Deutsche Tagespost, Dezember 1919 (Jahrgang 12, nr. 252-274)

1919-12-03 / nr. 252

» Seite 2 4 r­eg übrigbleibenden Teiles eine befriedigende Lösung des serbischen Problems ergeben könne. Diese die Lebensinteressen der Monarchie so nahe berührende nachdrückliche Stellung«­nahme veranlaßt mich, mit diesem Gegenstand mich näher zu befassen und mit allergnädigster Erlaubnis Em. Majestät meine bezüglichen An­­sichten vorzutragen. Indem ich Died tue, nehme ich von dort« herein an, der Serbien die den Bulgaren zuge­sagten östlichen und ehelichen Gebietsteile verlieren werde und wir infolge der Durch uns zu erfolgenden Annex­on seiner nordwest­­lichen Ehe e8 von der Save und der Donau gänzlich abschweiven werden. Es schwebt mir jegt ein Gebiet vor, dessen Süd­westgrenze, von der mittleren Drina ausgehend, unweit der Donau, in der neuen bulgarisch-moldauischen Grenze anschlichen würde, wobei die militärischen Gesichts­­punkte bezüglich einer günftigen , strategischen Linie selbstverständlich Berücksichtigung finden würden; auf anderer Seite müßten wir jedoch dahin streben, daß das durch uns zu erobernde Gebiet nicht allzu groß sei und sich hauptsächlich auf die fruchtbaren Strußtäler beschränke. Drittens würde Serbien dedurch verkleinert werden, daß er das im Londoner Protokoll ihm zugesprochene albanische Gebiet verldre. Mi allem Nagdevsch muß ich Stellung gegen die Suufton nehmen, als ob die Einver­­leibung aller Serben in die Monarchie den zuffischen Wühlereien und den monarchiefeind­­lichen serbischen Umtrieben ein Ende bereiten und ihl­nmitenfall der dauernde Anschluß des Serbentums an die Monarchie Durch­ Aufopferung ungariischen Nationalstaates erreichbar sein würde. Die Bereinigung aller Serben unter dem Szepter eines Series, die Steigerung des Gewichts des serbischen Elements auf Kosten anderer Stämme. Die Herbeiführung einer großen Mehrheit der orthologen Serben den Sroaten gegenüber, alle diese Momente würden eine Bun: Agitation unterfragen und fordern. Ede Bageständnis an den Nationalismus wäre eine Waffe im Sampfe für das rote Bier, für den Abfall von der Monarchie. Pi Diesen Darlegungen hoffe,ich, bewiesen zu haben, daß der von mir vorgeschlagene Weg vom Standpunkte der eigenen „Interessen der Monarchie der wichtigste und aller Wahrschein­­lichkeit nach der einzig gangbare ist .Eine Verstümmelung des serbischen Staates wird Rußland sehr schwer ertragen. Eine völlige Anregion Serbiens wäre ein Schlag und ee Demütigung für die russische Politik, die Rußland, ohne eine völlige Niederlage erlitten zu haben, kaum jemals erdulden würde, eine völlige Nieder­­lage Rußlands aber gehört wohl nicht unter die wahrscheinlichen Ereignisse. ‚ Wollen wir nicht in die Bmwangslage geraten, einen Krieg & outrance gegen Rußland durch­­zukämpfen, und wollen wir nicht einem ehrbaren ad vorteilhaften Frieden den Weg verlegen, so müssen wir uns hüten, Serbien Guder ein Kriegsziel festzustellen, das weit über die pflicht­­gemäße Beachtung der eigenen Sicherheit Yom wie über die militärischen Wahrscheinlichkeiten unseres heldenmütigen Ringen gegen die uns umfassende Miebermacht hinausgehen würde, des Rumänien. Nachtritt der Regierung. Klausenburg, 2. Dezember. Aus Bulareit wird gemeldet, daß das Kabinett Ge­­neral Baim­­anu demissioniert hat. (T.­U. ®.) Audienzen der Parteiführer. Klausenburg, 2. Dezember. Aus­­ Bulareit wird gemeldet, der König Habe die Führer der politischen Parteien zu sich berufen. Er at die Bildung , an das DR wieden unterzeichnen wird, schlüssig zu werden, (To. D,) vg Hermannstadt, Mittwoch m­­an er a rennen bezüglich eines Koalitionskabinettes­ zu machen, da die Führer Jugoslawiens seine Möglichkeit sehen, die Streitigkeiten beizu­legen. Dennoch it man allgemein der Ansicht, daß die in W­älde stattfindende Nationalversammlung die Unstim­­migkeiten der verschiedenen Provinzen zum Aus­­gleich bringen werde. (TA. D.) Das Schiksat Ruklands, Ein Blod der russischen Nachfolgers­­taaten unter Teilnahme Rumäniens? Warschau, 2. Dezember. Die Blätter be­­richten über Verhandlungen bezüglich­ Gründun eines Staatenblocdes der vom alten Nukland losgetrennten Staaten, die zu einem­ Lieberein­­kommen geführt hätten. Die Initiative des pol­­nischen Kabinettes sei von allen Staaten an­­enommen w­orden, die sich gegen alle Be­ziebungen zur Wiederherstellung Ruhlands in seinen alter Grenzen ausgesprochen hätten. Die Blätter befassen ss mit der Bedeutung eines möglichen Beitrittes Rumäniens zu diesem Bloc. (TA, D,) Rufsiihe Friedensverhandlungen. Barihau, 2. Dezember. Die Vertreter des aus dem alten russischen Neic­e gebildeten Staatenblockes haben beschlossen, die Friedens­­verhandlungen mit den Vertretern des Sowjet­­kabinettes in Moskau zu beginnen, Zeptere sollen, wie gemeldet wird, bereits in Neval eingetroffen sein. (TU. ©.) Präliminarfriedensverh­andlungen bilden Sowjetruskland und Livland. Stodholm, 2. Dezem­ber. Aus Helsing« forS wird gemeldet, daß zwischen dem lettischen Kabinett und der Sowjetregierung die V­erhand­­lungen über den Präximinarfrieden begonnen hätten. (TU. D.) Türkei, Zürttige Parlamentswahlen. Baris, 2. Seren Aus Konstantinopel wird gemeldet: Die Reichstagswahlen sollten im jungen Reiche abgehalten werden. Das türkische Kbinett ist Äußerst besorgt, weil in den meisten Kreisen jungtürkische Abgeordnete gewählt wurden. (TA. D.) Die Belebung Kleinasiens Durch Die riesen nur vorübergehend. P­aris,2. Dezember. Infolge Einschreitens des otomanischen Kabinettes hat der Konferrat dem Kommando der griecisigen Truppen aus Smyrna anbefohlen, die Parlamentswahlen in diesem Bilajet zu gestatten. Die­ser Truppen leisteten seine Folge, weshalb der Unterrat neuerlich betonte, daß die griechische Biegung von Kleinasien nur Srootforiia sei. (TA. D.) Manin im Vordergrund. Die an Serbien angeschloss­enen Bro­­vinzen f­ordern vollst­ändige Autonomie. Baris, 2. Dezember. Aus Belgrad wird gemeldet, daß Die innere Lage Jugoslawiens sich infolge andauernder Unstimmigkeiten zwischen Serbien und den neuen Provinzen, die eine voll­­ständige Autonomie wünschen, noch nicht kon­­solidiert habe. Der Ministerpräsident Domwido­­witsch war nicht in der Lage einen Vorschlag Klausenburg, 2. Dezember. Aus Bukarest wird gemeldet, daß dort allgemein die Nachricht verbreitet sei, das neue Kabinett werde unter­­ dem B Präsidium von Yuluf Maniu gebildet werden. (TA. D.) Die Mehrheit der Minister wird dem nationalen Blod entnommen. Klausenburg, 2. Dezember. Aus Bu- Torest wird gemeldet: Das neue Kabinett muß unbedingt den Willen de Parlamentes zum Ausbruchk bringen, denn sonst würde Dieses das Kabinett nicht unterfrügen. Aus diesem Grunde wird die Mehrheit der Voiiefeuilles durch Po­­sitifer aus dem Bloche belegt werden, der sich aus den Siebenbürgern, den Bulowinaern und der Bauernpartei zusammenfegt. (T.­4. D.) Wahl des Präsidiumd der Kammer. Klausenburg, 2.­­Dezember. Aus Bukarest wird gemeltet: Die Kammer trat zu­­sammen um Die Beamten zu wählen. Zum Präsidenten wurde mit 360 Stimmenmehrheit Alexander Voevod, zu Vizepräsidenten Der bessarabische­­ Abgeordnete Ben Halippa und der Abgeordnete der Bauernpartei General Marktu gewählt Die Kammer nahm das Ergebnis der Wahl mit großen Beifall auf. Die Abgeordneten der liberalen Partei enthielten sich jedoch oft entativ der Absttimmung. (TA. D.) Keine Kammerjigung mehr bis zur Bildung des neuen Kabinetts. Klausenburg, 2. Dezember. Aus Bukarest wird gemeldet, daß der Vi­ze K­ammerpräsdent nach Anmeldung der Konstitu­­ierung der Sammter erklärte, daß bis nach der Neubildung des Sabinettes Feine Sigungen statt­­fänden. (TA. D.) Jugoslawien, Die politische Lage. Hermannstadt, 2. Dezember. Die rumänische Nationalpartei Sieben­­bürgens, die bessarabische Bauernpartei, die demo­­kratische Einheitspartei der Bukowina, die Bauern­­partei des alten Königreiches und die National­­demokratische Partei haben am 25. November die Bildung eines parlamentarischen Blods zur Ka­binett- gemeinsamen Naftions­­programme beschlossen und zur Feststellung der Grundlagen der Zusammenarbeit einen fünf­­gliedrigen Ausschuß entsendet.­­ Dies ist der Mehrheitsblod, aus dem die neue Regierung hervorgehen dürfte und an dem am berwunderlichsten die Teilnahme der Partei Rıftors ist, so daß man auf die festzustellenden Grundlagen der Zusammenarbeit mit Necht ge­spannt sein kann. Die Frage der Neubildung de Sabinettes ist höchst brennend geworden, da der Termin der Note (des Ultimatums) der Entente gestern abgelaufen und Die­ Re­gierung Baitoianu, da sie die Unterzeichnung des Österreichischen Friedens angeblich nicht durch­­führen wollte, zurückgetreten ist. Der Text der Ententenote ist in amtlicher Form noch nicht veröffentlicht worden, doch geht aus den Mit­teilungen ‘der Blätter hervor, Daß sie in late­gorischem Tone eine Antwort in der territorialen Lage, bezüglich des Minderheitzichtiges und der Bewegung Ungarns (Nequisitionen) fordert, und, im Sale Rumänien nicht antworte, ohne jede Distufsion den sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen in Aus­,­sicht tele. Blättermeldungen willen zu­ berichten, daß die Regierung vor ihrem Nach­­tritt Die Note dahin beantwortet alte daß sie nicht in der Lage sei, eine meritorische Antwort zu er­­teilen, da die Verantwortung dem Parlament über­­lassen bleiben müsse. Die neuzubildende Re­­gierung, deren Brffig nach allen WUnzeichen Joh Maniu Übernehmen dürfte, steht vor rascher, mehr falsvoller Entscheidung. Man nimmt an, daß sie versuchen wird, vom obersten Note eine Verlängerung des gestellten Termines v­erwirfen. Praktisch wird die Lösung wohl i Sinne des früher erwähnten und von dem neuen Barlantenie mit Beifall aufgenomm­enen Parsus der Thronrede erfolgen: Kein Bi mit der Ententel Daher Unterzeichnung des Beitrages. Jahresfeier Der Karlis­­­­burger Bejchlüffe. Hermannstadt, 2. Dezember. Gestern jährte si zum ersten Mal der Tag­zeit das siebenbürgische und ungarländische Numorentum in Karlsburg die Bereinigung mit dem Königreich Rumänien beschloffen und mit den „Karlsburger Beichlüffen“ den mit­­bewohnenden Bölfern die Möglichkeit des brüderl­ichen Zusammenwirkens zum Wohle des neuen Staates geboten hat. Das fühliihe Volk trug dem Ereignis vom 1. Dezember 1918 Rechnung, indem es am 8. Januar in Mediarch seinen Anflug an Großrumänien aussprach. Welches Gewicht das gesamte Deutschtum des neuen­­ Staates den Beischlüffen von Starlsburg bei« mißt, geht mit größter Deutlichkeit Daraus­­ hervor, daß der erste Punkt des Wahlpro­­­ Be die Ausdehnung ihrer Wirkung auf as gesamte Staatsgebiet fordert; dem Tage von Karle- Das Yahr, das seit burg verflossen ist, hat uns Bemeise dafür ges­pracht, daß die Männer, deren aus langem nationalem Leiden geborene Deutungsart ich in den Beichlüffen vom 1. Dezember 1918 in so unvergänglicher Weise dokumentiert hat, in der Tat auf dem Boden dieser Beischlüsse stehen und einst an deren Durchführung ar­­beiten. Wir vertrauen fest darauf, daß sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren und zum Segen der gesamten Staantsgemeinschaft errei­­chen werden. Eine Gewähr hiefür erblicen wir auch darin, daß diese Männer ihren Ein­­zug in das neue Parlament an der Spite der stärksten Partei des Landes halten konnten und daß e8 dem Führer dieser Partei, Dr. Ju­au Maniu, al­s wahrscheinlichem Chef­ der neu­en Regierung, die Möglichkeit an die Hand gegeben sein wird, den grundlegenden Ge­­iegesschöpfungen, deren Verhandlung die Auf­­gabe der Konstituante bilden soll, din Stempel seines Geistes aufzubrüchen, von dem wir wissen, daß er nur jener sein Mann, der vor Jahresfrist in Karlsburg geherrscht hat. ; ! : Ä rl u­ne „Benti@e Tugetos ®” ein ine Erklärung Der magha= riiigen Barlamentarier, ‚ Der „Batr­a“ und „Izbanda“ zufolge haben die magyarischen Mitglieder der Kammer und des Senates Vertretern der Breste folgende be­­merkenswerte politische Erklärung’ abgegeben : „Wir haben noch sein detailliertes Programm ausgearbeitet, wollen «3 aber in Bukarest schaffen, nachdem wir mit u 4 Staatsmännern Fühlen genommen haben. Auf Grund der Beischlässe von Karlsburg und dessen, was wir in Bukarest als Ergänzung Dieses Programmes erfahren werden, beabsichtigen wir magyarischen Parlamen­­tariern aus Großrumänien an das magyarische Bolt Siebenbürgens und der angeschlossenen Ge­­biete ein Manifest zu richten, das wir in allen magyarischen Gemeinden verbreiten werden. Sodann wollen wir lange Rundreisen durch alle von Magyaren bewohnten Gebiete unternehmen, unser Manifest erklären und die Volksgenosen davon Überzeugen, daß sie am aktiven politischen Leben Großrumäniens teilnehmen und in allen magyarischen Bezirken Kandidaten aufstellen, aus denen die Ge­wählten der rumänischen National­­parteien zu unseren Gunsten zurücktreten werden. ac) Dieser Vorbereitung der magyarischen öffent­­ligen Meinung haben wir die Absigt, einen großen Kongreß der Magyaren ee und der ange­schlossenen Gebiete in Neumarkt DER LEIHEN SE wir in feiern icher Weise unsere Zustimmung zu dem Pakt von Karlsburg und un­seren Anschluk an Großrumänien aussprechen werden Die Bauernschaft von überall und Die Briestersschaft des Szekler­­landes insbesondere ist für Diese unsere Ab­­sichten gewonnen im Gegentage zum Bischof von Sarlsburg Graf Majlath, der mit den Klausen­­burger Magnaten geht und sich mit den Tat­­ragen nicht abfinden will. Diesen vollzogenen Akt wollen wir allen Großmächten zur Kenntnis bringen und sie bitten, auf das Protekt der Auf­­erlegung der Kontrole der Boltit gegenüber den Minderheiten zu verzichten, wenn selbstver­­ständlich der Durchführung der Beischläffe von Karlsburg nicht von der einen oder anderen Seite Hindernisse in den Weg gelegt werden sollten. So werden wir, alle Magyaren Sieben­­bürgend­ und der angeschlossenen Gebiete, treue Bürger Großrumäniens werden. Aber unsere Pläne begnügen sich damit nicht, Sobald in Dfenpest und Ungarn die normalen Zustände wieder hergestellt sein werden, wollen wir und mit den dortigen Führern und Dieke in Verbindung legen und für die­nnäherung dieser zwei Bänder zwec3 Schließung eines kraftvollen Bündnisses arbeiten und schließ­­lich für die Verwirklichung der Perforalunion zwischen­ Ungarn und Großrumänien. Diese unsere Idee ist nicht neu und wäre schon lange verwirklicht worden, wenn diejenigen, die im geg­ebenen Augenblicke den Schlüffel der Lage in änden hatten, es nicht versäumt hätten, ihr ganzes Gewicht und ihren ganzen Einfluß in die Wagschale zu werfen. Ungarn hätte dann nicht durch den Bolschewismus durchgehen, er hätte sein Blut mehr umsouft fließen müssen und alles wäre besser gewesen. So wollen mir versuchen, wieder gutzumachen, was in der Vers gangenheit zerstört oder gefehlt worden ist und wir haben die Hoffnung, daß «­ uns gelingen wird. Dies ist unser Programm. Dieses sind unsere Pläne, was unser neues Vaterland und das magyarische Bol betrifft.“ Wir geben diese Meldung der beiden ru­­mänischen Blätter, Deren Richtigkeit zu über­­prüfen wir nit in der Lage sind,‘ ohne Be­­mie fung Wieder, a N Auszug aus Der BVBerpro­­wung Ar. 21 au 25 (verbesserte),. 1. MIR Mebertreter werden be­trachtet: a) Diejenigen, weile ohne Wölfe Absicht in Öffentlichen Splnien, Bahn­höfen, Eisenbahnen, auf Der Straße 2e., wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen beireffs Artegänpe­­rationen, Situation und Risloration der Truppen, militärische Verfügungen oder Sachen wegen der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder betätigen. b) Diese Weberbvetungen werden von den Militär Anwaltm­aften ges­­ichtet und abgemrteilt, in der ersten und leiten Insttanz mit Shelter bis zu einem Jahr und einer Seldstrafe bis zu 2000 er. Wenn eine Der oben SH He Mebertretungen zum Zwecke der Spin­­age oder Des Berraied angeführt worden sind, werden sie im Sinne Der bestehenden Sh­eadgeseke abgeurteilt. GITTER 3. Dezember 1919 L Rr. 252 FREE TREE TTREETEEEN WERTEN TER ETTETTETTETEETELTEIENEETERTENTERTEN - Zagesnenigleiten. S Hermannstadt, 2. Dezember. Unser Blatt konnte gestern des Staats­­feiertages und der angeordneten allgemeinen Arbeitsruhe Ei nicht erscheinen. Ueber Die Srauenversammlun­gen gelegentlich des Sachsentages in Schäßburg berichten wir in der nächsten Nummer unserer "Frauenzeitung". Der leitende Regierungsrat in Klausenburg. Die Ressorts des leitenden Regierungsrates haben in Klausenburg folgende Unterbringung gefunden: PBrä II Kal. Tafel I. St.; Inneres: Gerichtshof­­gebäude II. St.; die Staatssekretäre Dr. Onifor und Dr. Deleu Kal. Tafel I. St. Baßabteilung: Justizpalais P­arterre; Justiz: Justizpalais 1. St; Kultus: Telesstraße 12—14; Akerbau: Forstdiversionsgebäude, Bocskai­­plab? Finanzen: Bartha Millesgafse 14, Gebäude des gemesenen ‚Distriktskommandos; Berfehr: Berde Mozesgaffe 2, IL. St; Soziale Fürsorge: Kossuth Lajosgaffe 27 ; Handel und Ernährungsamt: Gewerbekammer; Eisenbahndirektion: Hotel „Budapest", Ferenz Soziesgaffe. Die vufl­igen Kriegsgefangenen. Ein Aufruf der Wiener freien Bereinigung der Mütter und rauen von Kriegsgefangenen in Nußland, Sibirien und Turkestan, an die Frauen der Welt, verlangt in beredten Worten die­ sofortige Nackehr ihrer Lieben. Der Aufenf sagt unter anderem: Das arme Feine Deutschösterreich hat 200.000 seiner Söhne draußen, die keinen anderen Wunsch und Gedanken fennen, als die Heimkehr. Jeden Tag sterben Hunderte von jungen Menschen, jeden Tag frieren Glied­­maßen ab, jeden Tag sinkt die Lebenshoffnung derer draußen und derer daheim. Ihr Frauen der Welt! An euch ist es nun, das Gewissen der Oeffentlichkeit zu weden! Steht auf und erfüllet eure Pflicht e­rhebt euch zum Schnee des Heiligtums, dem Die Natur euch zu Priesterinnen gab: der Menschlichkeit | Der Beriuft Der Deutschen Kolos­nien, Aus Berlin wird gemeldet: Bei Ver een, 0:3 Etat? de­s Reichskasonialmini­­teriums berichtet Abgeordneter Nacken (Zentrum) über die Ausschußverhandlu­ngen wid­migt dem Schmerze und Bedauern des Ausschusses über den Berlust der Kolonien Ausdruch. Minister De. Bell führt aus: AS vorausführlich auf längere Beit lehrer Kolonialminister vertrete er seinen Etat mit bitteren Empfindungen. Die ger­waltsame Wegnahme unserer Kolonien erfolgte, weil wir angeblich nicht fähig gewesen wären, kolonisatorische Arbeit zu leisten. Dagegen pros­­estieren wir. (Beifall) Die Eingeborenen sind uns bis zum legten Augenblicke treu geblieben. Der Minister dankt den Schußtruppen, den Be­­amten, den Kolonialdeutsschen und den Einge­­borenen. Die deutsche Kulturarbeit werde sich nicht vernichten lassen. (Beifall) Nach kurzer Debatte wird der Kolonialhaushalt ange­­nommen. I­deutiche Sozialisten gegen Die Bilderstürmerei. Im Münchener Stadtrate stimmten die Mehrheitssozialisten gegen einen Antrag, der die Entfernung der Königs- und Herrscherbilder aus den Schulen und städtischen Sigungssälen forderte. Die rote Krähe. Bei seinem Aufent­­halte in Kanada wurde der Prinz von Wales in Lethbridge von den Schwarzfußindianern in ihr Wigwam geladen und dort unter dem Namen „Der roten Krähe“ zum Ehrenhäuptling des Stammes ernannt. — GSfalp brauchte er seinen zu nehmen: Madheiner(gran Tichdll) und Or­la (Binder), sowie die Herren Fich (Vogl), Schreiber (Kupelwieer), Lampert (Schwind) und Werner (Bruneder). Die musikalische Leitung besorgte Herr Zista. Das ausverkaufte Haus spendete reichen Beifall. · Rs Wagner in Paris wieder aufges de Drängen­ des P­ublikums der Name Richard Wagner nach fünf Jahren wieder auf den Konzerte und Theateranzeigen er­­schienen ist, führt. Aus Paris wird gemeldet, daß infolge Theater, Kunst an Literatur, henternachricht. Mittwoch den 3. d. M. „Das Dreimäderihaus“, Wiederauftreten des Herren Dietz “ als Franz Schubert; Donners­­tag den 4. d. M. „Zaifan“ ; Freitag den 5. d. M. „Des Meeres und der Liebe MWellen“ Schülervorstellung bei ermäßigten Preisen. „Das Dreimädernhaus‘, Singspiel in 3 Arten nach R. 9. Bart­h, Mufil nach Schubert, ist vielleicht das meistaufgeführte Stück der setten Jahre und hat so den drei Plagiatoren Willner, Reichert und Bertec einen ganz ungeheuren aartig eingetragen. Diese vorwiegend geschäftliche Seite der Komposition hindert und daran Die rechte Tyrende zu ge­­­winnen. Die Vorstellung war wohl vorbereitet und gut einstudiert. Er wurde mehr geboten als man nach den verfügbaren Kräften eigentlich erwarten durfte Wer einmal in Wien den Opernsänger Preuß als Franz Schubert gesehen hat, den wird freilich ein anderer Darsteller nicht leicht zufriedenstellen. Wern Herr Notter seine Rolle aber auch nicht bis in ihre lebten Möglichkeiten ausarbeiten konnte, verdorben hat er daran ganz gewiß nichts, und das bedeutet verhältnismäßig schon viel. Dem Frl. Dewald ist das Hannerl wohl nicht gerade auf den Leib geschrieben, weder im wörtlichen, noch im ü­ber­­tragenen Sinn. AL Sängerin verdient Die Dame zweifellos alle Anerkennung, ihre Spiel aber war ein wenig blaß. Wir hatten uns etwas mehr sprudelndes Temperament gewünscht. Noch bes dentend weiter als Frl. Dewald vom Hannerl En Hear Raul vom S Hofglasermeister TIGdN entfernt zu sein. Man erwartet hier seinen polternden Niesen, sondern einen etwas dickleibigen, beshäbigen und biederen altiwiener Bürger. Trogdem aber hat Herr Naul, die Grenzen seiner Fähigkeit richtig empfinden, nicht Unmögliches versucht und darum nicht eigentlich störend gewirkt. Befriedigendes in jeder Hinsicht brachte Herr Werejch als er die beste schauspielerische Leistung des Abends jedoch; war ohne Zweifel die Demoirelle Griff der Frau Berry Herr Klimeich gab sehr deu­tig den böhmischen Geheimpolizisten Novotny. Ganz besondered Lob verdienen Diesmal die Darkteller der kleineren Rollen, weil ihrem har­­monischen Zusammenspiel vor allem das Gelingen der Aufführung zu danken ist. Wir nennen mit Anerkennung die Damen Ellinger (Heiderl), Necamic (Hederl), Boigt (Hausmeisterin), 4 Aus Hermanntftnkit. Herm­annstadt,1.Dezember. Hermannstadt im Flaggenfb­umch Anläßlich der Staatsfeier aus Anlaß der Jah­­reswende des Tages von Karlsburg waren an allen öffentlichen und zahlreichen privaten Ge­­bäuden die Flaggen gehißt. " Ging Der evang. Gemeindeners­­treiung U. 8. am 27. November 1.3. Die unter Dem Vorige des Gemeindejurators Dr. D. Czefelius tagende größere Ge­­meindevertretung erteilte dem Stadtpfarrer D. A. Schullerus, welcher vom Medraich-Rankener Wahlkreis zum Mitglied des Senats gewählt worden ist, über sein Ansuchen im Sinne der Urlaubsnseln ihre Zustimmung zur Annahme des Mandates, worauf in die Verhandlung der von einer besonderen „Finanziomuission“ und von dem Presbyterium­­ gestellten Anträge einge­­gangen wurde betreffend die Zuerkennung einer außerordentlichen An­lage an die Angestellten der Hermannstädter Kirchengemeinde Der von dem Presbyterialestuar WB. Schiller ausgearbeitete umfangreiche Bericht behandelte zunächst Die von Der Finanzkommission bezüg­­lich Der „Berpflensfonde“ (Herberge, Internat, Krankenpflegeanstalt, Waisenhaus und Schule finderhort) "verbreiteten und zum Teil schon durchgeführten Machregeln, durch welche die ge­­nannten, in Not befindlichen Anstalten aus ihrer mißlichen finanziellen Lage gebracht wer­­den können. Dabei hatte die Gemeindevertretung Gelegenheit zu erkennen, wie überaus groß und Bag, gerade Die Arbeit des Waisenhauses und ein Schulkindergottes war, als beide Anstalten viele lange Monate Hindurch gegen früher eine weis, dreifache Zahl von Böglingen zu bes­clöstigen und zu pfligen Hatten. Die Gemeinde­­vertretung erhielt aber auch­ vollkommen Ein­­blik in die finanzielle Lage der Kirchen­­und Schulfon­de, welche durch die infolge des Krieges gesteigerten Ausgaben und Ge­­dränge geraten mußten und melde angesichts der von den­ meisten Angestellten erbetenen Bewilligung eine Notstand­szulage eradezu vor ein Problem gezielt sind Aber au! das Presbyterium wie die Gemeindever­­tretung erkannte an, daß die bergebrachten Wünsche der Lehrersgaft und damit im Zu­­sammenhang alter Angestellten durchaus begrün­­det seien und daß nur eine außerordent­­liche Aufwendung der Not, in der auch Die eigenen P­ensonisten(inmen) der Ge­meinde sich befinden, abzuhelfen geneigt sei. Und wenn es auch nicht am sehr vereinzelten Stimmen fehlte, welche warnen zu miüllen raubten, so fanden sich alle Mitglieder der Versammlung nicht nur bereit, die beantragten einmaligen Zulagen zu bewilligen und damit die vorgebrachten Wünsche der ansuchenden Lehrerschaft wertlos zu befriedigen, sondern auch die Einhebung einer außerordentlichen, auf das Einkommen und die Leistungsfähigkeit der Ges­meindemitglieder zu gründenden Umlage ein­­hellig zu herb­liche zeugenden eindringlichen Einleitungs­worte, Die der vorfigende Kurator über die Verpflichtung der Gemeinde, ihren Eingestellten, helfen zu möüssen, an die Gemeindevertretung gerichtet hatte­­n — eingehen? Der liber­­« Bezirkslehrerversammlung in Her­­mannstadt.Die Versammlung fand am 18.November d.J.unter überaus zahlreicher Beteiligung auch der Lehrer und Lehrerinnen der entlegensten Gemeinden des Bezirks statt. Aber auch die Pfarrer waren zahlreich vertreten. Bei der Eröffnung wurde wieder wie vor dem Kriege ein Lied. Diesmal das „Deutsche Lied“ gesungen, worauf der Vorfiger Der Bersamm­­lung, Seminardiretor Briebrecher, die Er­schienenen begrüßte und zur Arbeit einlud. Ins­­besondere betonte er unsere Aufgabe als sächsliche d. i. deutsche Lehrer und Erzieher, die das junge Geschlecht nicht nur mit den Waffen des Geistes auszurüsten, sondern auch zur Treue zu Volk und Kirche und damit auch zum neuen Staat zu erziehen haben. Al erster Vortragender sprach Pfarrer Gottlieb Brandsch über die Frage der Volks­­hochschule. Pfarrer Brandsch hat seine Gedanken darüber auch in einer besondern Schrift „Die dänische Volkshochschule", die in unserem Buch­­handel zu haben ist, niedergelegt. Die Notwendig­­keit der Errichtung einer Volkshochschule auch “für unsere Verhältnisse betonend, führte er vor allem aus, daß wie alle andern so au­ch­ in diesem Kriege einen moralischen Bankrott erlebt haben, daß es sich für die Zukunft nicht nur darum handeln werde, das bei Jung und Alt arg in die Halme geschossene Unkraut wieder auszurotten, sondern auch für neue und bevorstehende Kämpfe besser auszu­­rüsten. Dieser Aufgabe werde unsere Volfsschule nach wie vor nicht gewachsen sein, denn den Bildungsjahren des Scpuipflat­zen­m­aden­­und Mädchenalters folgen die bekannten Siegele­jahre, während welcher Zeit der erziehliche Em- Hub der Schule Äußerst gering seiz und ext mit dem 20. bis 30. Jahre erwacht dann bei der Jugend das Bedürfnis wieder, Elay zu sehen und Stellung zu nehmen zu all den Jagen, die ihre Zeit bewegen. Und da müsse nun Die Bollshochschule, für die Sünglinge und jungen Männer im Bi­nter in fünfmonatlichen Kursen und für die Mädchen und jungen Frauen im Sommer in dreimonatlichen Kurses einlegen und die Durchführung einer ehebaldigen Negeneration unseren Volles versuchen. Damit der Gedanke bald Handgreifliche Gestalt gewinne, empfiehlt er die Gründung eines Rolfshochschulbundes, wie *

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