit der Kabinettsbil­­dung dürfte Mittwoch erfolgen. Ein Rechtskabinett kommt In politischen Kreisen ist man überzeugt, daß in Deutschland nun ein nach rechts orientiertes Kabinett kommen wird. Als zukünftiger Reichskanzler werden ernstlich Von der Osten, der gewesene Leipziger­­­­berbürgermeister Gördeler und der gem. Reichswehrminister Geßler in Betracht gezogen. ES ist aber auch möglich, daß Hindenburg eine über den Parteien stehende Regierung ernennt. Sollte das neue Kabinett im Reichstag nicht die Mehrheit der Rings dennoch sehr überraschend gewirkt. ES scheint n au sein, daß j jam in seinen VERisstenub­ 7 Ausganz­heit ver Mandate EE ge es den Entschluß reifte, seinen Platz ungeräumt zu ver­­lassen. Verschiebung der Lausanner Konferenz Washington, 31. Mai. (Dp.) In offiziellen amerikanischen Krei­­sen herrscht die Auffassung vor, das zufolge des Rücktrittes von Dr. Brün­­ning die Lausanner Konferenz eine Verschiebung erfahren werde, da in der deutschen Politik eine bedeutende Verschiebung der Richtlinien zu er­warten sei. Die europäischen Staaten müßten nun Zeit gewinnen, um über die Absichten der neuern, deutschen Re­­gierung ins reine zu kommen, bevor ernsthaft über die Fragen der Repara­­tionen, Kriegsschulden und die Sicher­­heit verhandelt werden kann.­­ Große Erregung in Frankreich Paris, 31. Mai. (Dp.)" In Frankreich hat der rasche Rücktritt des Brü­­ning-Kabinetts große Erregung hervorgerufen. In amtlichen Kreisen bedauert man das Scheiden Brü­­­nings gerade in sehr kritischer Zeit aufrichtig. Seine Person wurde in Frankreich s sehr geschätzt, denn er zeigte viel guten Willen und Anpassungsfähigkeiten gegenüber dem Nachbarland. Die französische Presse gibt im allgemeinen ihrer Befürchtung darüber Aus­­­­drut, daß Hitler oder seine Parteigenossen in der neuen Regierung das Uebergewicht erhalten könnten, denn in diesem Fall müßte man die Lage sehr ernst ! Die Gründe, die Dr. Brüning zum Rücktritt be­­­­­wogen, sind, „wie heute in eingeweihten Kreisen be­­in seit i 6 nicht mehr unbefam wur. EEG Kreise . In erster Reihe wird General v. Schleis ,der, der Leiter des sogenannten rt­­­­­­­­en, dem gesetzt, daß es gelang, Lindenburg für die Richtung der Rechtsparteien zu gewinnen, In­ Neuwied, wo der Reichspräsident seinen­­ Pfingsturlaub verbrachte, wurde diese Aktion eingeleitet, die auch die Agrarier unterstüten. Diese nahmen besonders gegen die neuen Enteignun­gen in Ostprengen Stellung, die Brüning zu Siedlungszwecken geplant hat. Da bes­züglich innerpolitischer Fragen tatsächlich Gegensätze zwischen dem Reichspräsidenten und dem Reichskanz­­ler bestanden, entschloß sich Brüning zum Rücktritt. Hindenburg soll nämlich zufolge des Einflusses von­­ militärischer Seite zu der Ansicht gekommen sein, dass man im gegenwärtigen Augenblick die Nationalso­­zialisten in die politische Zusammenarbeit einbezie­­hen müsse, denn nur auf diese Weise könne man ver­­hindern, daß gegen die Volksstimmung regiert und Gefahren heraufbeschworen werden. Die bisherigen Verhandlungen des­­ Reichspräsi­­denten mit den P­arteiführern haben noch seine Lö­­sung der Regierungstkrise gebracht. Die Heberzeugung gewinnt Raum, daß ein Kabinett mit starkem militä­­rischem Charakter kommen werde, daß nur so lange auf dem Platz bleibt, bis es gelungen ist, eine Heran­­ziehung der Nationalsozialisten in ein bürgerliches Kabinett vorzubereiten. Möglich, daß auch 1­­2 Mit­­glieder der Nationalsozialis­ten in die Uebergangsre­­gierung ernannt werden. Im Vordergrund für die Westarp. 20as schreibt die französische Presse? Paris, 31. Mai. Berufung zum Reichskanzler sieht neuerdings Graf . Das Echo, das die Kabinetts­krise in Deutsch­­land in der französischen Presse findet, verstärkt sich. „Le Temps“ schreibt, daß Dr. Brüning den Rechts­­­­parteien und der militärischen Kamarilla zum Opfer­­­ gefallen sei. „Liberte erklärte, welche Regierung auch immer in Deutschland komme, Frankreich wisse nun­­ genau, daß es Hitler gegenüberstehe , Herr im Deutschen Reich und daß Hitler sei. Es sei vorteilhaft, daß diese Erkenntnis noch vor Abschluß der Abrüstungs­­konferenz und Beginn der Lausanner Konferenz habe gewonnen werden können, denn nun könne man sich­­ bei Bex herein BA richten. VORN A­uf S Stimmen auf sich vernigen tunen, wird Die an | beurteilen. : ) 2 arten usichlaggeben erfin. mit einem enetuchie 8) ) | sn tont wird, ung zwechsel | ve, hat der Rücktritt ee uf ea ! ian len i­k: Reihe wehrminitterig | genaues — denen fi Die Gründe der Brite und ihre Lösung i # Berlin, 31. Mai. (Dp.) er 78 IE 0 EI ß­­ Re ie TEN FR L. nn es zu: ae =»

Next