Neuer Weg, 1970. február (22. évfolyam, 6453-6476. szám)

1970-02-14 / 6464. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6464 Gutes Pflanzmaterial für alle Gärten Neue Kirschen aus Bistritz / Obstbauforschung im 20. Jahr Von Johann Lutsch Neben der Ermittlung der für Obstbau geeignetsten Ländereien in diesem Bek­ben Nordost-Sicbenbürgcns. der Eestlegug der entsprechendsten Methoden zur An­zucht von Pflanzmaterial und zur Organisierung und Pflege von Baumanlagen hat das Bistritzer Forscherkollektiv mit Dr. Ing. Ion Modoran an der Spitze Beachtliches bei der Schaffung, Vermehrung und Einführung neuer Obstsorten geleistet. 1969 wurden zwei der jüngsten „Ncuerzeugnisse“ der Versuchsstation, zwei neue Kirschensorten, die unter der Bezeichnung „Bistritzer Riese“ (uriaşa de Bistriţa) und „Bistritzer Schwarze“ (negre de Bistriţa) in die Fachliteratur einge­gangen sind, zur Verbreitung an die Staatlichen Landwirtschaftsbetriebe Acaţari und Regen im Kreis Mureş und Aiud im Kreis Alba freigegeben. Eine neue Birnensorte wird gegenwär­tig vom Fachministerium homologiert. Es handelt sich um eine frühreife Birne, die allen bekannten, gleich schnell reifenden Sommerbirnen sowohl an Geschmack als auch an Aussehen und Ertrag um vieles überlegen ist. Überhaupt hat die Forschungstätigkeit der Anstalt die ganze Obstbauentwicklung dieser Gegend günstig beeinflusst. Nicht nur Methoden wurden hier ausgearbeitet und Empfehlungen redigiert, sondern die Fachleute leisteten den obstbauenden Einheiten auch technischen Beistand. Er­wähnenswert ist damit im Zusammen­hang die Erweiterung der Obstgärten in den letzten drei Jahren allein im Kreis Bistritz-Nassod (das Patenschaftsgebiet der Versuchsstation umfasst auch grosse Teile der angrenzenden Kreise Maramu­reş und Mureş) von etwa 12 000 auf na­hezu 16 000 Hektar. Kampf gegen Obstviren Ein besonderes Kapitel in der gesam­ten Forschungstätigkeit stellt die Be-kämpfung der Schädlinge und Obstkrank­heiten dar. Damit nimmt gewissermassen alles seinen A.nfang. Denn wichtig ist, wie Forscher Ing. Ion Ivan sagt, dass ge­sundes Pflanzgut angezüchtet und ver­breitet wird. Man kann alle übrigen Ar­beiten im Obstgarten auch noch so haar­genau befolgen — sind die Bäume krank, so werden nur Teilergebnisse erzielt. Obstschädlinge wie der Apfelblütenste­cher, der Apfelwickler (diese beiden schä­digten früher 70—90 Prozent der Obstern­te), der Apfelmehltau und die San-José- Schildlaus werden hier schon seit Jahren erfolgreich aufs Korn genommen. Dabei gelangt eine Reihe neuer organischer Spritzmittel statt des bisher gebräuchli­chen Kupfervitriols, zur Anwendung. Ab­gesehen davon, dass diese Spritzmittel ei­ne grössere Wirkung aufweisen, werden dadurch im Landesdurchschnitt jährlich auch Hunderte Tonnen Kupfer erspart, das für andere Zwecke notwendiger ist. Schwieriger ist dagegen die Bekämp­fung der Qbstbaumvirosen. „Viren kön­nen ganz gefährlich für den Obstbau wer­den, wenn sie überhandnehmen“, er­klärt uns Dr. Nicolae Minoiu, der auf der Versuchsstation das Laboratorium für Pflanzenschutz leitet und für die Schäd­lingsbekämpfung zuständig ist. Aus einem Pack Fotos holt er ein Bild hervor, auf dem ein etwa drei Zentimeter langes, wurmartiges Gebilde zu sehen ist, das aus mehreren Gliedern zusammengesetzt zu sein scheint. „Das ist der sogenannte Ma­sernvirus (Plum plox) bei Pflaumen — 135 OOOfach vergrössert.“ Von Bäumen, die von diesem Virus at­(Fortsetzung auf Seite 3) Curtici ruft zum Wettbewerb Arad (NW). — An alle Betriebe zur Mechanisierung der Landwirtschaft des Kreises Arad hat der BML von Curtici einen Wettbewerb zur Verbesserung der Arbeit und Steigerung der Landwirt­schaftsproduktion erlassen. Die Beleg­schaft von Curtici verpflichtet sich darin, ihren Produktionsplan um 2 Prozent zu überbieten, die Kosten für 1000 Lei Ein­nahmen um 14 Lei zu verringern und 250 000 Lei einzusparen.'Die Traktorfahrer wollen durch Qualitätsarbeit dazu beitra­gen, dass die Hektarerträge in den von ihnen bedienten LPGs dem Plan gegen­über um 120 Kilogramm Weizen, 173 Ki­logramm Mais und 4140 Kilogramm Zuk­­kerrüben überboten werden. Kurznachrichten Die Europastrasse E 15 hat durch die Fertigstellung der Zufahrt von Hîrşova zu der 'im Bau befindlichen Donaubrücke von Vadul Oii eine neue Teilstrecke erhalten. Bekanntlich wird diese Brücke bei einer länge von 1,5 km vier Fahrspuren haoeo. Ein Studienkreis über die Beziehungen unseres Landes zu Lateinamerika im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde beim Sitz des Rumänischen Verbandes für Völkerrecht und Auslandsbeziehungen gegründet. Die Eröffnungsansprache hielt Acad. lorgu Ior­dan. Nach Italien abgereist ist ein Künstler­kollektiv der Ungarischen Oper von Klau­senburg. Das Ensemble wird auf Einla­dung der Oper von Parma mehrere Vor­stellungen geben. Das „Căluşul"-Ensemble aus Scorniceşti (Kreis Olt) ist von einer zweiwöchigen Gastspielreise durch Holland, Belgien und Österreich zurückgekehrt. Ihre Darbietun­gen rumänischer Folklore fanden grossen Anklang. In der Kokelgemeinde Weisskirch wer­den die Laienkünstler aus den Ortschaften des Grosskokler Beckens zu einem grossen Wettbewerb antreten, auf dem der beste Volksmusiksolist und die beste Laienkunst­gruppe dieses Gebietes ermittelt werden sollen. Veranstalter ist das Tg.-Mureser Haus für Volkskunstschaffen. In Sinaia verbringen jährlich, rund 50 000 Urlauber ihre Ferien. In diesem Jahr sollen auf dem Stadtgebiet etwa eine Million Blumen gepflanzt werden. Zur Markierung der Gebirgspfade im Bucegi- Massiv wurden 1 Million Lei bereitgestellt. îe wird das Wetter ? Gestern : Das rasche Vorüberziehen der Kaltluftmassen aus Nordwestcuropa in Rich­tung Ost bewirkte vorübergehend allgemein heiteres Wetter, vor allein ln der Nacht zum Freitag. Vereinzelt Niederschläge als Schnee im Bărăgan, in der Dobrudscha und der süd­lichen Moldau, wo es stellenweise auch zu Schneeverwehungen kam. Nachttiefstwerte zwischen minus 20 Grad (Radautz) und null Grad (Alexandria, Giurgiu. Videle) : Mittags­­temperaţuren zwischen minus 11 Grad (Su­ceava) und 3 Grad (Lugosch). W et terentwlc klung : Anfangs wol­kenfrei und verhältnismässig svarm, dann gro­sse Temperaturschwankungen in weiten Tei­len des Landes. Zunehmende Bewölkung so­wie Niederschläge als Regen, Schneeregen und Schnee im Norden des Landes und in höhe­ren Lagen des Berglandes. Schwacher bis massiger Westwind. Tiefstwerte zwischen minus 10 und minus 3 Grad im Norden, sonst minus 5 und 2 Grad. Höchstwerte zwischen minus 2 und 8 Grad. Gebirge : Veränderlich, meist bewölkter Himmel. Bei massigem Windgang leichte Schneefälle. Nebel. Die Schneedecke: liredeal — 48 cm, Omul — 88, Paring — 47, Hohe Rinne — 43, Sinaia — 60, Fundata — 29, Semenik — 110, Ţar cu — 50, Rarău — 113, Băişoara — 80. Alte Lieder aus Wetschehausen Traditionelle „Federschleissabende“ wieder veranstaltet Temesvár (NW). — Im Rahmen der vom Kreiskomitee für Kultur und Kunst und dem Kreiskomitee des VKJ eingelei­teten Aktion „Das Lied des^ Dorfes“, wurde am Donnerstag in Wetschehausen einer der in diesem Dorf traditionellen „Federschleissabende“ — diesmal aus­nahmsweise am Nachmittag — veranstal­tet. lin Hause von Matz und Lentschi Stumbiiich trafen sich dabei 17 der älte­sten Frauen des Dorfes und sangen alte, originelle Volkslieder, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, darunter auch das „Federschleisslied“. Drei Mädchen von der Singgruppe des Kulturheims, Gertraut Gasseldorfer, Rosi Bachlund Anna Wind­hager, waren ebenfalls erschienen, um die Lieder „aufzuschnappen“ und in ihr Repertoire aufzunehmen. Anwesend war auch Prof. Herbert Weiss, Inspektor beim Kreiskomitee für Kultur und Kunst, Lektor Gabriel Manolescu vom Folklore­katheder der Temesvarer Universität, so­wie andere Kulturaktivisten aus Temes­vár und Lugosch. Die Lieder sollen auf­gezeichnet und zum Teil auch in der ge­planten Volksliedsammlung herausge­bracht werden. i BlBUOTEßA/,ASTRA"! I , SIBIU Politische Tageszeitung in der SozialistischenRepublik Rumänien Bukarest, Samstag, 14. Februar 1970 Plötzlich schoss Wasser aus der Erde Unerwartete Überschwemmung durch Springquellen im Kreis Dolj Vor 72 Jahren geschah ähnliches Craiova. — Ein seltenes Naturereignis war vergangener Tage in den zur Ge­meinde Amărăşti (Kreis Dolj) gehörenden Weilern Zvorsca und Coşerei zu verzeich­nen. In den Morgenstunden des 10. Fe­bruar begannen plötzlich grosse Wasser­mengen aus der Erde zu schiessen, die bis gegen 18 Uhr eine Fläche von etwa 1500 Meter Länge und 300 Meter Breite überschwemmten. Stellenweise erreichte dieser unerwartet entstandene See eine Tiefe von 2 Metern und zerstörte zum Teil die Anwesen der dort wohnhaften Bauern. Glücklicherweise sind keine Op-fer zu beklagen. Zahlreiche freiwillige Helfer, darunter rund 200 LPG-Bauern mit Gespannen, brachten die Betroffenen mit­samt ihrem Hausrat und ihrem Vieh in ungefährdete Gehöfte, zu Verwandten oder Bekannten. Wie Hydrologen aus Craiova und Dorf­bewohner feststellen konnten, wurde diese Überschwemmung von einem unerwartet eingetretenen Druck im Grundwasser ver­ursacht, dessen Normalspiegel auf 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt. Ein ähnliches Ereignis soll am gleichen Ort vor 72 Jahren stattgefunden haben. Hans Liebhardt las in Kleinscheuern Gespräch über deutsches Kulturleben in Rumänien / Sitzung des Michael-Albert-Kreises Hermannstadt (NW). — Donnerstag nachmittag fand in Kleinscheuern eine vom Hermannstädter Kreiskomitee des VKJ veranstaltete Begegnung mit dem Schriftsteller Hans Liebhardt statt. Lieb­hardt las Kurzgeschichten aus seinen bis­her im Jugendverlag erschienenen Bän­den sowie aus dem Manuskript „Immer wieder Weisskircher“. Der Schriftsteller beantwortete an­schliessend Fragen, die das einheimische deutsche Kulturleben betrafen. Am Ge­spräch beteiligten sich Martin Moghesch, Hans Pelger, Walter Dahinten, Simon Weber sowie der stellvertretende Direk­tor der Allgemeinschule Kleinscheuern, Martin Rill. Die Bibliothekarin Maria Dahinten hatte zum Literaturabend eine Ausstellung mit Büchern deutscher Auto­ren, die aus dem Kreis Hermannstadt stammen, organisiert. An der Veranstaltung nahmen auch Martin Kraus, Sekretär für Kultur und Propaganda des VKJ-Kreiskomitees, und Manfred Wittstock. Inspektor beim Kreis­komitee für Kultur und Kunst, teil. Schässburg (NW). — Gleich zwei schriftstellerisch tätige Schässburger ka­men in der letzten Arbeitssitzung des Li­teraturkreises „Michael Albert“ zu Wort. Im ersten Teil des Abends wurden Reise­beschreibungen von Alexander Tillemann vorgestellt, während der zweite Teil im Zeichen der modernen Lyrik stand : Der junge Dichter Rolf Zay las 17 Gedichte vor. An den anschliessenden Diskussio­nen beteiligten sich Prof. Doris Maurer, Prof. Otto Roth, Alfred Pomarius, Anne­marie Hermann, Dr. Hans Balthes, Ursula Bedners, Harald Lurtz und Prof. Egon Machat. Die nächste Arbeitssitzung des Literaturkreises wird am 10. März im kleinen Saal des Kulturhauses stattfin­den. Rundschau international Streit um Trujillo-Millionen geht weiter Nach dem Unfalltod des Diktator-Sohns gibt es noch mehr Erben Madrid. — Die Familie Trujillo ist wieder im Gespräch : Nach dem tödlich ausgegangenen Autounfall von Rafael Leonidas Trujillo jr., dem Sohn des einsti­gen Diktators von Santo Domingo, ist nun die Millionenerbschaft des Clans in den Spalten der Presse immer wieder zu finden. Bekanntlich war Trujillo jr. gegen Ende des vergangenen Jahres in Madrid verunglückt und im Krankenhaus ge­storben. ■,) . Die „Affäre Trujillo“, die jetzt wieder aufgerollt wird, beginnt eigentlich schon mit dem Staatsstreich von 1930 in der Dominikanischen Republik, der den Ge­neral Rafael Leonidas Trujillo Molina sen. „mit einer höheren Zahl von Stim­men als es Wähler gab“ an die Macht brachte. Trujillo, der in der Unterwelt der Insel als Fälscher und Pferdedieb be­kannt war, war in seiner Jugend in die Polizei ejngetreten, in der er eine Blitz­karriere machte und mit 37 Jahren be­reits zum General wurde. Als Präsident belegte er das Land mit einem der grau­samsten Terrorregime, durch das mehr als 20 000 Personen ums Leben gebracht wurden. Durch gerissene Gangstermetho­den, die er noch aus der Zeit seiner „stürmischen Jugend“ beherrschte, brach­te der alte Trujillo den grössten Teil der Reichtümer des Landes an sich. Rund drei Viertel der dominikanischen Lan­desproduktion standen unter seiner Kon­trolle, ihm gehörten 12 Zuckerraffinerien von den 16 des Landes sowie mehr als 65 Prozent der gesamten Zuckerpflanzun­gen. Ferner war ein Drittel des Ackerbo­dens in seinem Besitz. Er hatte1 das Mo­nopol über, die Tabak-, Bier- und Salz­produktion. Als eines seiner kostspielig­sten Hobbys muss das Errichten von Sta­tuen in den verschiedensten Landesteilen erwähnt werden : Rund 1870 • Denkmäler liess Trujillo sich errichten. 1961 wurde er von einer Oppositions­organisation ermordet. Rafael Trujillo, der Sohn, der sich mehr in Paris als in Santo Domingo aufhielt, kehrte so­fort auf die Insel zurück, wo er von der Regierung zum obersten Befehlshaber der dominikanischen Streitkräfte ernannt wurde, um „die Dynastie Trujillo weiter­hin an der Macht zu erhalten“. Trujillo- Sohn setzte den Terror seines Vaters fort. Er liess in kurzer Zeit 60 Personen hin­richten. Nur ein politisch bedeutender Gegner, der Arzt Duran, kam mit dem Leben davon. Trotzdem fühlte er sich im Lande nicht sicher. Er begann das Riesenvermögen in das Ausland abzusetzen. Die gesamten (Fortsetzung auf Seite 5) Sie lesen heute Information Vertrauen keinen Pappenstiel wert Ein Verkehrsunfall und seine Folgen Zum Ergötzen, zum Entsetzen ? „Via Mala" — Filmkitsch in Rein­kultur (Seite 2) Wirtschaft / Reportage Trappolder Sorgenkinder Worüber man im Dorf klagt und taube Ohren findet Handelsstarre noch immer Produzen­tenschreck Temesvarer Lokalindustriekombinat wünscht sich aufgeschlossene Ver­tragspartner (Seite 3) Briefe an die Redaktion Reissmort äs meng harz Gemin Premiere in Heltau Der Leser meint (Seite 4) Ausland „Schwarze Fracht" durch die Jahr­hunderte (V) Schirrt Rumor das Viergespann ? t (Seite 5) Zur Unterhaltung Endlich Schonzeit ! Kleine Rückschau auf grosse Feste (Seite 6) Landmaschinen sind einsatzbereit Kronstadt (NW). — Der Fogarascher Betrieb zur Mechanisierung der Land­wirtschaft hat einen um zehn Tage vor­fristigen Abschluss der Reparaturen an den für den Frühjahrsanbau notwendi­gen Maschinen gemeldet. Reparaturen und Generalüberholungen wurden an 139 Traktoren, 223 Pflügen, 73 Sämaschinen und 285 verschiedenen Eggen vorgenom­­men, Die Maschinen sind schon zum Teil in den Abteilungen aes Fogarascher Me­chanisierungsbetriebes oder unterwegs Frischgemüse aus Arad Arad (NW). — Mit dem ersten Frisch­gemüse dieses' Jahres kam das Arader Treibhauskombinat auf den Markt. Es handelt sich um die in unserem Land und auch im Ausland gefragten Salat­gurken. Die Arader Kaufläden der staat­lichen Landwirtschaftsbetriebe erhielten bereits 2 Tonnen Gurken. 5000 Kilo­gramm wurden per Flugzeug nach Däne­mark exportiert. In den kommenden Ta­gen werden weitere grosse Mengen ver­schickt. Seat-Show in Temesvár Temesvár (NW). — Christine Holmes, englischer Sänger-Star, wird Sonntag in der Temesvarer „Oiympia“-SporthalIe ihre Rumänien-Vorstellungsreihe beginnen. Es wirken noch mit : Alexandru Sălăgean, Lilli Donea und die Beat-Band „Tigrii“. Ausflüge zum Eisernen Tor Arad (NW). — Die Arader ONT-Zweig­­stelle organisiert Anfang März zweitägige Ausflüge zum Eisernen Tor. Sie erfolgen per Bus. Einschreibungen werden bis zum 28. Februar entgegengenommen. Höfer holte Silber in Berlin Bukarest (NW). — Bei der fünften In­ternationalen Bifota-Ausstellung in Berlin erhielt der Fotoreporter unserer Zeitung, Edmund Höfer, eine Silbermedaille zuge­sprochen. Der international bekannte Fo­tograf, der auch Mitglied des Internatio­nalen Verbandes der Kunstfotografen und Träger des Titels „Excellence FIAP“ ist, erhielt die Medaille für seine „Rugby“ betitelte Aufnahme verliehen. Auf der Ausstellung wurde mit Florin Dragu ein weiterer rumänischer Vertreter ausge­zeichnet ; der Bukarester Kunstfotograf erhielt für seine Aufnahme „Op art“ eine Bronzemedaille. Bekanntlich gehören die Bifota-Ausstel- Iungen zu den grössten regelmässig ver­anstalteten Fotoausstellungen der DDR. die Bifota-Medaille ist die 16. Auszeich­nung, die Edmund Höfer in den letzten Jahren bei grossen internationalen Veran­staltungen erhielt. Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon s 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Botschafter der CSSR überreichte dem Vorsitzenden des Staatsrates, Nicolae Ceauşescu, seine Beglaubigungsschreiben Am 12. Februar 1970 /empfing der Vor­sitzende des Staatsrates der Sozialisti­schen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, Miroslav Sulek, der seine Beglaubigungsschreiben als Ausserordent­licher und Bevollmächtigter Botschafter der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in der Sozialistischen Republik Rumänien überreichte. (Fortsetzung auf Seite 2) Jordanien schliesst Abkommen mit El Fatah König Hussein verhandelte mit palästinensischen Führern Tel Aviv : Bombenangriff auf Fabrik in der VAR war Versehen / Ein Interview Präsident Nassers Amman, Kairo, Tel Aviv (Ap/NW). — In Amman ist es zu einem Ab­kommen zwischen den jordanischen Behörden und den palästinensischen Kom­mandogruppen gekommen. Das Abkommen, das am Donnerstag nach Verhandlun­gen zwischen beiden Seiten zustandekam, sicht vor, dass beide Seiten von allen Aktionen Abstand nehmen, die zu einem bewaffneten Konflikt führen könnten. Dies geht aus einem offiziellen Kommunique hervor, das von Radio Amman aus­gestrahlt wurde. Das Abkommen sieht im wesentlichen vor, dass die Einsehränkungsmassnahmen, die Dienstag abend von der jordanischen Regierung gegen die palästinensischen Widerstandsorganisationen getroffen wur­den, aufgeschoben werden. Im Kommu­nique heisst es, dass „diese Massnahmen von neuem geprüft werden und dass künftige Beschlüsse über die Tätigkeit der Guerilla-Gruppen auf dem Territo­rium Jordaniens auf einer neuen Grund­lage von den beiden Seiten gemeinsam getroffen werden sollen“. Vor dem Zustandekommen dieses Ab­kommens hatte König Hussein von Jor­danien zwei Beratungen mit den Führern der palästinensischen Kommandoeinhei­ten. Zugunsten der Tätigkeit der palästi­nensischen KömmandogrupDen waren die Regierungen des Irak, Syriens und der VAR eingetreten. Am Donnerstag hatten Vertreter der jordanischen Regierung drei Aussprachen’ mit den Führern der palä­stinensischen Kommandogruppen, worauf der jordanische Premierminister Bahjat El Talhouni zu einem Privatbesuch nach Kairo reiste, um Präsident Nasser eine Botschaft König Husseins im Zusammen­hang mit den jüngsten Zwischenfällenzu übermitteln. Wie aus Kairo verlautet, belegten is­raelische Flugzeuge am Donnerstag das metallurgische Werk von Abu Zabal mit Bomben. Im Verlauf dieses Angriffs wur­den 70 Arbeiter getötet und andere 49 verwundet. Das ägyptische Militärkom­­muniqué erklärt, dass die Behauptungen der Israelis, wonach dieser Angriff den Militärstützpunkt El Khanka zum Ziel hatte und dass die Fabrik versehentlich bombardiert wurde, nicht den Tatsachen entsprechen. Von israelischer Seite wird gemeldet, dass die israelische Luftwaffe den ägypti­schen Militärstützpunkt von Djebel Ave­­ded, 40 Kilometer vom Suezkanal ent­fernt, den Stützpunkt El Khanka, etwa 20 Kilometer von Kairo entfernt, und ein anderes Militärlager im Raum von Da­­shur, 13 Kilometer vom Industriekomplex Heluan entfernt, angegriffen hat. Die Bombardierung des metallurgischen Wer­kes von Abu Zabal wird als ein Versehen technischer Natur bezeichnet. In diesem Zusammenhang trat der israelische Ver­teidigungsminister, General Moshe Dayan, (Fortsetzung aui Seite 5) Schwere Stürme in Nordwesteuropa Schiffe gerieten in Seenot / Überschwemmungsgefahr in Frankreich London, Paris (Agerpres.) — Uber das nordwestliche Gebiet Europas fegen hef­tige Stürme, von Regen- und Schneefäl­len begleitet, hinweg. Die Schiffahrt in der Nordsee und im Atlantik ist äusserst schwierig, und einige Schiffe sandten Not­signale aus. Seit Donnerstag früh tobt in’ England ein so heftiger Schneesturm, dass sämtliche Londoner Flughäfen geschlossen werden mussten, bis die Rollfelder vom Schnee gesäubert werden. Im Süden Eng­lands verursachten Schnee und Glatteis grosse Verkehrsstörungen, in Wales sind die Bergstrassen durch Schneeverwehun­gen verstopft und in London wickelt sich der Eisenbahnverkehr mit grossen Ver­spätungen ab. In Frankreich machen Schnee und Glatt­eis den Verkehr auf den Zufahrtsstrassen nach Paris sehr schwierig. Infolge der ge­waltigen Regenfälle der letzten Tage dro­hen die Flüsse aus ihrem Bett zu tre­ten. Die Marne ist bereits aus ihren Ufern getreten und der Wasserstand der Seine steigt besorgnisserregend. In den Alpen schneit es ununterbrochen, wodurch der Zugang zu den Wintersportstationen er­schwert wird. Zwischen Chamonix und Armentieres wurde der Verkehr zur Gänze unterbunden. Winterblitz schlug Mann alle Zehen ab Nürnberg. — In einem Vorort von Nürnberg stiegen zwei Ehepaare, die mit dem Wagen des einen Ehepaares unter­wegs waren, aus dem Auto, weil ein Rad defekt geworden war. Sie betrachteten noch den Schaden, als plötzlich aus den Schneewolken ein Blitz schlug, der von einem einzigen Donnerschlag begleitet war. Der Blitz schlug genau neben dem Auto ein. Dem Wagenbesitzer wurden dadurch alle Zehen abgetrennt. Er stürz­te nieder und erlitt einen Schädelbasis­bruch. Der zweite Mann erlitt im Gesicht leichte Brandwunden, seine Frau hat so schwere Verbrennungen der rechten Hand, dass sie die Hand vermutlich ver­lieren wird. NW-Ausländskorrespondenten berichten Der Livingroom Krieg und seine Auswirkungen Korrespondenz aus New York von Sam Reynolds F ür den amerikanischen Normalbürger ist Vietnam längst nicht mehr das exotische Land, in dem irgendein Krieg für eine nicht ganz klare Angelegen­heit geführt wird. Die modernen Massen­medien haben neue Raumverhältnisse und eine neue Optik geschaffen. Fast sämtliche Fernsehsender strahlen täglich Original­streifen von den Kriegsschauplätzen aus, und der US-Bürger in texas, Oregon oder Massachusetts erlebt seit Jahren und Mo­naten das am Bildschirm so lebenstreu wiedergegebene Ritual des Tötens oder Getötetwerdens. So entstand auch der heute in, Amerika landläufige Begriff: Li­­vingroom-Krieg, der Wohnzimmer-Krieg. Kein Heldenepos, sondern ein entheroisie'r­­ter Lokalaugenschein des „tragischsten Fehlers in der Geschichte der Vereinigten Staaten", wie sich Senator Fulbright aus­drückte. Die Quantität der Fakten rief mit der Zeit eine qualitative Veränderung im Den­ken der Menschen hervor. „Holt die Boys zurück", ist die Antwort auf alle salbungs­vollen Tiraden über die weltbeglückende Mission der USA. Vor dem Bildschirm ent­stehen aber auch andere Gedankenasso­ziationen : Was suchen unsere Jungs in Südostasien, was in Japan, was in West­europa ? Präsident Nixon, heisst es, sei von der Welle der Unzufriedenheit ins Weisse Haus getragen worden. Der Kom­mentator einer westlichen Zeitung meint zu diesem Thema : „Das Vietnam-Desaster hat zwar nicht neuen Isolationismus hervor­gerufen, aber doch des amerikanischen Bürgers Unbehagen an der Ausienpolitik kräftig genährt. Man habe so viel anderes und wichtigeres zu tun. In Ehren ergraute Politiker und Finanzleute zählten es" auf: Beseitigung der Armut, Reinigung von Luft, Wasser und Erde, Gesundheitspflege, Er­neuerung und Humanisierung der Gross­städte. New York zum Beispiel leide fast buchstäblich an lebensgefährlicher Arte­rienverkalkung’, nämlich in den Wasserlei­tungen der Grossstadt. Milliarden werde es kosten, das Rohrnetz zu erneuern. Ob solcher Sorgen könne man schlechterdings nicht mehr überall in der Welt die Rolle des Grossbeschützers und Alleszahlers spielen." Die Forderung nach Verringerung des US-Truppenbestands in Westeuropa wird heute mit fast_ der gleichen Entschlossen­heit gestellt, wie die nach völligem Abzug der US-Soldaten aus Südvietnam. Man ist es leid, meinen Beobachter, an so vielen Stellen der Erde mit Soldaten und Geld und anderen Positionen gebunden zu sein, während es zu Hause so viel wichtigeres zu tun gebe. Allein in Westeuropa stehen gegenwärtig 310 000 US-Soldaten, davon zwei Drittel in Westdeutschland. Die ame­rikanischen NATO-Streitkräfte kosten den Steuerzahler mehr als zwölf Milliarden Dollar im Jahr, und die Unlust am kost­­spieligen auswärtigen Engagement wächst in Amerika nicht nur im breiten Publikum, sondern auch in den Wandelgängen des (Fortsetzung auf Seite 5)

Next