Hermannstädter Zeitung, 1971. január-június (4. évfolyam, 158-183. szám)
1971-02-26 / 165. szám
ú Wir und unser Kongress / Jugendliche unseres Landes fassten wichtige Beschlüsse (Seite 7) In dieser Ausgabe Vom Plenum des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität Seite 3-7 Intensivstes Nachschöpfertum Erich Bergei — hervorragender Dirigent und Musikwissenschaftler Seite 8 Anfang für ein neues Vaterland Seite 12 Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt I 1 Erfolge der Befreiungskämpfer in Angola Seite 10 Unter der Lupe: Judo Darlegung des Genossen Nicolae Ceausescu * * auf dem Plenum des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität Werte Genossen! Ich möchte damit beginnen, dem Rat und allen Werktätigen deutscher Nationalität einen herzlichen Gruss der Partei- und Staatsführung zu übermitteln. (Starker Beifall.) Der erstattete Bericht sowie die Erörterungen auf dieser Plenarsitzung haben die guten Ergebnisse hervorgehoben, die der Rat der Werktätigen deutscher Nationalität in seiner Tätigkeit erzielte. In der Tat, ziehen wir die Bilanz dieser Tätigkeit, der Fragen, die in den zwei Jahren seit unserer letzten Begegnung gelöst wurden, so werden wir sehen, dass viele der Bemerkungen und Vorschläge, die damals geäussert wurden, in dieser Periode eine entsprechende Lösung erfahren haben, die mit der Generallinie unserer Partei übereinstimmt. Übrigens haben hier viele Genossen über die Fortschritte im Bereich der Literatur, der Presse und der Fachzeitschriften gesprochen, über die Entfaltung der Tätigkeit auf künstlerischem und kulturellem Gebiet, einschliesslich darüber, dass es jetzt beim Fernsehen ein Programm in deutscher Sprache gibt. All das veranschaulicht die Tatsache, dass unsere Partei sich im Geiste ihrer allgemeinen Politik konsequent darum bemüht, die angemessenen Lösungen zu finden und allen Bürgern des Vaterlandes, ohne Unterschied der Nationalität, entsprechende Arbeitsund Lebensbedingungen zu bieten. Wenn ich von Arbeits- und Lebensbedingungen spreche, beziehe ich auch das wissenschaftliche Wirken und das Geistesleben ein; die Leistungen in diesen Bereichen stehen im Einklang mit den Ergebnissen, die unser Volk in seiner allgemeinen ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung erzielt. Mit Recht haben die Genossen, die hier das Wort ergriffen, die rege Teilnahme der Werktätigen deutscher Nationalität an der Seite des ganzen Volkes an den grossen Leistungen des vor kurzem abgeschlossenen Planjahrfünfts unterstrichen. Wir können nichi umhin, zum Beispiel zu erwähnen, dass das, was im Kreis Hermannstadt — wo deutsche Werktätige 23 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kreises ausmachen — geleistet wurde, dem Schaffen aller Bürger, der Arbeiter, Bauern und Intellektuellen — Rumänen, Deutsche, Ungarn und Angehörige anderer Nationalitäten —, zu verdanken ist. Daher kann man nicht sagen, die Rumänen hätten allein alles geleistet oder die Deutschen oder die Ungarn hätten das allein getan, denn alle haben Seite an Seite in Fabriken, wissenschaftlichen Forschungsinstituten, im Unterrichtswesen, auf allen Gebieten des sozialen Lebens gewirkt und zusammen diese Erfolge errungen. Zu sagen, dass wir diese Leistungen erzielten, indem wir Schulter an Schulter arbeiteten, ist keine blosse Redensart, sondern eine lebendige Tatsache unserer heutigen Gesellschaft. (Starker Beifall.) Sie alle haben von den bedeutenden Erfolgen im vergangenen Planjahrfünfl erfahren, deshalb möchte ich jetzt nicht auf sie eingehen. Dennoch kann ich nicht umhin, zu erwähnen, dass es uns dank der marxistisch-leninistischen Politik unserer Partei in der nationalen Frage gelungen ist, in dieser Periode besondere Ergebnisse bei der rationellen Slandortverteüung der Produktivkräfte im gesamten Landesbereich zu erzielen. Blicken wir auf die Landkarte Rumäniens, so stellen wir fest, dass in allen Städten und Gemeinden unseres Vaterlandes neue Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe, Schulen und kulturelle Institutionen errichtet wurden und überall eine rege wirtschaftliche und soziale Tätigkeit entfaltet wird. Ich möchte in dieser Hinsicht keine Zahlen anführen; Sie kommeit aus einer Reihe von Kreisen und wissen, was dort geleistet wurde und was (Fortsetzung auf Seite 3) :h Am 19. Februar tagte in Bukarest das Plenum des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität in der Sozialistischen Republik Rumänien. Es nahmen teil die Genossen Nicolae Ceauşescu, Manea Mâne s c u, Ilie Verdeţ, Mihai G er e, Dumitru P o p e s c u und Leonte Rău tu. Am Plenum beteiligten sich desgleichen Mitglieder des ZK der RKP, Leiter einiger Ministerien, Zentralinstitutionen und Massenorganisationen und Vertreter der deutschen Bevölkerung aus eil Kreisen und der Hauptstadt, die nicht Mitglieder des Landesrates sind, sowie Vertreter des Rates der Werktätigen ungarischer Nationalität, Chefredakteure der Zentralpresse u. a. Bei der Ankunit im Saal wurden Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Partei, Vorsitzender des Staatsrates, und die anderen Partei- und Staatsiührer von den Anwesenden mit starkem, langanhaltendem Beifall begriisst, ein Beifall, der Ausdruck war der Liebe und der Achtung, die die Werktätigen deutscher Nationalität der Partei- und der Staatsiührung entgegenbringen. Das Plenum wurde von Genossen Richard Winter, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Her mannst ad l, Stellvertretender Vorsitzender des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität, eröiinet. Genosse Eduard Eisenburger, Mitglied des ZK der RKP, Mitglied des Staatsrates, Vorsitzender des Rates der Werktätigen deutscher (Fortsetzung aui Seite 3) Siebenbürgisch-sächsisches Wörterbuch G-Band soeben erschienen Der bereits angekündigte G-Band des Siebenbürgisch-sächsischen Wörterbuchs liegt nun in den Buchhandlungen auf. Es wird damit dem interessierten LeserpublilSjjţg nach den beiden ersten Bänden (A—F) und den zwei Lieferungen vom fünften Band (R-Salarist) der dritte Band dieses grossangelegten Standardwerks der siebenbürgisch-sächsischen Mundartforschung vorgelegt. Die Autoren dieses Werkes haben es sich zum Ziel gesetzt, den Sprachschatz der siebenbürgisch-sächsischen Mundart mit seinen lautlichen, grammatikalischen und bedeutungsmässigen Eigenheiten aufgrund wissenschaftlicher Kriterien zu erfassen. Der vorliegende Band, dessen Autoren Bernhard Capesius, Annemarie Biesselt- Müller, Arnold Pancratz, Gisela Richter und Anneliese Thudt sind, ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und wurde vom Verlag der Akademie der SRR mit dem Verlag Walter de Gruyter u. Co. herausgebracht. In einer umfassenden Einleitung wird die Entstehungsgeschichte des Siebenbürgischsächsischen Wörterbuchs festgehalten, werden die methodischen und sprachwissenschaftlichen Grundsätze genannt, von denen sich die Autoren leiten Hessen. Anschliessend folgen Erläuterungen zu den verwendeten Abkürzungen, ein umfangreiches Literaturverzeichnis so-wie Ortsnamenverzeichnisse in deutscher und rumänischer Sprache und Anmerkungen zur Lautschrift. Dem 355 Seiten umfassenden Band ist eine Grundkarte mit den Ortschaften des siebenbürgisch-säcfysischen Mundartgebietes beigelegt. Am Sonntag: HZ-Leserbesprechung Die .Hermannstädter Zeitung“ veranstaltet anlässlich des dritten Jahrestags ihrer Gründung am Sonntag um 11 Uhr im ASTRA-Saal eine Leserbesprechung, zu der alle Mitarbeiter und Freunde der Zeitung herzlich eingeladen sind. Im Anschluss an die Beratung bietet die deutsche Abteilung des Pädagogischen Lyzeums ein Kulturprogramm. Rund um die Welt Preise mehr auf- als abgerundet Englands Umstellung auf Dezimalwährung London. — Die 55 Millionen Briten sind am 15. Februar in die neue Welt der Dezimalwährung eingetreten, in der das Pfund 100 Pence hat. Für viele, die dem Schritt mit leichter Beklommenheit entgegengesehen hatten, war der D-Day ein Tag erhöhter Nervenanspannung mit dem Unterton des Abenteuerlichen, aber schliesslich dann doch nicht sonderlich aufregend. Lord Fiske, der Vorsitzende des eigens für die Umstellung eingerichteten Dezimalwährungsamtes, wagte dann auch die Prophezeiung: „Der Wechsel wird der grösste Nonevent des Jahres", was soviel heissen soll: In Kürze wird man sich wundern, wie glatt alles über die Bühne gegangen ist und nicht mehr davon sprechen. Die Zeitungen' hatten zu weiten historischen Übersichten ausgeholt und etwas wehmütig Abschied von der Jahrhunderte alten Tradition gefeiert. England eliminiert den Shilling und zerlegt das Pfund in 100 Pence. Mit Grossbritannien gehen einige andere Länder wie die Republik Irland zur Dezimalwährung über. Und übrig bleiben lediglich noch drei Nachzügler: Malta, Gambia und Nigeria. Den Februar hatte man gewählt, weil in diesem Monat die geschäftliche Aktivität im Einzelhandel in ein saisonales Tal abgleitet, und der Montag bot sich an, weil er einer der schwächsten Einkaufstage der Woche ist. Etwa vier Fünftel aller Geschäfte verkaufen vom D-Day an nur noch dezimal. Einige Läden zeichnen doppelt aus, um eine geistige Brücke zwischen den Währungen zu schlagen. Andere wiederum lassen vorläufig alles beim alten, und nutzen die Gnadenfrist des Gesetzes, die immerhin bis zum August nächsten Jahres reicht. Aber nur ganz wenige werden sie voll nutzen. Die grossen Einzelhandelsgeschäfte und Supermarktketten haben voll umgestellt. Nicht jeder Kaufmann kann der Versuchung widerstehen, die Umstellung zu einer etwas stärkeren Aufrundung der Preise zu benützen als eigentlich erlaubt. Eine gewisse Wirkung mag jedoch das öffentliche Misstrauen haben. Die allgemeine Erwartung ist, dass die Dezimalisierung der Inflationsspirale eine neue Drehung gibt. Einige Geschäfte schlagen daraus Kapital und werben damit, dass sie mehr Preise abals aufrunden. Drei Jahre Vor drei Jahren kam die erste Ausgabe unserer Zeitung in den Kiosk. Wir hatten 3 000 Stück gedruckt, was sich gleich als viel zu wenig erwies, und schon nach einem Monat hatte sich die Auflage verdoppelt; sie steht heute konstant bei 10 000, so dass die Post bisher unseren Abonnenten schon anderthalb Millionen Exemplare der HZ zugestellt hat. Die Zeitung wird ausserhalb des Kreises Hermannstadt in über hundert Städten und Doriern gelesen; wöchentlich gelangen etwa 400 Stück an ständige Leser im Ausland. Die „Hermannstädter Zeitung“ wurde gleichzeitig mit der neuen Gebietseinteilung als siebente deutschsprachige Publikation in Rumänien gegründet. Es war eine Neugründung ganz im Sinne der auch auf dem Plenum des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität von berufener, höchster Steilo ornouf halrrnftintap_ PolÜlhC Ú2T Partei und des Staates in der nationalen Frage. Wir Redakteure dieser Zeitung sind bemüht, unseren spezifischen Auigaben nachzukommen und diese mit den allgemeingültigen Erscheinungen des gesellschaitlichen Lebens, mit den Umgestaltungen in allen Bereichen zu verknüpien und in Einklang zu bringen. Getreu den Prinzipien der kommunistischen Presse widmen wir uns der umiassenden Information und Bildung des Leserpublikums, dienen wir der Erziehung der Werktätigen im Geiste des Patriotismus, der Liebe zur Heimat, der historisch tief verankerten Verbrüderung aller Bürger (Fortsetzung auf Seite 2)