Banater Deutsche Zeitung, Mai 1933 (Jahrgang 15, nr. 99-121)

1933-05-03 / nr. 99

= mans nzjährig 309 Lei, Halbjährig 400 Lei, En anne 10 Lei mongilich. — 7 ° > Migge fd 200 Lei, monatlich 79 Lei — Zuse ug x Ausland monatli­ch nachmittags, mit Ausna­hme von Bonn- und Feiertagen, — Anzeigen nach Tarif. 120 Lei. — Erscheini­gti E77 NET und Verwaltun­g i: Temeswar, einspre znd und 15. Jahrgang *0 It to­­ 7 SE TOR pre n un del: 49 Ynpt1a 1004 4 VAT D 2.04 ‘ ie ib­ zu Stadt, Deutsches er: Schriftleitung Nr. 14—18. Verwaltung Nr. erlag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft, » ZÜGER Timișoara-Temeswar, Mittwoch, 3. Mai 1933 Nr. 99 “ - 12 Der Festtag der deutschen Arbeit Millionen sammelten sich am 1. Mai in Marschkolonnen . Arbeiter aus Deutschland und Österreich von Hindenburg und Hitler empfangen Reichskanzler Hitler gibt das Arbeitsprogramm für das erste Jahr Jener Tag, der Jahrzehnte hindurch der Tag des marxistischen Klassenkampfes war, ist durch die nationale Revolution in Deutschland zum Tag der deutschen Arbeit, zum Tag der ganzen Na­­tion geworden. In allen Städten des deutschen Reiches fanden riesige Aufmärsche statt. Benumzüge von einem Ausmaß, wie sie Deutschland noch nie zu sehen bekommen hat. Stra­ zu den Zügen schritt der Arbeiter neben dem Werfleiter, der Gelehrte neben dem Handwerker, der Pro­­fessor neben dem Studenten. Die Städte trugen Flaggensc­hmuckk und Maigrün. Im Ruhrgebiet haben sich die Sirenen der­ Fabriken zu einem Massenchor­­ der Arbeit zusammengetan. Dann wurde auf allen Betrieben und Fabriken, zum erstenmal, die Hafenkreuz­­fahne gehißt. In Altona rückten die Gewerbetreibenden mit den historischen Fahnen der alten Innungen aus. Symbolische Wagen wurden aufgefahren. Auf dem Wagen der Tischlerzunft war­­ die Aufschrift angebracht: Das Schicsal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich! Dem Wagen wurde eine Hakenkreuzfahne vorangetragen, die ein Arbeitsioser aus Ho­­belspänen geflochten hatte. In Ha­m­burg Hilden die Schiffe zum erstenmale neben Schwarz­­weiß­ rot auch die Hakenkreuzfahne. Gleichzeitig mit den Feiern in Deutschand haben fänstiche,. deutsche­ Gesandtschaften und >, Konsulate im Ausland eindrudkvolle Feiern veranstaltet. Arbeiterempfang bei Hindenburg und Hitler­­. In Berlin fand 6 Uhr abends in der­ alten Reichskanzlei der Empfang der Arbeiter aus allen Teilen Deutschlands und aus den acht Ländern Oesterreichs statt. 80 Arbeiter aus dem Reich und 8 Arbeiter aus Oesterreich wurden vom Reichspräsi­­denten v. Hindenburg und Reichskanzler Hitler empfangen. Die Arbeiter wurden mittels Großflug­­zeugen nach Berlin gebracht und erschienen alle in ihrer Arbeitsflust: der Bergmann in der Berg­­­­Den Höhepunkt des Tages bildete die Riesen­­fundgebung auf dem­ Tempelhofer Feld, die abends 8 Uhr stattfand.­ Die Aufmärsche begannen schon in den­ Nachmittagsstunden und dauerten viele Stunden hindurch­­ an. 600.000 Menschen zogen geschlossen, in sechs Riesenkolonnen auf das Feld, mehr als 600.000 aber begaben­ sich einzeln oder in Gruppen zur Kund­­gebung. Die Zahl der Teilnehmer wird vielfach auf­ anderthalb Millionen Menschen geschätzt. Transpa­­rente erhellten das Feld, auf dem sich 3009 Fahnen und Standarten im Maiwind blähten. Die Kundgebung wurde von dem Lied „Der Gott, der Eisen wachsen­­ ließ, der wollte keine Knechte“ eingeleitet, worauf Minister Goebbe 15 den Tag als ein Bekenntnis zum sittlichen Ethos der Arbeit, zur Kundgebung des Wirk­ens, die Ideologie des Marrismus endgültig zu zerschlagen, bezeichnete. Nach der Rede Goebbels wurde durch eindrussvol­­les Schweigen das Andenken der 7 Bergleute, die am Vortag in Essen tödlich verunglüt waren, wie auch das Andenken zweier SA-Männer, die Sonntag in Neuenburg, bezw. Kiel erschossen worden sind, ge­­ehrt. Hitlers erster Jahresplan zum deutschen Aufbau Unter ungeheuerer Spannung trat dann, vom­ Millionen Stimmen umjubelt, Reichskanzler Hit­­ler vor das Mikrophon. Die Marxisten verwandel­­ten den Tag des werdenden Lebens in den Tag des mannsfluft, der Schiffer in seiner­­ Teerjoppe. Der deutsche Arbeiter hat bei diesem Empfang die Ehre erfahren, die ihm gebührt. Hitler erklärte, es sei be­­hauptet worden, daß die nationale Revolution gegen den deutschen Arbeiter gerichtet wäre. Das ist eine Lüge. Die nationale Revolution will im Gegenteil die deutsche Arbeiterschaft in die große Gemeinschaft des Volkes eingliedern und sie auch innerlich in das­­ heilige deutsche Reich einbauen. Hasses, des Neides, des Bruderkampfes, begann er seine Rede. Der erste Mai war Jahrzehnte hindurch das Monument der Trennung und Zerrissenheit des deutschen Volkes. Nach einer Zeit des Insichkehrens kann wieder gesungen werden: „Der Mai ist gekom­­men!“ Der Mai, unseres Volkes Erwachen. Das Symbol des Klassenhasses verwandelte sich in das Symbol der Einigkeit, der schaffenden Arbeit, die seine Grenzen kennt. Die Ergebnisse des Klassenfaup­­fes liegen flax vor uns. Wir wollen daraus lernen, das deutsche Volk muß sich wieder gegenseitig kennen. Zerfallen muß es den Weg zueinander finden. Sieb­­zig Jahre lang war die Zerstörung des Volkes poli­­Wahn erfunden, fisches Gebot. Was menschlicher kann menschliche Einsicht wieder überwinden. Wir sind unerschütterlich entschlos­­sen, diese Aufgabe der Geschichte zu er­­füllen. Wenn das deutsche Volkf nicht zueinander will, so werden wir es zu­­einander zwingen! Der gegenseitige Respekt darf nicht von der Art der Arbeit abhängig ge­macht werden. Er hängt viel­­mehr davon ab, wie der einzelne seine­ Arbeit ver­­richtet. Millionen ist die Zahl derjenigen, die arbei­­ten, ohne­­ die Hoffnung damit Reichtümer zu einer­­ Anderthalb W Millionen Menschen auf dem Semperzojser Feld Wir richten einen Appell an die Unternehmer und Geschäftsleute: Sie haben die Pflicht mit ihrem Ver­­mögen zur re ESSEN we­­en, Nie­ tand soll mit „u­­ungen­­ . “Jeder hat Die Pflicht“ alles is tun, was Arbeit Toasten Tann! Wenn die­ Welt die deutsche Arbeit verfehmt, so muß sich jeder Deutsche nun umso mehr der deutschen Arbeit annehmen. An jedem einzelnen liegt es, Mil­­lionen Arbeit zu geben. Durch den Neubau der deut­­schen Straßen soll heuer ein N­iefenprogramm an öffentlichen Arbeiten bewältigt werden. Eine gigan­­tische Arbeit, die Milliarden erfordert. Diese Milliar­­den. Durch ihren Idealismus lebt die Nation. Je­­­­den aber müssen aufgebracht werden. Widerstände 45 406 in“ | | ‚rie gewesen ist, verführerisch zwar, dem Stand muß man die Bedeutung "des "anderen Standes lehren. Die Erhebung eines Volkes ist kein Geschenk des Schiksals, sie muß erkämpft werden. Wir werden es beweisen, daß Marxismus nur Theo­­aber niemals nuß- und glühbringend für ein Volk. Der schönste Frühlingstag konnte nicht das Symbol der Zerset­­zung bleiben, das hat das deutsche Volk instinktiv ge­­fühlt. Wir kämpfen unverrückbar dafür, daß die Macht, die der neue politische Glauben erobert hat, immer stärker werde und daß die Idee das deutsche Volk immer mehr für sich gewinne. Das Selbstgefühl soll in dem deutschen Menschen eriwect‘ werden, das Gefühl der Eignung und Befähigung zu großem Werk. Das deutsche Volk ist nicht­ zweitrangig, wenn es, die Welt­ auch tausendmal 'so 'haben möchte! Das deutsche­­ Volk ist stark, wenn es stark sein will. Es kann vergewaltigt und in Ketten geschlagen werden, demütigen und beugen läßt es­ sich­ aber nicht mehr. Der Marxismus beruhte auf dem Vorurteil, daß Handarbeit schändet. Nein! Dieser Glaube muß aus­­gerottet werden. ­Arbeitsdienstpflicht für jeden Deunim­en Von „diesem Jahr an wird jeder Deutscher, sei er wie hoch immer ge­­stellt, durch die Arbeitsdienstpflicht einmal in seinem Leben zur Handar­­beit geführt. So wird er richtig lernen zu befehlen, weil er "inne gelernt hat zu gehorchen! Wir bringen die Befreiung der schöpferischen Initiative von majoritativen Beschlüssen im Parla­­ment und die der Wirtschaft. Mehrheitsbeschlüsse sind immer der Ausbruck von Halbheit und Feigheit. Die Synthese muß gefunden werden zwischen schöpferi­­schem Geist und der Verpflichtung dem ganzen Bolke­n gegenüber. In diesem Jahr soll die erste Etappe auf dem Wege einer organischen Wirtschaftsführung zu­­rückgelegt werden. Der Aufbau beginnt bei der Wur­­zel, beim Bauern und führt über den Arbeiter zum Intellektuellen. Zwei große Gruppen von Arbeits­­schaffung werden heuer in Angriff genommen. Pri­­vate und öffentliche. Alle deutschen deutschen Arbeitern Häuser müssen von in Stand gesetzt werden. Das bedeutet Beschäftigung für Hunderttausende. Aufruf zur Arbeitsbestraf­ug

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