Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)

1970-09-16 / 6644. szám

ßia Zeitung erscheint täglich (aussec Montag). Abonnements : einmonatig ft Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung 5 Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon : 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 1816 93 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, SChässburg. Sathmar 22. Jahrgang / Nr. 6644 Bukarest, Mittwoch, 16. September 1970 Einzelpreis 30 Bani Sie lesen heute AUSLAND Meuterei mit Kaffeepausen Seltsame Szenen auf einem britischen Minenjäger (Seite 2) ţ RAKETENPOST Zum Schulbeginn Am schönsten war das Meer Mediascher Schüler erinnern sich an die Ferientage Der Rabe, ein Wetterprophet Tiere als „Mitarbeiter" von Wissen­schaftlern (Seite 3—4) SPORT l ROMAN Fünfmal Punktegleichheit an der Tabellenspitze Zweite Heimniederlage für Tehno­­metal Temesvár (Seite 5) LOKALES: BANAT /SIEBENBÜRGEN Industriezone Süd im Bau Neues Wohnquartal in Temesvár geplant (Seite 6) Temesvarer Polytechnikum trägt Namen Vuias Temesvár (NW). — Am Vorabend der 50-Jahrfeier, die Ende dieses Jahres statt­finden soll, wurde dem Temesvarer Po­lytechnikum, eine der ältesten techni­schen Hochschulen unseres Landes und zugleich Temesvars erstes modernes Hochschulinstitut, eine besondere Ehre zuteil : Durch einen Beschluss des Staats­rates erhielt es den Namen Traian Vuias, des auf dem Gebiet des Banats gebore­nen Pioniers des Flugwesens. Tngesspiegel ONT-Vorsitzender A. Sobaru nach Mexiko Bukarest. — Gestern vormittag ist Alexandru Sobaru, Vorsitzender des Landesamtes für Tourismus, nach Mexiko abgereist, um an der ausser­ordentlichen Sitzung der internatio­nalen offiziellen Reisegesellschaften (UIOOT) teilzunehmen, die zwischen dem 17. und 25. September in der Hauptstadt Mexiko stattfinden wird. Anschliessend wird Alexandru Sobaru zu einem kurzen Besuch in die Ver­einigten Staaten reisen. Agatha Christie 80 London. — Gestern beging die be­rühmte Schriftstellerin Agatha Chri­stie ihren 80. Geburtstag. Die Erfin­derin des belgischen Meisterdetektivs „Hercule Poirot" ist auch unseren Lesern durch die Veröffentlichung der Kriminalromane „Die Schattenhand“ und „Die zehn kleinen Negerlein“ be­kannt. Agatha Christie ist mit dem Archäologen Max Mallowan verheira­tet und lebt in South Devon, England. Computer verlor Schachpartie New York. — In einer Schachpartie, die erstmalig in der Geschichte die­ses Spiels von zwei Grosscomputern (jeder besitzt den Wert von etwa 10 Millionen Dollar) ausgetragen wurde, kam es zum theoretisch paradoxen Fall, dass einer unterlag. Die „Partie“ wurde von dem Computer der Uni­versität Columbia (New York) und dem der Universität Alberta (Kanada) ausgetragen. Bedenkzeit hatten beide zwischen 1 bis 3 Minuten für jeden Zug. Es siegte der New-Yorker Com­puter. Ältester Mensch 165 Jahre Baku. — Sehirali Mislimow ist die­ser Tage 165 Jahre alt geworden und damit der älteste Mensch der Welt. Der rüstige Greis, er wird von seinen Bekannten als „wandelnde Chronik“ bezeichnet, hat viele seiner Familien­angehörigen (209) überlebt. Sehirali Mislimow ist geistig’ und körperlich noch vollkommen gesund. Strassenbahnfahrer vom Elektro-Blitz getroffen München. — Die Jacke eines Münch­ner Strassenbahnfahrers fing von einem Lichtbogen, der vom Haupt­schalter des Strassenbahnzuges auf den Fahrersitz übersprang, Feuer und verletzte ihn leicht. Durch die Druck­welle und die umherfliegenden Split­ter wurden ausserdem 10 Fahrgäste verletzt. Wie wird das Wetter ? Die letzten 48 Stund e'n: Trotz leichter Abkühlung im allgemeinen schön und Reiter, vor allem in der südlichen Landes­hälfte. Leichte Regenschauer im Banat und in der Crişana. Nächtliche Tiefstwerte zwi­schen 6 und 13 Grad, Tageshöchstwerte bis zu 29 Grad. Mittagstemperatur in Bukarest: 27 Grad. Weiterentwicklung: Leicht ver­änderlich mit Regenschauern und Gewitternei­gung in der nördlichen Landeshälfte. Verän­derlicher Himmel, überwiegend bewölkt in Siebenbürgen, in der Crişana und in der Nordmoldau, örtliche Regenfälle. Schwache bis massige Winde. Temperatur im Sinken. Nächtliche Tiefstwerte zwischen 5 und 15 Grad, Tageshöchstwerte 14 bis 24 Grad, höher im Süden des Landes. Gebirge: Veränderliches und kühles Wetter. Mässig bewölkter Himmel, Regen­schauer unü Gewitterneigung. Schwache bis mässige Winde, Temperatur im Sinken. Küste: Weiterhin Schönwetter bei leicht veränderlichem Himmel am Nachmittag. Lufttemperatur hei 25 Grad, Wassertemperatur hei 19 Grad, Das neue Schuljahr hat begonnen Nikolaus-Lenau-Schule ins zweite Jahrhundert Temesvars Bürgermeister Coriolan Pop begrüsste die Schüler am ersten Schultag Kronstadt: Feier in der Honterus-Schule / Von unseren Korrespondenten Temesvár (NW). — Der 101. Jahrgang hat am Dienstag im grauen Gebäude der Nikolaus-Lenau-Schule in der Temesvarer Innenstadt Einzug gehalten : Am 25. Oktober nämlich wird die Schule mit einer Festfeier ihr lOOjähriges Bestehen fei­ern. 1649 Schüler waren bei der Eröffnung am Vormittag und am Nachmittag da­bei, doch die wirklich Gefeierten waren die 92 Erstklässer, die dem Bürgermeister Temesvars, Coriolan Pop, Blumensträusse schenkten und denen die Direktorin der Schule, Floare Gläja, die ersten Schulbücher überreichte. Bürgermeister Coriolan Pop schloss seine Ansprache an die Schüler mit den Worten : „Ihr steht wieder am Anfang eines Weges. Ich bin überzeugt, dass eure traditionsreiche Schule auch beim kommenden Schulschluss wieder so schöne Ergebnisse meldet, wie wir sie in jedem Jahr gewohnt sind.“ Kronstadt (NW). — Waren es dieStra­­ssenzüge der inneren Stadt oder jene, die zu den vier Allgemeinschulen des Neu­bauviertels zwischen der Bukarester und Honigberger Strasse führen, eines hatten sie an diesem Spätsommermorgen auch in Kronstadt gemein : Sie wurden be­herrscht von der fröhlichen Kinderschar, die mit Blumensträussen, roten Halstü­chern und Schulranzen auf dem Rücken den ersten Schulweg 1970/71 beschritten. Im Hof der Honterus-Schule wohnten über 1200 Schulkinder und zahlreiche El­tern der Eröffnungsfeier bei. Von Schul­leiter Prof. Wilhelm Tonisch erfahren wir, dass man heuer 39 Klassen hat, dar­unter 21 mit deutscher Unterrichtsspra­che. Die Schule erhielt in diesem Jahr den Namen des grossen sächsischen Hu­manisten und Gelehrten Johannes Hon­­terus, ein Zeichen der Wertschätzung und Achtung, deren sich alle Söhne dieses Landes gleichermassen erfreuen. Hunedoara (NW). — Für über 10 000 Schüler aus Hunedoara hat die Schul­glocke gestern ein neues Schuljahr ein­geläutet. An der allgemeinbildenden Schu-le Nr. 7 mit deutscher Abteilung eröff­­nete Direktor Ion Frenţiu das neue Schul­jahr und hiess Schüler, Eltern und Lehr­kräfte herzlich willkommen. Im heuri­gen Schuljahr wurden an der deutschen Abteilung von Hunedoara, fünf neue Lehr­kräfte ernannt. Hermannstadt (NW). — 100 000 Schüler des Kreises Hermannstadt haben gestern ein neues Schuljahr begonnen. In der Hermannstädter ehemaligen Brukenthal­­schule — heute Lyzeum Nr. 2 — fand, wie überall, eine Eröffnungsfeier statt, an der Schuldirektor Prof. Edda Gross Schü­ler, Eltern und Lehrkräfte aufs herzlich­ste begrüsste. Sie wies auch auf die Ent­wicklung des Schulwesens im Kreis Her­mannstadt hin. Im Kreismassstab sind es nahezu 70 Klassen, die übergeben wur­den. Mediasch (NW). — Mediasch ist seit jeher für seine guten Traditionen im Schulwesen bekannt. Der Erste Sekretär des Munizipalparteikomitees und Bürger­meister der Stadt, Costicä Porime, der bei der Eröffnung im Lyzeum Nr. 1 teil­nahm, erwähnte, dass die angenehme Ge­staltung der Ferien und überhaupt die von Partei und Staat gewährten guten Bedingungen Möglichkeiten zu noch bes­seren Lernergebnissen seien. In diesem Lyzeum haben 336 Schüler das vergan­gene Schuljahr mit der Durchschnittsnote neun aufwärts beendet. Agnetheln (NW). — In Agnetheln ha­ben Dienstag über 2000 Kinder in den drei Allgemeinschulen sowie im Lyzeum mit rumänischer und deutscher Unter­richtssprache das neue Schuljahr begon­nen. Besonders herzliche Aufnahme fan­den die Abc-Schützen, die von ihren grö­sseren Schulkollegen mit Blumen und BegriissungsWorten empfangen . wurden. Im Stadtkulturhaus, wo die Schüler des Lyzeums mit rumänischer und deutscher Unterrichtssprache anwesend waren, er­­öffnete die Direktorin Prof. Angelica Ni­­cula den festlichen Schulbeginn. Bistritz (NW). — In Anwesenheit von Vertretern des Kreis- und des Stadtpar­­teikomitees, des Schulinspektorats und anderer lokaler Organe wurde das neue .Unterrichtsjahr in allen Bistritzer Schu­len feierlich eröffnet. Es brachte nicht nur den über 3400 Schülern der Stadt (im Tagesunterricht), sondern auch dem städtischen Schulwesen überhaupt meh­rere Neuheiten. Vor allem wurde die ma­terielle Grundlage im Vergleich zum Vor­jahr erheblich verbessert, was auch der Erste Sekretär des Kreisparteikomitees, Genosse Adalbert Crişan, der' den Eröff­nungsfeierlichkeiten in der Allgemein­schule Nr. 3 beiwohnte, in seiner Fest­ansprache unterstrich. Taube Körner und taube Ohren Saatgutqualität im Kreis Kronstadt unter der Null-Grenze / Kontrolle gibt Nachlässigkeit kein Pardon / Zwei Drittel der LPG-Proben zurückgewiesen Von unserem Berichterstatter Heinrich Lauer Einmal und nicht zum letztenmal hat das Kronstädter Labor für Saatgut­kontrolle in emsiger Arbeit die sehr heterogenen Proben aus 75 LPGs des Kreises sowie aus dem Kreis Covasna „durchgesiebt“, ohne dass dabei viel herausgekom­men wäre. Was dabei immerhin herausgekommen ist, ist lediglich der lamen­table, aber durchaus veränderbare Tatbestand, dass zwei Drittel des Saatguts entweder total unsauber oder nur zum Teil keimfähig sind. Einzig die LPG Să­­cele erhielt für sämtliche Proben ihres Saatguts rote Zulassungsscheine, wäh­rend die übrigen Wirtschaften des Burzenlandes entsprechendes bis gutes Saatgut aufwiesen und die Wirtschaften aus der Repser und Pogarascher Gegend mit Saatgut aufwarteten, das oft mehr Fremdkörper als Saatgut enthielt. Diese Verhältnisse im diesjährigen Saatgutangebot sind nicht allein, obgleich primär, den Wetterverhältnissen, der starken Verunkrautung der Felder anzu­lasten. Viel geregnet hat es überall, Saat­gutparzellen waren nicht ausgeschlossen. In einigen Wirtschaften hat man aber anständig gejätet oder zumindest das Saatgut säuberlich und rechtzeitig selek­tiert — so geschehen in Săcele, in Neu­stadt und in anderen Wirtschaften der Umgebung. Andere Genossenschaften, wie Grossschenk, Şinca Veche, um nur zwei aus einer beträchtlichen Schar zu nen­nen, hatten die Naivität, nach der Ab­weisung durch die Saatgutkontrolle, Pro­ben von gleicher fragwürdiger Qualität mit der Hoffnung einzusenden, beim zweiten oder drittenmal den erwünschten roten Zulassungszettel zu ergattern. Da­bei dauert es bis zum Prüfungsbescheid mindestens zehn Tage, die man sich beim Heranrücken des günstigsten Anbauter­mins nicht leisten kann. Die kategorischen Verdikte der Saat­­gutkontrölle stützen sich diesmal auf eine methodisch verbesserte, objektiv besser abgesicherte Ausgangsposition.- Die Pro­ben werden nicht mehr wie vormals von den Wirtschaften eingeschickt, sondern persönlich von den Technikern des La­bors abgeholt: Es wird also — so schwie­rig das auch sein mag — eine echte Stichprobe vorgenommen. Vor etlichen Jahren und so auch im Vorjahr war so manche der nach Kronstadt expedier­ten Saatgutproben eine auf der LPG­­Tischplatte hergerichtete Kömerauf­­stellung, die der LPG-Agronom be­sorgte und die ihm von seiten des Labors für Saatgutkontrolle die aufrich­tigsten Komplimente für Saatgutreinheit und tadellose Keimfähigkeit einbrachte. Hätte man damals schon das eigent­liche Saatgut gewogen, so wäre gar vie­les zu leicht befunden worden, was seit Jahren in unseren Sämaschinen als aner­kanntes und geprüftes Saatgut geführt wird. Erst eine aus heiterem Himmel (und unter heiterem Himmel) vorgenom­mene Stichprobe beim Getreideanbau 1969, wobei das Saatgut mit seinem La-borzeugnis konfrontiert wurde, förderte den unglaublichen Tatbestand zutage, dass einige LPGs mit falschen Karten spielten — und sich dabei arg betrogen. Das Unkraut, das sie säten, das haben sie heuer in Hülle und Fülle geerntet. Gewiss potentierte dabei der Regen, was die Schlampigkeit investierte. 1971 darf das unter keinen Umständen wieder Vorkommen. In den Proben der LPGs Cobor, Schirkanyen, Leblang, Stein, Galt, Dăişoara u. a. wurden in 500 Gramm Kömermasse bis zu 200 Stück Fremdkör­per (vor allem Unkrautsamen) gezählt. Zulässige Höchstgrenze sind 50 Stück. Reinheit und Keimfähigkeit des Samens sind zwar verschiedene Gesichtspunkte der Saatgutbewertung, doch hängen sie, wie man uns versichert, kausal unmittel­bar zusammen: Unreines Saatgut lagert sich schlecht, es erhitzt sich und schädigt den Keim. Das Saatgut hätte unter die­sen Verhältnissen mit allererster Priori­tät gereinigt, selektiert werden müssen — eine Forderung, die bis auf den heu­tigen Tag in 60 Prozent der Fälle noch nicht erfüllt wurde. Abgesehen davon, dass einige Wirtschaften mit der Auf­bereitung des Saatguts sehr spät schal­teten (LPG Bodendorf hatte die ersten Proben erst Ende August bereit, während die Ernte schon Mitte August beendet war), gibt es eine Anzahl von Genossen­schaften. die über keine Selektoren ver­fügen. Anstatt jedoch die Selektierkapa­zität der Dreschmaschinen zu nutzen, (Fortsetzung auf Seite 5) Handelskammer-Vorsitzender Victor Ionescu : „Messevorbereitungen weit fortgeschritten“ Sieben neue Pavillons vor der Fertigstellung Bukarest. — In einem bereits fortgeschrittenen Stadium befinden sich die Vorbereitungsarbeiten für die erste Internationale Messe in Bukarest (13. — 24. Oktober), erklärte der Vorsitzende der Handelskammer der Sozialistischen Repu­blik Rumänien, Victor Ionescu, vor kurzem in einem Presseinterview. Zur Zeit wer­den sieben neue Pavillons und Hallen auf dem traditionellen Messegelände am Bukarester Platz der Scinteia errichtet. Die dadurch geschaffene Fläche wird insge­samt 15 000 Quadratmeter betragen und die gesamte überdachte Ausstellungsfläche auf ungefähr 48 000 Quadratmeter erhöhen. Laut Angaben des Vorsitzenden der ru­mänischen Handelskammer werden auf der Bukarester Messe 27 Länder mit ge­schlossenen Ausstellungen ihrer Volks­wirtschaft sowie 80 Einzelfirmen aus al­ler Welt vertreten sein. Die rumänischen Firmen und Unternehmen, die auf der Messe ausstellen werden, belegen für ihre Exponate eine Fläche von rund 19 500 Quadratmetern. In erster Linie soll die Bukarester Messe, jedoch das Wirtschaftspotential Rumäniens und vor allem seine Möglich­keiten auf dem Gebiet des Maschinen-und Anlagenbaus, des diesbezüglichen Exports und der wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit unter Beweis stellen. Die Möglichkeiten unseres Landes auf diesem Gebiet gehen, wie Victor Ionescu erklärte, auch aus der Tatsache hervor, dass der Maschinen- und Anlagenbau im Jahre 1969 rund 35 Prozent des Gesamtwertes des rumänischen Aussenhandels ausmach­te. Dies erlaubt anzunehmen, dass sich Rumänien auf dem internationalen Ma­schinen- und Anlagenmarkt eine gute Po­sition geschaffen hat, die es aber noch ausbauen will. Grussbotschaft zum neuen Schuljahr Zentralkomitee der RKP, Staatsrat und Ministerrat an die Lehrkräfte und Schüler Werte Genossen Lehrer und Profes­soren ! Liebe Schüler Í Zum neuen Unterrichtsjahr übermit­teln das Zentralkomitee der Rumäni­schen Kommunistischen Partei, der Stäatsrat. und der Ministerrat der So­zialistischen Republik Rumänien den Lehrkräften und den Schülern, den Par­tei- und Jugendorganisationen in den Schulen, den Eltern und all denen, die durch ihr Schaffen und ihre Bemühungen an der edlen Tätigkeit zur Ausbildung und Erziehung der Jugend des Vater­landes teilnehmen, den Fortschritt und das Aufblühen der rumänischen Schule fördern, einen herzlichen Gruss. Das neue Schuljahr beginnt unter Ge­gebenheiten, da das ganze Land weitge­hend seine Kräfte einsetzt, um die Be­stimmungen für das letzte Jahr des Plan­jahrfünfts erfolgreich zu erfüllen und zum künftigen Fühfjahrplan überzuge­hen, da das schöpferische Wirken in un­serem Vaterlande in neuen bedeutenden Leistungen im Bereich der Wirtschaft, der Wissenschaft und Kultur konkreten Ausdruck findet — eine Bekundung der grenzenlosen Treue des ganzen Volkes zur marxistisch-leninistischen Politik der Partei und des Staates sowie seiner Ent­schlossenheit, das vom X. Parteitag der Rumänischen Kommunistischen Partei zur vielseitigen Entwicklung unserer so­zialistischen Gesellschaft festgesetzte um­fassende Programm zu verwirklichen. Dieses Schuljahr kennzeichnet ein be­deutsames Moment bei der Durchführung der Direktiven des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei zur Entwicklung und Vervollkommnung des Unterrichts aller Stufen. Die Er­fassung aller sechsjährigen Kinder in der I. Klasse wird abgeschlossen, die Zehnklassen-Allgemeinschulen beginnen mit allen Klassen zu funktionieren. Die Modernisierung und Vervollkommnung des Unterrichtswesens wird fortgesetzt, , was ihm ermöglicht, den erhöhten Anfor­derungen, die ihm der sozialistische Auf­bau und der allgemeine Fortschritt des Landes stellen, in höherem Masse nach­zukommen. Wir verleihen unserer Überzeugung Ausdruck, dass die bedeutende Körper­schaft der Lehrer, Professoren und Er­zieher, deren Tätigkeit sich der Hoch­achtung und Wertschätzung der Partei und des Staates sowie des ganzen Volkes erfreut, ihre Kenntnisse, ihr Können und ihi-e ganze Erfahrung begeistert und hin­gebungsvoll für die Ausbildung und Er­ziehung der Nachwuchsgenerationen ein­­setzen und so den Idealendes Fortschritts und der Zivilisation der sozialistischen Nation, des materiellen und geistigen Aufschwungs des Vaterlandes treu dienen wird. Professoren, Lehrer und Erzieher ! Ihre Arbeit, die der Lehrkräfte, muss den Schülern die wichtigsten Erkenntnisse der modernen. Wissenschaft und Technik vermitteln, ihr schöpferisches Denken, ihr Interesse und ihren Eifer für Studium und Forschung fördern, ihre Fähigkeiten und Talente anregen, sie muss sie auf das Leben gründlich vorbereiten und zu guten, zuverlässigen Erbauern des Sozia­lismus in unserem Vaterland heranbil­den. Der Schule, die sich den konkreten Anforderungen unserer Gesellschaft auf­geschlossen erweist, obliegt es, die Ju­gend in Achtung und Liebe zur Arbeit zu erziehen und ihr zu helfen, sich gründliche Fertigkeiten körperlicher Ar­beit sowie eine vielseitige Ausbildung für die praktische Tätigkeit zu eigen zu machen. Die Partei, der Staat, unser ganzes Volk fordern von Ihnen, den Lehrkräften, begeistert dahinzuwirken, die Schulju­gend mit der wissenschaftlichen marxi­stisch-leninistischen Welt- und Lebens­anschauung zu wappnen, bei der jungen Generation die erhebenden Gefühle des sozialistischen Patriotismus, der Wert­schätzung und Bewunderung der ruhm­reichen kämpferischen Vergangenheit des rumänischen Volkes zu pflegen, des Stol­zes auf alles, was heute durch das ge­meinsame Bemühen aller Werktätigen unseres Vaterlandes ohne Unterschied der Nationalität geschaffen wird, der glühen­den Liebe zum 'Vaterland, zur Rumäni­schen Kommunistischen Partei, der Zu­versicht in unsere lichtvolle Zukunft und die unerschütterliche Entschlossenheit, das grossartige Werk des Aufbaus des Sozialismus und Kommunismus in Ru­mänien weiterzuführen. Pflegt bei den. Schülern Freundschaft und gegenseitige Achtung zwischen den Kindern der Ru­mänen, Ungarn, Deutschen, Serben und Angehörigen anderer Nationalitäten ! Be­geistert die junge Generation durch die edlen Ideen der Freundschaft mit den Völkern der sozialistischen Länder, mit den anderen Völkern der Welt, die Ideen der internationalistischen Solidarität mit allen Kräften, die sich für soziale und nationale Freiheit einsetzen, bildet sie zu einem unermüdlichen Kämpfer für die Sache des Fortschritts, des Sozialismus und des Friedens heran. Vollenden Sie Ihre Ausbildung, ver­vollkommnen Sie unablässig Ihr pädago­gisches Können, vergessen Sie keinen Augenblick, dass die wissenschaftliche Haltung, die staatsbürgerliche Ethik des Lehrers die Gewähr darstellen für Er­folge bei der Erziehung und Ausbildung und ihm die Genugtuung einer entspre­chend erfüllten Arbeit bieten. Schüler und Schülerinnen ! Das Schul­jahr, das ihr jetzt beginnt, erschliesst euch umfassende Möglichkeiten, eure Kenntnisse zu bereichern, euch die Schätze der Wissenschaft, Technik und Kultur gründlich zu eigen zu machen. Rechtfertigt die grossen Hoffnungen, die in euch gesetzt werden, die Opfer, die das ganze Volk bringt, um euch in den Schulen möglichst günstige Studienbedin­gungen zu sichern, indem ihr fleissig ar­beitet und gründlich lernt ! Bemüht euch beharrlich darum, aufrechte Bürger des Vaterlandes zu werden, dem Volk, dem ihr aiigehört, möglichst zu nützen ! Legt in allen Lebenslagen — in der Schule, in der Familie und in der Gesellschaft — ein würdiges, zivilisiertes Benehmen an den Tag, beweist euer Verantwortungs­bewusstsein für Gegenwart und Zukunft unserer sozialistischen Nation ! Die Partei und Regierung rufen die Pionierorgariisationen sowie den VKJ — aktive, dynamische Faktoren in der kom­munistischen Erziehung der studierenden Jugend — dazu auf, die Bemühungen der Schule und Familie um die Förderung des Lern- und Arbeitseifers, um die Fe­stigung des Pflichtgefühls und des sozia­len Verantwortungsbewusstseins, um ein aufmerksames, entsprechendes Betragen in der Schule und im Leben zu unter­stützen. Das enge Zusammenwirken der Jugendorganisationen in der Schule, die Unterstützung und Teilnahme der Leh­rer, Professoren und Erzieher an den von diesen Organisationen eingeleiteten Aktionen und Veranstaltungen bildet eine Gewähr für den Erfolg der Erziehungs­tätigkeit sowie günstige Ergebnisse bei Heranbildung und Erziehung der jun­gen Generation. Die Parteiorganisationen in den Schu­len sind berufen, in den Mittelpunkt ih­res Wirkens die Bemühungen um die stete Verbesserung des Unterrichts, seines wissenschaftlichen und ideologischen In­halts sowie um die Hebung des Ausbil­dungsstandes der Schüler. zu stellen ; ih­nen obliegt es, den Schulleitungen sowie Öen Kinder- und Jugendorganisationen zu helfen, im Leben der Schulkollektive den Geist hoher Anforderungen, der Dis­ziplin und des Pflichtgefühls zu pflegen, die Kommunisten, alle Lehrkräfte dazu aufzubieten, die Unzulänglichkeiten zu beseitigen, die in der Schultätigkeit noch festzustellen sind, und in der gesamten Schultätigkeit einen erneuernden Geist zu fördern. Zum Beginn des neuen Schuljahres wünschen wir . Ihnen liebe Genossen — Erzieherinnen, Lehrern, Lehrmeistern, Professoren —, neue und bedeutende Er­folge in Ihrer Tätigkeit! Allen Schülern der Allgemeinschulen, Lyzeen, techni­schen ' und Berufsschulen wünschen wir viel Lerneifer und möglichst gute Ergeb­nisse in diesem Schuljahr ! Unerhörtes Juilliard-Quartett WETTBEWERB und FESTSPIELE 1970 Wo .Entwick­lungsepochen be­ginnen und wo sie auf hören, was eigentlich neu ist und was klas­sisch das kommt einem, wenn man an das Sonntags­konzert des Juil­­liard-Quartetts im Athenäum zu­rückdenkt, sehr relativ vor. Mo­zart, Anton We­bern und Schu­bert waren uns in gleicher Weise nahe und lebendige Gegenwart. Gar nicht relativ aber, sondern streng gewahrt und zu wahren scheint einem, im gleichen Zusammenhang, eine an­dere Unterscheidung. Die nämlich zwischen Musik ersten Ranges und all dem anderen, das schön inter­essant, liebenswürdig oder erschüt­ternd genannt werden kann, das ge­wiss seine Funktion erfüllt hat und noch erfüllt, aber doch bis zu einem gewissen Grad ersetzbar und auszu1- wechseln ist. Die drei grossen Österreicher jeden­falls, die das berühmte amerikanische Streichquartett im Programm führte — und durch die Zugaben, die dem begeisterten Publikum mit. natürlicher Freundlichkeit gewährt wurden, kam Alban Berg als vierter dazu — haben wir kaum je besser geehrt gefunden, als dadurch, dass sie nebeneinander­gestellt, dass gerade diese ihre Werke in perfekter, gelöster, ehrfürchtiger Interpretation in Beziehung zueinander gebracht wurden. Es waren : Mozarts Quartett in A-Dur KV 464 — ein Stück von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Genres, das in der Deutung des Juilliard-Quar­­tetts die Klarheit und die Reife des Glaubens ausstrahlen konnte, der es trägt — Anton Weberns „Fünf Stücke für Streichquartett“ und Schuberts Meisterwerk „Der Tod und das Mäd­chen“. Man hört oft von einem Quartett als höchstes Lob' sagen : Die vier Instru­mente klangen wie ein einziges. Auf die Mitglieder des Juilliard-Quartetts trifft dies jedenfalls nicht zu (wenn es überhaupt ein Lob sein kann). Man hörte vier herrliche Instrumente (vier Stradivari), vier Temperamente, vier perfekt auf einander eingespielte, aber jeden Augenblick warm und un­mittelbar Musik erlebende Künstler. Ihre Namen sind : Robert Mann (erste Geige), Earl Carlyss (zweite Geige), Samuel 'Rhodes (Viola) und Claus Adam (Cello). Das Bukarester Publi­kum dankte ihnen begeistert. Und wer bisher in unseren Konzertsä­len noch nicht so recht dazugekom­men war, die Bedeutung von Weberns Musik in ihrer Eigenart und Tiefe zu erkennen, der hatte jetzt Gelegenheit dazu, denn Webern spielten die ame­­rikanerischen Künstler, deren eigen­stes Anliegen doch wohl die neuere Musik sein dürfte (drei der vier (Fortsetzung auf Seite 5)

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