Kassa-Eperjesi Értesitő, 1861 (Jahrgang 23, nr. 1-101)

1861-10-09 / nr. 80

Megyelenik minden SZERDÁN és SZOMBATON. KASCHAU- R] 50) | EPERIESER Erscheint jeden Mittwoch und Samstag Pränumeration viertel­­ jährig für Kaschau 70 kr mit freier Postversendung 1 fl. 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr für eine mal gespaltene Petit­­zeile 6 kr..ÖW. KUNDSCHAFTSBLATT. Évnegyedi " előfizetés : Kassára nézve 70 vidékre bérmentes szállítás mellett 1 ft. 25 kr. o. é. Eg háromszor beiktatási dij 6 kr. ausztr. pénzben. ww Nr. 80. c>] Mittwoch den 9. Oktober 1861. XXII. Jahrgang. KASSA - EPERJESI ÉRTESITŐ. kr., Allerlei aus der Heimat. * „* Das Intimat betreffs Auflösung des Hon­­ved-Unterstüßungsvereins wurde von der Kom­­mission des Tolnger Komitats bei Seite gelegt und die Kommission erklärte das Verbieten oder Auflösung dieses Vereins als außerhalb des Wirkungskreises der Statthalterei liegend. * * Aus Wien soll, wie „P. Napló" mel­­det, die Verordnung gekommen sein, daß die Steuerrüfstände unter 5 fl. nicht mit bewaff­­neter Macht eingetreiben werden sollen. tt Pest, 4. Oktober. Der durch seine Verwictelung in den Tansics'schen Prozeß be­­kannte Arpád Hindy wurde, wie die hiesigen Blätter melden, in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober durch 13 Soldaten , die von einem Lieutenant befehligt waren, in seiner Wohnung gefangen genommen und in die Karlskaserne abgeführt. Die studirende Jugend schi>te, um über das Schn­al ihres Kollegen Aufschluß zu erhalten, eine Deputation an den Stadthaupt­­mann Thaisz , der auch versprach , sein Döut­lichstes in dieser Sache zu thun. “k Auf der Altonaer Schi­ffswerfte brach am 2. d. M. Nachmittags in der Sei­­lerwerkstätte Feuer aus, welches sämmtliche Flachsvorräthe , die Dampfmaschine und die Kunstseilerei zerstörte. Der Schaden beträgt bei 300.000 fl. * „* Aus dem Krakauer Kreis, 1. Oktober. Vor mehreren Tagen wurden in Przemysl meh­­­­rere Kisten Waaren, welche ein Lemberger Kaufmann nach Krakau specirte, bei der Eisen­­bahnspedition aufgegeben... Kaum befanden sich die Kisten, in dem betreffenden Waggon, so wurde dieser Waggon auf höheren Befehl ver­­siegelt und gleichzeitig nach Krakau telegrafict. Der Eigenthümer gelangte mit seinen Kisten zu gleicer Zeit nac Krakau, konnte sie aber nicht gleich in Empfang nehmen, weil hier auch s<on ein Kommission wartete, welche den Waggon von Amts wegen entsiegelte und sich an die strengste Revision der Kisten machte. Umsonst bat der Eigenthümer, daß man die Kisten zu seiner bereitstehenden Marktbude führen und dort die Waaren untersuchen möge, da er dabei die Waare zugleich aufstellen und verlaufen könnte ; umsonst wandte er sich mit seinen Bitten an die Zollbehörde, an die Polizei­­und Kreisbehörde, er mußte einen ganzen Tag opfern und ruhig zuschauen, wie alle Kisten aufgesperrt, alle Pakete aufgemacht wurden und dabei nicht nur Zeit verloren ging, sondern auch die Waare vielfach verdorben wurde. Indessen verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, daß diese strenge Revision in Folge einer von Lemberg eingelaufenen Denun­­ziation , daß der erwähnte Kaufmann Waffen nach Krakau speckte, stattgefunden habe. Und in der That, die Amtsthätigkeit blieb nicht fruchtlos — die Denunziation war nicht falsch, denn die Kommission fand mehrere Kisten, angefüllt mit Säbeln, Pistolen, Karabinern — ja sogar Kanonen waren dabei, aber alle diese Mord- und Revolutionswaffen waren — aus Pfefferkuchen, da der verdächtige Eigenthü­mer Niemand Anderer war, als Herr Ladislaus Lewicki, der renommirte Lebzeltenfabrikant aus Lemberg , der wie alljährlich mit seiner Waare zu dem Michaelimarkte nach Krakau kam.­­ Zur Gleichberechtigung. In Graf­ Meserits<, wo die Juden mit den Christen in einem und demselben Gemeindeverbande stehen , also gleiche Rechte und gleiche Lasten haben, herrscht gleichwohl die Einrichtung, daß an den gewöhnlichen Wochenmärkten nur die Juden Standgeld zahlen müssen , während die verlaufenden Christen davon frei sind. D­ie Pferdefleischkonsumtion. Im abge­­laufenen Quartale wurden im Wiener Pferde­­schlac­hthause 260 Stüc Pferde geschlachtet und 21 Stück wegen Krankheit oder zu großer Abz­­agerung zur Schlachtung nicht zugelassen. In demselben Zeitraum des vorigen Jahres wurden nur 153 Pferde geschlachtet und be­­trägt demnac die Pferdefleischkonsumtion­ in diesem Quartale um 107 Stü> mehr als in dem des Vorjahres. Welt-Panorama. =| | Der erste oberungarische Hand­­lungs-Commis-Verein. Wie und was „Sollen wir lernen, und ist 25 uns möglich das zu erlernen, was wir lernen sollen ? (Fortsetung:) „Was sollen wir lernen? Wir wollen bei Beantwortung dieser Frage ohne Rücksicht auf den­ Handel , wenn sich Einer oder 77­7 > RER SEE, KRT Der Emissär. (Fortsehung.) Feuilleton. Als die Mittagshize vorüber war, begann er langsam seine­­ Tugend schlafend , also gleichsam gebunden, zu überliefern. Wanderung wieder, aber schon wurden die Schatten länger, und noch immer zeigte sich auf der unendlichen Ebene , über die sein Fuß ihn trug, sein Obdat. Er war müde und hungrig, denn er hatte außer einigen Kräutern den ganzen Tag nichts genossen. So kam die Nacht , und er wollte sich eben nach einem Lager umsehen, als aus der Ferne ein heller Punkt in sein Auge glänzte. Er strengte seine Kräfte noch einmal an, ihn zu erreichen, und gelangte nach einiger Zeit in seine Nähe. Es war das Lagerfeuer der Zigeuner. Zigeuner sind in Spanien eine häufige Erscheinung. Man hat dort mehrere gelehrte Werke über sie geschrieben, und die Klagen der mit der Ausübung der Gerechtigkeit betrauten Personen über sie erfüllen noch aus alter Zeit der Aller Ohren. Das, was der Flüchtling von ihnen wußte, war keineswegs geeignet, ihm Vertrauen Hint­ lg und In der That hättte er lieber eine Bande wirklicher ME vor sich gesehen, als Wesen von jener sc­hmäßigen und die­ Ihen Race, die keine Religion und keine Heimat kennt, AE: Matt von Anstrengungen und Hunger, ohne Waffen , entfernt von aller menschlichen­ Hülfe , war er — wie er sich selbst sagen Waste —— von dem Augenblik an, wo er in ihren Kreis trat, in die Stn der unheimlichen Gesellschaft gegeben, welche er vor sich hatte. BI, Plan war sc­hnell gemacht. Zurück konnte er nicht mehr , auch w­­­­er es nicht, denn die beiden Töpfe am Feuer und der ort der Speisen , welcher sich vom Male der Zigeuner umher ver­­­­breitet hatte, wirkte so verführerisch auf die Nerven eines Menschen, der­­ den ganzen Tag über zum Fasten verurtheilt gewesen war. Aber eben­so wenig wollte er es auf die Gefahr ankommen lassen, die ganze Nacht in ihrer Nähe zuzubringen und sich ihrer zweifelhaften Wenn er sie) wurde den Genuß eines Theiles der Speisen, welche er in den brodelnden Töpfen vermuthen mußte, bestärkt und das damit nothwendigste Bedürfniß des Augenbli>s befriedigt hatte, dann sollte sein Fuß sie wieder verlassen, um weit von ihnen auf der dunkeln Ebene ein Lager zu suchen, wo ihn. Niemand fand als Gott. Dieser Gedanke erhob ihn und stählte seinen Muth, er nahte sie den Lagernden mit festem Schritte. Chaima trat ihm entgegen. Mit jener listigen­­ Demuth, die nur ihren Vortheil im Auge hat, sie vor ihm verneigend, begrüßte sie ihn mit diesen­­ Worten: „Sei willkommen unter uns, Herr, und der Gast der Kinder Egyptens !“ „Wohl! Ig nehme Eure Ga­stfreundscaft an und einen Platz an Eurem Feuer, bis meine Brüder ankommen, die nicht mehr fern sein können," antwortete der Flüchtling klug, indem er sich niederließ. „Willst Du, Herr," fuhr die Gitana fort, ihm das Tamburin, welches sie in der Hand hielt, entgegenstrebend, daß in Dein Geschir aus den Sternen lese, oder aus den Linien Deiner Hand ?" Der junge Mann hielt die Bewegung, welche die Zigeunerin machte, für die Aufforderung zu einer Gabe, und warf ein Goldstür in die Trommel. Chaima's 'Augen Bligten vor Begier. Sie ließ das Gold einen Augenblic im Schein der Flamme zwischen ihren Fingern tunfeln, aber dieser Augenblic war hinreichend, um den Uebrigen

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