Deutsche Tagespost, August 1920 (Jahrgang 13, nr. 166-190)

1920-08-01 / nr. 166

Seit-Z denn?Wir sehekx die Notweszigkeit nicht ein."Prin­zen die Psorten des Paradieses seicht »Gegen diese Stimmung und die an sichc fließende Politik wußt es die silldeutsche Stut-Berufung an das Schwert und Die „schimmernde Wehr“ Deutslands einzulegen.. Diese geistige Armut ist uns zum Verhängnis geworden. Als in Deutschland selbst erhielt der Deutsche seine Geltung weniger Dadurch, was er innerlich war, sondern durch seine finanzielle und pocu­pentive Position, durch Anerkennung von­enjenigen Stellen her, die als „maßgebend“­­ galten. Fast die ganze unermeßliche Arbeit. Die der Dentiche in der zweiten Hälfte des XIX. und iu Beginn des XX. Jahrhunderts für seine Schulung, für seinen Lebensberuf, für Technik und Wirtschaft, Gewerbe, en und Wandel, ja vielfach selbst für Kunst und Wissenschaft bollbracht­, galt dem deal bed „Vorwärts­­fommens“. Er war stoig auf feine Leistungen und hatte, was bdiese selbst anging, auch ein­sts Met dazu, aber ex vergaß, Daß Diese eislangen allein nicht genug innere Werte zu schaffen vermocht,, er war es zufrieden, mit den einiisch häppllen Äußeren Maßstäben statt mit den tiefer verborgenen geistigen gentessen zu werben. Weil und Die große matroxalideate Weltan- Schauung fehlte, war man bei uns auch nicht imstande, ihr Wesen bei den fremden Völkern zu erkennen und sich die Gründe klarzumachen, weil wegen Deutschland unbeliebt war und überall nicht nur auf Äußeren, sondern auch auf inneren Widerstand stich. Es wirkten zu wenig moralisch -gew­innende Kräfte in der politischen Erziehung des Deutschtums. ‚ Der Ruf der angeschlossenen Brovinzen, . Tatbestand­. Die „Ibanda“ veröffentlicht die folgenden außerordentlich beachtenswerten Ausführungen : Die Lage der neuangeschlossenen Provinzen wird fort und fort beunruhigender. Die Debatten im P­arlament und die vom den Bertretern b­ieser Provinzen abgegebenen Erklärungen sind geeignet, Diese Bejoranis zu verm­hren. Empdrende Mik- Bräuche und Ungerechtigkeiten sind zum Ausdrncke gekommen. Es ist gewiß, Daß bei den Mitteilungen Des in den neuen Provinzen aus politisierendem Geiste heraus, von dem wir uns so leicht ‚nicht freimachen können, auch Ueber­­­treibungen vorgenommen sin­d­e$ wurden Worte gesprochen, die nicht hätten gesprochen werden dürfen, die aber eine Entschuldigung finden einerseits in der Aufrichtigkeit dieser Schw­erzende­ rufe, andererseits in der natürlichen Heftigkeit­­ des Ungeistes, der zugleich ein politisches Bier verfolgt. Wie dem immer sei, der Wlarmeur kann nicht ohne Echo bleiben. Das Problem der Verwaltung in den neuen Provinzen hat 1% in diesem Niedergangszustand aus den drei ver­­­schiedenen Herrschaften, unter denen diese Provinzen Jahrhunderte hindurch gelebt haben, zn der ein­­­­heitlichen Verwaltung Großrumäniens von vorn­­herein als Äußerst sch­wierig und verwickelt erwiesen. Unter solchen Um­ständen war «3 netarl­, daß die ersten Schritte zum Werke der erlag zu Wireniffen und Um­­stoß gaben, die von jelöst ver- .-:;Tifxikdenheit ·Gesinde-«-«Mußtfen­z­·Lsobald«Idhepew ohnee dieser Brodingen die Wohltaten der Einführung der ‚einheitlichen Herrschaft zu fühlen besamen. Dies ‚wäre eine allgemeine Erklärung der Atmosphäre, die in den nenen Provinzen geschaffen wurde. Dazu aber kommen noch besondere Gründe, die dazu beitrugen,­­die Atmosphäre noch schwerer und besorgniserregender zu machen. Diejenigen, die mit administrativern Betrauungen in Die neu­en Provinzen — besonders nach Bessarabien — geschickt wurden, standen nicht immer auf bei­de ihrer Aufgabe. Mehr wo: diejenigen, die Dad Wort der Freiheit, der Krönung und des hinüberzeugen mössen, aben durch ihre schlechte, oftmals interrekte Tätigkeit den unglücklichen Samen des Streites des Mißtrauend und der Anarchie ausgestreut. Alteuminien Tann natürlich Dem neien ’Verbrnideennghiitien pmanstsdksonniaq öffnen, die überall und für lange Zeit aeschloffen sind. Wir haben aber die Pflicht, Diesen Provinzen wenigstens ein Beben vor Gerechtigkeit, Achtung vor den Gesäßen und Schule ihrer Freiheiten zu sichern, soweit es die Menschen erlauben, die wir eben haben und die Umstände, unter denen wir leben. Dieses hätte verschehen danen und geschah nicht. Heute erheben die neuen Provinzen Nufe d3 Schmerzes und des Protestes. Übernehmen wir sie mit aller brüderlichen Soras, die wir ihnen entgegenbringen müssen, und antworten wir davauf mit einer tatkräftigen und wasschen Neinigungstätigkeet in der Verwaltung sowie durch Weltel­ung der Ungerechtigkeiten, Die in das Lehen der neuen Provinzen so tief ein« Schneiden. „Berti Kagsähe” Z nmne­m­ann nn nn Parlamentsbericht. Sitzung der sommer am 29.Juli. Adreßdebatt gestelt. Ag. Popovici schließt seine Nebde. Präsident Zamfirescu eröffnet die Sitzung umI Uhr 70 Minuten.Abg.Mihail Popovici beginnt nach Erfüllung der ge­­wohnten Formalitäten zur Adreßdebatte zu prechen.Er kritisiert die Teilung der Kräfte es Rumänentums in den Wahlen,die Dekrets­gesetze der Regierung,die Auflösung des leitend­en Regierungsrates,Aleg-Secelea unters­pricht und sagt u.a.:»Sie lügen.«Der Kammerpräsident fordert ihn auf,diesen Auss­druck­ zurückzuziehen.Der Abgeordnete bezeichnet darauf diejenigen,die ihn beschuldigen,als Kanaillen.Die Ruhe wird schwer wiederhort mit der Wendung,die Bevölkerung Siebens­bürgens und des Altreiches sei geistig immer enge verbunden gewesen.Minister Francus Jasi bringt einen Entwurf über Ers­höhung der Arbeiterpensionen ein.Nach kurzer Unterbrechung der Sigung ergreift Abg. Jorga das Wort. Ehedem sahen es die Minister für ihre Pflicht an, auf jede Anfrage 3 warten. est Hat es die Opposition kein einziges Mal erlebt, daß ein Minister auf gestellte ragen entsprechend geantwortet hätte. Das Ministerium Baida mußte unter bekannten Umständen zurück­­treten. Als Kammerpräsident hatte ich damals dem Herrscher vorgeschlagen, die unbelegten Ministerposten durch Männer aller Parteien zu ergänzen. Die Regierung Beida mußte zurück­­treten, und­ die gegenwärtige kam ans Ruder. Neduer­eichäftigt sich bei Gründung des Bollsbundes (Lian Poporului), dann mit der Behauptung,er stehe­­ mit den­ Sozialisten in Verbindung, und sagt unter anderem: Die Soziale Frage muß anders gelöst werden, als mit Maschinengewehren. Das rumänische Bolt, das mit Unrecht von einigen für schwach­ angesehen wird, besigt die notwendige Energie, um eine Herrschaft sozialer Gerechtig­­keit zu verwirklichen, um fest auf den Füden zu stehen. Die Sigung wird um 2 Uhr 10 Min. aufgehoben. ER 3 Be Sitzung des Senates am 29. Juli. Die Wazifisierung des Friedenävers Die nitzumännigen Staatsbeamten. — Seine Barita für Hocm­aler. — trages mit Oesterreich. — Tale Janssen über den Friedensvertrag. — Die Ver­­handlungen mit Nukland und Die völkischen Minderheiten. Präsident Coanda eröffnet Die Situng um 9 Uhr. Auf der Ministerbank: Tale Ionezcen, Argetoianu, Garoflid, Enbalbu, Atanafin, Mo­­eioni. Die Sigung beginnt mit den gewohnten Formalitäten und Anfragen. Senator Ulrici fragt an, ob es der Regierung bekannt sei, daß viele öffentliche Staatsbeamten in Sieben­­bürgen die rumänische Sprache nicht bes ae und Daß sich Rumänen bei Bir dr den Dolmetscher bedienen müssen: Was Habe die Negierung getan, um diesen Zab­eita z­­u beseitigen? Min. Argetoianu: Ya Be­amten, Die wir in ihren Stellen Übernahmen, Die den Eid abgele­t Haben und dem Staat weiter dienen, [banen nicht von heute auf Storgen be» feitigt werden. 8 ist nicht schwer, Toldhe Heute sogar in leitenden Stellungen zu finden, &n einheitlicher Staat kann nicht so rasch aerhaff­n werden. Doch Hat die Negierung alles getan, um die Vereinheitlichungsarbeiten zu beschleunigen. In den P­arlamentsferien werden die Mitglieder der­­ Regierung die neuen Provinzen bereiten und sich Kräften zum Zustandekommen der geistigen Einheit beizutragen suchen. #3 Senator Grainiceanu tritt dafür ein, Toleranz malten zu lassen und hält die Hal­­tung Der Regierung für sehr klug. Senator Ulrici erklärt sich mit der Antwort­ des Ministers nicht zufrieden. Beffarabische Sena­­toren beschreiben verschiedene Mißbräuche in Beffarabien, Senator Morofan interpelliert über Verfügungen­ des Bodenbeteiligungsgewebes, Minister Garoflid antwortet. Senator Niftor bringt einen Entwurf über Ge­wäh­­rung von Baluta für Hochschüler ein. Minister­­ Tafegonescu,bittet, ihn nicht anzunehmen, da der Staat schon anderweitige, riesige Schul­­den­­ habe, und da es Gesandtschaften gebe, denen seit sieben und acht Monaten der Gehalt nicht ausgezahlt worden sei. Senator Botez­­ea gibt aber Kommissionen, die nichts machen, und nur­ die Ausgaben­­ zwecklich vermehren. Der Senat lehnt den Gelegentwurf ab. Minister Tale $onescu verliert hierauf, die Botschaft des Königs betreffe Einbringung des Rati­­fizierungsvertrages des Friedens mit Oesterreich. Der Senat erklärt ihm Dringlichkeit zu. Berichterstatter Sen. Alezgandrescu verliert den Motivenbericht und machrere Paragraphen des Entwurfes. Sen. Meitani spricht über die Gründe und den Verlauf des Weltkrieges und behauptet, der Vertrag von Saint Germain enthalte für Rumänien viele Ungerechtigkeiten. Sen. Brigorodici sagt, der Vertrag sei von den herrschenden kapitalistischen Klassen auf­­erlegt und nicht von den Unterberichten. Die Frage der Bukowinaer Grenzen sei noch nicht rar; das schmerze, weil Rumänien friedliche und, nicht imperialistische Absichten gezeigt habe. Die Blätter schreiben, Sowjetrusland habe ‘einen neuen Friedens­antrag gemacht — Minister Zare Jonescu: «es hat seinen gemacht! Sen. Grigorovici: „Dann verstehe Gott die hiesigen‘ Beitangeln“ (Heiterkeit) Medner Khlicht mit einen Yufeuf, Bug zu sein und Fehler zu ver­­meiden, die sich in Ankunft rächen müssen. Ministr Tale Jonesen: Dieser ‚Beitrag ist einer der wichtigsten in unserer Ges­chichte. Da er uns Grenzen zuspricht, die von eher ein heiliger Traum unserer Nation waren. ‚Wenn irgend ein Bertrag, so Fanı Dieser einer Kritik standhalten. Dan Hat gesagt die gegen­­wärtigen Verträge seien Berträge der herr­­schenden Klassen. Was ist Die Demokratie ? Bad der Sozialismus? Wir verstehen unter einem demokratischen Land ein solches, in dem die große Mehrheit des Volkes entscheidet. Der ‚revolutionäre Sozialismus ist international. Die anderen Parteien sind nationalistisch. Kann es tot geben, als wenn man eine en A ... Belgenz mich Frqut scich.süs undemokratische Länder erklärtlich glaube nichts « · Die Geetizeuii­dee"Bukowincsii­ dbes stimmt und Heee Gergotovici hat sich getäuscht, als er das Gegenteil behauptete«:Die Bukowina wird heute durch ihre historischen Grenze­n ein­­geschlossen.Die Frage Galiziens gehbrt heute nicht ans H Tapet,ich glaube abee,wee immer nnternazpüedes beglückt sein,wennnmch Wien und­ Polen in Berü­hiun­g stünde,damit vom bals­tischen bis zum schwarzen Meer eine Mauer bestehe-Was unsere Beziehungen zur Sowjetf­republik anbelangt,so haben wie den­ sowjetisches Russland niedere­ Krieg erklärt.­Die Beegastung des gewesenen namisttischen Geschäftsträgers war ein Att tükkischer Roheinrsdner­ infolgedes­ Solidarität der ausländischen Bekreetee in Russ­land wurdeee in Freiheit gesetzt.Bald­ darauf erklärt man aus dem Krieg. Ein­e Friedensantrag tourde unter Baida gestellt und Coszkow wurde als Treffpunkt der Delegierten vorgeschlagt. Wir nahmn den Oit der Zusammenkunft nicht an und seither gelangte Fein neuer Antrag zu uns Polen unternahm einen Feldzug gegen Rußland, doch er hatte Fein Glück und wurde geschlagen. Als­­ um Hilfe bat, schlugen England und van der Sowjetregierung turieden or,­on England gefragt, ob mir an den Verhand­­lungen teilzunehmen wünschen, haben wir und er sich­ wir ja geantwortet. Ich habe Dieses aus dem Grunde nicht früher mitgeteilt, da­ss erst jet bekannt wird, daß Rußland ange­nommen hat. Ich par alle­ Beschuldigungen über mich ergehen lassen, da ich der Ansicht war, daß die Sperm des­­ Staates nicht auf der „Piața Bictoriel“ v­erhanbelt w­erben braucen (Beifall), Rumänien — ich wieder­hole er auch beute — Hat für gi­elerlei ge­­kämpft: Für die Freiheit und das Recht feiner Sache (Beifall). Gestatten Sie mir noch einige Worte fiber die Hechte der vällischen Minder­heiten. Die­­Rechte der völkischen Minder­­eg sind eine internationale Frage und eine interne EI kann mich niemand davon überzeugen, daß ein einheitliches­­ Vorgehen der kleinen Staaten auf der Tsrhechenklowferenz ein anderes Ergebnis gehabt hätte in dieser Frage, wie in allen andern. Dieses wurde aber über jeden Egoismus gestelt, 3 wird eine Beit kommen, wenn die­­ Geschichte die Wahrheit schreiben wird und wenn man wissen wird, wie Humänien in­­ diesen Tagen vertreten war. (So ist e8). Das beste Mittel, damit der Vertrag auf uns nicht angewendet werde, können­­ wir durch unser Betragen geben. Ich glaube, e8 Finnen verschiedene Wenderungen noch kommen, denn so ist ed recht. Wir Haben viele Gruppen völkischer Re Ihnen gegen«­über wollen ,wir die Beschlüsse­ von Sarlsburg anständig und ehrlich durchführen. Ich kann mir die Ilusionen nicht machen, daß diese in einigen Monaten zu Rumänen geworden wären. Wir müssen sie durch uns selbst gewinnen und mössen sie im MBirklichkeit , rumänischen Bürgern, zu Bürgern Ges echte machen. Dieses müssen wir, von uns aus geben, das ist die Pflicht Rumäniens. er Zum Schluß schlägt Reoner einen und dem mengelh­afferen Staaten vor, zum Naben aller ein gemeinsam­es B Zusammen­­arbeiten. M Unsere Grenzen werden wir gegen jedermann und immer verteidigen. ‚Min. Negulescu dringt einen Geseh­­entw­urf über Die Schaffung neuer „Katheder an der philosophischen und medizinischen Fakultät ein. Die Situng wird um 1 Uhr aufgehoben. mit - EEE ET 0 EEE AB EEE RABEN PETE EEE TEHEETET RER EEE RETEEE TERRA EEE TEEN ETTETETENEN OENETEEETETERLTETTESEHREET ESTER schriebunderlebtei war wieder erschienen, sie ließ sich unweit von uns im Dunkel nieder, ohne daß mein Freund nach­ ihr geblicht hätte, obwohl er gewiß Die Schritte vernommen hatte. Er sah unverwandt in die sch­werflüssige Finsternis, während ich, der seitlich saß, die ruhige, feine Mädchengestalt gleich einer dunkeltönigen Pastelzeichnung sehen konnte. Der Freund regte sich ein wenig, sah mich mit leuchtenden, frohen Augen an und fuhr fort: „So auch mein drittes und fettes Werk ! & so, immer nur­­ als be­­scheidener Mensch, Der das Leben so reich und so schön sieht, aber in einer unüberbrückbaren "Derne, die zu bezwingen sein persönlicher Lebens­­­­wille nicht ausreicht. . Diesen leeren Stunden erwuchs mir ‚plöglich Die Dann fam Die Langmeile, Frage: Sind deine Voraußfegungen, die du in deinen Werfen von Menschen und Leben gibst, auch richtig? Sit es nicht blof die farben­­krunfene Bracht deiner Vorstellung, welche ihnen den Echtheitsschein gibt? Und dann Dachte ich mir, daß es nun die günstigste Zeit wäre, um meine Schlüffe am Leben selbst zu prüfen. So wollte ich denn aus meiner Reserve heraus­­gehen und ig­ an Menschen suchen. Aber­­a3 ist, wenn ein Einsamer er immer nur an die Frau!" Die feinlinige Menschengestalt drüben - Ähren ich. Teife zu regen 3 war mir, ala ..dik weißt ja,wie .Umsattelt und menschenfreudig wird.Dagerät wendete sie ein Klein wenig den Kopf, der das warme Weiß ihres Gesichtes schimmerte deutlich doch die Nacht. ‚Ich befand mich damals in Meran und lernte dort eine Familie kennen, bei der sich auch eine Verwandte aufhielt, Die mich unge­­mein anzog. &s war eine Deutsche, sie hatte eine solch eigenartig reizvolle Indidualität, dag ich ganz in ihren Ban geriet. Und ich, " ich mir vornahm"diesessif"sich«-7"­»­­seinem Zauber zu genießen, stolperte Doch wieder in dem Gedanken, das wäre eine prachtvolle Dramengestalt. Und über Diesem Gedanken schwand meine ganze Freude an ihr. Plößlich war ich wieder der Beobachter, der Psychologe, der durch allerlei Fragen im Mefen zu er­­forschen trachtete, Die legten Geheimnisse ihrer Seele aufzuheben hoffte. Dadurch litt die Uns befangenheit in unserem Verkehr, sie wurde verschlossen und zeigte ein wehmütiges Miß­­trauen, das ich nicht besregen konnte. Und ich hatte Doch geglaubt, sie zu lieben, hatte auch ihre Neigung wachsen sehen. . . Und dann ergab es sich, daß die Familie abreiste. Wir versprachen uns zwar, einander recht bald in Wien zu treffen. Doch kaum eine Stunde nach ihrer Abreise saß ich schon am Schreibtisch und wie die Disposition zu meinem neuen Werte. Am nächsten Tage erwachte in mir eine seltfsame Traurigkeit. Wenn ich mir auch ihrer Ursache nicht klar wurde, winderte mich diese seelische Depression doch am Schaffen. Und da fam mir die Erkenntnis, daß die Frau eine sehr feine Nache habe, wenn mir versuchen, sie seelisch zu zergliedern. Wir zerpflügen nur unsere Liebe in ihr, unsere bedingungslose große Freudigkeit an ihr, wenn wir versuchen, den Blütenteich ihres Wesens gemaltsam zu öffnen.“ Unmilitärlich suchten meine Augen Die Trauen geftaerrüben, Zu meinem Erstaunen merkte­n­ Dat­­­o sich weit vorgelehnt hatte, gekonnt herüberjtustend, als lange sie mit ihrem ganzen Wesen atemlos nach dem in seiner Erinnerung schöpfenden Menschen. Da 536 der Freund wieder zu sprechen an: „Als ich nach Hause kam, sagte ich zum Kellner: „Bitte, heizen sie oben in meinem Zimmer.“ Der war sehr erstaunt — er war ja schon Ende März und noch dazu in Meran — doch er tat er. Ich aber wartete, bis das Feuer recht sehen brannte, nahm Dann alle meine Votiken und Aufzeichnungen über das neue Stück und warf sie in die Flammen. Und warf auch meine Zukunft als Dichter hinein und meinen zukünftigen Menschen. Denn ich wußte nun, daß all mein Dichten nur aus der Un­­möglichkeit, persönlich zu erleben herstammte. Daß meine Schwäche als M­ensch meine Größe als Dichter ausmachte." ä Und der Freund feßte noch froh Hinzu: „Es ist vielleicht tragisch, ist vielleicht Tomisch, was ich vor dem war. Mir selbst erscheint «3 so daß mein Dichten nichts war als das uchen nach einer Form für die Klarstellung meiner Wiünsche vom Leben. Und doch war e3 mir näßlich, denn­ e8 brachte mir die Verfei­­nerung des Genießens, daß reiche Rennertum­ür die tiefen Lebensfreuden. Und ich besige iefeg­ießt so’ weit, daß ich mir selbst im höchsiten Genuß immer noch der Schönheit menschlicher­­ Befeeligung bewußt bleibe.I­ch war so gebannt von der Erzählung, daß­ ich nichts zu sagen wußte.So versunken war ich,daß ich kaum wahrnahmt wie die Danze sich drüben erhoben hatte und dicht an uns vorübergehen wollte.Ich hörte nur wie im Traume,daß mein Freund sich plötzlich umwandte und ries:»Sie sind es Fräulein! Darf ich die Gelegenheit erfassen und ihnen meinen Freund vorstellen?« « Befangen und verwirrt nahm ich die Vors­­tellung hin,hörte wieder,wie der Freund sagte:— .,·Ja,wir feiern­ heute ein Wiedersehn!««Und wurde erst munter,als eine weiche,et­was lie­­bende Mädchenstimme fragte:»Ach,dürfte auch ich an dem Feste teilnehmensttes den Herren nicht unangenehm,wenn ich mich heute abends­ in ihre Gesellschaft dränge?·« Wir gingen dann dem­ Hotel zu .. Und ichjs habe selten einen trunken erschwebenden Mädchenschritt gesehen als damals den,der eine schlanke,schöne Frauen­gestalt voraus­her, über eine vor der Nacht auf dem Meer um­­drängte einsame Terrasse irug- ii, 1,9048 IM in­ N" | |‘ 1. August 1938 verschiedene Rabrihien. Die Antwort der Brokwmächte auf die S­owjetnote. — Die Londoner Konferenz in Frage gestellt. Bulasfung ber­ea er Nußlands zur Kon­­ie en mit Rußland keinen andern Bwed, ala e nee 1. Daß über d28 Echidjal Polens verhandelt werde. 2. Daß die Unabhängigkeit Polens ge­­währleistet werde. 3. Daß die NHandstaaten Nuplends auf der Konferenz vertreten seien. Nur wenn das Schicsal P­olens geregelt sein wird, können die Mißverständisse, die die Somi­tregierung von den Großmächten trennen, beseitigt werden. Oesterreich und Die Westmächte. Wien, 30. Juli Präsident Geiß empfing ‚gefteen den englischen und französi­­schen Gesandten, die ihre Beglaubigungs­­treiben überreichten. Während der Aussprache betonten Die Gesandten, daß ihre Regierungen trachten würden, den Wiederaufbau Oesterreichs zu unterfrügen und gaben ihrer Hoffnung Ausdruch, Das Oesterreich den Frieden von Saint Germain durchführen werde... Der fran­­zösische Gesandte erklärte, Männer­ der neuen österreichischen Republik darnach trachten müßten, Das Land vor Ver­­irrungen abzuhalten, Die’ seine Existenz und seine Zukunft gefährden würden. P­räsident Seit erklärte in seiner Antwort, Die Regie­rung und das österreichische Volk­ werden bar­ Verpflichtungen des Friedensvertrages zu er - und gab der Hoffnung Ausdruck, da d­ie Ententemächte der jungen Republik volle Unterstüung angedeihen lassen würden. (T.­A.D.) ‚nach trachten, in den Grenzen ihrer Kraft Die Die Auslieferung Vela Kuns.­ ­Ofenpest,30.Juli.»AzEst«erfährt, daß die ungarische an die deutsche Regierung eine Note bezüglich der Auslieferung Vela Kuns und seiner Genossen gerichtet habe,dasteges meine Verbrechen begangen hätten und zwar besonders in Ungarn. Deshalb müßten sie von ungarischen Behörden verurteilt werden. » (AD) BK­TIn wishe Machenschaften in Albanien, Rom, 30. Juli. Ministerpräsident Giolitti überreichte dem Ministerist einen Bericht des­­ Gesandten in­ Albanien. Aliotti über die Lage, daß die führenden Rı, 166 Aufständischen an der greiechischen Grenze be-­­Nach dem „Biernale d’Fstilia“ Handelt der Be­richt über ein Einveruchnen zwischen den albanischen Aufständischen und verantwortlichen P­ersönlichkeiten Jugoslawiens, dann Über den ausgedehnten Schmungel, den die albanischen treiben. Sch­ehlich Aber einen Plan Jugo­­slawiens und Griech­enlauss, der gegen Italien gerichtet ist und die Aufteilung Albaniens zwischen diesen beiden Staaten bezweck. (TA. D.) Der Umschlag auf Hindenburg. Hannopder 3% Sali Der Nebeiter f “ Sermennfelt, 31. Juli - Eine Brottehohhsäule in Leipzig. Eine Bollshochshhufe ist an der­ Universität Leipzig am 1. Juli ins Leben getreten. Als Leiter des BVoltshochschulwesens ist Professor De­­ph. Bernhard Schmeidler, bisher Scriftführer des Ausschusses für Volkshoch­­sculfurfe in Leipzig, ernannt worden. _ E@­urSsichruine um — 80 Kronen. Die an der Straße Schwarzsee— Reith in Tirol gelegene 60 jährige Schlafruine Münichgan, die 1914 infolge Bligichlages ein Raub der Flammen warde und seither immer mehr verfiel, wurde von der Benbergischen Fam­ilie an einen Nittmeister Zachmayer um­­ 80 Kronen berg fauft. Der neue Hefiger wird das malerisch gelegene Ritterschloß neu aufführen lassen. Ein amerikanischer Erprobung von Bändern ü­berfallen. Als Washington wird gemeldet: Der Charleston-Western-Garolina- Erpreßzug wurde am 30. Juni I. 3. von Landern überfallen. Ein Bote des Marineamieg, der die Gehälter für die Marinestation P­aris— Jeland mitführte und vor einem bewaffneten Schubwann begleitet war, wurde gefiebelt und beraubt. Eine halbe Stunde später entbehrte der Schaffner des Zuges das Mitentat. Arzybaigenw als Vnnntaipekntant. —Y tödlichen Undgang. Wie aus Walbhingten In den Masten jnjestija” "findet sich eine Notiz, wonach die russischen Schriftsteller Arzybafchem, der Beifalter des „Stanin“ und der Dramaturg Schimansti sich wegen Speku­­lation in Valuta vor Gericht zu verantworten hatten.­­Schimansk­ wurde zu einem Jahr Büwangsarbeit verurteilt. Wrzybafchem wurde freigesprochen, doch w­urde ihm das Beugnis ausgeftelt, Daß er „der indische Herunterges­tormmmene zufliiche Intelligengier sei, Der, Durch die ihm geistesfremde proletarische Revolution aus dem Seleije geschleudert, biß zur rechten Stufe, bis zu Spekalationsgeschäften, sinkt, in denen ex seine Erfahrung und sein Geschid Hat, und so lieglich in Die Patsche geraten muß“. Wien dervktnstistische Experimente. Dieser Tage führte in einer Litung_ der deut­­schen okkultistischen Gesellschaft in Berlin Dr. med. W. von Nud­owski einige Experimente vor, die nach mancher Hnsicht nur mit Hilfe der ‘Seifter zu s­cien sind. So fand man auf einer anscheinend unbeschriebenen Zafel, Die vor ‚Beginn des Experimentes sorgfältig verdeckt wurde, die Antworten auf mehrere ragen, die später aus dem Hdzesfreiß an den Vortragenden errichtet wurden. Auch die Entf­­fielu das fünfte eines Gefährten Rutenberg gelangen aufs beste. Wie Dr. von Nutlowsk­ einleitend versicherte, forme es bei al diesen Experimenten nur auf bestimmmte Tris an­ zSreilich. Diese Tri ver­riet er nicht. Eine Niagaraiberquierung mit gemeldet wird, übersuchte frieglich ein gemiffer Mr. Beistol den a­lle in einem aß Taf . € geidtet. Sehnliche Wageftliche wurden bereits in wiederholten Malen unternommen und endeten b­is auf einen einzigen als stets mit dem Tode des Abentenners. Das Bild jenes Mannes, der seinerzeit mit Dem Leben davonfand, war einige Jahre vor Dem Siege in sämtlichen illustrierten Zeitungen zu sehen. Der Mann mit Dem Straufene magen Einen­­ recht eigenartigen Appetit , der Kraftwagenführer Bani Banfin gehabt, der sich kürzlich unter der Anklage des sch­weren Diebstages vor dem Berliner ae zu verantworten hatte. Der bisher unbescholtene Angeklagte wurde mit mehreren, vielfach borbes­­traften Männern bei einem Einbruch in ein Möbelgeschäft in der Bellealliancestraße ertappt, bei dem die Verbrecher auf die Polizeibeamten­­ hoffen und ein Eindieger namens Winter er­­schossen wurde Cr­entwich aus dem Vater« Da­ensgänguis, wurde aber wieder verhaftet und Sesam­ jei allerlei unverdauliche Dinge, wie Löffel, Metallteile, Holzstäbe zu verschluden. Er mahte operiert werden, verflurzte aber sofort von neuen Derartige Gegenstände, so daß er eine zweite Lebensgefährliche Operation buschgumachen hatte. Ungenblich­ h­­at Panfin, wie eine Röntgendurchleuchtung ergab, nicht weniger als 18 verschiedene Metallteile 63 zu 12 Zentimeter Länge im Körper. Außerdem hat er sich mit einem Messer einen Stich in die Bauchhöhle beigebracht. Mit Nachsicht auf Dieses sonderbare Verhalten des Angeklagten beantragte Nechts«­anmwalt Dr. Puppe, diesen erst auf seinen Geistes­­­stand untersuchen zu lassen. Das Gericht gab iesem Antrage statt und überwied den Ange­sagten einer Irrenanstalt zur Beobachtung. ‚Ber Reverend and Medium. Den Spiritigmnd mit seinen eigenen Mitteln schlagen will der amerikanische Reverend Charles de Herebia, der einen erbitterten Kreuzzug gegen Die, in Amerika im­mer mehr überhandnehmende Diode der Lig­ne eröffnet hat. Er hielt bei den Studenten der Yyordham-Universität einen Vortrag, in dem er den „von den spiri­­tistischen Medien ausgeübten Betrug” praktisch vorführen wollte Gy­bat bie Kl Fragen auf Karten zu schreiben, die dann im versiegelten Umschlagen in eine Glazischale ge­­u überaneren. Das oh S­­IE SEWBeerprung. und erspellte jedoch WE ' / L B*

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