Banater Deutsche Zeitung, März 1936 (Jahrgang 18, nr. 50-74)

1936-03-01 / nr. 50

» Ki H 5 « + Z € € a1, R CT TERTRALL X “ D­N H. rt BA "220902 - M3442 Be Preis 3 Lei * a SE GEM A 33 3 “al Giune 1bivy Bezugspreis: ganzjährig 800 Lei, halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei, —­eitung in Timișoara 10 Lei monatlich. -- Ausland monatlich 120­­ 377 Mf Erscheint täglich Uher nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — ke­ch nua Tarif. Smeifileitung und Verwaltung: Timisoara, Stadt, rg Fr Fernsprecher: Schriftleitung Nr. Verwaltung ,Dru und Verlag der Schwäbischen Verlags: Aktiengesellschaft." Timisoara. 18. Jahrgang Timisoara Sonntag, 1. März 1936 Nr. 59 . Hitler: Erbfeindschaft ein Unsinn! Freundschaft zwischen Deutsch­­land und Frankreich In einem neuen Krieg würden beide Staaten verbluten! Frankreich braucht nur zu wollen und das Märchen von der dings en zergeht in Nichts Paris, 29. Feber Im Blatt „Baris Midi“ veröffentlicht De So­us venel den Verlauf einer Unterredung mit Hitler, die vor der Ratifizierung des französisch-russischen Bündnisvertragss stattgefunden hat. Laut dem Ber­­icht erklärte Hitler: Was denken Sie eigentlich von mir? Sie mef­­cht, Hitler­­ gibt Friedenserklärungen ab, es ist sind2 Wäre es nicht an di­e berühmte französische Logik zu Rate ziehen würde? Es muß doch jedem klar sein, daß­ es für Deutschland und Frankreich die Vernichtung bedeu­­ten würde, wenn sie sich nochmals auf dem Schacht­­feld treffen müßten. Führt die Logik nicht viel mehr zu der Erkenntnis, daß ich dahin strebe, das Beste für mein Land zu erreichen? Und ist dies Beste nicht der Frieden? Ich habe mich mit dieser Auffassung zuerst an das deutsche Volk gewendet und es hat mich verstanden. Jetzt tue ich es auf internationalem Ge­­biet. Es ist mir gelungen, das deutsche Volk davon zu überzeugen, da­ß die Behauptung von der Erb­­feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich ein Unsinn ist. De Jouvenel bemerkte hier: In ihrem Buch „Mein Kampf“ sind sehr viele böse Dinge über Frankreich enthalten. Dieses Buch wird vom deut­­schen Volk als politische Bibel gewertet. Es er­­scheint in immer neuen Auflagen, ohne daß darin die über Frankreich handelnden Stellen berichtigt würden.­­ Darauf antwortete Hitler: Wo ich das Buch schrieb, befand ich mich im Gefängnis. Es war die Zeit, da französische Truppen das Ruhrgebiet besetzt Paris, 29. Feber (R) Die französischen Blätter befassen sich ausnahms5­­­03 eingehend mit dem Interview, das Reichskanzler Adolf Hitler dem Mitarbeiter des „Paris Midi“ gegeben hat und dessen Verbreitung durch andere Zeitungen die französische Regierung untersagt hat. Sie sehen den Versuchen, einer deutsch-französischen Annäherung pessimistisch entgegen und wenn sie auch nicht an dem guten Willen Hitlers zweifeln, so be­­trachten sie dennoch die Möglichkeiten zu einer Ver­­wirflichung als zu gering. Denn Hitler werde keine großen Zugeständnisse machen und das Deutsche Reich werde wahrscheinlich nicht in die Forderungen eingehen, die Frankreich stellen müsse. Die Annähe­­rung sei nur im Rahmen der kollektiven Sicherung des Friedens, d. h. durch den Völkerbund möglich. „L'Oeuvre“ meint, die französische Regierung werde als Antwort Reichskanzler3 auf den Friedensappell des deutschen folgende drei­ Forderungen teilen: 1. Deutschland soll nach Genf zurückkehren; 2. Die hatten und zwischen den beiden Ländern die größte Spannung herrschte. Frankreich war damals der Feind und ich stellte mich auf die Seite meines Va­­terlandes, wie es meine Pflicht war. Heute ist kein Grund für einen Konflikt vorhanden. Soll ich nun aber mein Buch korrigieren, wie ein Schriftsteller bei einer Neuauflage? In bin Politiker und nicht­­ "Schriftsteller. Bu es nur gelingt, ‚eine Versöhnung in das große Buch Diese Korrektur trage ich wann der Geschichte ein. Hitler äußerte sich dann über die französisch-rus­­sische Vereinbarung und­­ saate u. a. folgendes: Sind Sie sich dessen bewußt, was sie tun? Sie lassen sich in ein solches diplomatisches Spiel hinein­­zerren, durch das nichts anderes als ein großes europäisches Durcheinander entstehen wird, aus dem nur ein Staat (Rußland) Nutzen ziehen könnte.­­ Ich erkläre im Namen des ganzen deutschen Volkes, daß Frankreich nur zu wollen braucht, damit dem Mär­­chen über die angebliche deutsche Gefahr ein Ende bereitet werde. Der Führer des deutschen Volkes, den dieses Volk mit­ großer­ Anhänglichkeit­­ umgibt, wünscht die Freundschaft mit Frankreich. ‚Der Eindruck in Paris ehe Die Erklärungen, Hitler­ haben in Frankreich riesiges Aufsehen­ erregt. Man ist allgemein der An­­sicht, daß er noch nie in so bestimmter Weise über seine Friedens­bereitschaft und die Verständigung mit Frankreich gesprochen hat. Annäherungspolitik soll sich auf die Beschränkung der Rüstungen stützen und 3. Die unbedingte Beach­­tung des Status quo in Mitteleuropa. “Nur wenn Deutschland diese drei Forderungen annimmt, können heuste Verhandlungen begonnen werden. Das rechtsgerichtete Blatt „Le Jour“ schreibt, Reichskanzler Hitler könne seinen ehrlichen Willen am besten dadurch beweisen, daß er sich im Namen des gesamten deutschen Volkes dem französisch-russischen Pakt anschließt. „Betit Journal“ bezweifelt den Friedenswillen des Reiches, indem es die Frage stellt: Wenn Deutschland wirklich den Frieden will, warum schließt 23 sich dann dem System der­­ gegen­­seitigen Hilfe nicht an? Der Platz Deutschland3 in Genf ist leer, seit es fort, der Freundschafts­vertrag, den Frankreich mit seinen gewesenen Sh­easaeanern wünscht, soll sich gegen keinen einzelnen Staat rich­­ten. Wir wollen heute mehr als je­den Frieden mit Deutschland, doch möge dieser Frieden keine Spitze gegen einen­ anderen Staat enthalten, wird dies die Nite Zorret­e r meines Buches sein. Baris stellt drei Bedingungen für eine Annäherung Auch Ion ein Fortschritt : am guten Willen Hitlers wird nicht gezweifelt in de, re | 5 fe) Z 4 7 Te ZUM ES Lohnt sich nur zu leben für etwas, wofür sich auch zu sterben lohnt. Werner Sombart. DIE GEGENWART WAS GESCHIEHT IN DER WELT? Französische Politiker und ihr Bankkonto Die Behandlung, die Frankreichs Sozialisten­­führer Leon Blum kürzlich von Seiten der Roy­a­­listen erfuhr, wird nach Ansicht der französischen So­­zialisten diesem bei der kommenden Wahl erheblich von Nuben sein. Dazu kommt noch, daß Blum außer­­ordentlich reich ist, was sich zwar nicht gan­z mit dem sozialistischen Dogma verträgt, dafür aber der Par­­tei den Wahlkampf erleichtern dürfte. Blum ist der Sohn eines sehr wohlhabenden Kleiderfabrikanten, an dem­­ ein ‚leanes einbnen erbte, Blum sel z u. EN N­WE: MC peziali auf Gesellschaftsrechte und möglichen Unternehmungen. Riesensummen, was schließlich auch nicht gerade sozialistisch aehan­­delt Bekannt sind seine finanziellen Interessen­ an der Hispano-Suiza, „einer Automobilfirma, die herstellt. In seinen privaten Verhält­­nissen entspricht­ Herr­ Blum eines Sozialisten. Blums Vermögen be­­trägt angeblich weit über 400 Millionen Lei. Nicht weniger reich ist übrigens La­val, der als Advokat ungeheure Einnahmen hat. Einer der reichsten Leute in der französischen Politik ist ferner Fl­andin, im Privatberuf Bankier. Sehr wohlhabend, wenn auch nicht ganz so weich wie die vorgenannten, genwärtige Bremier Sarraut, dem die Zeitung „Depeche de Toulouse“ gehört, das größte und beit­­unterrichtete Blatt außerhalb von Paris. Ihre eige­­nen Finanzen konnten all diese Herren bisher erheb­­lich besser ordnen als die des Staates. „Dem Angreifer keine Prämie“ Die erste Märzwoche wird eingeleitet mit der Tagam­a des Ahtzeichner Ausschusses, der die Sanktionsstaaten­­ bei der Durchführung der Strafmaßnahmen neben Italien praktisch auf eine Linie bringen soll. Die Teilnahme Eden35 wie Flan­­din3 an dieser Sitzung­ ist angekündigt.. Auf der Ta­­gesordnung steht die tatsächliche Anwendung des­ am 6. November 1935 bereits grundsätzlich gefaßten Be­­schlusses der Einfuhrsperre von Petroleum,­­ Kohle, Eisen und Stahl gegen Italien. Der letzte Völker­­bundsbericht­ zu diesem Thema­ hat festgestellt, daß die Oelsperre ohne die­ Mitwirkung der­ Vereinigten Staaten, die bisher nicht erreicht worden ist, lücken­­haft bleibt. Dieses Bedenken fällt auch deshalb ins Gewicht, weil einige Sanktionsstaaten z. B. Rumä­­nien eine Entschädigung für Ausfälle in ihrem Ita­­lien-Geschäft verlangen. Auf englischer Seite hat sich aber — gerade infolge­ der italienischen­­ Erfolge in Ostafrika — der Widerstand neben Italien unter der Parole verschärft: „Dem Angreifer keine Prämie!“ Es ist auch der­ Gedanke anderer Sank­­tionen, wie z. B. eines Anlau­fsverbotes für italieni­­sche Schiffe in Häfen der Sanktionsstaaten aufg­e­­taucht, was von der stark entwickelten italienischen Schiffahrt sicherlich empfunden wurde. Italien rührt sich daher schon jetzt und soll Frankreich mit der Kandiatng der römischen V­ereinbarung bedroht ha­­ben (vom 7. Jänner 1935). In de­a ersten Hälfte März wird auch die Veröffentlichung des englischen Weißbuches­ über die weitere Aufrüstung Englands erwartet. Es wäre ganz abwegig, die Bedeutung dieses Rüstungsprogramm3 allein aus dem finan- ist. Luru5wagen Idealbild dem Gebiet des Han­el3­ und verdient als Berater also nicht gerade aller dem ist der qe=

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