Der Spiegel, 1842. július-december (15. évfolyam, 55-105. szám)

1842-12-03 / 97. szám

Der Spiegel für Kunst, Eleganz und Mode. ------«st»------­Fünfzehnter Jahrgang. Redakteur: Sam. Rofenthal. Verleger: Fr. Wiesen'- Wittwe und S. Rofenthal. -------------------------------- v'aV.---------------------------------97. Pesth und Ofen,'Oonnabend, 3. Dezember. 1843. Merkwürdige Abenteuer der Monia Alferez. ranzösische Blätter theilen die merkwürdigen Erlebnisse einer Spanierin in vem 16. und 17. Jahrhundert ausführlich mit. Da die Geschichte derselben eben so authentisch, aber noch viel wunderbarer ist, so wollen wir einen Auszug daraus geben. Es handelt sich hier um die Abenteuer eine gewissen Donna Catalina de Erauso, welche Anfangs für das Kloster bestimmt war, dann aber als Fähndrich eine Rolle spielte und daher von ihren Zeitgenossen die Monia Alferez (die Nonne-Fähndrich) genannt wurde. Donna Catalina, die sich sogar in dem eisernen Jahrhundert des zweiten Philipp durch uugewvhnlicke Charakterstärke und un­glaubliche Verwegenheit auszeichnete, kam ins Kloster, verließ dasselbe und kehrte dahin zurük; sie war Soldat, Kaufmann und Schriftsteller; als Haudegen leistete ste das Un­mögliche und ste schritt durch Blut und über Leichen hin, als ging es zu Spiel und Tanz. Sie hat ihre Kreuz- und Querzüge selbst beschrieben und diese Autobiographie ist einzig in ihrer Art. — Donna Catalina erblikte das Licht der Welt zu Sau-Sebastian im Jahre 1585. Schon als Kind von vier Jahren wurde sie von den Eltern den Domi­­nikanerinen übergeben, weil ste Nonne werden sollte; aber das Mädchen verfügte anders über seinen Beruf. Durch einen Zwist mit der Priorin des Klosters auf's Aeußerste ge­trieben, bemächtigt sie sich eines Abends der Klosterschlüssel, entflieht, verbürgt sich drei Tage und drei Nächte lang in den Kastanienwaldungen, schneidet sich das Haar ab, ver­wandelt, so gut es eben geht, ihre Kleider in einen spanischen Burschenanzug und ge­langt auf Berg - und Feldwegen nach Vittoria, wo sie bei einem Universttätsprofessor ein Unterkommen findet. Der Professor hielt sie für einen jungen Brausekopf, der den Eltern entfloh, um die Welt zu beschauen, will aus dem wilven Burschen einen gesezten Mann ziehen, erlheilt ihm lateinischen Unterricht und gibt dem störrischen Gesellen einst eine Ohrfeige, worauf dieser sich am nächsten Morgen mit Sonnenaufgang ohne Abschied, nach vierteljährigem Aufenthalte, empfiehlt und wieder auf und davon zieht. — Jezt an das Auftreten in Männerkleidern vollkommen gewöhnt, gelangt der fahrende Schüler nach *

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