Kaschauer Zeitung, Juli-September 1876 (Jahrgang 38, nr. 76-114)

1876-09-16 / nr. 108

, das Stiefkind, das Aschenbrödel, verurtheilt zur Unkenntniß und ‚Abhängigkeit. Und doch ist nur jenes Land, und jenes Volk - wirklich-groß,-stark-und- frei, "welches: nicht “nur“unausgeseht arbeitet, sondern auch zu arbeiten versteht. Dort habt Ihr das leuchtende Beispiel Frankreichs: vor­ fünf „Jahren zu Boden geschmettert, verwüstet, mit einer so riesigen Kriegs­contribution belegt, wie noch nie ein anderes Land, steht es heute neu verjüngt,­­ stark, reich und gebietend da, »— "die Arbeit von fünf kurzen Jahren hat genügt, um alle er­­Auf denselben Weg will der­littenen Schäden gutzumachen. e gedachte Verein unser Vaterland führen: es soll mit Liebe, Beth niß und Geshmach arbeiten, — wie man diesen hehren Zwe­bel uns unterstükßt, haben wir oben bedauernd erwähnt. Doch wir wollen­ hoffen, daß das unpatriotische Verfahren Einzelner keine allgemeine, Nachahmung finden, daß es eine überwiegende Anzahl von Patrioten geben wird...welche das von ihnen ver­­langte eine Opfer willig und "freudig bringen“ werden. "= Die Gelder sind "an den Centralcassier des Vereins, Herrn ‚Handelskammer-Concipisten Joseph No­vell­y einzuliefern.­­­­­ Se, k.k. Hoheit Herr "Erzherzog Joseph wird, wie „wir aus sicherer Quelle erfahren, am 25. d. M. mit dem 11 Uhr-Zuge hier eintreffen, und bis zu dem am 26. b. stattfindenden Schlusse der Honvedtruppen-Manöver in unserer­­ Stadt. verweilen. - S * Der Centralausschuß des Vereines zur Verbreitung des gewerblichen Unterrichtes und­ der­ Hausindustrie, in 7 Ober-­­ungarn hält am 26. b. Mts. um 3 Uhr Nachmittags im großen Saale des Stadthauses eine wichtige Sitzung, zu wel­­cher die p. t. internen und externen Mitglieder des Ausslusses höflichst eingeladen werden. * Großer Ablaß. Sonntag findet am Kalvarienberge der große Kreuzerhöhungsablaß statt, zu welchem sich bereits Wallfahrer von nah und fern eingefunden haben. Da, häufig , bedauerliche Ausschreitungen vorgekommen­­ sind, bitten wir um gehörige polizeiliche Ueberwachung der Wallfahrer.­­ — An der Debrecziner landwirthschaftlichen Lehr­ — anstalt ist eine mit 800 fl. Gehalt­ und­ freiem Quartier ver­­bundene Assistenten-Stelle erledigt. | hat den in der Anstalt wohnenden Eleven des 1. Jahrgangs wöchentlich durch 14—16 Stunden Unterricht in der Elementar- Mathematik, Experimental-Physik, im­ freien Handzeichnen und in der­ Styllehre zu erteilen und­ die Aufsicht über­ die internen Zöglinge zu führen. Die Bewerbungs-Gesuche sind „bei „der zum 25. d. M. einzureichen. in lad.­­ — Für ausgediente Unterofficiere. An der Arader Staats-Realschule ist­ eine Dienerstelle mit 250 fl. Jahres­­„gehalt. zu besetzen, für welche nur ausgediente Unterofficiere­­ concurriren können. Die Bewerb­ungsgesuche , sind. bis­­ zum 30. b. M. bei der Oberdirection­ des Großwardeiner Schul­­districts einzureichen. — Ferner: sind eine Militär-Kanzlei- Accessisten-Stelle im gemeinsamen Kriegsministerium mit 600 fl, Gehalt und­­ vorschriftsmäßigem Quartiergeld und­ eine Armee­­diener-Stelle in, gemeinsamen Kriegsministerium;, beim Lemberger - General-Kommando und­ bei dem. Grazer­ Kriegs-Kommissariat mit 360 fl. Gehalt, Quartiergeld und einem Livr­e-Pauschale ,ein für allemal von 60 fl., erledigt... Die diesbezügliche Con­­cursaussc­hreibung befindet „sich. im „Amtsblatte vom. 14.5d. Die Gesuche­ sind, bis zum „15. October 1.. J. “beim gemeinsa­­­­men Kriegsministerium einzureichen. ;* Unbekannte Thäter führten in...den Kellern­­ der­­ Csermelyvölgyer landwirthschaftlichen Fabrik einen Einbruchs­­diehstall aus. hy Die Diebstatson nimmt, wie es scheint, ihren Anfang. a. Drei junge Gauner im­ Alter­ von 15-16 Jahren brachen nächtlicher Weise, in eine der im Baradenlager befindlichen Schnapsboutiquen ein und raubten..die­ dort vorgefundene. Baar­­„schaft des Schankwirthes im Betrage­ von 9, fl: Zwei. der. Gauner wurden­­ eingebracht. 2 Als klägerischer Anwalt plaidirte Herr Advokat Desiderius Bulyi; als Vertheidiger fungirte Hr. Advokat "Julius Jünger“ Nach Verlesung der Anklage und des inkriminirten Arti­­kels begründete der klägerische Anwalt in einer mit Meisterschaft gehaltenen Rede die Anklage, worauf der Anwalt des Geklag­­ten vepflch­te. Nach­ der­ Duplik des Klägers „und Geklagten zogen sich die Geschworenen» zurück, um die am sie gerichteten sechs Fragen zu beantworten. Mach einer etwa einviertelstündigen Berathung verkündete der Obmanin, der Geschworenen “das Verdikt: Die Geschworenen beantworteten die an sie gerichteten Fragen, wie folgt : 1. Frage. Sind die Geschworenen in ihrem Gewissen davon überzeugt,, daß in dem incriminirten Artikel eine Ver­­läumdung "und „Ehrenbeleidigung enthalten it? Antwort: einstimmig ja. 2. Fr: Sind die Geschworenen überzeugt, daß in dem inkriminirten Artikel eine Verläumdung und Ehrenbeleidigung der Lehrerin Frl. Irma Schwarcz enthalten ist? Ant­wort: einstimmig ja. 3. Fr. Sind die Geschworenen überzeugt, daß in dem inkri­­minirten Artikel eine Verläumdung und­ Ehrenbeleidigung gegen die Lehrerin. Frl. Nagy. enthalten ist? Antwort: sechs Stimmen? j­az. 6 Stimmen: mein. 4.'Fr. Halten die Geschworenen in ihrem Gewissen den Angeklagten Karl Arányi für den Autor des inkrimi­­nerten Artikels ? Antwort: einstimmig nein. 5.' Fr. Ist der Angeklagte des Vergehens der Verläum­­dung und Ehrenbeleidigung gegenüber der Lehrerin Frl. Irma S <­warcz schuldig ? Antwort: einstimmig ja. 6. Fr... Ist der Angeklagte des Vergehens der Verläum­­dung und Ehrenbeleidigung gegenüber der Lehrerin Frl.“ Marie Nagy schuldig? Antwort: 11 Stimmen ja, eine Stimme: nein. Angeklagter ist ..demna< durch die Gespworenen des Vergehens der Verläumdung und­­ Ehrenbeleidigung, begangen durch die Veröffentlichung des incriminirten Artikels, für welchen er die Verantwortung übernahm, sculdig erkannt. Der­ Gerichtshof forderte den Kläger auf, den Strafan­­trag zu­­ stellen. Der klägeriste Anwalt­ bittet mit­ Rücksicht auf den Um­­­­stand, daß» Angeklagter nur das Werkzeug einer lichtfeindlichen Clique, Familienvater und Staatsbeamter 'sei, dessen Stellung durch, „eine Freiheitsstrafe gefährdet würde, blos um eine Geld­­strafe: | Die, Herren, von der andern Parthei mögen sehen, daß auf­ der liberalen Seite mehr Ritterlichkeit und Großmuth zu finden ,sei,­als bei ihnen. 1 Der Gerichtshof­­ verurtheilte' der„ Angeklagten zu einer Geldstrafe“ vor 100 fl. ' und zur Tragung der Proceßkosten im­­ Gesammtbetrage von 90 fl. Zugleich wurde die Vernich­­tung­ jener­ Nummer des " Kassa és vidéke" angeordnet, in welchem der inkriminerte Artikel erschienen war und die Publi­­cation + des“ “richterlichen '­Erkenntnisses "an der Spite des Blattes­ angeordnet. ]­­ Anstalt bis Der. betreffende. Assistent | |: | ‚Die 38. Nummer des illustr. Interhaltungsblattes pro 1876 ist für die.p. t. Bräm­meranten desselben heute beigelegt. bgedrungene Abwehr, Herrn M.N. g gefällt es, in der gestrigen Nummer­ der n Pannonig­, ‚ein wenig“ Komödie zu spielen, indemt er­ in einem ‚Schmerzensschrei: „An das geehrte Publikum Kaschaus" ung für = zs " Rottenber­­­g Die Redaction der „Kaschauer Zeitung.” einen Artikel verantwortlich macht, der in einer Rubrik erschien, für welche ‚die Redaction unseres Blattes die Verantwortlich­­keit ausdrüclich ablehnt, es aber in seiner stadtbekannten Beziehung zur „Pannonia“ zugleich nicht" unterläßt, “die "un­­„ritterliche Verunglimpfung...durch....ein....ritterliches--Pflaster“in­­ Form einer Note der „NRedaction" zu paralysiren. Der Streit, welcher zwischen Herrn M. N.­­Rottenberg: und dem Verfasser , des in unserem Blatte erschienenen „Eingesendet“ ausgebrochen ist, interessirt uns ungefähr in demselben „Maße, wie­ der­­ serbisch-türkische Rummel irgend einen einsamen Jäger in den Prärien Amerikas, und bleiben wir dieser Fehde nach wie­ vor fremd. Dagegen kann es uns nicht gleichgültig sein, uns un­verschuldet von irgend jemand, mit Roth bewerfen zu lassen. Die ungeschliffenen Ausfälle, mit welchen uns Herr Rottenberg beehrt, wollen wir nicht mit derselben Münze heimzahlen und betrachten selbe lediglich als die paracteristischen. Auswüchse Wange­rer Erziehung. = ee E .­­. . - - <wurgerichtsverhandlung.. . Gestern fand­ im großen Saale des Comitatshauses­ die öffentliche Schwurgerichts­­verhandlung in dem von den Lehrerinen, der städt. Communal­­schule Frl. Irma Schwar­cz und Frl...Marie Nagy gegen Karl Ar­án­yi aus Budapest angestrengten Preßprocesse statt. Den Gegenstand „der­ Preßkolage bildete­ ein­ in dem politischen Wochenblatte „Kassa és vidéke" unter dem Titel " Szabad a vägär“ erschienener anonymer Schmöhartikel, welcher der ‚Ehre der­ zwei obengenannten "Lehrerinen nahe trat. Das Richtercollegium bestand­ aus..den Herren Julius Puky und­ Eugen Szmrecsányi als: Beisizern ; und Herrn Br. Barkoczy als Präsidenten. „1 Als Geschworne fungirten die Herren: Eugen Deil, Georg Diviaczky, + Johann , Fabian, Julius Gasko, Michael Halyks, Karl, Jermy, Joh. Mathiaß,­Gustav Maurer, Andy­ Palästhy,­ Joh. Ratkovsky, Eduard Szerenyi und Karl Tutto; als Kringmänner fungirten die Herren Jakubovits und Julius Szekerák. Neuestes. Konstantinopel, 12. September. Die für heute erwartete "Notification " der Friedensbedingungen an die Ver­­treter der­ Großmächte unterblieb auf Befehl des Sultans. In diplomatischen Kreisen sah man hierin ein günstiges Vorzeichen für­ die Nachgiebigkeit der, Pforte. Im der That erfährt man, daß: der "Sultan. eine nochmalige Ueberprüfung der vom Mi­­nisterrathe entworfenen Bedingungen durch" einen außerordent­­licher Conseil, wem„ viele“ Würdenträger und Bankiers zugezogen werden, angeordnet­ hat. ] is in Neee EE Aus Heimat und Fremde,­ ­="Zweikm­äßig. Der Handelsminister hat, wie „P. N.” mittheilt, sämmtliche landwirthschaftliche Vereine darauf auf­­merksam gemacht, daß den Handelskammern Gelegenheit geboten sei, durch" die Wahl Erlasse "den correspondirenden Mitgliedern auch die Intteressen der Landwirthschaft­­ thunlichst In dem wird ferner bemerkt, lassen, es werde der Wunsch der landwirthschaftlichen Vereine, daß zwischen ihnen und den Kammern "ein­ gewisser Contact bestehe, bei der seinerzeit statt­­findenden“ Enquste-Verhandlung möglichst in Betracht genom­­men werden. AE» T e me 8- Daselbst von der wurde nämlich dieser­­ Tage das 14jährige Mädchen Anna J­äg­er vom Haushunde gebissen. Die besorgten Eltern riefen sogleich ärztliche Hilfe wurde sofort das wie herbei, es Wissenschaft vorgeschriebene Heil­­verfahren angewendet; troßdem wurde das arme Mädchen von der Wuthtranfzeit ergriffen und ist am folgenden Tage an der­­selben eines qualvollen Todes gestorben. — Raubmord. In der vergangenen Woche verübten, einen blutigen K Raubanfall­­er gefahren, an­ einem“ Fuhrmanne, aus Dukla aus, der auch am Tage darauf in Folge der erhaltenen schweren Beilegungen seinen Geist aufgab. «Einige­ Stunden’ vor seinem Tode machte dent. Untersuchungsrichter " die Angabe, paralleler Richtung zusammengetroffen unberücksichtigt­ gelassen, in die Seite „beigebracht, dieser Gelegenheit: habe­ man ihm auch 10 in­ der "Richtung nach Särospatak weiter­­Morgen, in seinem Blute liegen, wo­ er daß 'er unter dem sogenannten :„N&mahegy“ von seinen Gefährten etwas zurück geblieben, "mit­ einem zweispännigen Wagen zusammengetroffen sei,­­­ auf­ welchem vier Männer saßen. Dieselben forderten ihn in befehlendem Tone zum’ Ausweichen auf, ver hatte jedoch die Nothwendigkeit, dessen, nicht] eingesehen, da er mit in sei, und habe­ das Gebot der Männer vom und habe ihm mit einem Pflode, wahrscheinlicher aber mit einer Zeltstange, einen solchen Stoß Bei fl. geraubt, worauf dann die, Missethäter bis zum andern sodann von Berg­­hinten aufgefunden. und in das allgemeine Krankenhaus nach S.-A.­Ujhely­ eingebracht wurde. Die Untersuchung zur Auffin­­dung der Mörder ist im Zuge.­­ Der Maler Michael Figy trifft in den nächsten Tagen aus Paris in Budapest­ ein. Zichy bringt­ das durch die ungarische Regierung bei ihm bestellte Gemälde „Königin Elisabeth an der Bahre Franz Deák's". mit sich. Der Künst­­ler will während seines hiesigen Aufenthaltes ein von ihm in Gemeinschaft mit Michael Munkácsy­ geplantes Project der Verwirklichung zuführen. Die beiden Künstler beabsichtigen nämlich, in Paris eine gewünschte Michael Zichy Ausstellung der Werke ungarischer Künstler zu veranstalten und möchten zu diesem Zwee von der ungarischen Regierung eine gewisse Subvention erlangen. fl. und wurde — wie „E­­k" vernehmen — die Gewährung derselben gelegentlich seines früheren Budapester vertreten ist und sind überzeugt, daß Munkácsy, Benczur, Vasthagh, Than, Wagner, Zichy, Liczenmayer, Brus, Meßöly und andere­ bedeutende Künstler durc die projectirte gemeinsc­haftliche Ausstellung in nicht geringem Maße zum Ruhme der ungarischen Kunst beitragen würden. Das Land kann von dieser Ausstellung nur Noten ziehen ; so gewiß, daß lerische 3wede" jährlich : viel zur Austragung vorgelegt werde. viel ist auf alle Fälle bei uns unter dem Titel „Ausgegeben­­für kunst­­bedeutendere Summen zweelos und unfruchtbar verwendet werden. — Schmöllinger Schießstätte. Bei dem am 8..d abgehaltenen Scheibenschießen gewann die Prämie Herr Wenzel Sepolt auf einen Vierer. Vierer schoßen noch Herr Dionys Szobissek zwei, und Herr Wenzel Sevcik einen. Bei dem am 10. b. abgehaltenen Scheibenschießen erhielt die Prämie Herr Theodor Kälmar auf einen Viererschuß. — Militärisches. Aus Wien wird eine ganze Reihe militärischer Reformen in Aussicht gestellt, welche „die Heeres­­organisation zu vervollständigen berufen sein sollen. So dringt der gemeinsame Kriegsminister darauf, daß die Bequartierungs- Frage, die von Jahr­ zu Jahr Hinausgeschoben wurde, unter allen Umständen noch im Laufe­ dieses Jahres den Parlamenten Die „Justizreform soll eben­­falls so schleunig als möglich in Fluß gebracht werden. Weiter soll an die Institutionen der Einjährig-Freiwilligen und der Landwehr die „verbessernde Hand" angelegt werden. Ferner schwebt die Frage vor, ob und inwieweit für die Truppen­­division, die bisher nur im Krieg eine administrative Einheit ist, auch schon im Frieden ein ökonomischer Wirkungskreis zu schaffen wäre. Was die Weiterentwicklung der einzelnen Waffen­­gattungen betrifft, so soll, abgesehen von der technischen Reor­­ganisirung der Artillerie, die Vermehrung der Artillerie-Regi­­menter, definitiv beschlossene Sache sein, und endlich stünde noch eine wesentliche Standesvermehrung für die Cavallerie in Aussicht. — Selbstmord eines­ Hoteliers. In Wien hat sich vor einigen Tagen der Besitzer des Hotels „Hungaria“, Hanauer, unter den­ Weißgärbern vergiftet. Nachdem er im Laufe des Tages eine­ große Zahl von­ Briefen um seine Geschäfts­­freunde und­­ Verwa­ndten geschrieben hatte, ordnete­ er­ seine Papiere und legte diese nebst dem Schüssel der­ Casse, eine Abschrift seines Testaments nebst Codizill, eine­ Instruction für seinen Testamentsexecutor, auf sein Nachtläftchen. Daneben fand man einen ganz neuen geladenen sechsläufigen Revolver und­ unter diesem ein längeres Schreiben, in­ welchem der von seinen Freunden­ und Angehörigen rührenden Abschied nimmt und ihnen sein Kind, empfiehlt,­­und sagt, daß­ seit­ dem Tode seiner Gattin ihm das Leben, zur­ Last geworden sei. Ein anderes Papier enthält die mit fester­ Hand. mit. Bleistift ge­schriebenen Worte: „Es ist 11 Uhr, ich habe eine Stunde ruhig geschlafen, jezt muß es sein“. Der Selbstmord­­ ist mit Chanfali, erfolgt, von dem sich das Gläschen mit der Auf­­schrift :­ „Gift, Cyanfali 4 Gramm. August Angerer“ voll­ständig geleert­ vorfand. Hanauer hatte es in einem Glase Wasser gelöst und auf einen Schlu>­ geleert. "Der Tod» war rasch eingetreten. Hanauer war ein sehr schön gebauter, großer, kräftiger­ Mann, in den Vierziger Jahren. Er hatte das Hotel „Hungaria“ vor der Weltausstellung selbst äußerst luxuriös mit einem Kostenaufwande von nahezu 300.000. fl. gebaut und da „mehrere Pächter nacheinander “ daselbst nicht­ recht reussiren konnten, als „Hotel Garni" persönlich weiterbetrieben. Da auf demselben ziemlich­ „beträchtliche Sagposten " hafteten, die theilweise in Gold verzinslich waren, "deren­ Interessirung demnach in­ der lezten Zeit eine­ unvorhergesehene Höhe erreicht hatten, andere Sacposten ihm gekündigt­ worden sein» sollen; so dürften finanzielle Unannehmlichkeiten auf den Entschluß Hanauer’s nicht ohne Einfluß gewesen sein, vertreten. zu — "Ein entsetzlicher Unglückfall hat ih­m­ war zugetragen. , Zemplén" Wagen berichtet; "herabgesprungen, unbekannte. Hierauf daß sei Thäter einer" er zu "Boden seien: Der arme Mensc blieb, gestürzt ihnen sein Aufenthaltes ragende Maler, daß Franzosen ausgenommen — züglicher Summe. beliefe bereits sich auf 1000 bis 2000 in Aussicht gestellt. gegenwärtig Wir besitzen dieser vielleicht. bei. so Die viele hervor­­Kunstzweig =­­die keiner Nation: vor­­ ETSO ES TRENNT REEL ENTE EN AR ZN SEITER AGS BEETEN DE IE mean Driginal-Korrespondenzen: Herrengrund, (Sohler Comitat) im September. (Ein 50-jähriges Jubiläum.) Ein wahrlich sel­­tenes Fest in unserem ewigen Einerlei, inmitten des einförmigen Lebens wurde bei uns im Laufe dieser Tage gefeiert, doppelt werth und anregend­ für­­ uns, da es einem Manne gegolten hat, der­ von uns seit wir ihn kennen, geehrt und geachtet wird. Herr Julius Nil, k. ung. Probiter, eines der ältesten und würdigsten Mitglieder unseres­­ Montan-Bezirkes, feierte das 50. Jahr seiner ersprießlichen Thätigkeit, die er­ dem Staate geleistet­­en Mit aufrichtige freudiger T­eilnahme an diesem Ehren­­tage bemühte sich Alt und Jung unseres kleinen Bergstädtchens, dem „alten Herrn“ alle möglichen Aufmerksamkeiten zu schenken, und diesen Tag auf das Festlichste zu gestalten. Und als sie das Gerücht verbreitete, daß auch Se. Ma­­jestät der König seinen im Staatsdienste ergranten treuen Diener mit einem Verdienstkreuze belohnt hat, da wurde der Jubel allgemein und ein glänzender Fackelzug von Bergleuten en plein. parade unter munteren Klängen der Berg-Musik-Capelle sollte ihm den hellen Ausdruß der Freude Aller schon am Vor­­abende bringen. Zugleich mit dem Tagesgrauen verkündeten Pöllerschüsse der friedlichen Ortschaft, daß das Fest begonnen und man sah­ gleich Morgens eine anwachsende Volksmenge sich uu die Wohnung des Jubilars versammeln die auf die Begrü­­ßungs-Deputation die aus sämmtlichen Beamten-Collegen

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