Kaschauer Zeitung, Januar-März 1881 (Jahrgang 43, nr. 2-37)

1881-01-13 / nr. 6

- * EFG 7 TEN 7 TAT IGÜTETEKT re a ; a 2 4: Z­E 3 4 Ke : ! : | : ! ET ER RE NEE Te a EEE? KEZES ÉSE x ESZAK XLIM. Jahrgang 1831. Pränumeratious-Bedingnisse auf die „Kaschauer Zeitung“ allein (ohne Wochenbeilage) : 5 fl. = kr. N ; „ „ mit Postversendung 6 fl. 60 kr. ő. W. 3 fl. 30 kr. 1 fl. 65 tr. „ " " " Nr. 6. Redactions- und Impeditions- Bureau Kaschau, Hauptgasse Nr. 60. Pränumeration, Inserate und Einschal­­tungen im „Offenen Sprechsaal“ werden daselbst übernommen ; ferner nehmen auch alle Bestan­­stalten und Buchhandlungen Pränumeration an. Manuscripte werden in seinem Falle zurücgestellt. Preis einer einzelnen Nummer 6 fl. Kaschau, Donnerstag 13. Januar. auf die „Kaschauer Zeitung“ und das „Illustr. Unterhaltungsblatt” : ganzjährig für Kaschau . Halbjährig „ 1 Vierteljährig „ : Tall TE, 3 fl. 50 kr. 1fl. 75 fr. er Brüänumerations-Bedingnijje Kalchauer 3 Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Vegjelen Samstag, minden kedden, csötörtökön és szom­­baton. ssel egyén Briefe an die Redaktion werden nicht angenommen. A­nonyme Briefe werden nicht berücksichtigt. Alundschaftsblatt für Hiraschau und Eperiss. Rokalblatt für Volks-, Haus- u. Landwirthschaft, Industrie u. geselliges Leben. (KASSA-EPERJESI ERTESITÖ). Bei Inseraten wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. für jede Anzeige. Ganzjährig für Kaschau : Hälvinheig 2 „ 2 fl. 50 kr. vierteljährig , 4 f fl. 25 fl. eilung. Bei Inseraten, welche größeren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden wird ein entsprechender Nachlaß gewährt. Inseraten-Annahme in den Annoncen-Expeditionem von Haasenstein & Bogler in Dest und Wien; ferner bei a. Oppelik, Rudolf Mosse und Hebr, Korader in Wien, sowie be 6. £.Daude&gomp. in Sranssurk a. M. und deren General-Agenturen. mit Boftverfendung 8 fl. 60 kr. 5.W. x 4 4fl. 30 kr 2fl.15kr. x | | : Telegraphiide Beridte Wien, 11. Jänner. Die Hochzeit des Kronprinzen findet definitiv am 24 April, dem ersten, soge­­nannten weißen Sonntag nach Ostern statt, welcher Tag bekanntlich auch der Vermählungstag seiner kaiserlichen Eltern ist. Der Hauptgrund der Verschiebung ist die im Feber zu erwartende Entbindung der Schwester der kron­­prinzlichen Braut, der Prinzessin Koburg, ferner die strenge Witterung und die etwas angegriffene Gesundheit der V Prinzessin Stefanie. Wien, 11. Jänner. Kronprinz Rudolf ist heute Morgens nach München abgereist, von wo er sich nach Constantinopel, 11. Jänner. Ghazi Os­man Zur Tagesgeschichte. Das Abgeordnetenhaus des ung. Reichstages hielt am 10. b. seine erste Sißung nach den Weihnachts-Ferien. Der Präsident meldet zunächst, daß Ihre Majestät die Königin für die Glühwünsche des Hauses anläßlich ihres Geburtstages und das königliche Paar für die Gra­­tulation gelegentlich des Jahreswechsels ihren Dank aus­­sprechen ließen. — Wird zur erfreulichen Kenntniß ge­­nommen. Eine Reihe von Petitionen, die während der Ferien eingelaufen sind, wird an den Petition3-Ausschuß gewiesen. entwurf Der auf der Tagesordnung stehende Concur3-Geseß­­wurde einhellig als Basis der Specialdebatte angenommen. Referant Stefan A­p­at­h­y erläuterte in einer klaren, sachgemäßen Rede die Bestimmungen des Entwurfes und zeichnete in markanten Zügen den Unterschied zwischen dem­­ bisherigen Verfahren und jenem, welches der Gefegentwurf inauguriren wird. Die fachmännischen Ausführungen des Redners wurden vom Hause mit ungetheilter Aufmerksam­­keit angehört. Nach dem Referenten ergriff Alois Unger das Wort. Als Jurist hielt er sich in seiner Rede streng an den Gegenstand der Berathung. Seine Bemerkungen gipfelten darin, daß einestheils die Gehälter der Beamten nicht in die Concursmasse ge­­zogen werden sollen, anderntheils die Wohlthat des Zwangs­­­­vergleichs nicht nur den protocollirten Kaufleuten, sondern auch Nichtkaufleuten zugänglich gemacht werden soll. Redner kurzem Aufenthalte nach Brüssel begibt, brachte damit zwei bemerkenswerthe Modificationen in­­ Anregung, von denen die erste, — obwohl die Specialdebatte Pascha wurde zum Kriegsminister ernannt, heute noch nicht so weit gelangte, um einen concreten Be­­schlußantrag zu provociren, — dennoch so weit ihre Wir­­kung­ äußerte, Schwebe belassen wurden. des Entwurfs in Am Schluß der Sißung brachte Blasius Orbán eine dringliche Interpellation wegen der Bolf3­zZuühlung ein. Die Frage bezüglich der Muttersprache sei so ungeschicht, daß über zwei Millionen Ungarn sich nicht als solche in die Volkszählungs-Blättchen eintrugen.. = Der dem Abgeordnetenhause demnächst vorzulegende Gesetzentwurf über die Civilehe wird — wie die „Bud. Corr.“ meldet — die bürgerliche Trauung zwischen Christen und Nichtchristen, sowie der Nazarener unterein­­­ander und außerdem die Civil-Matrikenführung regeln. Im Sinne dieses Gelegentwurfes wird keine Noth-Civilehe eingeführt werden, das heißt, die Brautleute werden sich dor der Trauung nicht als confessionslos zu erklären haben. "Die Fest-Commission des Wiener Gemeinderathes "versammelte sich am 10. b. zu einer Situng, um den Beschluß zu fassen, ihre Situngen für so lange einzustellen, bis der Tag der Vermählung des Kronprinzen festgesetzt und bekanntgemacht sein wird. Dieser Beschluß wird auch K­roprigti íz den mit Arbeiten betrauten Industriellen mitgetheilt werden. Bezüglich der Vollendung der Erinnerungs-Medaille, der­­ Adresse und in Betreff der Empfangsfeierlichkeiten wird die Feststellung des Hochzeitstages abgewartet werden “müssen. Durch die Verschiebung der Hochzeit in die mil­­­tlere Jahreszeit wird es möglich sein, namentlich in Bezug auf die Einzugs­feierlichkeiten umfassendere Vorbereitungen zu treffen. Aus Brüssel wird gemeldet, die Aerzte befürchteten, daß die Reise, der Climawechsel, die Aufregung bei den Feierlichkeiten auf die Gesundheit der Prinzessin Stefanie nachtheilig wirken würden und bestanden auf der Vers­­chiebung der Vermählung, deren Datum nach Ankunft­­ des Kronprinzen endgültig festgeießt wird. Wie aus Paris vom 10.d. berichtet wird, wurden bei den Municipalwahlen die meisten Republikaner und Conservativen wiedergewählt. Außerdem wurden noch 3 Conservative, darunter Cochin und der Director des „Soleil“, Herve, gewählt. Von den Am­nestisten oder ehe­­maligen Mitgliedern der Commune ist kein einziges ge­­wählt worden. Von den 80 Gewählten sind 44 mehr oder weniger vorgeschrittene Republikaner, 6 gehören der in­­transigenten und 8 der conservativen Partei an. 22 Nach- Wahlen sind erforderlich. Die Municipalwahlen in den Depa­r­­tements sind im allgemeinen zu Gunsten der ge­mä­ßigten Republikaner ausgefallen. Die Mächte fegen ihre Bemühungen in Konstantinopel und in Athen fort; obschon seine vollendete Thatsache vorliegt, scheint die Lage dennoch sich gebessert zu haben. Einer Depesche zufolge, die an das serbische Ministe­­rium eingelaufen ist, soll der jüngst zum Liga-Chef er­­erwählte Ali Beg aus Gusinje zum Fürsten von Al­­banien proclamirt worden und mit 8000 Albanesen in Skoplje eingerückt sein, daß einige Paragraphen Am Samstag Abends wurde der Versuch gemacht, das Londoner Zentral-Zollamt anzuzündejn. Das Feuer wurde noch so zeitig entdect, daß man die Ausbreitung desselben verhindern konnte. Das Zollamt hat keinen Schaden gelitten. Nachrichten aus Petersburg Gortschakoff im nächsten April, wo zufolge wird Fürst er sein 25jähriges Jubiläum als Leiter der auswärtigen Politik Rußlands feiert, auch formel aus dem Staatsdienste­n bei den. Schon seit längerer Zeit war er nur­ noch dem Namen nach auswärtiger Minister, und jetzt leidet er, obschon sein Befinden sonst nicht schlecht ist, an Gedächtnis s<wäce. | | | | | | | | : | | | ! | | ; ‚ 1 | | | | | ! : | ; ‘ ; Brücke über die Hernad in's Barackenlager. Von deren Nothwendigkeit zu sprechen überhebt uns die Hinsicht unserer Mitbürger und vor Allem der lezte Allarmfall in Folge des gegebenen Feuersignals, wobei sich die Dringlichkeit der geradesten Verbindung der Stadt mit dem Barackenlager eclatant erwiesen hat. Wir wollen hier nur derselben nochmals erwähnen, um auf Grund des Augenscheins und bezüglicher Daten unsere Ueberzeugung auszusprechen, daß die Ausführung dieser Verbindung für jede der dabei interessirten Parteien von Vortheil zu werden verspricht. Für die Stadt, nach­­­dem durch die Holz- und Steinüberlassung ihr eine zweite Brücke über die Hernad geschaffen wird, welche die Ab­­nüßung der fest allein bestehenden unteren Brücke verrin­­gert, wodurch die Bauholz- und Steinquote paralysirt werden dürfte. Zudem könnte die Straße, vom Ende der Klobusikky­­gasse links abweichend, bis zu dem Punkte, wo der Brücen­­schlag stattfinden müßte und von deren jenseitigem Ende bis zur Comitatsstraße ohnedieß durch Terrain des Militär­­­ ER io Tr ärars gehen und die Trace ohne jede Grpropriation ge­­zogen werden können. Von den Vortheilen zu sprechen, die dem Militär-Aerar damit erwachsen, ist unnöthig, sie entziehen sich bei dem nicht anzuzweifelnden Entgegenkommen des Lepteren auch unserer Discussion, nachdem wir weder durch deren Darlegung, noch durch leicht mögliches Ueber­­sehen derselben eine Eression nach dieser oder jener Seite hin nicht üben wollen. Wir kommen aber auf einen Punkt, wo möglicher­­weise Beider Interessen zusammenfallen dürften 3 wir meinen die Feststellung des Blages, wo die zukünftigen Kasernen zu stehen kommen sollen. Ist einmal die Verbindung mit dem Barackenlager in jener Gegend hergestellt, so unterliegt es nicht dem ge­­ringsten Zweifel, daß für die Lock­ung der neuen Casernen das dießseitige, den Baracken schräg Hernachufer der passendste Pla wäre, wo gegenüberliegende sich diese Bauten seinerzeit als Gentrirungspunkt für einen neuen Stadttheil sehr geeignet erweisen würden, welch’ letzteren die Bedürf­­nisse der Soldaten nach und nach hervorriefe, abgesehen von der gesunden Lage, die dem Militär wegen der Nähe des Wassers und der Möglichkeit der schnellen Abfuhr der Abfall­stoffe nur erwünscht sein müßte, welch’ letztere Um­­stände der Commune ebenfalls nicht gleichgiltig bleiben dürfen, da von ihnen auch die Gesundheit der ganzen Stadt abhängt. Unbedingt ist jener Plan dem Glacis vorzuziehen, welches, verbaut, unsere Stadt festungsartig gestalten und in sanitärer Hinsicht zur Brutstätte von Miasmen herabsinken würde, statt der zukünftigen Gene­ration einen Grhohlungsort zu bieten und der Ventilation der ganzen Stadt zu dienen. Verschönern wir das Glacis mit Bauten, welche uns nicht beengen, unsere Luft nicht verschlechtern, den Boden nicht infisciren und verlegen wir die geplanten Kasernenbauten dorthin, wo sie am zweck­­mäßigsten stehen und zur Vergrößerung, Verbreitung und Verschönerung, statt zur Verengung und Verdüsterung der Stadt Anlaß geben würden. | | | : | | ! ! | , | ! | , ! ! | ) Lokal-Nachrichten. — Ju­risten-Ball. Der am 11. b. stattgefundene Juristen-Ball hat die von und gehegten Erwartungen nicht allein gerechtfertigt, vielmehr übertroffen, indem derselbe überaus glänzend ausfiel. Die zahlreichen Gäste, circa 300 an der Zahl, zählten ausschließlich zur Elite der Kaschauer Gesellschaft und Umgebung. Wir constatiren, daß betäubender Wohlgeruch herrschte, das Auge geblendet wurde durch die Mannigfaltigkeit der glänzenden Toiletten und unter diesen Weiß vorherrschte. Die prachtvollen, mitunter sehr kostbaren Toiletten, ließen jeden Gedanken an modernen Geldmangel gänzlich vergessen machen, und glaubte sich Jedermann in die per­krachlichen Glanzzeiten verfeßt. Wenn wir noch des geschmackvoll decorirten Saales erwähnen, worunter besonders das estradenartig hergerich­­tete Orchester hervorzuheben ist, so erfüllen wir damit nur eine angenehme Pflicht. Nicht minder waren auch die Damen-Tanzordnungen (Notizbücher-Form) und die Arrangeur - Abzeichen (in Schärpenform mit den Initialen J. B.) recht günstig gewählt. An der ersten Quadrille nahmen 52 Paare t­eil. Getanzt wurde bis 6 Uhr Früh, und zwar mit einer Verve und einem Anime, die nur­­ in einer Gesellschaft plaßgreifen können, wo die Entfaltung der feinsten Salon­­bildung und gesellschaftlichen Talente von allen Theil­­nehmenden angestrebt und vorzüglich durch die unermüd­­­lichen, galanten und umsichtigen Arrangeure lebhaft en vogue erhalten wurde, als deren Consequenz wir mit Vergnügen notiren müssen, daß selbst manche Vertreter der edlen Re­­signation oder Blasirtheit in den Strudel hineingezogen und selbst das­ verehrenswerthe Gros der stets verzichten­­den Gardedamen mit nicht genug anzuerkennender Frische und Liebenswürdigkeit sich in's Kampfgewühl zu stürzen­­ bewegen fühlten. Auf dem Strauß schöner Blumen, die diesem Balke zur anmuthigen Staffage dienten, einzelne Blüthen und Knospen demonstriren­ wollen, würde das harmonisch zusammengestellte Bouquet nur zerstören.­­­ Concert im Grand Hotel Schalkház. be­­rühmte, aus 16 Musikern bestehende National-Musik-Capelle Lányi Gyula aus Ungvár im Speisesaale des große Concert. veranstaltet heute Donnerstag das zweite 7 Theater-Nachricht. Heute Donnerstag den 13. b. Wird zu­m Betrefb­e des talentirten Vaterrollen-Darstellers Josef Ne. das vieractige Original-Lustspiel „Mukänyi“ aufgeführt. — Samstag den 15. d.: „Faust“, Operette in 3 Acten; Sonntag den 16. d.: „A két pisztoly", Ori­­ginal-Volksstük mit Gesang in 3 Acten; Montag den 17. d.: „Az idegesek“, französisches Lustspiel in 3 Acten; Dienstag den 18. d. M. zum Benefice des Franz Krezy: „Fatinicza“, große Operette in 3 Acten. x Zu Gunsten des Kaschauer Arbeiterzstrantens Invaliden-Vereines veranstalten die thätigen Mit­­leder desselben am 5. Februar d. I. im großen Casino- Saale eine Tanzunterhaltung. G Eintrittspreis per Person 1 fl. Familienbillet für 4 Personen 3 fl. Ueberzahlungen werden dankend angenommen und öffentlich quittirt. — Danksagung. Frau Witwe Strasser spendete dem „Kaschauer freiwilligen Feuerwehrverein“ anläßlich des Todes ihres Gatten fl. 10.— und die Bersiderunga- Ge­sellschaft Riunione Adriatica di Sicurta für hervorragende Thätigkeit­­ bei einem Brande fl. 100.--, wofür der Verein hiemit öffentlich dankt. — Eislaufverein. Sonntag den 16. d. veranstaltet der Eislaufverein ein großes Fest mit einem prachtvollen Feuerwerk und unter Mitwirkung der Militär-Musik-Capelle. Klein Selbstmordversuch. Gestern erschien bei und ein Herr, der si als M. Rosenthal aus T.­Nemethi vorstellte und die Nennung­ des Einsenders jener Notiz vom 8. d. verlangte, die den Selbstmordversuch des T.­­Nemethi­er Zuckerbäders M. R. brachte. Nachdem seinem Verlangen nicht­ entsprochen werden konnte, indem wir nur dem Gerichte den Namen unserer Reporter zu bringen ver­­pflichtet sind, versuchte er und plausibel zu machen, da er weder die Unwahrheit jener­ Notiz sich aufzuhängen versucht haben will, noch einen Prozeß verloren habe. Troßdent wir ihm zu beiden Fac­en aufrichtig Glü> wünschten und ihm ein recht langes Leben aus dem Zusammentreffen der Umstände prognostieirten, entfernte er sich, doch unversöhnt mit dem festen Willen, die Sache den Geidwornen bort legen zu lassen und renonciren wir demnach diese Notiz oh­ne seinen Willen.­­ — Bon der Monats-Beilagne „Für Bienen üchter und Landwirthe ist Nr. 1, pro Monat Januar 1881, der heutigen Nummer unseres Blattes beigelegt, herausheben und beschreiben Grand Hotel Schalkhäz Die zu­­­­ 445.

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