Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1934 (Jahrgang 16, nr. 269-291)

1934-12-01 / nr. 269

reis 3 Lei Berufspreis: ganzjährig­­ 500 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 79 Lei — usiand monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich Uhr nachmittags, mit Ausnahme von Eon und Feiertagen, =» Anzeigen nach Tarif, re­in Timișoara 10 Lei monatlich. — A Timișoara, Samstag, 1. Dezember 1934 Se von französischen Frontkämpfern nach Paris eingeladen Abreise in nächster Zeit - Berlin, 30. November (Dp) Die­ „Essener Nationalzeitung“ bestätigt die Nachricht, daß Reichsminister und Stellvertreter des Reichsführers Rudolf H­e­f sich in nächster Zeit nach Paris begeben werde, um damit einer Einladung der französischen Frontkämpfer Folge zu leisten. Heß werde in der französischen Hauptstadt als Privat­­person auftreten und Erkundigungen darüber London, 30. November (Dp) „Manchester Guardian“ erfährt aus Paris, daß­­ Moskau­­ und Prag Besorgnisse in de­rin­­S­i herheitspolitik "abweiche.­ Litwin iW­­iii. leScu­­ und Tewfik Ruschdy Bey sollen den französischen CE „Außenminister vor einem solchen Versuch auch ge­­­­einziehen, welche Aussichten eine Verständigung zwi­­schen Frankreich und Deutschland habe. Es heißt, daß ihn Ribbentrop begleiten werde. Dieser Nachricht steht ein halbamtliches deutsches Dementi gegenüber, doch legt man dasselbe so aus, daß da­­mit nur der nichtamtliche Charakter der Reise hervorgehoben werden sollte. warnt haben, weil Barthou eine Politik der Verstän­­digung mit Deutschland für Selbstmord gehalten habe. Laval hofft aber, dann „es“ umr doch gelingen ! Politik green gt einem Sue­­aulakehenge, " den mit Deutschland liegen soll. Laval will eine Verständigung mit Deutschland Bruch mit der Sicherheitspolitik Barthous? Seh­huldigungen gegen Popovici werden zurückgezogen? Mehrheitspartei auf dem Geheideweg : Kamyj oder Kompromiß București, 30. November (R) Das hauptstädtische Blatt „Curentul“ berichtet: In der morgen stattfindenden Sitzung der permanen­­ten Delegation der liberalen Partei soll festgelegt wer­­den, daß die Partei den Kampf in der Skoda-Affäre bis zum Ende führen wird. Gleichzeitig wird man zu verstehen geben, daß ein politisches Kompromiß unmöglich sei. Dasselbe Blatt behauptet auch, es sei nicht ausgeschlossen, daß der Skoda-Bericht noch in der Kommission oder aber in der Kammer modifi­­ziert wird, indem man Popovici von jeder Anklage freispricht. In diesem Falle würde der gewesene Ju­­stizminister nicht vor Gericht gestellt werden. Dinu Bratianu wird heute in der Haupt­­stadt eintreffen und mit TatareZ3en eine Bespre­­cung haben. Man glaubt, daß in der Sitzung der permanenten Delegation die Stoda-Angelegenheit doch nicht berührt werden wird, damit keine Debat­­ten hervorgerufen werden, die zu überflüssigen Pro­­vokationen der national-zaranistischen Partei füh­­ren könnten. In der Sitzung soll die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Landes um die durch das neue Außenhandelsregime entstandene Lage überprüft werden. P­etroleumanlage in Flammen Riesenfeuer bei Havanna London, 30. November (Dp) Die Betroleumanlage der Standard Oil bei Havanna ist gestern in Brand geraten. Das Feuer griff so rasch um sich, daß bald die ganze Anlage in ein Flammenmeer getaucht war. Fortwährend ver­­„nimmt man Explosionen und an ein Löschen des­­ Brandes ist nicht zu denken. “ Zu Kronstadt ist der Kommandant des 5. Korps General Florescu gestern abend an Herzschlag verschieden. Im Krieg hat er als Militärattachee in Rom die rumänische Freiwilligenlegion in Italien IRRE Schwere Eisenbahnkatajstrophe in Itlalien 80 Insassen eines Schienenautos verletzt Turin, 30. November (Dp) Gestern kam es bei einem Schienenwechsel zwi­­schen einem dichtbesegten Schienenauto und dem Schnellzug Turin--Aosta zu einem Zusammenstoß, der katastrophale Folgen zeitigte. Das Schienen­­auto ging vollständig in Trümmer, der Benzinbe­­hälter explodierte und hüllte die Unglücksstelle in Flammen. Alle 80 Insassen des Autos wurden ver­­legt und viele ringen mit dem Tode.­­ Im Zusammenhang mit dem­ Zwangsaus­­gleich der Bercovici-Bank verlangte gestern der Il­­fower Staatsanwalt die Verhaftung der Leiter der Bank, DEU LEN N 28 " am­ WEIS AEEN t 1 art 22 bh; in N vigoare T,YNuseul Schriftleitung Tc Verwaltung: ernspre Schriftleitung Nr. BE Timișoara h g der Schwäbischen Verla Amar 1 ın Arisa, Asoviatiune sibiu | Str. Lonoviei (Deutsches an) —18. Verwaltung Nr.­­ Aktiengesellschaft, Zimișoara) 16. Jahrgang Nr. 269 Die innere Lage Deutschlands Wie weiter? — Die vorhandenen Spannungen — Wie das Ausland Tombildert — Alle Entscheidungen durch den Willen Hitlers (Von unserem Korrespondenten) DaD. Berlin, Ende November Veber der innerpolitischen Lage Deutschlands liegt eine gewisse Spannung. &3 ist nicht nur die Auslandspresse, die Kombinationen darüber aus­stellt, ob das Deutsche Reich vor neuen revolutionä­­ren Ereignissen steht. C3 kann nicht­ bestritten wer­­den, daß auch im Inland die Frage nach dem: Wie weiter? da und dort gestellt und erörtert wird. S­o­­ziale Demonstrationen gegen Menschen, die sich nicht in die nationalsozialistische Volksge­­meinschaft eingliedern, werfen ebenso Fragen nach dem wirtschaftlichen Kurse auf wie e3 durch die De­­visenschwierigkeiten oder durch die Maßnahmen zur Sicherung des Preisniveaus geschieht. E3 empfin­­det jeder, daß Deutschland gegenwärtig schwere und ernste Zeiten durchlebt. Die Tatsachen Es kann er bestritten an daß diese Sim­m­el Heine AGUL gendelt Den Geonhendeln nach der De­nanz, sondern die beschränkenden Maßnahmen ge­­gen das Studium junger Deutscher im Ausland und die Schwierigkeiten bei jeder Auslandsreife rufen diese Dinge zahllosen Familien ins Gedächtnis. Das Preisproblem, mag es sich nun um Butter oder Kartoffeln handeln, beschäftigt jede Hausfrau um so mehr, als der Wille, mit in erster Linie in der Reihe der Opferer für das Winterhilfswerk stehen, die Ausgabenseite im Wirtschaftsbuch der Hausfrau peinlich korrigiert. Der Umstand, daß andererseits da und dort die gebotene soziale und wirtschaftliche Disziplin außer Acht gelassen und im Gegenteil mun­­ter gehamstert oder das selbstverständliche Opfer verweigert wird, trägt nicht dazu bei, mitten im November sonnige Herzen zu schaffen. Wenn der Minister Göbbels in einer Rede erklärte, in der er sich mit den Demonstrationen gegen solche sich von der Volks­gemeinschaft trennenden Elemente be­­schäftigte, es sei besser, diese einzelnen Individuen würden klar vom Volke als Schädlinge erkannt, als daß deren Sünden der allgemeinen Staatsordnung zur Last gelegt würden, so wird auf jeden Fall durch diesen Satz das Vorhandensein gelegentlicher Span­­nungen anerkannt. Ist dem aber so, dann ist es natürlich, daß vor allem das Ausland auch in personeller Hinsicht Ver­­mutungen über die weitere Entwicklung in Deutsch­­land anstellt und sich fragt, ob die Thesen, die der eine Minister vertritt, mit den Auffassungen eines anderen Ministers vereinbar sind. Und ob nicht diese Strömung de. Und­­ so schließlich über eine andere siegen wei­­ist man denn mitten drin in dem Kom­­binieren darüber, ob die landläufig als radikal be­­zeichnete Gruppe Göbbels, Darre, Ley oder das bürgerliche Element vertreten durch Schacht, Göring und die Reichswehr obsiegen werde. Und da die Reichswehr angeblich am 30. Juni einen großen Sieg erfochten habe, so wird denn heute schon ein neues Strafgericht über den Radikalismus angekündigt. Wer in völliger Unabhängigkeit und Freiheit in Deutschland selber die Dinge beobachtet und dann von diesen Kombinationen Kenntnis 27­ hält, wundert sich immer nur über die Instinktlosig­­keit, die solche Ansichten verraten. Haben die Väter dieser Ideen schon vergessen, daß sie vor dem 30. Juni das Gespenst einer zweiten Revolution mit ab­­­­soluter Gewißheit voraussagten und doch alles ganz ander z3 gekommen ist? Man möchte aus Die Entsceidung liegt bei Hitler 2 af:

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