Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-03-26 / 25. szám

92 zo» 25 Sonnabend, 26. Marz. 1831. Der Spiegel a *• für Kunst, Elegant und Mode. Mittwoch und Sonnabend erscheint ein halber Bogen Text; Sonnabend ein illu« minirtcs Modcnbild ; alle Monat wenig st cns ein Portrait (manchmal auch zwei) mit besonders gcdruktcr Biographie; dann außerordentliche Beila­gen. — Halbjähriger Preis 4 fl. und mit freier Postzuscndung 5 fl. L. M. (Prachtausgabe: 7 und 8 fl.) — Man pränuincrirt in Ofen, im Kommissionsaint (Fcstungsauffahrt, links); in Pcsth, im Redaktionsbureau (Dorothecrgaffc, Nr. so); dann bei allen k. k. Postämtern. Aas dem Tagebuche eines Mörders. ( Beschluß.) Es war eine seltsame Erscheinung, daß ein so verderbter und ruchloser Mensch, wie ich, bei diesem frommen Wesen Zuneigung er­werben konnte. Vielleicht wußte sie kraft jenen geheimnißvollen Ah­nungen, die dem weiblichen Herzen inne wohnen, daß sie keinen ge­ringen Einfluß auf mein Schiksal ausgeübt habe; baß meine Seele vor der ihrigen sich neige, und daß, um mich ihrer würdig zu machen, und in mir eine höchst wundervolle Veränderung, de­ren segenbringendes, irdisches Werkzeug sie gewesen, vorgegangen sein müsse. Vielleicht entdekte sie auch unter dem rauhen Aeußern böser Angewöhnungen und früher Entartung etwas nicht ganz Niedriges, etwas Edles, das ich dem ehrenwerthen Stamme, dessen Namen ich geschändet, verdankte. Sie sprach, sie verweilte bei mir, wenn wir uns zufällig trafen, ja sie suchte die Gelegenheit, mir zu begegnen, auf, wenn sich diese nicht von selbst machte, und einmal, ein ein­ziges Mal nur gewährte sie mir eine geheime Unterredung. Selrg, unendlich selig waren die Worte, die an jenem Abend zwischen uns gewechselt wurden. Ich gestand ihr meine Liebe frei, and ward ohne Widerwillen angehört. Ich fragte, welche Hoffnung

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