Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-10-09 / nr. 78

KASSA - EPERJESI ERTESITOÖ, Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON, Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 48 kr., Eperjesre 54kr., posta­­bér méntes szállítás mel­­lett.1 for. 20 kr. pp. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengő pénzben. Raschau-Eperieser undschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig: für Kaschau 48 kr. für Eperies 54 kr., mit freier Postversendung 111, 20 fr. CM. „Jonsertionsze­­hübr für eine 3mal gespal­­tene Petitzeile 3 kr. CM. Samstag de n ' Renee ee EEE EEE ZI * des Allmächtigen ser- Rede Kaschau. * Das hohe Namensfest Sr. Majestät unseres allergnä­­digsten Kaisers wurde hier den 4. Oktober auf eine besonders so­­lenne Weise gefeiert. Nach einem in der Kaschauer alterhrwürdigen Domkirche abgehaltenen feierlichen Gottesdienste, bei welchem außer den k. u. Zivil - und­ Militär­meinderathe­no< für­ die industriellen­­ Behörden , dem Magistrate und Ge­­eine große Zahl Andächtiger ihre herzlichsten Ge­­bete für das Wohl unseres emporsandte , begab sich der Herr Statthalterei- Vizepräsident mit den Geistlichen - , Zivil- und Militär - Autoritäten in das Convictsgebäude , um der feierlichen Eröffnung“ der einstwei­­len daselbst untergebrachten darin der Zwei der Realschule die zu seiner Verwirklichung zu Ge­­bote stehenden Mittel, so­wie die Bedeutung des Realunterrichtes, die religiös - sittliche und bürgerliche Bildung in lichtvoller Weise und mit warmer B­er­geisterung für die Sache auseinandergesezt wurde. Den Schluß b­e­­bildeten einige allgeliebten Landesvaters neu­ gegründeten k. k. Realschule, von der die­ ersten drei Jahrgänge heuer in­ s Leben treten, beizuwohnen. Im ersten "Stoßwerke“dieses Gebäudes"war“der„ge­e“Zeichnen= saal zu diesem Zwecke auf eine einfache aber würdevolle Messe de= forírt und mit den Bildnissen Ihrer“ Majestäten des der" Kaiseri­ geziert worden. "Nachdem die„ Versammlung“ihre“Pläne eingenommen , hielt zuerst der mit der Organisirung der Oberral­­schule betraute Dr. Josef Weiser an dieselbe eine sehr gediegene An­­sprache, „welche ganz geeignet war, das lebhafte Interesse für die Wirksamkeit tretende neue Lehranstalt war nicht blos sondern auch­ für Kaisers und zu steigern , weil herzliche Worte an die Mitglieder des­ versammelten Lehrkörpers dieser neuen Bildungsan­­stalt gerichtet. Hierauf ergriff der Herr Statthalterei - Vizepräsident das Wort, um der patriotischen Widmung des Kapitals von 140.000 Gulden von Seite der k. Freistadt Kaschau und des allerhöchsten Gnadenaktes Se. k. k. apostolischen Majestät, mit welchem die Degung der noch fehlenden Kosten zur Bestreitung der Bedürfnisse der ganz­­en Realschule auf den Studienfond übernommen wurde, zu geden­­ken, und die zuversichtlice Hoffnung auszusprechen , daß die neue Lehranstalt die auf „sie verwendeten Opfer in vollem Maße lohnen, und für die industrielle Bildung und Wohlfahrt nicht blos der Stadt Kaschau , sondern ganz Oberungarns die reichsten Früchte tragen werde. Zuletzt wandte sich der neuernannte Direktor der Anstalt Dr. Hermann Tausch mit einer warmen Ansprache an die anwesenden, nahezu die Zahl Hun­ert erreichenden Schüler , welche bereits um 9 Uhr Früh dem feierlichen Veni­­ sand­e in der akademischen Kirche beigewohnt hatten, sie aufmunternd, es an dem nöthigen Fleiße und guten Willen nicht fehlen zu lassen, und die guten Vorsätze, mit denen sie gewiß die Schwelle dieser neuen Lehranstalt überschritten haben, stets lebendig zu erhalten. Den Schluß dieser­ erhebenden Feier bildete ein herzliches Lebehof für Se. f. k. apostolische Miaz­­estät , in welches alle“ Anwesenden enthusiastisch einstimmten , worauf die Volkshymne von dem sehr geübten Sängerc­hore der Schüler des hiesigen f. k. Gymnasiums vorgetragen wurde, wohlgemeinte und mehr zum Throne in Fe Mk WREDE WRE. 3 K. städt. Theater. Montag den 4. Oktober ist aus Anlaß der Vorfeier des Na­­mensfestes Sr. k. k. apostolischen Majestät des Kaisers bei Beleuchtung des äußern Schauplates Deinhardstein's Lustspiel : „Zwei Tage aus dem Leben eines Fürsten“ gegeben worden, und wurde demselben, durch ein ziemlich befriedigendes Zusammenspiel eine recht günstige Aufnahme verz­schafft. Eine entsprechende liebenswürdige Leistung war die des Fräu­­lein Körner (Emma). Hrn. Gysi wäre etwas mehr Heiterkeit im Spiele zu rathen. Hr. Gysi versteht es ja überhaupt nicht lustig zu sein , verz stünde er das, so würden wir ihm dann sagen, daß man im feineren Lustspiele zur Aeußerung humoristischer Stimmungen Einheit und elegante Tournüre und möglichst zwanglose, freie leidyte Formen mitbringen müsse. Wo aber das B. schon fehlt, braucht man nicht das 3. zu rügen. Dr. Arthur gab der verliebten Schulrathstochter einen recht heiteren 9. Ergähdung Das Schloß Neidet. (Fortsetzung.) Feunis Historisch -romantische Novelle von B. U. Als die Junker mit dem Herzoge dur< die Stadt nach dem Schosse ritten , kamen sie auch an ihrer Herberge, am goldenen Baume vorbei, vor dessen Thür in diesem Augenblie gerade der Wirth mit dem Kapellenmüller und dessen Töchterlein stand. Als jene den Herzog erkannten, zogen sie ehrerbietigst ihr Käpp­­lein, ves Müllers Töchterlein verbeugte sie dagegen mit einer Grazie, die auch dem Herzoge nicht entging. „Ein so müdes Dirnlein , traun ," sagte der Herzog lächelnd zu Otto gewendet. „Ein­ Engel in Menschengestalt,“ entgegnete dieser in Extase. „Ihr scheint ein besonderer Kenner des schönen Geschlechts zu sein ," bemerkte so munzelnd der Herzog , „denn einen Engel in Men­­schengestalt hätte ich nun in der That aus diesem Dirnlein nicht her­­ausgefunden.“ Wir verlassen jezt den Herzog mit unsern beiden Sunfern auf kurze Zeit um einen Blik nach der Herberge zum goldenen Baum zu werfen., und zu sehen, was sich hier während der Abwesenheit unserer beiden Junker zugetragen hat. — — — | | lefon. „Ein Paar gar stattliche Herren , die mit unserem Herzoge vor­­­­überritten," sagte der Kapellenmüller zum Wirthe. „Besonders scheint mir , der eine im hellblauen Wams ein eifriger Beriechter unserer Lehre 1­7U Te .Und dabei so leutselig , so ohne allen Stolz ," fügte der Wirth hinzu, „daß ich wohl sagen kann, meine Herberge hat noch sein besseres Junkerpaar beherbergt, als jene Beiden.“ „Wer mögen sie sein ?“ fragte der Kapellenwirth. „Aus unserer Gegend können sie nicht sein , denn die Farben und Abzeichen unserer­­ Ritterschaft sind mir so ziemlich­ alle bekannt.“ „Kann Euch nicht sagen , wer sie sind und in welchem Gau sie heimisch ," erwiderte der Wirth. „Müssen aber wohl vornehmen Stan­­des sein , daß der Herzog sich so vertraulich mit ihnen unterhielt. Sind gestern hier angekommen. Der eine mit mehreren Dienern und Pferden, der andere jedoch­ zu Fuß, doch wie ich hörte hat der Leßtere seinen Freund in Hannover verlassen, um einen Abstecher in unsere Gegend zu Fuß zu­­ machen. Auf heute hatten sie verabredet, hier in Eisenach wieder zusam­­men zu treffen. Das ist Alles was ich erfahren konnte. Ich habe mich zwar noch gestern Abend spät bemüht, die Diener auszufragen.;­­allein beide scheinen Ausländer zu sein und sind eben nicht sonderlich zugäng­­lich, ja der eine Kerl war sogar so grob, mir geradezu in's­­ Gesicht zu sagen , daß er einen neugierigen Wirth nicht leiden könnte. Denkt Euch nur, Gevatter ! Ist das nicht sehr grob .“ Der Kapellenmüller lächelte und meinte , man müsse­ diese Er­­klärung einem Ausländer schon zu Gute­ halten. ;

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