Neuer Weg, 1970. május (22. évfolyam, 6529-6553. szám)

1970-05-23 / 6546. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern ____entgegengenommen Neuer wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Samstag, 23. Hai 1970 Proletarier aller Lander, vereinigt puehl Redaktion und Verwaltung s Bukarest,' Piaţa Scinteii, Telefonj 17 6010, 1760 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung), —• Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Ban! Genosse Nicolae în Brăila und Am Freitag, den 22. Mai, stattete Genosse Nicolae Ceauşescu in Begleitung der Genossen Emil Bodnaraş, Gheorghe Pană, Gheorghe Rădulescu, Florian Dănălache, Dumitru Popescu und Cornel Onescu den Kreisen Brăila und Galatz einen Arbeitsbesuch ab, in denen grosse Aktionen zur Vorbeugung und Beseitigung der Auswirkungen der Über­schwemmungen vorgenommen werden. Besucht wurden die Grosse Bräila-Insel und das Progre­­sul-Werk. Desgleichen informierten sich die Partei- und Staatsführer über die Dammarbeiten im Hafengebiet. In Galatz fuhren die Partei- und Staatsführer mit einem Motorboot den 8,3 Kilometer langen Deich entlang, an dessen Befestigung und Erhöhung fieberhaft gearbeitet wird, um die bedrohten Wohnviertel und Betriebe zu schützen. überall erkundigte sich Genosse Nicolae Ceauşescu ein­gehend über die von Sereth, Pruth und Donau verursachten Überschwemmungen, überzeugte sich an Ort und Stelle über die Art und Weise, in der weiteren Überschwemmungen vor­gebeugt wird, und legte gemeinsam mit den örtlichen Organen die nötigen Massnahmen fest, um alle Mittel rasch und wirk­sam darauf auszurichten, die beiden Städte zu retten, die Be­völkerung und die materiellen Werte dieses Landesteiles zu schützen. Ceauşescu Galatz Partei- und Staatsführer statteten den schwerhedrohten Gebieten am Unterlauf der Donau einen Árbeiisbesuch ab Baziaş meldet: f Die Donau führt wieder Wasserberge heran In Galatz wird der Kampf gegen Donau und Pruth heldenhaft weitergeführt Eisenbahnzug bei Vädeni vom Wasser erfasst — die Insassen mussten mit Hubschraubern gerettet werden / Tulcea wird geräumt Bukarest. — Die letzten Wettermeldungen ha­ben einen Hoffnungsschimmer aufkommen lassen. Vereinzelte Regenfälle, stetiges Sinken des Wasser­standes einiger Uberschwemmungsflüsse im bisheri­gen Katastrophengebiet, leichte Erwärmung und Schönwetter machen Hilfeleistungen wirksamer und erleichtern auch den fast ans Unglaubliche grenzenden Einsatz zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Sor­genvoll verfolgt man jedoch die Meldungen aus dem Süden des Landes, wo die Donau und ihre Neben­flüsse riesige Wassermassen heranwälzen und grosse Flächen unter Wasser setzen. Die Alarmnachrichten kommen aus Baziaş, im ersten Abschnitt des rumä­nischen Teiles des Stromes, aus Brăila und Galatz. Der Sereth hat vor seiner Mündung in die Donau den Damm bei Vädeni— Cotu Lung durchbrochen und grosse Ak­­kerflächen und Wirtschaftseinheiten über­schwemmt. Die Eisenbahnstrecke steht gleichfalls unter Wasser, mehrere Ort­schaften mussten evakuiert werden. Der angerichtete Schaden ist gross. Noch sind aber keine Menschenopfer zu beklagen. Wie wir erfahren, ist es bei Vädeni fast zu einer grossen Katastrophe gekommen. Ein Eisenbahnzug mit 500 Menschen auf der Flucht vor dem Wasser wurde von den heranbrausenden Fluten des Sereth erfasst. Von den auf Wacht stehenden Hubschraubern alarmiert wurden sofort Soldaten mit Amphibienfahrzeugen und Booten hinbeordert. Die Meftschen konn­ten gerettet werden. In Galatz wird der Kampf mit der Do­nau und dem Pruth heldenhaft weiter­geführt. Obzwar das Hafengelände unter Wasser steht, konnte die Donau den 8 Kilometer langen Damm nicht durchbre­chen. Er wird weiter befestigt, denn die Höchstgefahr ist noch nicht vorbei. Man rechnet damit, dass die Donau zwischen dem 27. und 30. Mai bei Galatz die gröss­ten Wassermengen in der Geschichte der Stadt anballen wird. Die Verbindungen mit Galatz sind zur Zeit fast gänzlich un­terbrochen. Auch aus anderen Abschnit­ten der Donau werden Grosseinsätze beim Anlegen neuer Schutzdämme gemeldet. Begonnen von Bechet .bis Galatz ist das gesamte Flussufer eine' riesige Baustelle, Zehntausende Bauern und Soldaten er­richten Schutzwehren gegen die verhee­renden Wasser der Donau. Letzten Meldungen zufolge, nähert sich die Flutwelle des Sereth der Stadt Brăi­la. Das Wasser zerstört auf seinem Weg Getreide- und Gemüsekulturen auf Tau­senden Hektaren, es beschädigt Industrie­einheiten und Strassen, überschwemmt Ortschaften. Die Konservenfabrik Zagna- Vädeni ist von den Fluten umgeben, doch konnten ihre Anlagen und Ausrüstungen bereits vorher in Sicherheit gebracht wer­den. Grösste Aufmerksamkeit wird nun dem Schutz der Grossen Bräila-Insel gewid­met, wo 72 000 Hektar Neuland einge­deicht sind, aber von allen Seite von der Donau umgeben werden. Am 22. Mai ist hier jedoch die Donau um 5 Zentimeter gegenüber dem Wasserstand des Vortags gesunken. Bei Galatz verhalten sich der Pruth und Sereth sowie die Donau verschieden. Da der Sereth auf seinem Weg nach Brăila breite Flächen überschwemmen konnte, hat sein Wasserstand zu sinken begonnen. Bej Cosmeşti und Lungoci war ein Zurückgehen von 21—22 Zentimeter zu beobachten, bei Şendreni fiel das Wasser um 35 Zentimeter. Wenn dieses Sinken anhält, wird das Wasser von den überschwemmten Flächen schnell ab­­fliessen können. Angestiegen ist jedoch der Wasserstand des Pruth. In den letzten 24 Stunden stieg das Wasser um 10 Zentimeter. Laut Angaben der Zentralen Kommission für den Uberschwemmungsschutz wird der Pruth in den nächsten 3—4 Tagen einen um 1 Meter höheren Wasserstand als ver­gangenen Freitag verzeichnen. Nach An­gaben von Fachleuten ist bei seiner Mün­dung in die Donau das Überschwem­mungsgebiet enger als flussaufwärts, was zu einem bedeutenden Anwachsen des Wasserstands und gleichzeitig zu einem starken Druck auf die Dämme führen wird. Hinter den Dämmen befinden sich ungefähr 10 000 Hektar mit Mais, Son­nenblumen und anderen Kulturen. Die Deiche sollen, damit diese Fläche noch mehr abgesichert wird, auf einer Länge von 8 Kilometern verfestigt werden. Ähn­lich wie der Sereth ist auch die Donau in den letzten 24 Stunden bei Galatz um 4 Zentimeter gesunken. Sehr schwer ist die Lage im Donaudelta. Donnerstag vormittag stand der Wasser­spiegel bei 429 Zentimeter. 90 Prozent des Deltas stehen unter Wasser, 24 Ortschaf­ten sind überschwemmt, Menschen und Güter evakuiert. Die hier angerichteten Schäden belaufen sich vorläufigen Schät­zungen nach auf über 62 Millionen Lei. In Tulcea selbst ist das Wasser in die niedriger gelegenen Stadtteile eingedrun­gen. Man kann nur noch mit Eooten ver­kehren. Tulcea wird zur Zeit geräumt. Menschen und Güter werden in unge­fährdete Gebiete transportiert. Besorgniserregend sind auch die Nach­richten aus den Ortschaften entlang des Pruth. Die Flut hat Drinceni erreicht und nähert sich schäumend der Donau. Es ist weiterhin mit grossen Uberschwemmun­(Fortsetzung auf Seite 2) iüit gleichem Elan wie auf dem Damm FSE-Exekutivbüro arbeitet Massnahmen aus / Belegschaften arbeiten in verlängerten Schichten Arad (NW). — Mit derselben Hingabe und Aufopferung,, mit der die Stadtbe­wohner Tage und Nächte auf dem Damm im Einsatz standen, schaffen sie jetzt in den Betrieben und Werken, um die gro­ssen Schäden wettzumachen, die das Wasser angerichtet hat. Obwohl die Stadt vor den Fluten der Marosch gerettet wurde, betragen allein die durch Produk­tionsausfall entstandenen Schäden nach vorläufigen Schätzungen über 35 Millionen Lei: 12 Millionen Lei im Waggonwerk, 5,5 Millionen Lei im Lebensmittelkombinat, je 3 Millionen Lei im Drehbankwerk und im Textilkombmat usw. Ausserdem wur­den im Kreis rund 1800 Häuser unter Wasser gesetzt (400 allein in Arad und 820 in Lippa), von denen ein grosser Teil ganz oder teilweise zerstört wurde. In Lippa iramén zehn Werkstätten der Hand­werksgenossenschaft, mehrere Einheiten der Lokalindustrie, 12 Handelseinheiten und 30 Hektar Treibhäuser unter die Wellen. Um diese Schäden genauso organisiert zu beseitigen wie Arad und andere Ort­schaften vor der Überschwemmung ge­schützt wurden, arbeitete das Exekutiv­büro des Kreisrats der Front der Sozia­listischen Einheit in seiner Donnerstag- Sitzung eine Reihe konkreter Massnah­men aus. Unter anderem wurde genau festgelegt, wie den heimgesuchten Fami­lien — es wurden im Kreis nahezu 10 000 Familien evakuiert — geholfen werden muss, um ihre Wirtschaften wieder auf­zubauen. Zu diesem Zweck wurde eine Kreiskommission gebildet, die sämtliche Hilfsaktionen leiten wird. Ihr gehören (Fortsetzung »ul Seite 2) Kerne Gefahr von Banater Flüssen zu erwarten Lokale Überschwemmungen durch Wolkenbrüche / Marosch fällt Temesvár (NW). — Das Wasser am Un­terlauf der Marosch ist im weiteren Sin­ken begriffen, wird sowohl aus Perja­­mosch wie auch aus Igrisch und Tscha­­nad gemeldet. In Perjamosch zeigte der Pegel bereits einen Meter unter dem Höchststand, fast 3 Meter unter der Dammkrone, und in Tschanad konnte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ebenfalls ein Sinken um 12 cm verzeichnet werden. Da jedoch am Donnerstag vielerorts im Banater Flachland heftige Wolkenbrüche niedergingen, kam es zu lokalen Überflu­tungen. In Blumenthal wurden 69 Liter je Quadratmeter gemessen, in Liebling über 40 und in Grossscham wurde durch den Regen die Tierzuchtfarm über­schwemmt und musste vorübergehend ge­räumt werden, während zwischen Bu­­siasch und Nitzkydorf der Eisenbahnver­kehr in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wegen Überflutung der Linie ei­nige Stunden lang eingestellt war. Auch in Temesvár fiel ein heftiger Regen. Durch die lokalen Wolkenbrüche stieg das Wasser in der Beregsäu und der alten Bega leicht an. Da jedoch im Gebirge — Ţarcu und Semenik — nach wie vor keine nerinens­­werten Regen zu verzeichnen sind, droht von den Banater Flüssen keine Gefahr. Die Bega hat Normalwasserstand, wäh­rend die Temesch lediglich im Abschnitt Tschawosch an einigen Stellen bis zum Fuss des Dammes stieg. Noch steht Wasser in den Werkhallen. Dennoch sind die Arbeiter in der Schässbur­­ger Konfektions- und Seidenfabrik schon um die Wiederinbetriebnahme der Anlagen bemüht Hier stand mein Haus! Totalschaden eines Schässburger Bürgers. Bisherigen Anga­ben zufolge standen im Kreis Mureş insgesamt 6000 Häuser unter Wasser Fotos : Agerpre» Begegnung des Genossen Nicolae Ceauşescu mit der Delegation der Irakischen KP Freitag vormittag hatte Genosse Nico­lae Ceauşescu, Generalsekretär der Ru­mänischen Kommunistischen Partei, ge­meinsam mit Genossen Paul Niculescu- Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, eine Begegnung mit der Dele­gation der Irakischen KP, der die Genos­sen Aziz Mohammed, Erster Sekretär des ZK der Irakischen KP, und Ara Khacia­­tur, Mitglied des ZK der Irakischen KP, angehören. An der Begegnung nahmen teil die Ge­nossen Sion Bujor, Abteilungsleiter beim ZK der RKP, und Stefan Andrei, Erster Stellvertretender Abteilungsleiter beim ZK der RKP. Die beiden Seiten unterrichteten sich aus diesem Anlass über die Anliegen TmS die Tätigkeit der beiden Parteled tied nahmen einen Meinungsaustausch Obese einige Fragen der gegenwärtigen interna­tionalen Lage, der kommunistischen Uhd Arbeiterbewegung vor. Sie brachten den Wunsch zum Ausdruck, auch in Zukunft die kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Rumänischen Kommunistin sehen Partei und der Irakischen Komim» nistischen Partei im Interesse de? beiden Parteien und Völker, der Einheit der log ternationalen kommunistischen und ArbeÖj terbewegung und aller antitmpefialistüi sehen Kräfte zu entwickeln. Die Begegnung verlief in einer hengţr chen Atmosphäre der Freundschaft Änd des gegenseitigen Verständnisses. Grosseinsatz zur Normalisierung der Wirtschaftslage Belegschaften erneuern Jahresvorhaben / Drei Initiativen der Bukarester Werktätigen / Bauausrüstungen und Werkstoffe für die Katastrophengebiete Bukarest. — Meldungen, die auf allen Wegen die Redaktion erreichen, besa­gen, dass Werktätige aller Berufe landweit von einem Willen erfüllt sind, durch ihren persönlichen Beitrag zur raschen Überwindung der gewaltigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten beizutragen, die von den Hochwasserkatastrophen in so vielen Kreisen des Vaterlandes verursacht wurden. Die Industriebetriebe der Stadt Buka­rest haben sich als Antwort auf den Aufruf des Exekutivbüros des Landesrates der Front der Sozialistischen Einheit verpflichtet, überall, wo bisher nicht in drei Schichten gearbeitet wurde, durch Verlängerung der Schichtdauer auf 12 Stunden, die Arbeit rimd um die Uhr sicherzustallen. Uber das Jahresvorhaben hinaus wer­den die Wirtschaftseinheiten der Sekto­ren zwei und fünf eine Zusatzproduktion im Werte von 53,562 Millionen Lei erstel­len. Um' das Materialaufkommen zu stei­gern, sollen Werkstoffe im Werte von 22 Millionen Lei durch umsichtigeren Ver­brauch eingespart werden, um diese Men­gen sodann den Betrieben in den Über­schwemmungsgebieten zur Verfügung zu stellen. Auch die Belegschaften der Industrie­betriebe dos Kreises Temesch, über de­ren Einzelverpflichtungen wir kürzlich berichteten, haben ihr Jahresvorhaben er­neuert und wollen ihre Warenproduktion um weitere 50 Millionen Lei erhöhen. Für den Marktfonds werden zusätzliche Lie­ferungen von annähernd 20 Millionen Lei sichergestallt. In absoluten Zahlen be­deutet das ein Plus von 300 Tonnen Walzgut, 3,6 Millionen Stück Ziegel und Keramikblocks, 100 kbm Sperrholz, die vierfache Furniermenge, die doppelte Baumwollstoffmenige, die vierfache Obst­konservenmenge und die doppelte Ge­müsekonservenmenge. Eine Bruttoproduktion, die seine Jahres­verpflichtung um 3 000 000 Lei über­schreitet, will das lokale Bauuntemebmen des Kreises Kronstadt bis Jahresende er­stellen. Die Bauleute des Unternehmens werden ausserdem 20 Tonnen Metall, 100 Tonnen Zement, bedeutende Mengen Schnittholz und 100 000 Lei an Selbst­kosten einsparen. In den staatlichen Landwirtschaftsbetrieben des Kreises — in Zeiden, Fogarasch, Reps, Marienburg, Tartlau, Hamruden —- macht man grosse Anstrengungen, um die Nahrungsmittel­produktion zu steigern. Die Landarbeiter (Fortsetzung auf Seite 4) Dej arbeitet ununterbrochen Klausenburg. — Die Belegschaften der Möbelfabrik Iprofil-Dej und des Holzver­arbeitungskomplexes von Gherla stehen in pausenlosem intensivem Einsatz, um die vom Hochwasser- verursachten Schä­den zu beseitigen. In Dej konnten bisher 167 000 Lei von dem Gesamtschaden von 1,1 Millionen Lei wieder wettgemacht werden. Die Belegschaft ist entschlossen, bis Ende Juni den gesamten Schaden wiedergutzumachen und ausserdem die Möbel, die in den vom Hochwasser am Bahnhof überraschten 9 Waggons beschä­digt worden waren, instandzusetzen. Die Arbeiter und Techniker des Holzverar­beitungskomplexes Gherla haben von dem zwei Millionen-Lei-Schaden ihres Wer­kes bisher Erzeugnisse im Wert von 450 000 Lei wiedergutgemacht. In Sonder­einsätzen an Feiertagen und durch Über­stunden wollen sie den Gesamtschaden bis zum 15. Juni wiedergutmachen.

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