Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1854 - Mai 1855 (Jahrgang 16, nr. 5-51)

1855-05-23 / nr. 49

Maß Han: Zperieser Kundschaftsblatt, Mittwoch den 23ten Mai 1855. Megjelenik minden Szerdän és Szombaton. Evnegyedi előfizetés: Kassára nézve 20 kr. Eperjesre 24 kr., postabér mentes szállítás mellett 1 for. p. p. — Egy kétszer hasábos sorért beiktatási díj 4 kr. pengó pénzben. Pränumeration vierteljährig: für Kaschau 20 kr , 24 kr , mit freier Postversendung 1 fl. 6. M. J Insertions­­gebühr für eine zweimal gespaltene Zeile 4 kr 6. M. KASSA - EPERJESI ERTESITO. Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. für Eperies XVEE. Jahrgang. Vermischtes­­ Interessantes. Kaschau. SD Alles freute sich heuer auf Banko , denn es hieß Banko wird sehr schön und comfortable hergerichtet, und der Rätor mit etwas Kunst nachgeholfen ; — aber so wie es sich bis sehr erweißt ist alles nur optische Täu­­schung gewesen; =­ außer einem neuen Schindeldach , blieb Alles beim Alten! — SDS Die Wiener-National- und Grotesk-Tänzer-Ge­­sellschaft der Gebrüder Schier , haben uns schon einige Vorstellungen zum Besten gegeben , und­­ wir müssen hinsichtlich der Leistungen der ganzen Gesellschaft, selber nur die rühmlichste Anerkennung angedeihen lassen. — Troß dem werden die Vorstellungen sehr schwach besucht, denn unser, kunstsinniges Publikum, hat die vor 3 Jahren verfehlten lezten Vorstellungen , noch in guter Erinnerung behalten. SD Der Siecle schreibt aus Paris: Die Hotels der Rue Rivoli , der Borstadt St. Germain und das Quatier de la Madelaine sind schon mit Fremden und vorzüglich mit Engländern angefüllt , welche die Indu­­strie- Ausstellung besuchen wollen und sich bereits zahl­­rei) auf den öffentlic­hen Promenaden und in den Mu­­seen zu zeigen beginnen. Unter diesen Besuchern befin­­den sich auch einige ausgezeichnete Mitglieder­­ der Lon­­doner „Schulen.“ Diese „Schulen“ sind nichts anderes , als Bereinigungen aus der­ Aristokratie der Diebeswelt. Die Mitglieder derselben „verstehen es , durch feinen Ton und ausgesuchte Eleganz sich­ für wirkliche Gentlemen auszugeben. Außer Gold, Diamanten oder­ Bank=Bil­­lető verachten sie alles und­ behande­n den gewöhnlichen Dieb , der das Geschäft nicht im Großen und na< den Regeln der Kunst zu betreiben weiß, mit der größten Geringschaltung. Um die Anwesenheit dieser, mit allen Kunstgriffen vertrauten Industrieritter möglichst unschädlich zu mac­hen, hat die Londoner Polizei-Behörde zwei höhere Polizei-Beamte jener Hauptstadt nac Paris gesandt. Mi ausreichenden Mitteln versehen , haben dieselben ein Glite-Korps von 41 Mann , die mit dem schwierig­­sten“ Theile der Aufgabe betraut werden. Sie müssen­­­­ sorgfältige genaue Studien gemacht haben und mit der Wissenschaft der Diebesjagd gründlich bekannt sein. Die­­se Polizei-Offizianten , zur sogenannten Aufspürungs- Polizei gehörig, kennen „Diebsschulen­­" sondern auch persönlich die hervorra­­­genden Mitglieder dieser Gauneraristokratie , die in Lon­­don zweihundert und­fünfzig Individuen zählt, und von der Kaufmannschaft und dem Steuer von 3 Millionen erhebt, was für jeden von ihr­nen 12.000 Franken macht. Ist ein angehört, Gaunerstreich­liebhaber die Schule bezeichnet zu unterzeichnen, Agenten sind , und den nicht nur die verschiedenen hohen Adel eine jährliche verübt, und kann die ge­­wöhnliche Polizei nicht auf die Spur kommen , so menz­det man sich an einen solchen Aufspürungs-Agenten. Die­­ser eilt herbei und nachdem er mit schnellem und sicherem Bli> alles überschaut , sagt er: „Dieser Diebstahl trägt das Siegel dieser oder jener Schule ,­“ und er bezeichnet dieselben mit der nämlichen Sicherheit wie ein Kunst= Namen , der irgend ein Gemälde das Siegel seinen seines Talentes aufgedrüht hat. Es geht daraus hervor , daß der Blick eines solchen Aufspürungs­-Agenten allein schon hinreicht, jene Gauner in ihren Operationen­ zu hindern und die bestangelegten Pläne zu vereiteln. Bestrafen ist viel, dort beugen aber viel mehr, und das ist gerade , was dieser wüßlichen­ Institution am häufigsten gelingt. Uebrigens , zwischen diesen Industrierittern im höchsten Grade höflich und zart. Man sieht in einem Salon eine Grup­­­­pe Gentlemen von durchaus unverdächtigem Aeußern sich lächelnd und scherzend mit­einander unterhalten , indem sie mit Kennerbli> die sie umgebenden werthvollen Ge­­genstände prüfen. Plötzlich nähert sich ihnen ein nicht minder feiner, eleganter und freundlicher Herr mit lä­­celnder Miene , und alle Stixnen runzeln sich , die At­enbraunen ziehen sich zusammen und jeder Mund wird suis Die Unterhaltung mit dem Neuhingekommenen geschieht mit leiser Stimme ; man kann nichts als nur die Worte: „Schule“ und „Zug um 7 Uhr“ unterschei­­den, daraufr entfernt sich jeder und man vermuthet nicht, daß man einer großen Gefahr entronnen ist. Es handelt sich in­ der That nämlich­ um­ eine Gau? oder den Meister kennt, der, ohne die Beziehungen

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