Banater Deutsche Zeitung, April 1933 (Jahrgang 15, nr. 74-98)

1933-04-01 / nr. 74

u - 4.2 TEU i - Wee tit de BR ‚din 1% res­u ela in vi ® roare ER: WERTEN 4.209 19 Martie 1904. in Ardeal oviatione < 3“ YOZ 31213 art, £ a meer, stel ng in me ee 10 Lei monatlich. = en. ERS. 09 Lei, Halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei = = x nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, == Anzeigen nach Tarif, +» Jahrgang Ausland monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich Schriftleit : . . Fern! p I. . hu­er Verwaltung: Be­i Laer 66 uud und der Verlags - Aktiengesellschaft, Verlag Timisoaraoa­­een Eun, 1. April 1933 Schwäbischen Temeswar. Nr. 74 ­ % dem Banater Weinland droht die Vernichtung Marienfeld zahlt jährlich 13 Millionen direkte Steuern . Durch das neue Weinbausgefäß droht den Weinbauern der Ruin Subventionierung reichlich beitragen können. Nach vielseitigen Versuchen und nach Ausmusste­­rung mannigfacher Rebenarten, hat man sich nach dem Boden und den Witterungs­verhältnissen einge­­stellt. Diesen Ergebnissen hätte man Rechnung tra­­gen müssen. Es handelt sich um ein Produkt, das einer Spezialität gleichkommt und darum keinem anderen Gebiet Abtrag macht. Man hat sich dem Markt und der Nachfrage angepaßt. Darum war der Banater Wein vor wie nach dem Kriege im In­- wie im Ausland ein gerne gekauftes, gewürdigtes Pro­­dukt. Die Umstellung dieses Weingebietes ist nicht zweidienlich und bringt weder für das Land, noch Bn andere Gegenden Vorteile. Abgesehen von alle­­dem, wäre dieses sandige Hügelland mit seinem ge­ringen Feldbestand und mit seinen Zwergwirt­­schaften für Landwirtschaft nur wenig geeignet. Das Banater Weinland kann mit der Blume und dem Geschmack der Erzeugnnisse von Gebirgsgegen­­den nicht wetteifern, werden hier versagen. Auch Sorten, die dort gedeihen, Wenn wir die Bestimmung unseres Weines aufgegeben, die in den Eigenschaften eines milden, guten Tischweines und in seiner Ver­­träglichkeit als Schnittwein Liegen, dann verliert un­­d bi­äßigkeit und dadurch abgetrennt, die nach Jugosla­­wien verschleudert werden mußten, sondern auch die die deutung hatte, durchschnitten. Mit großen mate­­n Schwierigkeiten wurden diese Verluste wie­­x ersetzt.­­ Find bie Arabien Hein Die elektrische Leitung, die x -Traubenverarbeitung eine besondere industrielle Marienfeld besitzt heute etwa­ 3000 Joch Wein­­garten. Hat in Pfählen, Rebsi­öden, Gebinden, Pum­­pen, Pressen, Schläuchen u. a. Weinbaurequisitten in schwerer, mühevoller Arbeit über 150.000.000 Lei in­­vestiert. Nebenbei zahlte die Gemeinde, außer der dir - Steuer, jährlich etwa 13.000.000 Lei an Wein- und Schnapssteuer. Also auch der Staat be in den letzten 10 Jahren aus dieser Gemeinde über 100.000.000, Lei ein. Die Leistungen der umliegenden Gemeinden be­­­­ziffern sich auf verhältnismäßig ähnlich hohe Sum­­men. Die Rebenanlagen dieses Gebietes sind ver­­edelt und mustergiftig. Stehen keinem Weinbau ge­­veell. Beruht auf der absoluten Verläßlichkeit der W­­ohner und auf der tadellosen Handhabung des Weines, der nach Malligand, d. h. nach Alkoholgrad, getätigt wird, ein Faß versiegelt; verdorbene Weine. Schlechte Fässer findet man so gut wie gar nicht. Man könnte erwarten, das der Erfolg von so x - fleißiger Arbeit, Unternehmungslust und Fach­­­tüchtigkeit der Gemeinde einen beträchtlichen Wohl­­­ eingetragen hätte. Es ist nicht der Fall. Die Gmeinde hatte Verlorene3 gut zu machen. Sie litt nier. ‚Elementarschäden, wie Frost und Hagel, ohne daß der Staat, der aus der Arbeit der Ma­­­riem«lder ungeheure Einnahmen hatte, es als Ka seine Pflicht erachtet hätte, hilfreich einzugreifen. Mm Hegele. Der Fiskus schuldet der Gemein­ aber 1 Jahren 4.000.000 Lei und niemand konnte­ bisher in dieser Angelegenheit erfolgreich ein­­„wirken, “ hebt denn diese Gemeinde troß höchster Arbeits-­­ and Steuerleistung in schweren materiellen Nöten, wo sie Arbeitgeber vieler tausenden Menschen do­r Umgebung ist. Hiezu kommt nun noch das neue gepflanzt werden, sind nicht bewilligt. Sind sie min­­derwertig? Tun sie anderen Gebieten Abtrag? Kommen sie ihrer Bestimmung nicht nach? it das Gebiet für Landwirtschaft besser geeignet? Nein, bei weitem nicht. Die Konkurrenz, die das Banater Weinland für das Altreich bedeutet, soll ausgeschal­­tet werden. Wir hatten kein Weinbausyndikat und konnten deshalb die Interessen des gesamten Bana­­ter Weinlandes nicht verteidigen. Dankbar sollen wir aber trozdem die ernsten Bemühungen­­ aner­­kennen, mit denen unsere Parlamentarier versuch­­ten, unsere lebens­wichtigen Interessen zu vertei­­digen. RR dem Be­en Wise E 4 Babe UND Werk Mach | einheimischer Veredlungen Die Altreicher feria Meg wollten durch die­­­ Um die Gemeinde Marienfeld liegen, wie um En Mittelpunkt herum, die Ortschaften, die sich hend mit Weinbau beschäftigen. Es sind dies­echtsflor, Nero, Großsanktnikolaus, Trieb3­ ‚ Großkomlosch, Ostern u. a. aber Geschichtswerte wissen zu berichten, Marienfeld seit der Ansiedlung, also seit nahe hundert Jahren, Weinbau betreibt. Sei es, seine Bewohner teilweise Rheinländer sind der aber weil Das sandig-hügelige Gelände diese vorzüglich für Weinkulturen, weni­­g für Aderbau, EEE miacht. ed­ie . ten u­nd. EHT Kr­­­­­­­­­­es, die im Zentrum des | ’ Otto, Bel | aus der sosialdemokratisgen Arbeiter-Internationale ausgetreten der Grund ist eine Entschließung gegen Deutschland Berlin, 31. März. Der Führer der sozialdemokratischen Partei in Deutschland, Reichstags­­abgeordneter Otto Wels, hat seinen Austritt aus der sozialdemokratischen Arbeiterinternationale angemeldet. Begründet hat er diesen Schritt damit, daß das Bureau der 2.Internationale eine gegen Deutschland gerichtete Ent­­schließung gefaßt hat, ohne die Vertreter der deutschen Sozialdemokratie zu verständigen oder anzuhören, große Bedeutung, weil sie einerseits angenehme, leichte Tischweine liefern und andererseits eine vor­­zügliche Verwendung bei Vornahme von Mischung­ mit saurem Produkte finden. Hierher gehört der rote Steinschiller und die Slankamenka. Dieser Wein ist kein Konkurrent des starken, sau­­ren Gebirgsweines. Im Gegenteil, es gibt Jahr­­gänge, in welchen die Erzeugnisse namhafter Weingebiete ohne Mischung mit mildem, süßem,­­ gutverträglichem, frühreifem Marienfelder gar­­nicht gut genossen werden können. Die genannten Eigenschaften machen den Ma­­rienfelder Wein zu einer Spezialität, die der Wein­­handel notwendig braucht. Darum bleibt der Bana­­ter Wein, laut fachkundiger Zusicherung, immer ein gesuchter Konkurrenz aut­obachender Artikel. Nicht die Banater richtet Gebirgsweingegenden zugrunde. Vielmehr der auf das Inland beschränkte Markt, die niederen Weinpreise der Nachkriegszeit und der ge­­ringe Ertrag dieser alten Gärten. Auch in anderen Ländern mußte der Staat hilfreich eingreifen, um die Verjüngung der Gebirg­eanlagen zu ermöglichen.­­­­ Die gewaltige Steuerleistung des Banater Wein- Banater Weinlandes­­ lande3 in den vergangenen Jahren hätte zu dieser­­ den Schritt ja eben gegen die Konkurrenz von „drü­­ben“ vernichtend ausholen. Die Weinbauern des Banates müssen zusammenschließen und dürfen nicht zusehen, wie man die Erfolge von Jahrhunderten vernichtet, um gut organisierten Winzergenossenschaften an die Hand zu gehen. Wir arbeiten, zahlen und wollen ebenfalls leben. Es­ geht nicht um eine Gemeinde, sondern um Die Landwirtschaft das ganze Gebiet. kann von sich aus kaum mehr existieren und Das bestehende blühende Weinland will man zugunsten anderer Gegenden künstlich ver­­nichten. Wohin soll es führen? &3 ist für uns erfreu­­lich, daß der Präsident der Land­wirtschaftskammer, Lugojanu, ebenfalls Weinproduzent ist; für ihn ist es eine Auszeichnung, daß seine Weine in Bu­­siasch prämiiert wurden; wir möchten aber doch die Meberzeugung erhalten, daß die Interessen der Ge­­samtheit nicht hinter persönliche Vorteile gestellt wer­­den. Darum laden wir den Herrn Aderbauminister und den Herrn Präsidenten der Landswirtschaftskam­­mer höflichst ein, uns einmal zu besuchen. Vielleicht wird sich auf diese Art und Weise eine Lösung finden lassen, die ung nicht der Existenzmöglichkeit beraubt, sich rasch

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