Neue Zeitung, 2012 (56. évfolyam, 1-52. szám)

2012-01-13 / 2. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 56. Jahrgang, Nr. 2 Preis: 200 Ft Budapest, 13. Jänner 2012 © Vom Dreikönigs­tag bis zum Aschermittwoch Das westliche Christentum feierte am 6. Januar Dreikönigstag: den Abschluß des Weihnachtsfestkrei­ses, danach begann die Faschings­zeit. Im östlichen Christentum feierte man nach dem Julianischen Kalender am 6. und 7. Januar Weihnachten und nach 13 Tagen wird der Dreikönigstag begangen. Nach dem Evangelium sind die Heiligen Drei Könige durch den Stem geleitet aus dem Osten nach Judea gegangen, um dem neuge­borenen Erlöser zu huldigen. Zuerst haben sie das Kind in Jeru­salem gesucht, doch König Hero­­des hat sie nach Jerusalem geschickt. Als Jesus 30 Jahre alt geworden ist - laut der zweiten Evangelium­serzählung zum Dreikönigstag —, ging er zum Fluß Jordan. Der hei­lige Johannes der Täufer hat ihn am Jordan getauft, danach begann Jesus seine Tätigkeit und begann zu lehren. So ist der Dreikönigstag auch der Tag der feierlichen Tau­fen, die Katholische Kirche weiht an diesem Tag Wasser und Weih­rauch. Die dritte Szene des Evangeli­ums für diesen Feiertag ist die Hochzeitsszene, wo Jesus’ Wunder das Wasser zu Wein umwandelt. Das Dreikönigssingen gehörte frü­her zu den festen Traditionen. Am Dreikönigstag wurden die Häuser mit Wasser und Salz geweiht und mit Kreide das Jahr der Weihe und die Anfangsinitialen der Heiligen Drei Könige an die Tür geschrie­ben. Heute wird an diesem Feier­tag meistens nur der Weihnachts­baum abgeschmückt. Bis zum Aschermittwoch (die­ses Jahr bis zum 22. Februar) dau­ert der Fasching, die Zeit des Kar­nevals und der Bälle. Der Fasching ist der Jubel und die Feier des nahenden Frühlings, die Darstellung des „Kampfes“ von Winter und Frühling. Nach Aschermittwoch folgt die Fasten­zeit. Doch davor ist bei Schwaben­bällen für ausgelassene Stimmung gesorgt. Ein Publikumsmagnet zu Fasching ist in Ungarn das Buschogehen in Mohatsch, das jedes Jahr als wahres Volksfest für die würdige Verabschiedung des Winters sorgt. Vor 67 Jahren wurden sie verschleppt Gedenkveranstaltung in Bonnhard Die Melodien, die damals in Rußland entstanden sind, rühren die Versam­melten jedes Jahr zu Tränen. Auch durch die Tatsache, daß bei der Ver­anstaltung immer weniger Zeitzeugen erscheinen, wird es einem schwer ums Herz. Doch das Gedenken ist wichtig, und noch wichtiger wäre es, die letz­ten dieser Zeitzeugen zu interviewen, um die Geschichten der einzelnen festzuhalten. Gerade deswegen hat die Deutsche Minderheitenselbstverwal­tung von Bonnhard eine Bewerbung ausgeschrieben, Malenkij Robot- Geschichten waren gesucht, etwa zehn Arbeiten mit Gesprächen wurden ein­gereicht und prämiert. Jury Vorsitzen­der Daniel Krähling meint: „Den Betroffenen tut es gut, daß man ihre Geschichte nicht vergißt, daß man sie ehrt und auch, daß man der Verstor­benen gedenkt.“ Ende Dezember 1944 wurden die Deutschen der Gegend zusammen­getrieben und mußten sich im jetzi­gen Sándor Petőfi Evangelischen Gymnasium von Bonnhard versam­meln. Es hieß, es ginge zu einem zweiwöchigen Arbeitseinsatz. Sie wurden einwaggoniert und in die Sowjetunion gebracht. Bis heute sind die genauen Zahlen der Verschlepp-^ ten und in Rußland Verstorbenen nicht bekannt, allein in der Tolnau mußten etwa 6000 Menschen bis zu fünf Jahre Zwangsarbeit in der Feme leisten. Jeder Vierte etwa starb in Rußland. (Fortsetzung auf Seite 2) István Kelemen: Der Winzer in Tschasartet (Aus Blickpunkt — Wettbewerb der Bilder 2011) Aus dem Inhalt L_____________________________A Rettung von Grabstei­nen mit deutscher Inschrift _________________Seite 2^ Neues Nationalitätengesetz Seite 3 Stefan Raile: Bedenkzeit Seite 4 r Béla Bayer: Gedichte ^ Seite 4 v________________J Das Absurde in der Kurzgeschichte _________________Seite 5^ Bautzen: Eine Stadt kämpft gegen ihr Negativimage ^ __________Seite 11 ^ Klara Nimmerfroh: N Das Deutschtum in Fünf­kirchen - Deutsche Mei­ster und Lehrlinge in den Fünfkirchner Zünften in der Zeit von 1686 bis 1790 Seite 12 V____________________________J Vom „Verschwinden“ der deutschsprachigen Minderheiten: Ein schwieriges Kapitel in der Geschichte Jugoslawiens 1941-1955 Seite 12-13 V_____________________________/

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