Kassa-Eperjesi Értesitő, 1859 (Jahrgang 21, nr. 1-103)

1859-01-29 / nr. 9

KASSA - EPERJESI ERTESITO. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 f., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Kalchau-ÉCpertelet tnólhattsHlatt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration vierte­l jährig: für Kaschau 68kr. file E pern 068111 f­ 27 mit freier Restversendung 1 ft. 15 kr. ÖW. Insertionsze­­hnbr für eine 3mal gespal­­tene "Bet­tzeite 6 kr. ÖW. Samstag den 29. Jä­ner 1839. XXL Jahrgang. = rm === Kaschau. tk Der am 26. d. M. abgehaltene „Frauenverein - Ball“ hatte ein zwar nicht sehr zahlreiches, aber sehr gewähltes Publikum versammelt, und war, was die Toiletten der Damen betrifft, einer der glänzendsten, die seit Jahren gegeben wurden. Beim Cotillon wurde ein neuer, von Herrn Kapellmeister Franz Wacek componir­­ter, wie wir vernehmen den Herren Hörern an der hiesigen Rechts­­akademie gewidmeter Walzer: „Szivhangok“ (Herzensklänge) ge­­spielt, welcher durch seine frische, melodiöse Weise seinem Titel voll­­kommen entspricht. Die ungezwungenste Heiterkeit, welche sich nach und nach aller Ballgäste , der Tänzer“ sowol­l als­­ auch der Zuseher bemächtigt hatte, erzeugte einen­­ Ton des angenehmsten , geselligsten Beisammenseins , welcher diesen Ball nor lange in der Erinnerung aller Theilnehmer fortleben lassen wird. Auch hinsichtlich der Speisen und Getränke, war von unserm thätigen Casinopächter Schaffhäz auf das Beste gesorgt worden. * * Wir machen auf den unserm heutigen Blatte beigelegten Rechenschaftsberic­ht der hiesigen löblichen Handels - und Gewerbe­­kammer, erstattet durch deren Präsidenten Herrn Stefan Koppy, aufmerksam. Aus dem Concertsaale. Das am 21. Januar d. J. vom hies. Musikverein veranstal­­tete Wohlthätig­keits-Concert hatte abermals, wie es nur bei jeder Production des Erstern der Fall war, ein zahlrei­­ches­ Auditorium versammelt. Der kleine uns in diesen Blättern zu­­gemessene Raum erlaubt uns keine detaillirte Besprechung des Con­­certs, wir können daher nur im Allgemeinen sagen, daß das Pro­­­gramm desselben sehr interessant zusammengestellt war, und die Durch­­führung sämmtlicher Nummern eine ausgezeichnete zu nennen war. — Von den“ or<estralen Produktionen wurde die Ouverture zu Hunyady László auf eine äußerst glänzende ,­ feurige Art erecutert, und mußte wiederholt werden. Die Variations brillantes von SJ. Nowak für Cello und Pianoforte wurden vom Compositeur , und Kalkbrenner's Fantasie „Le fai“ für Pianoforte von unserer talent­­­ollen Dilettantin Frl. C. mit gewohnter Bravour vorgetragen. — Die zwei Lieder für Tenor sprachen durch seelenvollen Vortrag gleich­­falls allgemein an. — Auch der erste Satz aus Spohr's Quintett erfreute sich einer sehr präzisen Durchführung und scheinen die be­­treffenden „Herren viel lobenswerthen Fleiß darauf­ verwendet zu ha­­ben. “­ Die Krone des Abends gebührte aber unzweifelhaft Nr. 3 und 8 des“Programms , wir meinen die Sopran - Arie von Bernot,­­ und die Fantasie für die Violine „Souvenier de Bellini“ von Artot. Erstere wurde von einer unserer geschäßtesten Dilettantinen auf eine äußerst­ zarte und­ glänzende Weise gesungen, und vereinigte Alles, was man von einer metallreichen, gloFenreinen Stimme in Verbin­­dung mit einem gesp machvollen Vortrage zu verlangen berechtigt ist. Die Fantasie für die Violine erregte einen wahren Beifallssturm, welcher sich auch oft in den Zwischenpausen des Vertrages Luft machte. Und in der That war der Beifall ein sehr verdienter , und Herr v. E. schon weit, sehr weit hinaus über jene Grenze , wo der Dilettantismus aufhört. Reine Intonirung, gesp machvoller, gefühls­­inniger Vortrag , und eine technische Fertigkeit, welche die größten Schwierigkeiten spielend bemeistert, das sind die Vorzüge, welche uns lebhaft an das große Spiel der renommirtesten Violinvirtuosen Eu­­ropas , die wir zu hören Gelegenheit hatten , erinnerten , und glau­­ben wir nicht zu übertreiben, wenn wir sagen , daß seit den Tagen unseres vielberühmten Landsmannes Leeb sol­che Töne in unserem Concertsaale noch nicht erklangen. — Die „Waffenweihe“ aus den Hugenotten von Meyerbeer für Singstimmen und Orchester wurde mit unsern bescheidenen Mitteln zimlich gut durchgeführt­ gewagt hatte. Der­ dankbare Schüßling. (Fortsezung.) 0050.18 feiil „Ihr seid ein berühmter Maler geworden," spra< Montagen, — dessen Namen man in den Niederlanden mit heiligem Entzücken, nennt i S willkommen in meinem Hause, und da Ihr die Vergangenheit nicht­ssen habt, so laßt mich, um mich glülich zu fühlen , ebenfalls des t­nnern, das ich für Euch gethan habe.“ dorte erfüllten Ludolf mit Freude und schienen in ihm eine Iinnung wieder zu erwecken, der er sich nicht hinzugeben .Es sind noch zwei Personen , deren Wohlthaten ich nicht verges­­sen habe," fuhr er mit zitternder Stimme fort : „Frau Montagen und Fräulein Bella.“ Bei diesem lezten Namen versagte ihm plößlich die Stimme. „Sie werden enkücht sein, Euch zu sehen und Igy werde Euch zu ihnen führen ," erwiderte Herr Montagen , welcher Ludolf durch eine lange Reihe glänzender Säle führte , sich nach den lachenden Laubgän­­gen eines weitläufigen Gartens richtete und ihn nach einem Salon aus Laub leitete, welcher mit einem reichen Säulengange aus weißem Mar­­mor verziert war. Hier fanden sie Bella und deren Mutter. Bei ihrem Anbli> fühlte er seine Beine wanken , obgleich Beide ihn mit einem Schrei der Freude und Ueberraschung begrüßten und das junge Mädchen ihm mit lebhafter Regung sagte: „Seid willkommen , Meister Dejong! — Schon seit lange haben sesen, wir nicht ohne Glü> von Eurem Rufe und dem Erfolge Eures Talen­­tes gehört !“ Da beide sahen si mit Erstaunen an, denn ihre lange Tren­­­­nung hatte sie sehr verändert. Die Schönheit Bella's hatte den Ausdruc unerschütterlicher Sanftmuth angenommen, und eine schüchterne Hoheit vertrat die mädc­henhafte Befangenheit. Ludolf war nu< unkenntlicher. — Es war nichts an ihm geblieben von dem armen Kinde aus dem Volke, in Lumpen gekleidet, durch Dru und Hunger gebeugt, vom Mitleid erzogen. Sein anmuthiger Wu<f, sein schönes blondes Haar , die Ver­­ständigkeit und Feinheit seines Betragens machten ihn zu einem vollen­­deten Cavalier. „Der theuerste meiner Wünsche­­“ sagte er zu Bella, „ist erfüllt worden , indem ihr mit GlaFsgütern überhäuft seid , mein Herz hat ein frommes und tiefes Gedächtniß der Wohlthaten bewahrt, die ihr mir er­­wiesen habt. Ah , ich hoffte Euch meine Erkenntlichkeit beweisen zu kön­­nen," fügte er mit einem Seufzer hinzu, „aber diese große Freude sollte mir nicht erblühen." Eine Thräne umflorte sein Auge und Bella's Gesicht bedeute sich mit leichter Röthe. In diesem Augenblik trat ver­ehrwürdige Montagen ein. „Ludolf,“ sagte er zu ihm , „ich möchte, daß das erste Werk Eures Pinsels bei Eurer Rückkehr aus Italien die Bildnisse Eurer Freunde von Overschie seien, meine Tochter, meine Frau und ich, werden Mor­­gen anfangen, Euch zu sitzen.“ Ludolf drühte gerührt die Hand des Herrn Montagen an seine Ippen. — 20.1 ; | | ; | ! |

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