Neuer Weg, 1970. július (22. évfolyam, 6579-6605. szám)

1970-07-15 / 6591. szám

Seite I Rumänien-U rlauh 1970 Der Tulnik ruft zum Midchennrcarkf Am Sonntag trifft man sich wieder auf dem Gäina-Berg Seit altersher erzählen die Alten des Motzenlandes mit weisen und bedächtigen Worten die Legende now „Wundervogel“ und vom „Mädchenmarkt“ auf dem Gäina-Berg. Darin heisst es, dass ein seltener Vogel sich alljährlich einmal auf einer umnebelten Bergspitze der Westkarpaten zeigte. Bei seiner Ankunft lichtete sich der Nebel über den Höhen, so dass Berg und Tal, Felsén und Wälder in blenden­dem Sonnenschein erstrahlten. Dem Flug des Vogels folgend, trafen sich alljährlich Burschen und Mädchen des Kreisch- und Arieştals beim grossen „Mädchenmarkt“ ... Was ist der Mädchenmarkt ? Eine Ant­wort darauf ist ’schwer zu geben. For­scher und Folkloristen haben unterschied­liche Auffassungen von diesem Fest, das auch jetzt noch alljährlich am Sonntag vor dem zwanzigsten Juli gefeiert wird. Zweifellos hat der Mädchenmarkt nichts mit Menschenhandel zu tun. Auf der Su­che nach saftigen Weiden sind die Hirten des Motzenlandes bis zum Gäina-Plateau vorgestossen. Kreischer Töpfer tauschten bei dieser Gelegenheit Erzeugnisse gegen Arieşer Holzwaren ein. Dabei lernten sich Jungen und Mädchen verschiedenster Ge­genden kennen, und war man sich einig, nahm man die Braut vom Markt gleich mit nach Hause. Demgegenüber berichtet die Sage, - dass römische Legionäre am Mädchenmarkt vom Gäina-Berg dakische Mädchen zur Heirat kaufen durften. Wie dem auch sei, man ist sich einig darüber, dass der „Mädchenmarkt“ in fernste Zei­ten reicht. Heute hat der „Mädchenmarkt“ einen Handelscharakter der häuslichen Indu­strie. Es sind vor allem Bottiche. Holz­rechen und Heugabeln aus Arieş, die ge­gen Töpfe, Obst und Getränke der Krei­scher eingehandelt werden. Freunde der Volkskunst finden hier auch die reinste Trachtenschau, die, ergänzt mit Liedern und Tänzen des Motzenlandes, die reiche Folklore des „Steinernen Landes“ zeigt. Wer das Fest am Mädchenmarkt so wirklich mitmachen will, der muss be­reits am Vorabend den Berg besteigen. Mit Einbruch der Dämmerung beleben sich die Strassen von Vidra. Avram lán­cú und Cîmpeni. Reitpferde, welche die Motzen an der Leine führen, im Sattel deren Frauen, und angekopoelte Pack­pferde mit aufgegürteter Handelsware kommen auf steilen Abkürzungen zum Plateau. Ihnen gehören diesmal die Berg­pfade. auf denen sjch Fremde bei Nacht zweifellos verirren würden. Aber man hat. es eilig, denn die ersten haben be­reits ihr Lagerfeuer angezündet. Dann setzen sich die Alten zusammen. Und während dgr geflochtene Schnapskrug der Altén die Runde macht, sammeln sich die Jungen zum fröhlichen Treiben. Man tanzt und singt, lauscht dem Spiele der Hirtenflöte und tauscht im Widerschein des Lagerfeuers verstohlene Blicke aus. Es ist dies die Nacht, in c^er niemand an Schlafen denkt. Von Zeit zu Zeit hallt der Ruf des Tulniks von Berg zu Berg. Vielfaches Echo beantwortet ihn, bis das Morgengrauen über die umliegenden Gip­fel steigt. Noch bevor die Sonne die dichte Wol­kendecke durchbricht, verkünden hun­dert Tulnikbläserinnen in malerischer Volkstracht die Eröffnung des Mädchen­marktes. Die Heiratskandidaten haben es niemals leicht, denn wer die Wahl hat. hat die Qual — und die Motzen aus Crişana und Zarand scheinen nur ihre hübsche­sten Vertreterinnen herzuschicken. Gegen Mittag erreicht der Markt den Höhepunkt. Während das Angebot an Holz und Töpferwaren zusehends Absatz findet, sieht man um diese Zeit bereits viele Burschen, die Mädchen umschlun­gen, Lebzeltherzen kaufen ... Unterdessen geben sich die „Alten“ bei einem Kir­schenschnaps den Handschlag, ein bin­dendes Versprechen für beide Teile auf die Zukunft ihrer Kinder. Ja, jeder mit seinen Sorgen. Denn während die Ortsan­sässigen um ihre Bräute werben, wählen Gäste noch immer unter den schönen Handwerkserzeugnissen mit der einge­brannten Inschrift ..Erinnerung an den Mädchenmarkt“. Meister seines Fachs ist Petrişor Ochişor, dessen Schnitzereien im In- und Ausland bekannt und auf allen grossen Volkskunstausstellungen vertreten sind. Bis in die späten Stunden dauert das Fest am Gäina-Berg, hallt der Ruf der Tulniks in die Gegend, schwingt sich jung und alt in überlieferten Tänzen. Die meisten Ausflügler sind um diese Zeit bereits auf dem Heimweg. Nicht ohne das einmalige Fest gefilmt zu. haben. Franz Remmel Die Küste heute abend Mamaia : Albatros-Kino : Tarzan im Dschungel ; Mangalia, Neptun-ICino ; Via Mala ; Eforie Süd : Kino : Grossvater Jeri­cho ; Eforie Nord : Perla-Kino: Eine Chance unter 1000 ; Das Mädchen, das mir gefällt, Neon-Kino : Das Recht, geboren zu wer­den. Wetterlage Schönes und warmes Badewetter, leichter Wind am Nachmittag. Tiefsttemperaturen zwischen 20 und 23 Grad, Höchstwerte 27 bis 30 Grad. Temperatur des Meereswassers: bei 25 Grad. Die Ausflüge von Donnerstag ONT Mamaia : Istanbul - (Flug). Kiew, Prahovatal, Istanbul ISchiff), Bukarest (Zug). Donaudelta (1 und 2 Tage), Warna, Histria, Murfatlar, Küstenrundfahrt nachts, Küstenrundfahrt. Bacchus. ONT Eforie : Kiew, Istanbul (Schiff). Do­naudelta (1 und 2 Tage), Histria, Murfatlar, Küstenrundfahrt nachts. ONT Mangalia : Kiew, Prahovatal, Istan­bul (Schiff), Bukarest (Zug), Küstenrund­fahrt, Rumänischer Abend. Schlagerparade zum Abschluss Bukarest (NW). — „Adam und Eva im Schlagerparadies“ heisst der Unterhal­tungsabend von Horst Strasser und Wolf­gang Weber, den die deutsche Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters heu­te abend als letzte Premiere dieser Spielzeit herausbringt. Als Sänger wirkt Wolfram Rauch mit, die musikalische Leitung hat Kurt Müller inne. Am Kon­zept der Aufführung sind ausser Regis­seur Horst Strasser die Bühnenbildnerin Maria Bodor und Agathe Kloos (Choreo­graphie) beteiligt. In wichtigeren Rollen : Joachim Szaunig, Marianne Strasser und Rosemarie Müller. „Adam und Eva im Schlagerparadies“ ist nach „Freude, Rhyth­mus und Kritik“, „Schlagerparade“, „Schlagercocktailrezept“, „Schlageralbum“ und „Drei Akte — 1000 Takte Musik“ das fünfte derartige Programm der Hermann­städter deutschen Bühne. Jecza stellt in Amerika aus Temesvár (NW). .— Der Temesvarer Bildhauer Peter Jecza erhielt kürzlich die Einladung, sich an der Repräsentativaus­stellung des Verbandes der Bildenden Künstler Rumäniens zu beteiligen, die in den USA, Kanada, Australien und Japan gezeigt werden soll. Jecza wird in der Gruppe der 20 rumänischen Künstler, die sich an der Ausstellung beteiligen, als einziger Temesvarer vertreten sein. Zeitnaher Kunstsinn Studenten zeigen dekorative Kunst im Journalistenhaus Als Leistungsschau und zugleich als Debüt kann man die Dekorationskunst- Ausstellung bezeichnen, die von den Stu­denten der zwei letzten Jahrgänge des hauptstädtischen Instituts für bildende Kunst im Bukarester Journalistenhaus ge­zeigt wird. Tapisserien, Keramik, Glas und Metall sind in zwei Räumen des Erdgeschosses ausgestellt ; Arbeiten, die eine moderne Ästhetik und guten Ge­schmack erkennen iassen — zwei Dinge, die in der Dekorationskunst von beson­derem Gewicht sind. Ins Auge fallen vor allem die Tapisse­rien, nicht nur durch Ausmasse und An­zahl, sondern auch durch die Verschie­denheit der stilistischen Mittel, mit denen gearbeitet wurde, die von einer künst­lerischen Eigenständigkeit zeugen sowie von einer, treibenden künstlerischen Am­bition. Thematisch sind diese Arbeiten vorwiegend dem Märchen und der Folk­lore verhaftet, die der Phantasie freien Spielraum, gewähren. Die Färbkombina­tionen verraten Eigenwilligkeit und sub­tiles gestalterisches Anliegen. Nicht weniger auffallend präsentiert sich die Kerámik; die bereits im ersten Ausstellungssaal durch die originellen Kompositionen Tereza Panelus (6. Jahr) ins Auge fallen, die in ihrer Plastizität und Farbwirkung eine heiter-meditative Atmosphäre auslösen. Nicht zu übersehen sind die stilisierten Keramikgruppen im zweiten Saal und die kleine Vitrinenke­ramik — Kannen. Teller. Schalen, Krü­ge —, die sich durch moderne Auffassung und gute Ausführung auszeichnet. Beson­dere Aufmerksamkeit verdienen die Glas­arbeiten. ihr originelles Reliefdekor wie die verhaltene Eleganz der Formen. Im Metall versuchten die Aussteller durch die Berücksichtigung des Stoffes einen eigenen plastischen Ausdruck zu errei­chen. Ubersichjlich angeordnet, ist die Aus­stellung eib sehenswertes und erfreuliches Ereignis, das den jungen Künstlern wie dem Institut eine gute Note für zeitnahen Kunstsinn ausstellt. F, H. Baustoffe für Mediascher Flutgeschädigte Vorzugspreise bei Zement, Ziegel, Kalk und Holz Reserven wurden aufgestockt Mediasch (NW). — Bis Ende vergange­ner Woche hat der Mediascher Handel 310 Tonnen Zement, 200 000 Stück Mauer­­und Dachziegel, 150 Tonnen Kalk sowie Holz und andere Baumaterialien an Flut­geschädigte verkauft. Der Wert dieser meist zu Vorzugspreisen veräusserten Wa­ren beträgt bisher 4,5 Millionen Lei ; beim Kauf der erwähnten Materialien hat die Bevölkerung durch den gewährten Preisnachlass bedeutende Geldsummen eingespart. Laut Angaben des Handelsunternehmens sind die Zuteilungen für Mediasch bei al­len wichtigen Baustoffen wesentlich auf­gestockt worden. Bei Zement liegt das Angebot um 3000 Tonnen, bei Mauer­­und Dachziegel bei 2,5 Millionen Stück, bei Leitungsrohren um 40 Tomién und bei Betoneisen um 60 Tonnen. Temesvár (NW). — Schon seit Jahres­beginn wurden beim Temesvarer Bautrust eine Reihe Massnahmen getroffen, um den Arbeitsrhythmus auf allen Baustellen zu beschleunigen und vor allem durch neue Methoden im Wohnbau — wir be­richteten kürzlich über die Montage des ersten Wohnblocks mit vollkommen aus­gefertigten Grossplatten, wodurch jede Innen- und Aussenverputzarbeit wegfällt — anzukurbeln. Eine kürzlich bekanmtge­­gebene Zwischenbilanz zeigt, dass die Bemühungen von Erfolg gekrönt waren: Es -wurden seit Jahresbeginn allein in den zwei grössten Städten des Kreises, in Te­mesvár und Lugosch, 1249 Wohnungen fertiggestellt, das sind um 570 mehr als laut Terminkalender fällig gewesen wären. Lokalchronik Reschitza: Markt erhält Dach Halle für 1971 geplant / Bauarbeiten bereits begonnen Reschitza (NW) — Durfch bereits be­gonnene Bau- und Montagearbeiten soll der Marktplatz des Reschitzaer Wohnvier­tels „Lunca Berzavei“ nun überdacht werden. Hier werden bis Ende des drit­ten Trimesters über 35 Verkaufsstellen und Lagerräume eingerichtet. Für 1971 ist auch die Errichtung einer Markthalle ge­plant. Strandbad wieder eröffnet Mediasch (NW). — Seit vergangenem Wochenende ist das Mediascher Strand­bad wieder eröffnet, das während der Überschwemmung stark beschädigt wor­den war. Bei der Instandsetzung haben auch etwa 300 Jugendliche und Schüler mitgeholfen. 'und Archäologie ausgerichtet. Die Expo­nate stammen zumeist aus, den Sammlun­gen der hiesigen Allgemeinschule. Busse zu Ausflugsorten Hermannstadt (NţV)- — Seit Beginn dieses Monats können eine Reihe um Her­mannstadt gelegene beliebte Ausflugsorte mit Autobussen erreicht werden. Beim Hermannstädter Autobahnhof werden für diese Autobusse auch Voranmeldungen für Platzkarten entgegengenommen. Hier das Fahrprogramm : Hermannstadt — Bad-Reussmarkt : Ab­fahrt vom Autobahnhof 9, 13 und 16 Uhr, Rückkehr um 11, 14,30 und 18 Uhr. Hermannstadt — Gitul Berbecului : Abfahrt um 10 und 18 Uhr, Rückkehr um 5,20 und 14 Uhr. v Hermannstadt — Crinţ : Abfahrt um 8,30, Rückkehr um 16 Uhr. Umspannwerk in der Schulerau Kronstadt (NW). — In der Schulerau wurde vergangene Woche ein neues Um­spannwerk in Betrieb gesetzt. Wie Ing. Stefan Wolf, Direktor des Kronstäd­­ter Elektrizitätsunternehmens, mitteilte, wird dadurch die Stromversorgung des Luftkurortes wesentlich verbessert. Zur Zeit werden die alten Freileitungen mit unterirdischen Kabeln ausgetauscht i^nd von Măgurele eine neue 15-kV-Linie ge­baut. Die gesamten Investkosten belaufen sich auf rqnd 5 Millionen Lei. Modehaus für Kronstadt Kronstadt (NW). — Seit einigen Tagen wird das als Kertsch-Villa bekannte Eck­haus in der Purzéngasse abgetragen. An seiner Stelle errichtet der Kreisverband der Handwerksgenossenschaften ein sie­benstöckiges Modehaus, das bis Ende 1971 fertig werden soll. Anschliessend daran — in Richtung Kunstmuseum — soll ein neues Hotel mit 320 Plätzen und einem Restaurant gebaut werden. Ausstellung auf dem Kleinen Ring Hermannstadt (NW). — Eine Verkaufs­ausstellung mit Kunstgewerbeerzeugnis­sen, die jeder Urlauber besuchen sollte, hat die Hermannstädter Handwerksge­nossenschaft „Arta Sibiului“ auf dem Kleinen Ring eröffnet. In der Ausstellung werden Webereien und Stickereien. Le­derwaren. Ikonen, handseknüpfte Teppi­che aus Freck und Sălişte sowie eine Vielfalt anderer handwerklicher Erzeug­nisse zum Kauf angeboten. Die Öffnungs­zeiten ausser Donnerstag nachmittag täg­lich von 8 bis 13 und Von 17 bis 20 Uhr. Filme dieser Wochen Bunuel, Jutkewitsch und leichte Kost Sommerlich leicht und seicht ist eine Wendung, die für das Kinoprogramm der heissen Tage immer wieder zutrifft. Al­lerdings wäre es übertrieben und falsch, alles, was es zur Zeit an spannender oder rührender Unterhaltung gibt, auf einen Leisten zu schlagen. Ausgesprochen ernste Filme, wie der ungarische Streifen „Fa­milie Toth“ oder der sowjetische Tsche­chow-Film „Sujet für eine Kurzgeschich­te“ mit Marina Vlady in einer der Haupt­rollen, sind im Sommerrepertoire nach wie vor Ausnahmen. Nicht zu reden von Ereignissen wie Bunuels „Tagebuch einer Kammerzofe“, das, obzwar seine Bukare­ster Premiere längere Zeit zurückliegt, nicht übergangen werden kann. 1964 gedreht, erweist dieser Film des surrealistisch-avantgardistischen Spaniers noch einmal, wie eng im Werk Bunuels politisch-ideologische und poetisch-surrea­­le Elemente miteinander verbunden sind. Ausgehend von dem gleichnamigen Ro­man Octave Mirabeaus entwirft der gro­sse^ Regisseur hier ein abschreckendes Bild der Klassengesellschaft eines fran­zösischen Provinzstädtchens. Die Exponen­ten der Oberschicht — die Familie Mon­teil, bei welcher das Mädchen Célestine (Jeanne Moreau) in Diensten steht sowie auch ihre Nachbarn — sind korrupt, heuchlerisch, dumm und arrogant. Auf Wahrung bürgerlich-herrschaftlicher For­men bedacht, führen sie ein Leben der Uberflüssigkeit und Frustation. Das „Ta­gebuch einer Kammerzofe“ enthält teils polemische, teils poetisch verfremdende Züge : Im Bild der Schnecke, die über das Bein des ermordeten Mädchens kriecht, in der. Grossaufnahmen von In­sekten treten wieder die unverkennbar Bunuelschen surrealen Motive zutage. Diese gehen aber aus der gleichen Optik hervor, mit der Bunuel auch die absurde, halb lächerliche, halb unheimliche Me­chanik der bürgerlichen Gesellschaftsord­nung aufdeckt. Aus dem Programm der Vergangenen Woche ist ausser dem bereits zitierten Tschechow-Film von Sergej Jutkewitsch höchstens noch der geschickt gemachte Abenteuerstreifen „Die Fremden“ — eine französisch-italieniSch-westdeutsche Ko­produktion mit Senta Berger und Michel Constantin in den Hauptrollen — zu nen­nen. Das Geschick und Talent des Re­gisseurs Jean-Pierre Desagnac erweist sich vor allem in der Art und Weise, wie er seine recht spannend präsentierten Brutalitäten, mit Verbrechen, Raub und Mord am laufenden Band, zum Schluss quasi moralisch motiviert. Der zynische junge Massenmörder gesteht nämlich kurz vor seinem Flammentod, dass er „schon seit eh und je immer einsam war“, und von dem ebenso tüchtigen wie schönen Liebespaar erfahren wir, dass sie in Selbstwehr töten mussten und auch die Diamanten nicht vielleicht aus Habgier, sondern nur zu dem edlen Zweck erjag­ten, sich mit diesem Kapital ein neues Leben aufzubauen. Gut sind die schau­spielerischen Leistungen des Films : Bei Senta Berger merkt man. trotz der Gren­zen ihrer Rolle, dass sie weit mehr kann als attraktiv sein und perfekt schiessen. Unter den neueren Premieren steht der sowjetische Film „Ein Mann, der der nicht verurteilt werden kann“ an er­ster Stelle. Die moralische Verantwortung für alle unsere Taten ist1 das Thema, mit dem sich Regisseur Wladimir Krasno­­polski hier auseinandersetzt : Zwei gute Freunde. ehemalige Flieger. werden durch eine zufällige Begegnung an ein viele Jahre zurückliegendes Drama erin­nert. in das sie beide verstrickt waren. In einer der Hauptrollen kann unser Pu­blikum den beliebten sowjetischen Schauspieler Oleg Strishenow Wiederse­hen. Seine Filmpartnerin ist Ludmila Maksakowa. ..Armando“ und „Das wei­­sse Pferd“ sind zwei voneinander unab­hängige bulgarische Filmgeschichten, die je eine Episode aus den Jahren des anti­faschistischen Widerstandskampfes schil­dern. ..Der super-diabolische Argoman“ ist ein Film des italienischen Western-Re­gisseurs mit amerikanischem Pseudonym Terence Hathaway, der eine recht banale Kriminaiaffäre durch dip aussergewöbnli­­chen Taten eines aussergewöhnlichen Hel­den zu „würzen“ versucht. Die Hauptdar­steller heissen Roger Browne. Dominique Boschero und Dick Palmer. Gertrud Fernengel Information f*4W-Rechtsberatungen Auf Wunsch unserer Leser wird NW-Rechtsberater Martin Mühlroth in der Temesvarer Redaktiorisvertretung, Engels-Strasse 2, zwei Rechtsberatun­gen abhalten : ' Donnerstag, 16. Juli, von 15 bis 20 Uhr ; Freitag, 17. Juli von 9 bis 15 Uhr Zu der jeweils angegebenen Zeit wird unser Rechtsberater allen Inter­essenten unentgeltlich juridische Aus­kunft und Rarschläge erteilen. Pipatsch-Kapelle auf Gastspiel Temesvár (NW). — Die Pipatsch Ka­pelle unter der Leitung von Prof. Heinz Wenrich unternimmt diese Woche zwei Spielxahrten. Am Donnerstag abend, 20,30 Uhr, geben die Temesvarer Bläser ein Konzert im Saal des Kulturhauses von Grosssanktnikolaus, während am Samstag, gleichfalls 20,30 Uhr, ein Auftreten im Saal des Kulturheims von Jahrmarkt vor­gesehen ist. Im Programm stehen Walzer und Polkas, Posaunensolis und Trompe­tenduette sowie das Klarinettenduett „Die lustigen Brüder“. Die Programmansage mit heiteren Einlagen besorgt Peter Riesz, der bereits durch sein Mitwirken bei den zahlreichen Auftritten des Heidequintetts bekannt ist. Rotbach mit Dorfmuseum Kronstadt (NW). — Am Wochenende wurde in Rotbach ein Museum eröffnet. Das Profil des Dorfmuseums, das zweite im Kreis Kronstadt, ist auf Geschichte See Von tiefem Schmerz bewegt geben wir allen Verwandten und Bekannten die Nachricht, dass unsere liebe, gute Mutter, Grossmutter und Urgrossmut­­ter MARIA REINERTH nach kurzem, schwerem Leiden, im Alter von 78 Jahren, ihr arbeitsrei­ches, von unermüdlicher Liebe und Aufopferung erfülltes Leben be­schlossen hat. Wir betteten unsere teure Mutter am 30. Juni 1970 auf dem evang. Friedhof in Petersdorf zur ewigen Ruhe. $ Für die Anteilnahme am Begräbnis und die reichen Blumenspenden sa­gen herzlichen Dank zwei trauernde Kinder (MP 989) Ieinet Anzeiger Suche verlässliche Frau für Pflege eines Kranken. Kost und Quartier gesichert, Fami­lie Läpädat, Sibiu, str. Ştefan cel Mare 112. (94 N) «HIWI Wir teilen allen Freunden und Be­kannten mit. dass unsere liebe ANNELIESE MOESS, GEB. ZIKELI Dipl. Ingenieur, die an einer schweren und qualvollen Krankheit litt, aus dem unruhevollen Leben geschieden ist. Wir betten un­sere liebe Tote am 15. Juli auf dem evangelischen Friedhof in Broos, der Stadt ihrer Kindheit. Die Familie Moess und Zikeli Kronstadt — Broos (M. P» 4440) Wir danken allen Verwandten und Bekannten, besonders der Warjascheri Jugend sowie der Grabatzer Musik und Herrn Michael Kampf, die unse­rem plötzlich verunglückten, vielge­liebten FRANZ ZIMMERMANN, 21 Jahre, in Warjasch das letzte Ge­leit gegeben haben Die trauernde Familie (MP 524) Telegramme SEINER EXZELLENZ HERRN GEORGES POMPIDOU Präsident der Französischen Republik Der Nationalfeiertag Frankreichs ist für mich ein angenehmer Anlass, Ihnen, Herr Präsident, herzliche Gratulationen und die besten Wünsche für Ihr persönli­ches Glück und für das Gedeihen des französischen Freundesvoikes zu entbieten. Ich bewahre die schönsten Erinnerungen an meinen jüngsten Besuch in Frank­reich sowie an die nützlichen Gespräche, die ich mit Ihnen führte, und hege die feste Überzeugung, dass sich die freundschaftlichen Beziehungen der Zusammen­­arbeit^ Rumäniens und Frankreichs weiterhin im Interesse unserer beiden Völker, des Friedens und des Einvernehmens in Europa und in der Welt entwickeln werden. Empfangen Sie bitte, Herr Präsident, die Versicherung meiner Hochachtung. NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien SEINER EXZELLENZ HERRN AHMED HASSAN AL-BAKR Präsident der Republik Irak Anlässlich des Nationalfeiertages der Republik Irak, entbiete ich Ihnen im Nämen des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien und in meinem eige­nen Namen herzliche Gratulationen und Wünsche für den Fortschritt des iraki­schen Volkes. NICOLAE CEAUŞESCU „Komm mit“ auch fürs Ausland Wie den NW "alender können Sie auch das Buch „Komm mit“ (Reisen, Wandern, Erholung in Rumänien) an Bekannte und Freunde ins Ausland schicken. Den Versand besorgt der „Neue Weg“. Sie brauchen bloss den Betrag von 15 Lei (10 Lei Buch­preis, 5 Lei Versandspesen) nebst der genauen Auslandsadresse (in Druckbuchstaben geschrieben) abzuschicken an : JOSEF KLOTH Bukarest, Piaţa Scînteii 1, Sectorul 1. Of. poştal 33 Auch unsere Provinzredaktionen nehmen Bestellungen entgegen : Agnetheln, Str. 23 August 20, Tglefon 137 Arad, Bd. Republicii 87, Telefon 25 54 Bistritz, Piaţa Centrală 1, Telefon 671 Hermannstadt, Str. Magheru 14, Telefon 1 16 53 Hunedoara, Bloc X 1, Ap. 10, Telefon 25 14 Kronstadt, Str. Armata Roşie 19, Telefon ţ 37 82 Mediasch, Piaţa Republicii 31, Telefon 13 24 Reschitza, Piaţa Republicii 5, Telefon 18 37 Schässburg, Str. Maior Isacov 7, Telefon 13 25 Temesvár, Str. Engels 2, Telefon 1 41 34 Empfang beim ZK der RKP Genosse Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Prä­sidiums, Sekretär des ZK der RKP, emp­fing den Präsidenten des Sudanischen Ju­gendverbandes, Khalil Elias, der sich auf Einladung des Zentralkomitees des Ver­bandes der Kommunistischen Jugend zu einem Besuch in unserem Land aufhält. Bei der Begegnung war Genosse Ion' Iliescu, Erster Sekretär des ZK des VKJ, Minister für Jugendfragen, zugegen. Die Gespräche verliefen in einer herz­lichen, freundschaftlichen Atmosphäre. NEUER WEG / 15. Juli 1970 Chronik Eine Delegation von Funktionären der Ru­mänischen Kommunistischen Partei, geführt von Aldea Militarii.. Mitglied des ZK der RKP, Abteilungsleiter beim ZK der RKP, hat sich nach Warschau bégében, um auf Einladung des ZK der Polnischen Vereinigte^ Arbeiter­partei einen Besuch zwecks Erfahrungsaus­tausch abzustatten. Bei der Akademie für Agrar- und Forst­wissenschaften wurde die im ersten Halbjahr auf dem Gebiete der wissenschaftlichen . Fbr­­schung und der Produktion von Sämereien, Pflanzmaterial und Zuchttieren entfaltete Tä­tigkeit erörtert. Es wurden zahlreiche Vor­schläge zur Ausweitung der Forschungsthema­tik für die sofortige Lösung der Bedürfnisse der Agrarproduktion unterbreitet. Eine Delegation von Juristen unseres Lan­des, unter Leitung von Adrian Dimitriu, Ge­neralsekretär des Juristenverbandes Rumä­niens, hat sich nach Helsinki begeben, um an den Arbeiten des IX. Kongresses des In­ternationalen Verbandes Demokratischer Ju­risten, der vom 34. bis 19. Juli in dieser Stadt tagen wird, teilzunehmen. SLB-Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung wächst (Fortsetzung von Seite 1) Produktion bei der Milcherzeugungsab­­teiiung erlaubten der Einheit in den bei­den letzten Jahren, aber vor allem 1969, die Rückstände aufzuheben und zum Spitzenbetrieb aufzusteigen. Bloss im er­sten Trimester 1970 sicherte der SLB Re­­kasch dem zentralisierten Fonds und dem Markt wertmässig eine über 22prozentig grössere Produktion als in der gleichen Zeitspanne im vorigen Jahr. Der eigene Verkaufssektor versorgte die Bevölkerung in der Zeitspanne Januar — April 1970 mit 16 Prozent mehr Produk­ten als 1969, um 7 Prozent mehr als die Planvorhaben. Angefangen mit dem be­rühmten „Kadarka“ — dem Rotwein, der Gold- und Silbermedaillen bei internatio­nalen Wettbewerben erhielt — bis zu den Fleischpräparaten war die Eigenverkaufs­stelle stets gut beliefert. Dem Warensor­timent, das der Bevölkerung zur Verfü­gung steht, wird heuer noch Gemüse eige­ner Produktion hinzugefügt. Der Aufruf zum Landeswettbewerb hat bei den Arbeitern des SLB Rekasch gro­ssen Widerhall gefunden. Sie verpflichte­ten sich nicht nur zu einer Prodpktions­­steigerung von ungefähr 14 Prozent ge­genüber den Planvorhaben, sondern auch zur Steigerung der Rentabilität, wobei der Gewinn in den verschiedenen Tätigkeits­bereichen um 6—8 Prozent höher sein soll. Diese Beispiele stehen für viele. Es lässt sich heute sagen, dass im gesamten SLB­­Sektor, in dem grosse organisatorische und technische Anstrengungen zur Mo­dernisierung und Rentabilisierung der Produktion gemacht wurden und auch weiter unternommen werden, die Haupt­­, richtung der Aktivität auf eine Sicherung der erweiterten Produktion, auf höhere Qualität und gesteigerte wirtschaftliche Effektivität angelegt ist. Die staatlichen Landwirtschaftsbetriebe sind heute einer der Hauptpfeiler des Zentralen Fonds ge­worden — der die Versorgungsgrundlage des Landes darstellt. Ratenabzüge für eigene Zwecke Schässburg (NW). — Die Ratenabzüge von Angestellten der Konsumgenossen­schaft in Bălăuşeri (Kreis’' Mureş) hat die Angestellte Maria Nemeş jn mehreren Fäl­len um Monate verlängert und so bedeu­tende Summen in die eigene Tasche ge­­wirtschaftet. Da der Betrug anfangs nicht bemerkt wurde, wiederholte Nemeş ihren Trick, wobei sie auch auf die Beihilfe der Hauptbuchhalterin, Ida Sărmăşan. rechnen konnte. Nachdem ein Genossenschaftsmit­glied entdeckte, dass die Abzüge auch nach Ablaufen des Ratenvertrags weiter­gingen, und Maria Nemeş anzeigte, wur­den die beiden Frauen zu jeweils acht Monaten Gefängnis verurteilt. Siebenjährige von PKW tödlich verletzt Mediasch (NW). — Von einem aus ent­gegengesetzter Richtung herannahenden PKW wurde die siebenjährige Rotraut Mantsch bei Pretai erfasst- und tödlich verletzt. Das Mädchen war mit ihren El­tern von einem Verwandtenbesuch aus Meschen zurückgekehrt, als sie nach dem Aussteigen aus dem Autobus über die Strasse laufen und ihre Grossmutter begrüssen wollte. Nach dem Unfall wur­de die Siebenjährige sofort in ein Media­scher Krankenhaus eingeliefert, wo sie trotz aller Bemühungen der Ärzte nach drei Stunden starb. Gerichtsarzt Dr. Zgircu stellte einen mehrfachen Schädelbruch fest, durch den auch das Kleingehim zer­trümmert worden war. Ein weiterer tragischer Unfall ereignete sich letzten Freitag, als die dreijährige Anca Monica Blăjan aus Mediasch bei einer Nachbarfamilie in einen Kessel mit heissem Wasser fiel. Das Mädchen starb zwei Tage später. Brand durch Petroleumkocher Temesvár (NW). — Zu einem Brand kam es dieser Tage in der Pop-de-Bä­­seşti-Strasse (Josefstadt), als Constanta Filip einen brennenden Petroleumkocher unbeaufsichtigt in einem Holzschuppen stehen liess. Das Feuer ergriff rasch den ganzen Schuppen, und nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr gelang es, den Brand zu lokalisieren, ehe er auf die be­nachbarten Wohnhäuser Übergriff, Die un­aufmerksame Hausfrau hat nun neben dem Schaden auch mit einer schweren Geldstrafe wegen Nichtbeachtung der Feuerverhütungsvorschriften zu rechnen.

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