Kaschauer Zeitung, Juli-September 1879 (Jahrgang 41, nr. 75-112)

1879-09-11 / nr. 104

XLI. Jahrgang 1879. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Megjelen minden kedden, csötörtökön és szom­­baton. Unfrankirte Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. Aunonyme Briefe werden nicht berücsichtigt. Br Inseraten wird die feddemal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. Nr. 104. 18 ten und Buchhandluungen Pränumeration an. — Manuscripte werden in keinem Falle zuzügestellt. Kaschau, Donnerstag 11. September. PBränumerations-Bedingniiie Redackions- und Lxpeditions-BVureau Pränumerations-Bedingnisse auf die „Kaschauer Zeitung“ allein (ohne Wochen-Beilage) : . Kas­chan, Hauptgasse Nr. 60. auf die „Kaschauer Zeitung“ und das „illustr. Unterhaltungsblatt‘‘ Ga­nzjährig für Kaschau: 5 fl. a Ey; Bh ir Kern grit ft. 66 4 ö. W. Pränumeration, Inserate und Einschal- Guten für Radau: 7. in­ mit Postversendung 8 fl. 60 kr. ö. W. -Halbjährig „ „ 2 fl. 50 tr. 2 “ 3 fl. 30 tr. “ | kungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst] = 71bjährig „ m 31.50 ie. = dl 4fl.30 tr. „ vierteljährig „ „ 1 fl. 25 kr. jel 6 1 fl. 65 fl. ,, | übernommen ; ferner nehmen auch alle Postanstal­t 3.­ierjährig ., „ 1fl. 75 En? 2 fe 2f1.15tr. „ berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. Preis einer einzelnen Nummer 6 kr. ein entsprechender Nachlaß gewährt. Inseraten-Annahme in den Annoncen-Expeditionen von Saafenstein & Vogler in Dest und Wien; ferner bei Bei Inseraten, melde größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden, wird I­­mamas Aundschaftsbla­­­t Safchauer Zeitung. Lokalblatt für Volks-, Baus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben.­ ­KASSA-EPERJESI ERTESITÖ.. für Baschan und Eperies. A. Oppelik, Rudolf Mosse und Gebr. Aorabek in Wien, sowie bs: H. £. Daube & Comp. in Frankfurt a. M. und deren General-Agenturen. «+ R­undschau. Unser Waffengang nach dem Limgebiete. Bis jeht sind unnsere Occupationstruppen nur auf keinen Widerstand gestoßen ; allein auf der serbisc­h-albanischen Grenze „zeigen si beunruhigende Symptome einer feindseligen Haltung. Die Bevölkerung der dortigen Gegend bereitet sich wöenlich unzweideutig unter Anführung des Häuptlings Jusuf Ali zu bewaffnetem Widerstande vor. Es sollen für 6000 Krieger Waffen vorräthig sein. Unter den mohamedanischen Albanesen wurden Werbebureaus eröffnet ; zahlreiche Agenten treiben Kriegssteuer ein, womit Mustahafiz von der regulären türkischen Armee angeworben werden sollen. Damit im Zusammenhange dürften die unsererseits getroffenen militärischen Vorbereitungen stehen. Es ist — heißt es — an das Budapester Militär- Commando aus Wien der Befehl eingelangt, daß mit Aücsicht auf die im Werk befindliche Besezung des Landschafs von­­ Novi­ Bazar, die im Jahre 1876 eingereihten Reservetruppen jener Regimenter, welche gegenwärtig in Bosnien stationirt sind, vorderhand bis auf weiteren Befehl nicht beurlaubt werden mögen. Die Heeresleitung scheint also selbst die Occupation Novi­ Bazars durchaus nicht für leicht anzusehen, und sie will träg den klaren Bestimmungen des Gesetzes jene noch weiter im Dienste behalten, welche nach Abdienung ihrer dreijährigen Dienstzeit volles Anrecht auf Beurlaubung hätten. Die Kaiserbegegnung in Alexandrowo ist natürlich Gegenstand allgemeinen politischen I­nteresses. Sie fand am 3. September statt. Der russische Czar traf nach­mittags halb 2 Uhr in Alexandrowo ein, sein Onkel, der deutsche Kaiser kam um 3 Uhr Nachmittags daselbst an. Die auf dem Bahnhofe aufgestellte russische Ehrencompagnie in­­tonirte die preußische Nationalhymne, als der Kaiser Wilhelm in den mit Fahnen und Gairlanden reichges<mückten Bahnhof einfuhr. Die Begrüßung der beiden Monarchen war eine „Überaus herzlich“. Die in geströmte Volksmasse begrüßte die Nähe des Bahnhofes herbei­­die Majestäten m­it enthusiastischen Zurufen. Nach erfolgter Defilirung der Ehrencompagnie zogen sich die beiden Majestäten behufs gemeinschaftlicher Einnahme des Diners zurück. Kaiser Wilhelm nahm im Bahnhofe Wohnung. Nach erfolgtem nochmaligen Besuch des deutschen Kaisers beim Czaren und Gegenbesuch dieses Letzteren, fuhr Kaiser Wilhelm am 4. September wieder ab. Gegenwärtig weilt der greise Monarch schon wieder in Berlin, in der Mitte des deutschen Volkes. Wenn der „d­e Willem“ in der That jenes seine Gefühl für den Pulss<lag seiner Nation besitzt, der demselben nach­gerühmt wird, so kann ihm unmöglich jene Empfindung des Mißtrauens — um nicht zu sagen der Beängstigung — fremd „geblieben sein, mit welcher das ganze deutsche Volk ihn diesmal den Weg über die russische Grenze antreten sah. Aus Petersburg wird vom G. d. telegraphirt : Seit gestern wütdet hier ein heftiger Golf-Sturm, wodurch die "Neva ans"willt. Der Verkehr mit kleinen Dampfern und der "Tramway-Verkehr über die Brücken ist eingestellt. Die Kanäle drohen auszutreten. Das Centrum der Stadt und die Vorstädte sind überstwemmt. Dächer und Rauchfänge wurden vom Stürme­r weggetragen.­­ Telegrafische Berichte: Die Occupation. Wien, 8. September. (Offiziell.) Der Herzog von Württemberg meldet aus Cajnica: General O­b­a­d­i < über­schritt am 8. b. um 2 Uhr Nachmittags mit seiner ganzen­­ Colonne den Uvac, besetzte Priboj und schob das Gros der Colonne bis Banja vor. Der Einmarsch war durchaus friedlich. Die türkischen Abtheilungen leisteten von Truppen die Ehren­­bezeigung und behielten ihre Dislocationen. — Die Colonne des GM. Killics erreichte heute anstandlos das B­ronak nächst Kotlina. Die türkischen Posten sind überall abgezogen. Vor und nach dem Einmarsch in das Lager sind bei General „Killics Abgesandte von Plevlje mit friedlichen Versicherungen eingetroffen. Banja, 9. September. Meldung der „Pol. Corr.“: Die Nord-Colonne unter Commando des Generals Obadid überstritt am 8. September, 3 Uhr Nachmittags, von Vise­­grad­­ herangerüct, nächst Priboj die Grenze des Sandschaks “Novi­ Bazar und wurde vom nächsten türkischen Militärs Commandanten, vom Kaimakam aus Novavaros und vom Mudir aus Priboj sehr freundschaftlich empfangen. Auch von der Bevölkerung Pribojs wurde dieselbe freundlich aufgenommen. — Der Marsch, ging bis über Banja, woselbst unter einer­­ Vorposten-Sicherung das Lager bezogen wurde. A­gram, 6. September. Der Landtag setzte die Specials­debatte Über­­ die Städte-Ordnung bis 8. 40 fort, und nahm den Antrag über das Wahlrecht der Frauen, troß Einsprache der Regierung an. | / | EURE TTETESTENEN ZHG 2 4 4- Fé jú ey xy es: / Lofal-Nachrichten. grid XL, Lehrerinen-Wahl. Der städt. Communal-Schulstuhl hielt am 9. lihe Sitzung I. M. im städt. Berathungssaale eine außerordent­­ab. In dieser Sigung präsidirte als Bevollmächtigter des Verwaltungs-Comites Hr. Eduard Szerényi. Es handelte sich um Besetzung einer an der hiesigen Elementarschule vacanten ordentlichen Lehrstelle für eine Lehrerin. Um dieselbe competirten folgende Lehrerinen: Adele Ambrus, Betti Ballas, Adele Bröger, Helene Borbély, Emma Höffler, Anna Kossatko, Irene Miskolczy, Irma Puky, Ga­­brielle Trojesán und Gizella Zabräczky. Das Scratiniums­ Comité bestand aus den Herren Stephan Szilcz, Michael Juhäß und Dr. David Kain. Die erste Abstimmung führte zu keinem Resultat, indem die Stimmen zu Gunsten der Emma Höffler, Adile Ambrus, Gabrielle Trojesán und Jika Borbély derart getheilt waren, daß Feine die absolute Mehrheit für sich hatte. Bei der zweiten Abstimmung erhielt von 31 Stimmen Adele Ambrus 17, Gabrielle Trojesan 13 Stimmen. Somit wurde Adele Ambrus zur ord. Lehrerin gewählt erklärt, mit Vorbehalt eines“ Probejahres. Zur Authentiscirung des Protocolls wurden die Herren Kolomann Schmidt und Samuel Beky entsendet. Hierauf constituirte sich der Schulstuhl unter dem Prä­­sidium des Hrn. Leopold Szikay zu einer ort. Sitzung, in welcher zahlreiche Gegenstände verhandelt wurden. Die namhaftesten waren erstens die Wahl einer Hilfs­­lehrerin.­­ Es stimmten 31 Votanten. Mit einer Anzahl von 18 Stimmen wurde Jika Bor­­bély erwählt. Emma Höffler erhielt 8, Betti Ballas und Anna Kopäasko je 2 Stimmen. Ein Stimmzettel war leer. Ferner wurde die Berufung des Ludwig Kny­asko von Seite des Unterrichts- Comites zum Substituten eines Lehrers an­ der Bürgerschule zur Kenntniß genommen. Endlich wurde das Budget der Communal-Schulen festgesetzt. Wir lassen hier nur die Gesammtsummen folgen? "7 Die Bürgerschule braucht einen jährlichen Aufwand von fl. 10943.— Die Einnahme ist beziffert mit . . . . fl.­­500.-­­Die Elementarschulen nahmen in Anspruch fl. 24570.80 DIETURT. a hin ee . fl. 2248.— Die Zeichenschule braucht . a MEG 1258.70 Dedung . . . fi. 100 Die Musikschule braucht . . f. 1184.70 Elmmanme 7. 20. En unge . fl. 800.-­­Wiederholungsschule braucht . . fl. 500.-­­Die Turnschule kostet . . "1... 1156. — Re jet erde fl. 890.-­­Endlich in den Lehrerpensionsfond sind zu zahlen . fl. 312.-­­Somit sind aus der städt. Cassa im Ganzen 35403 fl. und 20 fl. zu deen. Wahrlich eine hübsche Summe und dennoH nicht genug ! Die Schulfinder sind schon jetzt soviel an der Zahl, daß die Lehrkräfte und Unterrichts-Localitäten dem Bedürfniß nicht mehr entsprechen. Deshalb faßte auch der Schulstuhl den Beschluß, die städt. Repräsentanz zu ersuchen, damit die Lehrkräfte und die Unterrichts- Localitäten unverzüglich vermehrt werden sollen. — Der oberungarische Verband für Verbreitung der Seidenzucht und Seiden-Industrie hielt seine ord. Jahres- Generalversammlung gestern (den 10. [l. WM.) ab. Das Interesse war auch diesmal so gering, daß einige Mitglieder erschienen. Die Generalversammlung hatte kaum sich troßdem constituirt und für beschlußfähig erklärt, da der Termin fon zum zweitenmale ausgeschrieben und Bei dieser Gelegenheit war auch das kundgemacht wurde, h. Ministerium für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel in der Person des In­­genieurs, Herrn Alexander Rejtse, als Commissär des benannten Ministeriums, vertreten. Verhandelt wurde der Bericht des Verwaltungs-Ausschusses, worin, — mit Rücksicht auf die vorgekommenen Verluste, die der Verein erlitten und in Anbetracht dessen, daß das hohe Ministerium die für den Verband in Aussicht gestellte Unter­­fragung demselben von Anfang her verweigerte,­­ die Liqui­­dation in Vorschlag gebracht war. Comites Diesem Vorschlage stimmte auch der Bericht des Aufsichts­­zu. Nachdem jedoch auch die fachmännische Erklärung Hrn. Ministerial- Comissärs Alexander Rejtö verlesen wurde, des in der die Bedingungen angedeutet sind, unter denen dieses Unter­­nehmen gedeihlich wirken könnte , wurden folgende Propositionen des Schulinspectors Hrn. Karl Berépy acceptirt und zum Ber­schlusse erhoben: a) der Verband richte eine Petition an das B. Mini­­sterium, damit es von der Nacherstattung von 1000 fl. in Baarem absehen und hiefür das Anlage-Local sammt aller Instruction in Befug nehmen möge. b) der Wirkungspreis des Verbandes solle nur in der Zu<t und dem Verkauf von Maulbeerbaum- Pflanzen, in der Seidenzucht und Einlösung der Cocons bestehen, insolange der Verband über den zu den übrigen Geschäftszweigen nöthigen Fond nicht disponiren wird. e) Die Generalversammlung soll an das 5. Ministerium das Ansuchen richten, daß von den Fabrikaten des Vereins je ein Exemplar für das Gewerbe-Museum angeschafft werde . Dem Directions-Ausschusse und dem Aufsichts-Comits wurde das Absolutorium ertheilt. Endlich wurde Mitglieder geschritten. zur Wahl der Directions- und Aufsichts- Die bisherigen Mitglieder wurden alle belassen, jedoch mit der geringen Modification, daß an die Stelle des Secretärs Hr. Dr. Alois Klekner gewählt wurde und der bisherige Secretär, Hr. Johann v. Korponay, in das Aufsichts-Comite versetzt und zugleich ausgesprochen wurde, daß die Aner­­kennung des Verbandes für seine bisherige Bemühung zu Protocoll zu nehmen und letzterer hievon zu verständigen sei. Zur Authentiscirung des Protocolls wurden die Herren Ladislaus von Comäromy und Dr. Karl Berédy ermächtigt. — Dyphteritis in unserer Gegend. An das Central- Amt Inhalts­ritis-Fälle vorgekommen sind, hatten­ ein Telegramm traurigen eingelangt. Der Stuhlrichter Puky berichtet in demselben, daß in Czekeháza 2, in Szántó — Das am vorigen Samstag im hiesigen Theater abgehaltene Wohlthätigkeits-Concert, verbunden mit einem Schlußtableau, ist trog der sehr kurzen Spanne Zeit, welche für die Zusammenstellung des Tableau­s verwendet wurde, für alle Theile sehr befriedigend ausgefallen. Den Glanzpunkt bildeten unstreitig talen Piecen, x. £. 65. unter der 4 Dyphte­­tödtlichen Ausgang die beiden Instrumen­­ des des kurzer Zeit allgemein beliebten Kapellmeister Hrn. T. Oelihdal in des Frl. Bo> überrascht. Ein Genuß im vollsten Cello-Quartett, hervorrief. Das einem Entwurf unseres genialen Klimkovics, nach von diesem selbst zusammengestellt , bildete einen angenehmen Schluß des genuß­­reichen Abends und erntete den verdienten Beifall. Mit einem Worte der ganze Abend war sowohl für das Publikum, als auch für den Verein, wie das finanzielle Resultat ausweist, gleich zufriedenstellend. |­­ des Comitates Abauf welche executivt wurde. Mit Piecen der Frau und Frische der von v. Rönay Stimmmittel ist gestern wovon drei ” der vortrefflichen Musikcapelle Sinne des Wortes war J Infanterie-Regimentes außerordentlichem Beifall Künstlerin beneiden könnte. Sehr angenehm wurden wir von Tableau (eine Leitung wurden die Weinlese) Gesangs - eine Ver­ve aufgenommen, welche entwickelte, um die ungarisce sie jede der hübschen Altstimme das welches auch einen nicht enden wollenden Jubel . Das Wohlthätigkeits-Concert erzielte an Einnahmen: Zugleich bewüßt der Kaschauer wohlthätige Frauenverein an dieser Stelle die Gelegenheit und hält es für seine heilige Pflicht, im Namen der Armen und Waisen hiemit allen jenen, welche zum Gelingen dieses Concertes mitgeholfen haben, den innigsten und wohlverdienten Dank öffentlich auszusprechen, vor Allem den geehrten Damen und Herren, welche im Concerte, als auch denen, welche im Tableau so freundlich waren, mit ganzer Opferwilligkeit mitzuwirken ; dann der Militär-Musik-Capelle des 65. Lin.-Justr.-Regiments Erzherzog Ludwig Victor , der löbl. Direction der Gasfabrik für die gütige Nachlassung von 5 fl. für die Beleuchtung ; dem Herrn Krusinsky für seine Großmuth, welcher das Clavier unentgeltli überlassen hat, und sämmtlichen Herren Arrangeuren, die mit ganzer Bereitwilligkeit sich der schwierigen Aufgabe unterzogen haben, um das Ge­­lingen zu ermöglichen. Der Rathauer wohlthätige Frauenverein. Für Eintrittsfarten . AUF . fl. 398.40 M Uederzahlungen und zwar: Durch Se. Hohn. Hrn. Dr. Constantin Schuster . . fl. 20.— „ Frau Gräfin Marie Szapäry .­­ A € Die ei SI SBTAEDELAU ne ft. “ “ „ Baronin Irma Sardagna . „R 1 Ba „ Herrn Volny, Domherr AR NM Lo „ » Eduard Szerencs). UE ; 2110978". run ter. Sulab.. s szt ahb jó k Nahe ; 8 = > 6nay . . re x „“ Zafer: ii; . fe. —.50 are 1 M0096-2/07 . fi. —.50 TE bh RR . fl. —.20 Zusammen . . fl. 41.70 Gesammteinnahme . fl. 440.10 Hievon ab an Gesammtspesen . fl. 89.65 Verbleibt an Reingewinn . fl. 350.45

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