Deutsche Tagespost, August 1920 (Jahrgang 13, nr. 166-190)

1920-08-08 / nr. 172

. PX: Griftfeitung: Sermannfadt in Sie Dogugd preife: AU Bußellung oder Weßversand monat R Ar. 172, Bendürgen, Wintersaffe ir EBEN er: i­ 219. ERLTCETE Bu Statului wel sbiin Sr, intergaffe Ar. 9. Sb (Bei 16:50), wiertel. U 90— (Lei 4u—), Haldj. E 180 ° (Lei B0—), ganzi. E B60 °— (Bei 180 °), für Germannkadt aus Bukeilung monatlich K 27 °—, viertel. K 80 °, Halbj. K 160­­ , ganzj. K B20—. Einzelnummer 3 K (1 Leu). Hermanskadt, Sonntag den 8. August 1980. Die europäische Rage. (F..K.) Auf den historischen Schlachtfeldern Polens wird jcht nicht nur das Schidjal Ost­­europas entschieden, sondern die Schidjalsfrage des Kontinentes. Nur zusammenhanglose, wider­­sprechende und unvollständige Nachrichten ge­h­r Darüber: Gewiß ist, Daß wieder, wie vor fast genau sechs Jahren, nach Beginn des Welt­­krieges, russiische Truppen an der Grenze des Deutschen Reiches stehen. Gewiß ist weiter, da die Kämpfe andauern, obwohl die Bevoll­­mächtigten der beiden Armeen ss am 30. Juli in Baranowitschi zusammengefunden haben, um über den Waffenstillstand zu verhandeln. Gewiß scheint schließlich zu sein, Daß die russische Ne­­gierung den Londoner Konferenzvorschlag nicht angenommen hat und mit Bolen Direk­ über den Frieden zu verhandeln wünscht. Nach den legten Rachrichten wären die polnischen Delegierten aus d­iesem Grunde nach Warschan gereist, um sich in Minsk neuerlich zu Verhandlungen, diesmal sicht nur wmilitärischer Natur, einzufinden. Zum lebten Male beschäftigten wir uns an dieses Stelle mit dem zuffischen Problem unter dem Einbruch der ablehnenden Note - Kichitfcherins auf den englischen Vorschlag einer Konferenz in London. Bekanntlich hat Millerand diese Antwort als „impertinent“ bezeichnet. Da­­mals konnte von einer empfindlichen Schlappe der englischen Bolitis gesprochen werden.­­ Die nächten Tage brachten gegenteilige Meldungen. Es schien, daß Nurland vor dem Syitem von Versailles kapituliert habe, obwohl eine nüchterne Erwägung hiefür seinen vernünftigen Grund zu Hunden imstande war. Die xussischen Heere, siegreich auf der ganzen Linie, wenige Lager­märsche von Lemberg und die wirtschaftliche Blocade bush England wirkungslos, daß sie ja ohnehin Ir Jahr und Tag besteht. Mittlerweile trafen sich Die beider­seitigen Bevollmächtigten zu Waffenstillstands­­verhandlungen, über die eigentlich mur gejagt werden kanun, daß sie seinen Abbruch der Er bedeuteten. Trob unbestätigter Teilerfolge der P­olen, wie der Wiedereroberung Karnopols, scheint es Tatsache zu sein, daß die­­ Sowjettruppen in dem mittleren und nördlichen Frontabschnitt ü­berrügen. Am 4. August hätten in Minst die wirklichen Friedensverhandlungen, ohne jede Hinzuziehung der Westmächte, beginnen sollen. Vielleicht liegen bis zu dem Zeitpunkte, wo diese Reiten gelesen werden, bereits die ersten Nachrichten hier­über vor.­­ Dasselbe Bild, wie in dem bewegtesten Beiten des Weltkrieges: eine sich übersterkende Entwicklung, die heute das, was geftert war, als längst überholt und unrichtig erscheinen läßt. Wenige jet umrissene Tatsachen können aus der Erscheinungen Flucht herausgearbeitet werden. Bolen wurde auch den imperialistischen Ehrgeiz der der Zahl nnach geringen, aber im Sejm auschlaggebenden Herrenklasse zu der Offensive gegen Sowjetuugland gebracht, die die Grenzen von 1772 zum Ziele hatte, ja vielleicht sogar die Srengen vor 1667, wo Sobenn II. Kasimir Kiew an Ausland noch nicht verloren hatte. Die Ukenine sollte erobert werden, woran ja im alle des Gelingens weiteres Vordringen in an da Schwarze Meer und nach Moskau ur völligen Zertrümmerung der Somjernacht Väte schließen sollen, ja sogar wohl ein er­­­shwungener polnischerussischer Staatenbund unter der Hegemonie des polnischen Republik. Die andere Bersion, Volen habe die Ukraine nur be­­freien und ihr die Unabhängigkeit wieder geben wollen, ist etwwas durchsichtig und erinnert auch in ihrer äußerlichen Aufmachung (Manifest an da ukrainische Boll usw.) zu stark.an den ähnlichen Bericch Deutschlands und Desterreich- Ungarns im Jahre 1917, über den die Erinnerungen des Grafen Epernin genügend Licht verbreiten. Die angestrebte polnische Varmachtstellung im Osten war außerdem im Sinne Frank­­reichs gelegen. Man kann die Dekauung des olnisch-russischen Krieges als einer deutisch- Fanpöstischen Auseinandezsehung durchaus gelten lassen. In der Downingstreet mag e 3 tatsächlich niemandem eine schlaflose Nacht gekostet haben, daß durch den anfangs günstig fortschreitenden polnischen Angriff den asiatischen Krieg sichan­­plägen eine imposante Truppenanzahl entzogen wurde. Die Russen siegten aber. Troßhem ist England noch immer in der Lage, unter Bes­tufung auf die Antipathie der britischen Arbeiter­­schaft gegen die Interventionspolitik seine guten Dienste anzubieten. Das entscheidende haben England und Rußland, tritt Deutschland dazu, was gerade die Lage außerordentlich ek und tatsächlich Die Bernichtung des Versailler Friedens nach sich ziehen­ kann, im Aufland kann wohl wirklich nicht nach London geben, da er das Dik­at Englands nicht annehmen will und dazu bisher nicht geziumngen werden konnte, &8 ist nicht Mar, welches Biel die Moslauer Bolitit verfolgt. Man müßte unbedingt annehmen, dass sie gegen die Selbst- Räudigkeit Polens innerhalb seiner ethnographis­chen Grenzen nicht­ eingutwenden haben könnte. Ebensowenig dürfte sie von Polen große Kriegs­­entschädigungen fordern. Man will in Moskau eine Gruppe Leninstraffin unterscheiden, deren­­ Ziel der Aufbau Auslands im friedlichen Arbei­ter, während der Kreis Der Tribunen inoisses, dem offenbar auch Trogly nahe steht, Krieger sich gestimmt sei und erkenne, da der Bolfegewismus mit dem­ Strieg stehe und falle. Dieser Kurs feuert. Troply hat «8­andgesprochen, dahin, Boten zur Brühe für die soziale Revolution in­ Bresteuropa zu machen. Das amtliche Organ der Moslower Regierung, die „Bramda“ schreibt, lioß sie sich mit dem Minister des äeußeren Tichitscherin In vollkommener Hebereinstim­mung über die Notwendigkeit befinde, eine gemeinsame Grenze mit Deutschland zu haben B es deutet wieder darauf, daß der Wlan der sozialen Um­­wälzung in der­ ganzen Welt nicht fallen gelassen wurde. In Deutschland mögen die Necitd- und Linksrabitaten in größter Streube über Diesen Fortgang der Dinge sein, erhoffen sie doch dem völligen Umschwung von innen und die Vefrei­­ung don den tötlichen Steffeln bb f­riebend ver­­tragen. In Äußerst schn­er Lage befindet sich Die deutsche Regierung, die bewaffnete Neu­­tralität wahren muß, wozu Die Erlaubnis der Entente eingeholt wurde. "Die Meidung einer beabsichtigten Hilfeleistung für Polen für gewisse bestimmte Zugeständnisse in territorialen Hinsicht, kann nicht kontrolliert werden, ist aber jedenfalls außerordentlich entsaBu di­­ki selbst wenn in int ein h polnisch­­saffischer Friede geschlosfen würde, so dürfte er, das Mann fat mit Sicherheit gejagt werden, für die Entente unannehmbar sein, weil er ganz genig ein Dik­atfriede der­ Sowjets wäre, Der die europäische Machtstellung der Westmächte schwer beeinträchtigen würde und aus Furt vor der sozialen Gefahr von ihnen nicht ges­chuldet werden Ebnnte, ob nun Die Grenze mit Deutschland Hergestellt würde oder nicht. 3 muß Daher mit Bestimmtheit darauf gerechnet werden, daß England seine Bemühungen ziuchis Anbahnung von Verhandlungen mit ARußland mit dem größten diplomatiigen Drude fort feßen wird. Sollten sie erfolglos sein,so wird der Entente, will sie sich nach Lloyd Georges Worte nur um alle Früchte ihres Sieges bringen lassen, nichts anderes übrig bleiben, als mit aller Kraft den Entscheidungskampf mit der engjischen Armee zu beginnen. Interalliierte Transporte Entente das Gebiet des den ; in Berwichnagen führen Tann, die abzusehen eute niemand in der Zage ist. Die europäische Zage ist wieder auf einem Punkte ange­langt wie kurz vor Ausbruch des Welt­­krieges, nie mit dem einen entjeglichen Unter­­schied­, dab zwischen Damals und heute eben schon ein furchtbarer Krieg mit seiner über­­menschlichen Not liegt. Für Rumänien schlägt dann die Stunde der Entscheidung darüber, welchen Weg es zu wählen hat. Der rumänische Staat bildet einen Stein in dem Gebäude der Entente. Ein Bares Wort wird gefordert werden, ob er sich an des zoßen Auseinanderlegung beteiligt oder nicht. Der fegige Minister des Renkern hat die sonderbare Konzeption eines Bloce der Klein­­staaten aufgestellt. Wir können ihm da nicht folgen, weil wie nicht verstehen, wie dem­nteresse des Bandes durch ein solches Bündnis mit ebenfalls kriegsinvaliden kleinen Mächten gedient werden Ünnte. Wir hal­en dafür und haben das auch Ion wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß Rumänien sich vor Er militärischen Abenteuer unbedingt hüten muß. Der Ernst der Lage ist ungeheuer groß. Von Osten ber drängt eine neue Weltordnung mit unheimlicher Gewalt nah be Europad. Bir denken an ein Mor due die sogialistische Abgeordnete von Bologna, Claudio Treves kürzlich im röm­ischen Parlamente sprach: Ihe (Bürger) seib nicht mehr imstande, das er zu führen, wir Sogialisten wissen, daß unsere Massen­moc) nicht reif sind, 23 Gudi aus der Hand zu nehmen. Das ist die Tragik der Stunde‘. Der Kampf dieser zwei Welten geht vor ich. Wir sind eine unglüdliche Generation , die dazu verdammt ist, noch unabsehbare Zeit seine Mühe zu finden. Der größte Teil dieser Schuld fällt auf die Mächte zurhel, die die Welt über Leichen Hinweg nach ihrem Willen gestalten wollten. Sie werden auch die schwerste Strafe zu zeugen haben. M­arschau entfernt, ort | 18 dritte bei diesem Fall - wäre die | sollen | Arbe Bee an n G%&bpRUÖ7Ö:7>:$CÄ|P7?q@$q2=q24=@;;© a;am cca¹=’+FE: EdHd ©&^Ö € £ €$&=£>;€—>—_—__Z1Zmmx.= XDI Jahrgang. Parlamentsbericht. Kommersigung am 5. August, /Der Entwurf über die Gin- Iösung Der Kronen mit 130 genen 64 Stimmen angenommen. ‚ Präsident Bamfriesen eröffnet die Sigung um 9­2% 30 Minuten. Nachdem die gewohnten Krimlichkeiten erfüllt sind, wird die en­eSunde BERBEN daß bei der gestrigen Ab­­stim­mung der ben’ rer zur Burüd­­ziehung der Kronen und Nudel große Linzn­­äfligkeiten vorgenommen sind. Präsident Bam­­le klärt dies dahin auf, daß es sich nur um ehler handle, doch wird von nun an die Abs­timmung immer mit Namensautruf des be­­treffenden Abgeordneten erfolgen. Auf den An­­trag bei Ag. Dietelefeann wird der x die Abä « »H- e »i--gk««»»­.z ehrigsvolksrollenm­andel wird zur Abstimmung gebracht und mit 130 gegen 64 Stimmen ange­nommen. (Außer der Opposition, die Ni zum ersten Male wieder an einer Abstimmung beteiligt, stimmten noch die Liberalen dagegen,) E38 folgt die Erledigung verschiedener persönlicher ragen und Interpellationen, » . &in Swilgenfall. Der Abg. Florea Niculescu (Tyara­­nist) will in der Frage des Poststreit­s inter­pellieren. Der Präsident macht ihn aufmerksam, daß die Sinterpellation zuerst angemeldet werden muß und erst später begründet­ werden kann. Der Abgeordnete versucht hartnädig zu sprechen, die Sozialisten verlangen für die Interpellation Dringlichkeit, der Präsident erteilt dessen unge­achtet einem andern Nenner das Wort, der sich auf die Tribüne begibt. Die Sozialisten beginnen Lärm zu machen, schreien laut, stampfen mit den Füßen und verhindern die Fortfegung der Debatte. Schließlich sieht sich der Präsident genötigt, die Sigung aufzuheben. Nach der Wiedereröffnung wird der Dringlich­­keitsantrag der Sozialisten abge­wiesen. Bestriedene Gefetentiwürfe. Der Gefeentiwurf, der die Nationalbank zu der Höhe von Zur Ab­­175 Millionen Lei fsimmtung gebracht eine Reihe von Abänderungen in der Or­­ganisation de Außenm­inisterinns angenommen. Ein Gefeht, daß eine Reihe von Abänderungen von Zaren auf gewisse Gennpartikel enthält, angenommen. Alig Grigorescu macht auf die Gefahren bes Alcohollduns auf. merlsam, Worauf zur Debatte Über enttourf zur Regelung bie 1 Use seloffen. hat, Ebenso den Gefeh« Sollektivkonflikte zwischen a. und Arbeitnehm­ern üiber­­egangen wird, Generaldebatte er Abgeordneten Zanafe, dem Ministr Trancn-Jafi antworte. In der Tertießung Mede wird er noch von den Abg. Marzescnh und Eristescn unterbrochen. seine Mede einey ‚wird meuen prechen Emmission. beendt in ermächtigt, wird und. angenommen. der In­der wird bi wird der WMachdem Tanaje bie Gigung um Der polnisge ruffische Krieg. Keine Wreisevertreter bei dem Waffen Kiliandöperhandlungen. »­Warfau,—7.August.--Die polnisce Negternik gesuchte die Sowjetreierung dar, ein Radiogramm, Vertreter Der Beeffe un­d Waffeninstandsverhandlungen zuzulassen­.D Sowjetregierung wies dieses Ansuchen ab. Die polinigen Unterhändler .. _ Barigan aurüdge ’ auft. © Numäniens Hilfe an Polen. Bukarest, 7. August. „2 Dem­ent“ meldet, daß in gewissen Streifen das Gericht um Direkte Hilfe für Polen ersucht­ sei. Die Alliierten Hätten Rumänien Boliniger Heeresbericht vom 3. August. Warschau, 7. August. Nordostfront: Anfang August folgte diese Front dem Lauf des Flusses Pitfa, beginnt an der ostpreußischen Grenze, geht entlang des Narmwflusses bei Tylozin und den Orlantafluß, geht dann am Westrande des Bjelumjisker Urwaldes und­ fanden erbitterte Kämpfe statt. Unsere Truppen Schlacht über 500 tote Bolschewiken und ver­­lossene Maschinengewehre gefunden wurden. Südostfront: Entlang des Stochod Gepläntel. In einem für uns günstigen Gepläntel bei Zoporow in der Gegend von W Brody wurde bei einem toten bolschewistischen Offizier der verbreitet nach Sienatybe bis Brest-Litomst. An dieser Front halten sich im Abschnitt Topielce, wo nach einer Heimtehr achs Sibirien. 20.Gesamt biss.3Uai 1920. ZSchXUBII In Jekaterinburg am Ural tritt noch ein­­mal die Frage der Papiergang nis heran. Sollen wir selbst aus Jekaterinburg ein Peter­s­burg machen? Sollen wie ohne Billet fahren ? &3 ist schwer, Hier sind schon geordnete Zu­­stände und eine scharfe Kontrolle. Wir halten schließlich den geraden Weg für den kürzesten, gehen zum Stationskommandanten Dieser großen Station und erzählen ihm folgendes: Wir kommen aus dem Kohlenbergmerl Andschepfaja, sind zur­­­rganisierung ähnlicher Wachen nach P­eters­­burg kommandiert. Darauf er: Erstens gibts in Betersburg weit und breit feine Kohle, die Züge werden mit Holz geheizt, zweitens fehlt Eurer Urkunde der eine Stempel, drittens fommt Ihr von Andschersfafa und Euer Fahr billet lautet von Barabrist. Er hatte recht. In allem. est wird er emst. Mir stehen die Schweißperlen auf der Gu­rne und mit einem Lächeln, das halb die eigene Dual ver­­bergen und zum andern Zeit den ungeordneten Verhältnissen des neueroberten Sibirien gelten, fol, tropft er von meinen Lippen: „Sie willen selbst, Oenofse, was für ungeordnete Zustände auf einer Heinen sibirischen Station herrschen. Dann haben wir ja auch die Bewachung der Derpflegszüge darguführen." Das leuchtet ihm ein. Er sieht sie täglich gehen. Diese Lebens­­mittelzüge,die mit Eilzugsgeschwindigkeit dem maß­­gebenden Proletariat der beiden Hauptstädte. Die Nahrung zuführen. Er schüttelt zwar noch den Kopf, aber er schreibt und stempelt und gibt und den Weg frei über eine Strecke von 2100 Kilo­ men.­­­­ Am 10. April sind russische Ostern.. Ein herrlicher Tag. Ostern und Kirche und alles was damit zusammenhängt, sind Diesem Regime umider. Aber der echte Rufse fümmert sich arum ee Man sieht, daß östern ist. Sie rüffen und a­le sich, sie eilen ihre bunten Gier. Alle sind guter Laune, trotdem sie tagelang auf den Zug gewartet und doch­ nicht hineingekommen sind. So muß «8 jebt auch der Güterzug tun. Drei Waggons, hoch geladen mit zerlegten Wagen, die an die­ront gehen. € 3 ist streng verboten, auf Güterzügen, auf Plattformen, Treppen und Dächern zu fahren. Aber darum kümmern sie sich nicht, ze­­igen zwischen Rädern und Deichseln wie ie Spaten. Der Gramm­ (Abkürzung für Hauptschaffner) fommt. „Kristos was tresse!" (Christ ist erstanden!) schallt es ihm von allen­­ Seiten entgegen. Er wehrt mit beiden Händen ab, „Däterchen, Zäubchen, heute ist ja Ostersonn­­tag“, so schallt es im Chor. Gegen Dieses Ar­­gument ist auch er hilflos: „Nun so fahrt, echt bloß acht, da Ihr mir nicht herunterftärgt. »d so angejeilt, Hoch oben auf schaufelndem­ Wagen, dach wie bei dem rasenden Tempo in den Kurven herabgeschleudert zu werden befürchten, ebis durch den Ural, durch Wälder, welche Sn grünen, Der nächste Stammi Freilich läßt unbarmherzig alles absteigen als er den Bug raue Welches wen umn der richtige afie Die lechte Strehke vor Petersburg 1200 km. fahren wir in zwei Tagen. Mit Bopfendem Herzen betreten wie den U­ntersuchungsraum. E38 geht. Der Zeubel ist so groß, da der Beamte nicht viel Zeit hat für einzelne Fälle. der sch­wommt die Bebensmittellonisolle. ES darf niemand mehr als 2 Binnd Fett mit sich führen. Wir Beben jeder 6 Pfund mit 50 Rubel getauft, hier Eostet es 2400 Rubel. Mit "einer Meinen Bestehhung in natura baffiesen wir­­ ungehindert. Geld nimmt man nicht so gerne. a war einmal schön. Mit den Stein­­palästen der Großfürsten, mit feinem Newsty prospict und Neiwagnai, mit der herrlichen Jiats­­fire und der Peterpaulsfestung Stcht sieht er etwas heruntergekommen aus. Von 2 Millionen ur­ed nur noch 800.000 Einwohner haben, o ist sie Hin Die wuffische Intelligenz? Ge­­floßen vor der Diktatur des P­roletariats und bog dem Hunger. Ind Ausland, nach Sibirien. Bis Betersburg hielt uns die Neffe fort­während in RE Werden wie nicht auf­­gegriffen, wie läuft Die nächste Kontrolle ab, wo werden wir schlafer, was bringt der Morgen ? Sehr sollten wir nicht mehr jälschen, nicht mehr sägen müssen, nicht mehr jehen auf jeden Bes­amten blidden w­üslen, welcher i’n der uns ab­­führt. Tyreumbe, Die wir auf der Brühe des Nemwslytanald trafen, erzählten uns, daß wir ge­ Sorgen feier. GEwölik. Wir gaben uns diesem Gefäg­ ganz bin. Die ehem­alige Österr­­ unger­ Botschaft steht in einer Nebengasse des Liternu­s zospeets inmitten von eleganten Winterpalais in ehem­aligen zufllichen Großen, unweit von den andern ausländischen Vertretungen. Eine Schöne Stuckaflade in Baroc ziert den Bau. Die Kaiserisune und das Wappen sind unver­­sehrt. Der ganze Bau ist gut erhalten. Ein vornehmes G Steirportal, Stödelpflaster, mehrere I hintereinander, eine Beine Veränderung ist von drangen doch wahrnehmbar. Hoch oben am Wirft Über der Sallerfeone weht ein rotes Banner mit dem fünfgadigen Stern, b darinnen Hammer und Sichel. Ueber dem Portal, auf mächtigen roten Schild steht: Hefterrei-­cil-ungarischer V Arbeiter- und Soldatenrat. In der Botschaft wirft Herr Bohl als Halb- amtlicher Vertreter des Österr. Arbeitministeriums, ihm zur Seite als Kontrolle flieht Genofse Esermat vom Moskauer Zentralrat. Hier muß man Proletaries und invalid sein. Offiziere werden nicht ausgetauscht. Beides läßt sich machen. Sie forgen gut A die 200 Mann, die 2 im Laufe des Trühjahrs grammmnge­­onmen sind. 40 Delagramm Brot, etwas Blei, 3 Löffel, Zucker und Zigaretten. Sie sorgen au fürs Gemüt. Im großen weißen Spiegelfanl der Bot- Staft, dort wo ehemals nur biofreie Ver­handlungen in fremden Sprachen geführt­­ wurden, wo blrgende Uniformen, exrufte Stücke und rauschende Seide die einzig richtige An­­­füllung der Umgebung gewesen waren, figen am Abend des 19. April 1920 müde, bärtige Ges­­angene. Die Kleine Kolonie der in Petersburg ansässigen ehemaligen Kriegsgefangenen ist mit ihren Damen erschienen. Chauffeure, Handwerker, Händler. Huch­ bie Genossen von der deutschen­­zei oft . sind bie, Alles elegante Gestalten. Senofjei Esermal bittet um Ruhe: „Gexoffin au... . ‚aus Wien wird die S­reundlichkeit haben uns Frühlingslieder zu singen. Der Bösendorfer aus schwarzem Cabenholz erklingt, und sie singt mit. Schöner, wohlgeschulter Stimme ; „rübling läßt sein blaues Band... Es hat die Rose sich beflagt .... Ein Beilchen auf der Wiese stand.... ... Ich komme vom Gebirge her .... Ach wenns mur der König auch wäßtl..." umd für die Magyaren ans Tledermans : Klänge der Heimat, ihe weht in mir das Sehnen... .. Sie singt vor Leuten, die nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder eine Brauenstimme hören. Am 21. April aebts vom axenbahnhof Bardlojejelo­wen, 500 Kilometer südlich nach Oriche zum Austausch. Was wir in Beters­­burg erlebt hatten, gab uns ein Gefühl des Geborgenseind, das uns lange gefehlt, Zu früh. 70 Kilometer vor der Front blieben wir flehhen, Guter Kamerad, wann sehen wir uns wieder 24 Bon Tag zu Tag B Vertröstungen: „Die Polen nehmen Euch nicht." Da verläßt gar Mancher den Bug, um wieder auf eigene auff sein Llad zu versuchen, am 3. Mai mein Kamerad. Er fährt nach Kiew, das er vor der Einnahme durch die Polen erreichen will. „Web wohl da Er ist bis heute nicht Kerlbergefousmen. Am 6. Mai, 3 Uhr nachmittag, kommt die endgültige Antwort: Es ist nichts mit dem Austausch, die Polen übernehmen nicht. Burdi nac Wittebst ins­ Lager. Im flü­menden Regen machen sich die Kameraden auf, zu Fuß bef­ront zu. Sie kamen nicht Biniber, 6­ehe ee ein neuer Befehl: Es geht an dis ont. Unter strenger Bem­achung erreichen wir am 9. Mai die front. Drabiverhau, eine minierte Brüce, an allen Orten Wachen. Hier ist lange keine Kriegstätigkeit gewesen. Bewilchen­­ den beiden Linien ist noch eine 6 Kilometer breite neutrale Zng. Die Division und Brigade hat die Erlaubnis zum Daschzug gegeben. Born eine kleine Schießerei. Es ist nichts von Bes­deutung. Die Batrouille ehrt zurück, der er, entlang der Ponnellgleisigen Bahn ist frei. Unter Bsalotmont fügrt uns über die Linie Binäber. WB’ jolzen och drei Pfosten, dann Des ualı.y sehtei und dann die Polen, Vorne 4 Parlamentäre mit weißer Fahne. Ein paar hundert Schritt, dahinter eine Kolonne den müden und sxar Irpadten Dienschen. Rasch furzes Bett machen vorne Holt. Sie Edm­en nicht, die Alten. 36: VoE wien sie Gaben, e8 ! ihr Geld. Wir sind im Aufbrechen, da sprengen von Hinten zwei Rote heran und rufen schon von weitem Halt! „Sen offen, wir haben Beet, Euch aufzuhalten.“ Uns will das Herz fille stehen bleiben, wir spüren das Blut in den Adern gefrieren. Nie hatten wir uns leichte - | USE

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