Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-02-25 / nr. 15

" Úvnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Ererjesre 1M., bér mentes szállítás mel­­Jettarfors15 kr; ap. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. posta­­KRaschau-Eperieser undschaftsblatt. Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig f­ür Xaschau 64 fl. für Eperies 1 fl., mit freier Postversehung 1 fl. 15 kr. ÖW. Insertionsge­­bühr für eine 3mal gespal­­tene Bet­tzeile 6 kr. ÖW. Samstag den 25. Februar 1860. II. Jahrgang. Nr. 15. kor zweite nam It. <hrei- Dc­­erden 80 KASSA - ÉPERJESI ERTESITO. Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATOR. [=== == *F Die Freiin Maria Mesks, geborne Komtesse Fäy, hat zur Ausschmüung des Prunksaales des Pester Nationalmuseums 100. fl. gespendet. + * Unser Landsmann, der gesehite Photograph Herr L. Letzter, ist von seiner über 17/2 Jahre andauernden Kunst- und Rundreise seit einigen Tagen wieder zurügekehrt, und hat sein lange ver­­weistes Atelier wieder eröffnet. Er hat in vielen großen Städten zahlreiche Proben seiner Gesehilichkeit abgelegt, und überall die schönste Anerkennung gefunden, wozu wir ihm Glüh wünschen dürfen. Außer vielen wahrhaft gelungenen und ausgezeichneten Leistungen in der“ Photographie hat er“ sehr ehrenvolle Aufträge mitgebracht, die­ er<hier­ auszuführen gedenkt... Dies wird ihm jedoch nicht ab­­halten , seine künstlerische Thätigkeit allen denen zu widmen, die es wünschen, und wir zweifeln nicht, daß es deren eine große Anzahl an Kafman geben­ wird, denn Herr Letzter empfiehlt sich als Pho­­tograph am besten durch seine Werke. Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. zt Eine gräßliche That wird aus Großwardein berichtet. Der Karrenzieher L. F. kam am 13.­d. um 11 Uhr Nachts aus der Schenke nach Hause, wo er sich einen Branntweinrausch ange­­zecht hatte ; seine Frau schlief schon und machte ihm nicht gleich auf; darüber gerieth er so in Wuth , daß er das unglücliche Weib förm­­lich abschlautete. Was das Gräßliche der That noch erhöht, ist, daß das Weib im fünften Monate ihrer Schwangerschaft war. Der Mann wurde sogleich festgenommen. xx Die mit Papp eingebundenen Gemeindebürger. Unter dem 34. Jänner 1860 hat ein Bürgermeister im Fürstenthum Pyrmont über das Bürgerbuch seiner Gemeinde wörtlich berichtet : „Das Bürgerbuch in der Gemeinde N.N. ist nach 5. 24 der Gemein­­­deordnung vervollständigt, und sind alle Gemeindebürger nach dem AB eingetragen und mit Papp eingebunden. *„. Der Haupttreffer der St. Genois Lotterie-Anleihe mit 30.000 fl. soll in Komorn von einem allgemein geachteten jun­­gen Manne gemacht worden sein. Pe Whee dies­ in einem N­ühre in die Lotterie ges­setzt werden mag zeigt eine eben veröffentlichte Uebersicht, nach welcher die behobenen Gewinne in der Zahlenlotterie im Jahre 1858 über 9­/2 Mill. Gulden ausmachten. Da dieses Gefälle einen Rein­­ertrag von 6/2 Mill. abwarf und kaum weniger als 4 Mill. Regie­­kosten in Anspruß nahm , so geht daraus hervor, daß die Spiel­­einsäße circa. 20 Mill. betrugen. Es Tom Ponce , der berühmte Kleine, wäre jüngst beinahe ein Opfer des Winters geworden. Er war in Böhmen mit einer ungarischen Tänzergesellscaft auf dem Wege nach Königinhof, als der Wagen umgeworfen wurde und Tom Ponce spurlos im Schnee verschwand. Erst nach längerem Suchen konnte er vom Erstlings­­tode gerettet werden. ** Eine Gruppe von vier erfrorenen Personen fand man dieser Tage auf der Straße von Iglau nach Humpoletz, auf einem Steinhaufen joigend. Es war eine Mutter mit dem Säug­­linge an der Brust, und die andern zwei kleinen Kinder von drei und vier Jahren unter ihren Röcken, wie die Henne ihre Küchlein, bergend. Die Arme ging von einem Orte zum andern , die Nahrung für sich und ihre Kleinen zu erbetteln , und fand in der Zeit, welche sie zum Ausruhen für sich und zur Darreichung der Brust für den Säugling benützen wollte , ihren Tod, da es schon in später Abend­­stunde war, wo unglücklicherweise Niemand mehr dieses Weges ging, der hier armen Unglül­chen no< hätte retten können. *„“ Wirkung des Branntweintrinkens. Seit dem Jahre 1851 sind erwiesenermaßen von 65 Stammgästen in einem Schapshause 59 gestorben, und unter diesen 8 dur< Selbstmord. Von den Verstorbenen konnte man höchstens Einige als Säufer be­­zeicnen ; die Mehrzahl gehörte nur zu den mäßigen, aber doch M 7 prinz, der te­denz - Feuil Die Spanierin und der Page. Geschichte aus der Zeit Ludwigs XIV. (Fortsezung:) XI. Der Haftbefehl. Die einstimmigen Anklagen, die sich von allen Seiten gegen den­ Herzog von Orleans erhoben, hallten vergeblich an das Ohr des Königs und wurden immer. auf's­ neue wieder eben so vergeblich en, berfben Mayognies der Frau. von Maintenon hineinge­­. Ludwi d i Sartrat 53.00 XIV. wollte nicht, daß man den Herzog von Der Chirurg Marechal trug nicht wenig dazu bei, den König so vorsichtig handeln­ zu lassen; denn Marechal glaubte die Ehre des Königs und, des Königsthum zu vertheidigen , indem er vom Herzog von Orleans die Giftbeschuldigungen abwälzte , die man ihm ohne Prüfung aufgebürdet hatte. Aber Ludwig , ob er sich von tra­­gischen Folgen auch auf's hartnádigste widersetze , die man den bei­­den unerseßbaren Todten geben wollte, behielt dennoc eine scharfe Bitterkeit gegen Philipp von Orleans, und ließ ihn benachrichtigen, nicht eher am Hofe zu erscheinen, weder in Marly, noch in Fon- A­nebleau, noch in Versailles, als bis er sein Vergehen durch ein esseres , keuscheres und frömmeres Leben gesühnt haben würde. Der Prinz, zu seiner Rechtfertigung hatte erhalten­önnen, wurde über diese ungerreute Parteilichkeit ganz entrüstet.­­ Er blieb fortwährend im Palais-Royal , wie in einem Gefängnisse, und eine kleine Zahl von Freunden und Dienern näherte sich ihm nur mit traurigen Nachrichten im Munde ; man hatte ihn im Bilde gehängt und verbrannt in einer benachbarten Provinzialstadt ; die Zeitungen von Holland nannten ihn den modernen Nero und Kali­­gula, man befestigte Nachts an den Thüren seines Palastes die abscheulichsten. Schriften . Graf von Noce und einige heitere Tisch­­freunde baten den­ Herzog dringend, Geduld zu fassen und sich nicht von dem vorübergehenden Sturme niederschlagen zu lassen. „Ich möchte meinen Namen, meinen Nang, mein Vermögen opfern, um meine Unschuld an­s Licht zu bringen ," entgegnete der Herzog , der sie an den Gedanken, für einen Giftmischer zu geb­en, gar nicht gewöhnen konnte. Die Vorsehung schien sich einen Augen­­losi für ihn zu erklären und der Meinung Marec­hals Unterstüßung gewähren zu wollen, der den Tod des Dauphins und der Dauphine einer bösartigen Krankheit zuschrieb. In der­ That wurden in und um Paris viele anscheinend gesunde Menschen von solchen Krank­­heiten in kurzer Frist hinweggerafft. Aber in den ersten Tagen des Märzmonats wurden die Ge­­müther wegen der Krankheit des jungen Dauphins und seines Bruders des Herzogs von Anjou immer ängstlicher. Man sohrie abermals Gift, sowie die Aerzte von Masern sprachen. Der König erfuhr mit Schreien , daß abermals ein doppelter Verlust seiner Familie drohe. Diese Nachricht erhielt er durt Fagon, am Montag, den 7. März , als der Zustand der beiden Brüder ein verzweifelter war. Ludwig XIV. überließ sich immer mehr der Bitterkeit seiner Lage, und sein Gesicht in beide Hände bergend, hielt er seine Thränen nicht­ länger zurü ,­­während­ Frau von Maintenon die sich jetzt ätte | | doppelt starf keine Audienz zu sei­n | | leten. führte zu dem König Fit sagte „Hätte ich Unrecht, daß

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