Neue Zeitung, 1971 (15. évfolyam, 1-53. szám)

1971-02-26 / 9. szám

Bruttoproduktion verdreifacht Nach der Jahresendabrechnung am 6. Februar konnten die Mitglieder der LPG „Friede” in Many zufrieden nach Hause gehen; ihr Jahresverdienst er­streckte sich im Jahre 1970 von 24 467 bis 52 242 Forint. Stolz konnte mir Vorsitzender Ferenc Kiss berichten: „In den letzten Jahren hat sich unsere Bruttoproduktion ver­dreifacht. 1970 hatte sie einen Wert von 32 Millionen Forint. Dabei hat sich die Mitgliederzahl nicht verändert, aber sehr wohl die qualitative Zusammenset­zung. In diesem Jahr haben wir 4 Mon­teure, die das Technikum absolviert haben, das gab es früher nicht. Ein Mitglied beendete die Fachmittelschule für Pflanzenschutz, ein anderes das Technikum für Maschinenbau, da sind auch jetzt zwei Jungens von uns. Ge­messen daran, dass 1970 kein besonders gute Jahr war, haben wir wirklich kei­ne schlechten Ergebnisse. Wir haben nur deshalb nicht mehr auszahlen kön­nen, weil wir im vergangenen Jahr ver­schiedene grössere Investitionen Vor­nahmen. Obwohl unsere LPG bis jetzt hauptsächlich auf Pflanzenzucht spezia­lisiert war, haben wir mit dem Bau von Tierzuchtanlagen begonnen.” Die gröss­te Investition der LPG im vergangenen Jahr war die Schweinezuchtanlage für 700 Tiere, im Werte von zweieinhalb Millionen Forint — aus eigener Kraft wurden davon 1 102 000 bestritten. Die meisten Investitionen — betonte der Vorsitzende — werden natürlich erst in diesem Jahr grossen Gewinn abwerfen, so auch die neue Schafzuchtanlage und die Brutanstalt für 50 000 Stück Geflü­gel. „Da fällt mir noch was ein”, bemerkt Ferenc Kiss. „1969 hat sich Ihr Kollege notiert, dass wir beim Besorgen eines Trockengerätes Schwierigkeiten hatten. Nun ist unser Wunsch in Erfüllung ge­gangen: wir haben unser Trockengerät 1969 haben wir auch einen Kunststoff - betrieb, er holt aus dem Schrank Be­cher hervor. „Ich nehme an, dass Sie diese Meerrettichbecher kennen. 1970 haben unsere fleissigen Frauen 3 Mil­lionen Kunststoffbehälter für die Tief­­kühlindustrie hergestellt. Am stolzesten sind wir aber darauf, dass der Becher­automat in unserer Werkstatt von un­serer Brigade angefertigt wurde. Die Arbeitsbedingungen sind da wesentlich günstiger als auf dem Feld, da haben wir den Lohn niedriger festgelegt — genau um 2 Forint niedriger — es sollte ja doch nur ein Nebenbetrieb bleiben. zahlt. „Die Festveranstaltungen sind doch ohne Musik so grau. Vielleicht än­dert sich das, wenn die Schule einen Gesangslehrer bekommt.” Alle anderen Räume des LPG-Büros sind schon dunkel, als ich Ferenc Kiss verlasse — er hat noch zu tun. „Aber schreiben Sie unbedingt noch eins auf.” sagt er zum Abschied „Unsere soziali­stische Brigade Donáth-Bánki hat im Sommer und Herbst während des gan­zen Hochbetriebes fast jeden Tag längst nach der Arbeitszeit noch die Maschi­nen repariert. Die Männer haben gan­ze Arbeit geleistet.” A.G. Die Entenfarm für 1 200 000 Forint. Was in diesem Jahr unbedingt gelöst werden muss, ist die maschinelle Maisernte — beim Weizen ist das kein Problem mehr.” Die Winterbeschäftigung der gesam­ten Mitgliedschaft — das sind 225 Men­schen, davon 71 Pensionierte — ist in Mány zum Teil schon gelöst. „Aller­dings”, bemerkt Ferenc. Kiss, „ist es doch so, dass viele ihren Urlaub eben jetzt, im Winter nehmen. Fangen wir beim kleinsten an. Wir haben eine Rei­sigbesenbinderwerkstatt. Unsere Trak­toristen und die Baubrigade verrichten die Reparaturen, und wenn das Wetter es erlaubt, arbeiten sie in unserem Obstgarten. Ausserdem haben wir dieses Jahr die Erlaubnis gekriegt, in unse­rem Wald 150 Kubikmeter Holz zu fäl­len. Das bedeutet auch für manche Leu­te Arbeit. In diesem Winter haben wir für unsere Traktorenmonteure auch ei­nen Fortbildungskurs organisiert, un­ser Bus fährt sie jedesmal nach Zsäm­­bék. Den Bus haben wir uns übrigens angeschafft, weil viele Leute draussen in den Gehöften wohnen und da brauch­ten wir ganz dringend dieses „pri­vate” Nahverkehrsmittel. Und dann ist daraus plötzlich auch noch ein Schul­bus geworden, die Kinder aus den Ge­höften müssen ja auch im Winter täg­lich herein und auch wieder hinaus. Aber um beim Thema zu bleiben: seit Dort arbeiten fast ausschliesslich Frau­en, vorwiegend junge Mütter, und un­sere Kränklichen, die schwere Arbeit nicht verrichten könnten. Wissen Sie, im Grunde ist diese Sache weder beson­ders gewinnbringend noch ein Verlust­geschäft. Vielleicht wird es im nächsten Jahr was.” Mit dem Einsatz des Schulbusses sind aber die Unterstützungsaktionen der LPG für die Mänyer Schule noch nicht erschöpft. Die LPG hat für die Ausrü­stung des Pionierblasorchesters 50 000 Forint ausgegeben, und solange ein Mu­siklehrer von auswärts kam, wurde er für die Musikstunden von der LPG be- Der Becherauto­mat der LPG in Many «** »i» BUDAPEST, 26. FEBRUAR 1971 Am Rande der Gemeinde Etyek sitze ich im Hause der Frau Maria Seitsam, um von ihr den Verlauf eines tragi­schen Ereignisses im Jahre 1944 zu er­fahren. Frau Seitsam fällt die Erinne­rung freilich auch nach so vielen Jah­ren nicht leicht, zaghaft beginnt sie zu erzählen. „Mein Vater, Anton Schatt­mann, wurde damals im Herbst mit vielen anderen Männern aus unserem Dorf zwangsweise zur Waffen-SS re­krutiert. Dabei war er nicht einmal im Volksbund, aber deswegen hat es im Dorf auch vorher schon Keilereien gege­ben. Manchmal traute er sich gar nicht aus dem Haus, weil ihn draussen die Volksbundisten mit schweren Stöcken erwartet haben. Als er dann doch ein­gezogen wurde, ist er zweimal mit noch anderen Männern geflohen. Sie wur­den aber immer wieder gefasst und zu­rückgebracht. Beim dritten Mal ist es dann passiert.” Frau Seitsam gibt sich alle Mühe, ih­re Stimme zu beherrschen. „Ich weiss es noch, als wäre es erst heute gewesen. Am 1. Dezember 1944 — es war ein Freitag — waren wir alle zu Hause, es war ja noch in aller Herrgotts Frühe. Die SS-Leute gingen von Haus zu Haus, in denen sie Flüchtlinge vermuteten. Zu uns kamen sie zum Schluss, sie haben meinen kranken Vater aus dem Bett geholt. — ’Lasst mich doch wenigstens waschen und rasieren’ — sagte er, aber für solche Sachen hatten die keine Zeit. — ’Mensch’ — sagte mein Vater zum ei­nen —, merkst du denn nicht, dass die­ser Krieg verloren ist! Mit kranken Menschen könnt ihr doch keinen Krieg gewinnen!’ — Es war aber, als hätte er in die Luft gesprochen, sie brachten ihn hinaus. Ich musste dann zur Arbeit, ich war damals Tagelöhnerin. Was danach passierte, haben mir später die anderen erzählt.” „Auf einen Wagen sollten die Männer verladen werden”, erzählt der Deutsch­lehrer Anton Geng. „Schattmann hat wohl noch weitergeredet, da wurde er von einem angeschrien: ,Mensch, fürch­test du nicht, dass die Russen kommen!’ Da sagte er bloss: ,Wären sie doch schon da’. Das hat denen natürlich aus­gereicht. Als die anderen auf den LKW ’raufmussten, wurde Anton Schattmann weggebracht.” „Meine Mutter war mit zwei Klein­kindern, mit meiner Schwester und mei­ner kleinen Tochter zu Hause”, erinnert sich Frau Seitsam. „Eine Nachbarin kam angelaufen: ,Sie wollen deinen An­ton er schiessen!’ schrie sie. Mutter Hess alles stehen und liegen, rannte so wie sie war, mit dem einen Mädchen auf dem Arm, das andere lief neben ihr her. Sie waren aber noch gar nicht weit gekommen, da hörten sie den Schuss. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, war schon alles vorbei, Vater lag in der Stube. Ich weiss gar nicht mehr, wie­viel Frauen Mutter geholfen haben, ihn vom Friedhofsgraben, wo man ihn lie­­genliess, nach Hause zu tragen. Damit war aber der Krieg für uns noch nicht vorbei. Erst danach erfuhr ich, dass mein Mann an der Front geblieben ist.” A. G. „Die DIZ hat unsere Freundschaft vermittelt. Liebe Freunde! Ihr Artikel vom 7. November 1969 trug die Überschrift „Vértessomló und Böhlitz-Ehrenberg planen Erfahrungs­austausch und Zusammenarbeit”. Mit grosser Freude kann ich Ihnen mitteilen, dass dieser Erfahrungsaus­tausch mit beiderseitigem grossem Er­folg stattgefunden hat. Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen für den damaligen Artikel recht herzlich zu danken. Da­mals sagte der Feuerwehrkommandant von Vértessomló, Franz Koller: „Die NZ hat hier eine diplomatische Mission erfüllt. Sie vermittelte Freund­schaft.” Diesen Worten schliesse ich mich voll und ganz an, denn die NZ ist es gewesen, die uns zusammengeführt hat. Der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr von Véressomló sind wir gefolgt und haben unsere ungarischen Freunde besucht. Unsere Delegation bestand aus IS Kameraden und 12 Ehefrauen. Der Lei­ter unserer Delegation war der Bürger­meister der Gemeinde Böhlitz-Ehren­berg, Horst Schäfer. In Komárom wur­den wir vom Kommandanten der Frei­willigen Feuerwehr Vértessomló, Franz Georg Krüpl, empfangen. Mit dem Bus ging es nach Vértessomló. Im Kultur­haus wurden wir von einer Gruppe Junger Pioniere mit einem deutschen Lied begrüsst. Die Mädchen überreich­ten unseren Frauen Blumen. Anton Rieder, Schuldirektor von Vértessomló, begrüsste uns mit herzlichen Worten. Im Namen der Böhlitz-Ehrenburger hat Horst Schäfer die Begrüssung erwidert. Einquartiert wurden wir bei den ein­zelnen Kameraden von Vértessomló. Was uns dann in den sieben Tagen er­wartete, war das von Franz Koller sehr ausgearbeitete Programm. Am Vormittag des ersten Tages wa­ren wir in Oroszlány zur Bezirksmei­sterschaft der Feuerwehr vom Kreis Tata. Wir können sagen, dass uns das Niveau, die Organisation und die Durch­führung des Wettbewerbes sehr, beein­druckten. Vértessomló war mit vier Gruppen an der Meisterschaft beteiligt und belegte die ersten vier Plätze. Eine Gruppe von uns führte auch eine Schauübung vor. Wir machten auch einen Ausflug auf die Burg von Várgesztes. Als Über­raschung hatten sich unsere Gastgeber ein in Rotwein gekochtes Rehgulasch ausgedacht. Für gute Stimmung sorgte die schwäbische Musikkapelle aus Vár­gesztes. Auch nach Budapest haben wir einen Ausflug gemacht. Dort wurden das Feuerwehrmuseum und die Haupt­feuerwache besucht. Selbstverständlich waren wir von der modernen Ausrü­stung der Budapester Feuerwehr sehr begeistert. Anschliessend wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt besich­tigt. Beim Komitatsfeuerwehrkommando in Tatabánya hatten wir einen interes­santen Erfahrungsaustausch. Leutnant Fehérvári vom Komitatskommando hat die Fragen und Antworten in beiden Sprachen ausgezeichnet übersetzt. Die Genossen von Tatabánya zeigten uns eine Schaum- und Pulverübung, wobei wir manches lernen konnten. Wir waren auch Gast bei der LPG in Dunaszentmiklós, wo wir vom Vorsit­zenden Emmerich Beger in deutscher Sprache recht herzlich begrüsst wur­den. Dann ging es in den Weinberg, und Mitternacht war schon lange vor­bei, als wir die Heimfahrt antraten. Ein grosses Erlebnis für uns waren der Balaton und das in Véressomló vor zahlreichen Zuschauern ausgetragene Fussballspiel zwischen den Feuerwehr­männern von Vértessomló und Böhlitz- Ehrenberg. Böhlitz-Ehrenberg gewann 2 : 3. Am Abend war im Gasthaus eine Abschiedsveranstaltung. Im Namen un­serer Delegation hat Genosse Schäfer sich bei unseren Gastgebern für ihre ausgezeichnete Gastfreundschaft be­dankt. Besonderer Dank ging an Franz Koller für seine viele Arbeit und sein gut zusammengestelltes Programm. Nun haben uns unsere ungarischen Freunde aus Vértessomló in Böhlitz- Ehrenberg besucht. Im Kulturhaus der Freiwilligen Feuerwehr wurden unsere Gäste be­grüsst. Dann ging es in das Quartier. Unsere Gäste waren auch bei den ein­zelnen Kameraden untergebracht. Die Delegation bestand aus 12 Frauen und 16 Kameraden. Am Abend fand die offizielle Begrüssung durch unseren Bürgermeister Horst Schäfer im Kul­turraum „Grosse Eiche” statt. Für den herzlichen Empfang dankte im Namen der Gäste Sándor Major von der Komi­­tatsfeuerwehr Tatabánya. Grossen Beifall erhielt der 40 Minu­ten lange farbige Schmalfilm bei seiner „Uraufführung”, den ich in Vértessomló auf genommen hatte. Es war ein fröhli­ches Wiedersehen, das bei Musik und Tanz bis nach Mitternacht dauerte. Das Programm begann mit einer Stadtrund­fahrt durch Leipzig, dann folgte ein Ausflug nach Weimar. Es wurden die Stadt, das Goethe- und Schillerhaus be­sichtigt. Sehr beeindruckt hat unsere ungarischen Gäste der Besuch der Mahn- und Gedenkstätte des ehemali­gen faschistischen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Am Ehrenmal der ungarischen Opfer legten die Vér­­tessomlóer einen Kranz nieder. Es entwickelte sich ein breites, frucht­bares Fachgespräch. Mit etwas „schwe­rer Zunge” gelang es mir, in beiden Sprachen zu übersetzen, denn ich bin ein ehemaliger Schwabe aus der Bara­nya. Sehr interessiert zeigten sich auch unsere Gäste beim Besuch des land­wirtschaftlichen Lehr- und Versuchs­gutes in Böhlitz-Ehrenberg. Es wurden der Rinderstall mit 400 Kühen und ein Karusselmelkstand mit 26 Kühen be­sichtigt. Am Nachmittag fand das nun schon zur Tradition gewordene Fussballspiel zwischen Böhlitz-Ehrenberg und Vér­tessomló statt, was diesmal unsere Gäs­te mit 4 : 3 gewannen. Am Abend fand zu Ehren der Gründung der Republik eine Festveranstaltung im Kulturhaus „Eiche” statt. Einen besonderen Rah­men hatte die Veranstaltung durch die Anwesenheit unserer ungarischen Freunde bekommen. Unser Bürgermei­ster, Genosse Schäfer, überreichte je­dem ungarischen Feuerwehrkameraden zum Andenken an diesen Tag die Me­daille „Für treue Dienste” der Freiwil­ligen Feuerwehren in Gold bzw. in Sil­ber. Am letzten Tag des Besuches wurde die zentrale Feuerwehrschule in Leip­zig besucht. Hauptmann Weber, der Leiter der Schule, begrüsste die Vértes­­somlóer recht herzlich. Den jungen Ka­meraden wurde bei der praktischen Ausbildung auf dem Übungsgelände zu­gesehen. Hauptmann Weber hatte so­gar einen ungarischen Koch verpflich­tet, der das Mittagessen auf ungarische Art zubereitete. Im Kulturhaus „Som­merfreude” fand am Abend die Ab­schiedsveranstaltung statt. In seiner Rede sagte Hauptmann Franz Koller aus Vértessomló: „Es war für uns alle eine wertvolle Begegnung, wir haben vieles gesehen und gelernt, und ich bin überzeugt, dass diese Freundschaft, die zwischen uns geschlossen wurde, nicht wieder reisst. Ich danke den Kameraden der Frei­willigen Feuerwehr, den Bürgern von Böhlitz-Ehrenberg, in erster Linie dem Bürgermeister Horst Schäfer und allen, die uns geholfen haben, diesen Aufent­halt so herzlich zu gestalten. Dank und Anerkennung sagen wir auch dem Ka­meraden Josef Topp, denn er ist es ge­wesen, der vor einem Jahr an uns ge­schrieben hat.” Anschliessend sprach Horst Schäfer. Er sagte unter anderem: „Durch solche Begegnungen wird die Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern weiter vertieft, und das gibt uns weitere Kraft auf unserem gemein­samen Weg zum Sozialismus.” Josef Topp Oberbrandmeister der FFW Böhlitz-Ehrenberg Ein Aufruf erschien in den Strassen — zwecks Einschreibung der Kinder in die I. Klasse der Grundschulen. Dieser Aufruf bezieht sich auf Paragraph 3 des III. Gesetzes/1961 über das Unter­richtssystem der Ungarischen Volksre­publik, der vorschreibt, dass die Schul­pflicht des Kindes vom 1. September des Jahres an beginnt, in dem es sein 6. Lebensjahr erreicht hat, und dass bei Beginn der Schulpflicht jedes Kind in die Grundschule eingeschrieben werden muss. Die Eltern sind verpflichtet, das Kind, das bis zum 31. August 1971 sein sechstes Lebensjahr vollendet (d.h. zwi­schen dem 1. September 1964 und dem 31. August 1965 geboren wurde), in die erste Klasse der Grundschule ihres Wohnortes einschreiben zu lassen. Wahrscheinlich erscheinen die Pla­kate und Zeitungsaufrufe in sämtlichen Städten und Ortschaften unserer Hei­mat, und selbst die kleinsten Wohnsied­lungen werden in irgendeiner Form darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Zeit für das Einschreiben der Abc- Schützen gekommen ist. Die Grund­­schul-„Vorschrift” setzt noch hinzu, dass die Eltern oder eine andere, für die Erziehung des Kindes verantwort­liche Person (Fürsorger) verpflichtet ist, das Kind in der Zeit vom 1.—15. März in der im Bezirk der Wohnung liegen­den Schule anmelden und einschreiben zu lassen. (§ 1 Á—5) Wir möchten jedoch noch etwas hin­zusetzen. Nämlich das, dass sich die Na­­tionalitäten-Eltern jetzt anlässlich dzr Einschreibungen darüber äussern müs­sen, ob sie ihre Kinder am deutschen Muttersprachunterricht teilnehmen las­sen wünschen. Die Schule ist verpflich­tet, den diesbezüglichen Aufruf in die Tat umzusetzen, die Aufmerksamkeit der Eltern (Fürsorger, Erzieher) darauf zu lenken, dass das Kind in der Schu­le am Muttersprachunterricht teilneh­men kann bzw. — wenn ein solcher noch nicht eingeführt wurde — wel­che die nächstgelegene Grundschule ist, wo es des Unterrichts in der Mutter­sprache teilhaftig werden kann (§ 32 Á—4) Desgleichen schreibt die Bestim­mung auch folgendes vor: „Wenn der Schüler in der Schule des Wohnortes die Muttersprache nicht erlernen kann, kann er auf Wunsch der Eltern (Für­sorger) in einer solchen Schule aufge­nommen werden, wo die gewünschte Sprache gelehrt wird.” Auch auf diese Möglichkeit muss die Schule die El­tern aufmerksam machen. Das Sind alles sehr wichtige Verfü­gungen. Deshalb müssen sich die El­tern schon jetzt — im März — ent­scheiden, damit die Schule über die sich zum Deutschunterricht gemeldeten Schüler Bescheid weiss und somit für entsprechende Sprachlehrer, für Räume und sonstige, zum Unterricht notwendi­ge Lehrmittel und -Stoffe sorgen kann. Die Eltern unterstützen die planmässige Vorbereitungsarbeit der Schule dann, wenn sie der Schulleitung schon bei der Einschreibung zur Kenntnis ge­ben, dass sie ihre Kinder am Deutsch­unterricht teilnehmen lassen wollen. Wir bitten, all dies rechtzeitig zu tun, denn auch dies dient dem Wohl des Kindes. T. F.

Next